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Wie lange erwärmt sich Heu?

Gefragt von: Franz-Josef Grimm  |  Letzte Aktualisierung: 20. August 2023
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Während des Molekülzerfalls kann es zu einem Temperatursprung um 150 °C innerhalb von zwei bis drei Tagen auf etwa 250 °C kommen und eine autonome Selbstzündung wird möglich.

Wie lange kann Heu warm werden?

Beim feuchten Heu steigt die Temperatur in allen Ballenbereichen in bis zu 4 Tagen auf 50 °C, um dann lang- sam nach ca. zwei Wochen auf unter 30 °C zu sinken.

Wie lange schwitzt Heu nach?

Nach der Ernte trocknet es nach. Es geschieht eine bakterielle Fermentation, bei der Wärme erzeugt wird (Brandgefahr). Während dieser 4 bis 8 Wochen dauernden Schwitzphase sollte Heu nicht verfüttert werden, da es sonst zu gefährlichen Verdauungsstörungen kommen kann.

Kann Heu von alleine brennen?

Bei höherem Wassergehalt sowie bei ungleichmäßig getrocknetem Heu besteht die Gefahr der Selbsterhitzung.

Wie lange Heu liegen lassen?

Daher muss das Heu mindestens 6-8 Wochen lagern, bis der Wassergehalt im Heu unter 15% gesunken ist, da sich dann die Keime nicht mehr vermehren können. Gerade große Quader- oder Rundballen benötigen in der Regel noch länger als die Kleinballen.

Pferde im Offenstall - Heuselbstentzündung | Pferde Hoschi

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Warum kein 2 Schnitt für Pferde?

„Den zweiten Schnitt sollte man etwa sieben Wochen nach dem ersten planen“, weiß Dr. Dorothe Meyer. Der Schnittzeitpunkt entscheidet über die Inhaltsstoffe des Heus. Prinzipiell kann man sagen: Je später geschnitten, desto mehr Rohfaser, weniger Eiweiß und Aminosäuren und weniger Energie steckt im Heu.

Was passiert wenn es ins Heu regnet?

Kommt es während der Heuernte zu Niederschlägen, weist das Endprodukt in der Regel einen höheren Grad an Verunreinigungen auf. Durch die verlängerte Trocknungsphase erhöht sich zudem die Keimbelastung, die Wahrscheinlichkeit von Schimmelbildung im Ballen nimmt signifikant zu.

Warum soll man nicht im frischen Heu schlafen?

Außerdem sind die in frischem Heu massenhaft enthaltenen Stoffwechselprodukte von Pilzen und Bakterien für Pferde ausgesprochen ungesund und können ebenfalls schwere Verdauungsstörungen auslösen.

Wann entzündet sich Heu von selber?

Kann diese Wärme nicht entweichen, entsteht ein teuflischer Kreislauf, da die Mikroorganismen immer fleißiger werden, je höher die Temperaturen steigen. Wenn dieser Kreislauf die 70-Grad-Celsius-Grenze gesprengt hat, passiert es: Das Heu entzündet sich selbst.

Wie merkt man das Heu trocken ist?

„Überlagertes, verregnetes Heu riecht zum Beispiel fad“, erklärt Futterexperte Otfried Lengwenat. „Wenn es trocken ist, kann es aber durchaus verfüttert werden. Riecht es dagegen dumpf, muffig oder sogar verschimmelt, so darf man es nicht verfüttern!

Wie oft am Tag Heu wenden?

Je seltener gewendet wird, desto weniger Schmutz gelangt ins Heu. Bei aufbereitetem und breit gestreutem Futter reicht oft ein Arbeitsgang. Drei bis vier Stunden nach dem Mähen, wenn das trockene Gras leicht ergraut ist, wird einmal breitflächig gewendet.

Wie warm darf ein Heuballen werden?

Die Temperatur im Heu soll etwa 40 °C nie übersteigen. Ab etwa 70 °C besteht akute Brandgefahr.

Wie schnell nasses Heu verfüttern?

Nasses Heu sollten die Pferde möglichst unmittelbar nach dem Abtropfen fressen. Liegt es zu lange, verdirbt es. Keinesfalls sollte man das Heu über Nacht einweichen.

Wie viel Heu im Winter?

