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Was sagt mir der Bodenrichtwert?

Gefragt von: Dörte Scherer B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 15. März 2023
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Beim Bodenrichtwert handelt es sich um einen amtlichen Durchschnittswert. Für ein bestimmtes Gebiet gibt er den Wert bzw. den Preis eines Quadratmeter-Bodens an. Zur Wertermittlung bei Immobilien dient er vorwiegend dann als Hilfsmittel, wenn das Vergleichswertverfahren nicht genutzt werden kann.

Was ist der Unterschied zwischen Bodenrichtwert und Grundstückspreis?

Während der Bodenwert dem Verkehrswert eines Grundstücks (Grundstückswert) entspricht, handelt es sich bei Bodenrichtwerten um durchschnittliche Lagewerte des unbebauten Bodens bezogen auf einen Quadratmeter Grundstücksfläche.

Wie wirkt sich der Bodenrichtwert auf die Grundsteuer aus?

Die Höhe der jährlichen Grundsteuer wird unter anderem durch die Höhe des Bodenrichtwerts beeinflusst. Sind die Bodenpreise hoch, steigt auch die Grundsteuer. Das ist selbstverständlich nur in den Bundesländern der Fall, für den der Bodenrichtwert relevant ist, und für unbebaute und bebaute Grundstücke der Fall.

Warum ist der Bodenrichtwert so hoch?

Der Durchschnittswert basiert auf den gesammelten Kaufpreisen der regionalen Grundstücke. Zusätzlich wird er vom Entwicklungszustand der Lage des Grundstücks beeinflusst. Die Ermittlung der Bodenrichtwerte ist bundeseinheitlich in der Immobilienwertermittlungsverordnung – kurz ImmoWertV – geregelt.

Was bedeutet Mehrgeschossig bei Bodenrichtwert?

Bei mehrgeschossiger Bebauung sollte der Elbblick in allen oberirdischen Geschossen vorhanden sein. Der Elbblick muss auch nicht ein komplettes Elbpanorama enthalten, aber doch mehr als nur einen „Schlitzblick“.

Was bedeutet Bodenrichtwert? Einfach erklärt (Immobilien Definitionen)

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Was bedeutet Bodenrichtwert 600?

Heißt: Wie viel Fläche jedem Vollgeschoss im Vergleich zur Größe des Grundstücks zusteht. Beispiel: Ein Grundstück hat 600 m² Fläche und eine GFZ von 0,6. Wird dieses Grundstück nun bebaut darf die Wohnfläche aller Etagen nicht über 0,6 x 600 m² = 360 m² liegen.

Was bedeutet Bodenrichtwert 500?

Wie wird der Bodenrichtwert ermittelt? Ein Beispiel: Der Bodenrichtwert beträgt für Ihr 500 Quadratmeter großes Grundstück 500 Euro pro Quadratmeter. Die Rechnung lautet dann: 500 x 500 = 250.000. Der Bodenwert beträgt also 250.000 Euro für Ihr gesamtes Grundstück.

Welchen Einfluss hat der Bodenrichtwert?

Bodenrichtwert in der Anlage Grundstück

Der (abgezinste) Bodenwert hat maßgeblichen Einfluss auf den Grundsteuerwert und beeinflusst damit unmittelbar die Höhe der Grundsteuer. Liegt das Grundstück in den Bundesländern Bayern oder Hamburg spielt der Bodenrichtwert dagegen keine Rolle.

Ist ein hoher oder niedriger Bodenrichtwert gut?

Während der Bodenrichtwert lediglich eine Angabe zum Wert pro Quadratmeter macht, wird mit dem Bodenwert das gesamte Grundstück betrachtet. Dabei gilt: Je größer das Grundstück, desto niedriger ist der Bodenrichtwert pro Quadratmeter.

Was bedeutet Bodenrichtwert je Quadratmeter in Euro?

Grundstücksbesitzer müssen Sie also lediglich den Bodenrichtwert je Quadratmeter mit der Anzahl der Quadratmeter Ihres Grundstücks multiplizieren. Beispiel: Liegt der Bodenrichtwert bei 200 Euro je Quadratmeter, beträgt er für ein 1.000 Quadratmeter großes Grundstück entsprechend 200.000 Euro.

Warum hat mein Grundstück zwei Bodenrichtwerte?

HINWEIS: Da ein Flurstück in unterschiedlichen Bodenrichtwertzonen liegen kann, werden Ihnen für ausgewählte Flurstücke mehrere Bodenrichtwerte zur Auswahl angezeigt. Diese unterscheiden sich je nach Nutzungsart der Fläche.

Welche Fehler sollte man bei der Grundsteuererklärung nicht machen?

Diese vier Fehler sollten Sie deshalb bei der Grundsteuererklärung vermeiden:
  • Fehler: Stichtag 1. Januar 2022 für Ihre Angaben missachten.
  • Fehler: Veraltete Angaben zum Bodenrichtwert machen.
  • Fehler: Die Abgabefrist versäumen.
  • Fehler: Wohn- und Nutzflächen falsch berechnen.

