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Wann enge und wann weite Zweckerklärung?

Gefragt von: Herr Dr. Vitali Scharf MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2023
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Die enge Fassung enthält nur die Finanzierungsdaten. In der weiten Fassung unterwirft sich der Kunde auch für künftige Verbindlichkeiten gegenüber der Bank der Haftung. Die Zweckerklärung wird in der Regel noch durch die Vollstreckungsunterwerfung ergänzt.

Wann enge Zweckerklärung?

Die enge Zweckerklärung nennt die konkret besicherten Forderungen bzw. Verträge. Entsteht z.B. zugunsten der Bank später eine neue Forderung und möchten die Parteien, dass die bereits bestellte Sicherheit auch diese Forderung absichert, müssen sie die Sicherungsabrede anpassen.

Was ist eine weite Zweckerklärung?

Zweckerklärung: Weite Fassung

Bei der weiten Fassung dient die Grundschuld zur Absicherung aller bestehenden, künftigen und bedingten Ansprüche aus der gesamten Geschäftsbeziehung zwischen der Bank und dem Darlehensnehmer.

Warum ist eine Zweckerklärung notwendig?

Erforderlich ist die Zweckerklärung bei einer Immobilienfinanzierung immer dann, wenn das Baudarlehen mit einer Grundschuld abgesichert wird. Sie dient dabei auch dem Schutz des Darlehensnehmers. Dank ihr kann im Falle eines Zahlungsausfalls die Bank nur ihre berechtigten Forderungen ihm gegenüber geltend machen.

Wann kann eine weite Sicherungsabrede vereinbart werden?

Eine formularmäßige weite Sicherungsabrede kann für den Sicherungsgeber überraschend im Sinne von § 305 c Abs. 1 BGB sein, wenn er unter den gegebenen Umständen davon ausgehen durfte, die Grundschuld solle nur der Sicherung des Anlassdarlehens dienen.

Zweckerklärung in der Immobilienfinanzierung - enge und weite (Globalgrundschuld)

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Wer muss die Zweckerklärung unterschreiben?

Die Zweckerklärung wird in der Regel von den Vertragsparteien mit standardisierten Formularen bei der Bank abgeschlossen. Oft wollen die Banken, dass neben dem Darlehensnehmer auch der Ehepartner eine weite Form der Zweckerklärung mit unterschreibt.

Was ist eine weite sicherungsabrede?

Die weite Fassung der Sicherungsabrede

Die weite Fassung der Zweckerklärung nimmt nicht nur Bezug auf das aktuelle Darlehen, sondern umfasst auch alle künftig möglichen Verbindlichkeiten des Kreditnehmers gegenüber der Bank.

Was ist eine Sicherheitszweckerklärung?

In der Sicherheitszweckerklärung werden die Rechte des Gläubigers im Falle eins Zahlungsausfalls genau definiert. Inhaltlich legt sie vor allem den Betrag fest, den der Kreditgeber aus der Grundschuld geltend machen kann. Somit wird auch der Kreditnehmer gegen überhöhte Forderungen abgesichert.

Was kostet eine Löschungsbewilligung bei der Bank?

Wie viel kostet eine Löschungsbewilligung? Die Löschungsbewilligung selbst ist normalerweise kostenlos. Die Bank darf die Arbeitszeit des Notars anrechnen. Für die Löschung der Grundschuld fallen Kosten in Höhe von 0,4 Prozent der Grundschuld an.

Was sind Rückgewähransprüche bei Grundschulden?

Der Rückgewähranspruch ist ein Anspruch des Grundstückeigentümers aus der Sicherungsabrede mit der Bank. Die Bank darf die Grundschuld nur insoweit verwerten, als dass sie noch offene Forderungen gegen den Schuldner hat.

Wie wird Grundschuld verwertet?

Die Verwertung einer Grundschuld erfolgt entweder in Form von Zwangsverwaltung oder Zwangsversteigerung. Bei der Zwangsverwaltung hat die Bank Zugriff auf alle Einnahmen, die die Immobilie bringt. Damit kann sie beispielsweise Mieteinnahmen direkt in Zins und Tilgung umwandeln.

Warum Briefgrundschuld?

Vorteile einer Briefgrundschuld:

Die Briefgrundschuld kann schnell abgetreten werden, ohne dass die Abtretung im Grundbuch erscheint. Somit ist die Weitergabe einer Briefgrundschuld für Dritte ein nicht erkennbares Rechtsgeschäft. Keine Kosten für die Eintragung im Grundbuch bei einer Abtretung.

Welche Grundpfandrechte gibt es?