Experten empfehlen, dass Pferde im Winter rund 1,5 bis drei Prozent ihres Körpergewichts in Raufutter fressen sollten. Wie viel Winterfutter Dein Pferd aber genau benötigt, hängt auch von der Bewegung, Unterkunft und körperlichen Verfassung ab.

Warum dampft Heu?

Hauptauslöser dafür sind Bakterien, Hefen und Pilzsporen im Heu. Einweichen schadet hier oft mehr als es nutzt. Der einzige Weg, um die schädlichen Keime zu isolieren: qualitativ hochwertiges Heu bedampfen.

Wieso brennt feuchtes Heu?

Infolge der schlechten Wärmeleitfähigkeit des Heus kommt es an einzelnen Stellen zu einem Wärmestau. Dabei entstehen so hohe Temperaturen, daß das Heu sich selbst entzündet.

Kann Heu zu lange trocknen?

Wichtig ist der Trocknungsprozess

Andernfalls drohen dem Pferd Magen-Darm-Beschwerden und Hufrehe. Vor und während des Trocknungsprozesses sind Wetterprognosen sehr hilfreich. Je länger das Heu zum Trocknen auf der Wiese liegt, desto mehr verändert sich der Nährwert und somit die Qualität.

Kann sich frisches Heu entzünden?

Die Selbstentzündung von Heu erfolgt grundsätzlich nicht schlagartig, sondern wird von Selbsterwärmung und Selbsterhitzung eingeleitet. Deshalb ist die regelmäßige und konsequente Temperaturkontrolle besonders wichtig. Hier sollte in jedem Fall eine thermomechanische Heumesssonde eingesetzt werden.

Wie lange muss Heu gären?

Münster – „Heu muss sechs bis acht Wochen gelagert werden“, mahnt Dr. Gerhard Stalljohann, Fütterungsreferent von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. „Erst dann ist davon auszugehen, dass keine Gärungsprozesse mehr ablaufen – das natürliche Nachschwitzen ist abgeklungen.

Warum fressen Pferde manches Heu nicht?

Geschmacksveränderungen im Heu, die zu einer Verweigerung der Aufnahme führen, können zum einen mit einem Giftpflanzenbesatz zu begründen sein. Giftpflanzen weisen als Fraßschutz häufig einen charakteristisch bitteren Geschmack auf und werden so verschmäht.

Was passiert wenn Pferde kein Heu fressen?

Heu wird verweigert: Alarmstufe Rot!

Problematisch ist dies gerade dann, wenn Pferde ihr Raufutter verweigern, denn dann produziert das Pferd keinen Speichel durch das Kauen und auch der Magen bleibt leer. Folglich kommt es zu einem Säureüberschuss und somit zu einem pH-Wertabfall im Magen.

Was kann passieren wenn Pferde zu wenig Heu bekommen?

Wenn Pferde auf Stroh eingestellt werden, werden sie immer auch davon fressen – die einen mehr, die andern weniger. Vor allem wenn wenig kaufähiges Raufutter (Heu!) zur Verfügung steht, nehmen die Pferde auch verdorbenes Stroh auf, was zu schweren Verdauungsstörungen führen kann.

Wie lange braucht ein Pferd für 1 kg Heu?

Um zu ermitteln, ob dein Pferd von der 24 h Heuraufe zu viel Heu zu sich nimmt, kannst du rechnen, dass ein Pferd in 40 Minuten Fresszeit rund 1 kg Heu frisst. Frisst dein Pferd bspw. 16 Stunden am Tag, lägen wir weit über dem empfohlenen Tagesbedarf.

Wann Heu Mähen morgens oder abends?

Wenn die Futterpflanzen am Morgen unter günstigen Witterungsbedingungen gemäht werden, können sie noch am selben Tag zu Silage verarbeitet werden. Wenn Heu gemacht werden soll, verkürzt das Mähen am Morgen die Trocknungszeit, weil die Pflanzen der Sonneneinstrahlung über einen längeren Zeitraum ausgesetzt sind.

Was darf nicht ins Heu?

Folgende Pflanzen sind auch in Heu und Silage noch giftig: Adlerfarn (Pteridium aquilinum), Adonisröschen (Adonis vernalis), Kreuzkraut (Senecio vulgaris u.a.), Johanniskraut (Hypericum maculatum) und die Herbstzeitlose (Cochium autumnale).

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