Welche Fehler sollte man bei der Grundsteuererklärung vermeiden?

Um teure Strafen zu umgehen, sollten die folgenden vier Fehler bei der Abgabe der Grundsteuererklärung vermieden werden:
  • Fehler 1: Stichtag 1. Januar 2022 für Ihre Angaben missachten.
  • Fehler 2: Veraltete Angaben zum Bodenrichtwert machen.
  • Fehler 3: Die Abgabefrist versäumen.
  • Fehler 4: Wohn- und Nutzflächen falsch berechnen.

Ist der Bodenrichtwert höher als der Grundstückspreis?

Je höher der Bodenrichtwert, desto höher ist auch der mögliche erzielbare Grundstückspreis. Der Bodenrichtwert alleine reicht jedoch nicht zur Grundstückswertermittlung aus, denn es spielen noch andere Parameter wie etwa Lage, Bodenbeschaffenheit oder Nutzungs- und Bebauungsmöglichkeiten mit hinein.

Was bedeutet Bodenrichtwert 800?

Ein Grundstück mit einem Bodenrichtwert von 800 € und 200 Quadratmetern Fläche würde somit einen Bodenwert von 160.000 € aufweisen. Wie im vorherigen Abschnitt beschrieben, kann der reelle Verkehrswert eines Objekts jedoch aufgrund individueller Merkmale abweichen.

Ist der Verkehrswert höher als der Bodenrichtwert?

Die Rolle des Bodenrichtwerts für den Bodenwert

Der Bodenrichtwert darf nicht mit dem Verkehrswert gleichgesetzt werden. Auch mit dem tatsächlichen Wert des Bodens hat der Bodenrichtwert nichts zu tun. Er sagt also nichts über den Boden- bzw. Grundstückswert aus.

Was mindert den Wert eines Grundstücks?

Weiterhin gilt: Altlasten im Boden oder im Grundwasser sowie abrissbedürftige Gebäude auf dem Grundstück mindern den Wert eines Grundstücks in Höhe der Kosten, die die Beseitigung verursacht. Altlasten sind in der Lage, den Wert stark zu mindern.

Was tun wenn Bodenrichtwert nicht stimmt?

Der Bundesfinanzhof hat entschieden, dass die von den Gutachterausschüssen ermittelten und dem Finanzamt mitgeteilten Bodenrichtwerte für alle Beteiligten verbindlich sind. Sie können regelmäßig nicht von Gerichten überprüft werden.

Wie ermittelt das Finanzamt den Wert eines Grundstück?

Außerdem wird der Grundstückswert ermittelt, um den Einheitswert festzustellen, der die Basis für die Festlegung der Grundsteuer bildet. Berechnet das Finanzamt den Grundstückswert, wird die Quadratmeterzahl mit dem geltenden Bodenrichtwert multipliziert und von diesem Wert werden 20 Prozent abgezogen.

Wie verbindlich sind Bodenrichtwerte?

Ist der Bodenrichtwert bindend? Nein, der Bodenrichtwert ist nicht gleichzusetzen mit dem Verkehrswert, also dem aktuellen Marktwert einer Immobilie. Es handelt sich lediglich um einen Richtwert, der auch nicht bindend ist.

Was ist der höchste Bodenrichtwert?

Münchner ImmobilienmarktEin Quadratmeter für 160 000 Euro. Eine edle Adresse: Die Bodenpreise der Mauerkircherstraße in Bogenhausen haben sich zwischen 2014 und 2018 um 71 Prozent verteuert. Ein Quadratmeter in der Gegend um die Hausnummer 8 ist dort gemäß den städtischen Bodenrichtwerten aktuell 13 700 Euro wert.

Wie hoch ist der durchschnittliche Bodenrichtwert in Deutschland?

Der durchschnittliche Grundstückspreis in Deutschland lag im dritten Quartal 2021 bei circa 204 Euro pro Quadratmeter. Neben der Lage und Umgebung beeinflusst auch die Beschaffenheit des Bodens den Grundstückspreis stark. Aufgrund der Immobilienknappheit haben sich die Baulandpreise seit 2003 annähernd verdoppelt.

Was ist ein guter Lagefaktor?

Dabei soll es lediglich zwei Lagefaktoren geben: 1 für gute Lagen und 0,75 für normale Lagen. Die Einstufung orientiert sich am Hamburger Wohnlageverzeichnis.

Wie stelle ich den Bodenrichtwert fest?

Die Ermittlung der Bodenrichtwerte erfolgt auf der Basis von tatsächlichen Kauffällen. Beurkundende Stellen sind nach dem Baugesetzbuch verpflichtet, Kopien der Kaufverträge an die Geschäftsstellen der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte zu senden.

Was passiert wenn man bei der Grundsteuer zu wenig Wohnfläche angibt?

Je geringer die Wohnfläche, desto günstiger die neue Grundsteuer – das gilt in 15 der 16 Bundesländer. Lediglich Baden-Württemberg bildet eine Ausnahme. Denn für das dortige Flächenmodell ist nur die Grundstücksfläche relevant, die Wohnfläche nicht (mehr dazu hier).

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