Welche Arten von Grundpfandrechten gibt es? Es gibt drei Formen von Grundpfandrechten: die Grundschuld, die Hypothek und die Rentenschuld.

Was ist eine Grundbestellungsurkunde?

Was ist die Grundschuldbestellungsurkunde? Die Grundschuldbestellungsurkunde muss beim Grundbuchamt eingereicht werden, damit dieses den Eintrag der Grundschuld für eine Immobilienfinanzierung vornehmen kann. Bei den meisten Baufinanzierungen dient die Grundschuld als Sicherheit für das Baudarlehen.

Wie hoch ist der Beleihungswert?

Meistens liegt der Beleihungswert 20 bis 30 Prozent unter dem aktuellen Wert der Immobilie. Der aktuelle Wert wird auch Verkehrswert genannt. Die Differenz gilt als Sicherheitsreserve für die Bank.

Wer ist Sicherungsgeber bei einem Kredit?

Die Sicherungsübereignung folgt – ebenfalls auf Grundlage der Paragraphen 929 und 930 BGB – einem bestimmten Ablauf. Zunächst ist der Sicherungsgeber (Kreditnehmer) dazu verpflichtet, dem Sicherungsnehmer (Bank) das Eigentum an einer beweglichen Sache zu übertragen.

Was passiert wenn man die Grundschuld nicht löscht?

Was passiert, wenn ich die Grundschuld nicht lösche? Entscheidet man sich dazu, die Grundschuld nicht zu löschen, kann dies aber auch Probleme nach sich ziehen. Zum Beispiel dann, wenn die noch eingetragene Bank die Grundschuld an eine Institution verkauft, die dann die Zwangsvollstreckung betreibt.

Sollte man die Bank aus dem Grundbuch löschen?

Es ist keine Pflicht, die Grundschuld zu löschen. Es ist aber sinnvoll, wenn Sie die Immobilie verkaufen wollen. Nicht empfehlenswert ist, die Grundschuld aus dem Grundbuch zu löschen, wenn: Sie weiterhin in der Immobilie wohnen bleiben und keinen Gedanken an einen möglichen Verkauf verschwenden.

Wann verjährt die Grundschuld?

Der Anspruch auf Löschung einer Grundschuld verjährt innerhalb von 10 Jahren nach Tilgung aller gesicherten Forderungen.

Wer muss Grundschuld unterschreiben?

Wer muss unterschreiben für eine Bestellung der Grundschuld ? Alle Eigentümer der Immobilie, die bei der Immobilienfinanzierung als Beleihungsobjekt dient, müssen die Urkunde der Grundschuldbestellung beim Notar unterschreiben.

Was ist eine sicherungsvereinbarung für eine Grundschuld?

Die Sicherungsvereinbarung dient hierbei als Verbindung zwischen Grundschuld und zugehörigem Darlehen. Sie soll sicherstellen, dass alle zu leistenden Zahlungen grundsätzlich nicht auf der Grundschuld, sondern auf die damit abgesicherten Forderungen zu beziehen sind.

Warum Sicherungsabrede?

Sicherungsabrede: Wozu dient die Zweckerklärung bei einer Grundschuld? Im Gegensatz zu einer Hypothek ist eine Grundschuld nicht direkt an ein jeweiliges Darlehen gekoppelt. Um diese Verbindung dennoch herzustellen, bedarf es einer sogenannten Sicherungsabrede zwischen Bank und Kreditnehmer.

Wie funktioniert eine Sicherungsabtretung?

Die Sicherungsabtretung erfolgt dadurch, dass der Kreditnehmer eine ihm gegen einen Dritten zustehende Forderung an den Kreditgeber abtritt (§ 398 BGB). Die Abtretung wird auch Zession genannt. Ist der Darlehensnehmer Arbeitnehmer, kann er zum Beispiel seine Gehaltsforderung als Sicherheit abtreten.

Was ist ein Sicherheitenvertrag?

In der Regel nutzen Banken standardisierte Formularverträge für die Sicherheitenverträge. Das gilt für Bürgschaften, Sicherungsübereignungen, Verpfändungen, Abtretungen, Grundschuldbestellungen etc. Diese standardisierten Formularverträge enthalten alle die sog. „weite Sicherungszweckerklärung“.

Bei welcher Art von sicherungsrecht bleibt der Sicherungsgeber Besitzer der Sache?

Im Gegensatz zu der wirtschaftlich vergleichbaren Verpfändung wird bei der Sicherungsübereignung das kreditgewährende Kreditinstitut (Sicherungsnehmer) Eigentümer der Gegenstände, während der Sicherungsgeber weiterhin zwecks Nutzung Besitzer bleibt.