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Hat jeder Mensch Parodontitis?

Gefragt von: Gertrude Anders  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Mehr als jeder zweite Erwachsene in Deutschland leidet unter Parodontitis. Und selbst Therapien, so belegt eine Studie, können die Zähne oft nicht mehr retten. Flapsig könnte man sagen: Die Deutschen gehen auf dem Zahnfleisch.

Hat jeder Parodontitis?

Fast jeder Zweite in Deutschland leidet im Laufe seines Lebens unter einer mehr oder weniger ausgeprägten Zahnbettentzündung. Der Fachbegriff ist Parodontitis, umgangssprachlich wird die Erkrankung auch Parodontose genannt.

Wer bekommt Parodontitis?

Bestimmte Risikofaktoren begünstigen die Entstehung einer Parodontitis. Neben mangelnder Mundhygiene spielen erbliche Veranlagungen und Grunderkrankungen wie Diabetes eine Rolle. Auch Raucher sind anfälliger für die Parodontalerkrankung.

In welchem Alter bekommt man Parodontose?

Die Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates und entsteht meist erst nach dem 30. Lebensjahr. Unbehandelt führt sie dann später oft zum Zahnverlust.

Wie merkt man dass man Parodontitis hat?

Auch eine Parodontitis verursacht oft erst Beschwerden, wenn sie fortgeschritten ist. Außer gerötetem Zahnfleisch und Zahnfleischbluten können empfindliche und zunehmend sichtbare Zahnhälse („lange Zähne“), schmerzendes Zahnfleisch oder auch Mundgeruch Anzeichen für eine Parodontitis sein.

Parodontitis

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Wie kann man Parodontitis verhindern?

Parodontitis vorbeugen
  1. Gründliche Mundhygiene. Eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Parodontitis spielen Zahnbeläge. ...
  2. Zahnbürste regelmäßig austauschen. ...
  3. Zweimal jährlich zum Zahnarzt. ...
  4. Professionelle Zahnreinigung. ...
  5. Parodontitis-Vorsorgeuntersuchung. ...
  6. Risikofaktoren vermeiden.

Wie riecht Parodontose?

Was genau hat aber nun Parodontitis mit Mundgeruch zu tun? Die in den Zahnfleischtaschen befindlichen Bakterien produzieren bei ihren zerstörerischen Aktivitäten zahlreiche Fäulnis- und Zersetzungsprodukte. Diese bedingen dann oftmals einen typischen Mundgeruch.

Wie schnell geht eine Parodontitis voran?

Chronischen Parodontitis ist der Verlauf eher langsam und dauert viele Jahre. Bei der selteneren Form, der sog. Aggressiven Parodontitis kann der Abbau innerhalb weniger Jahre stattfinden. Man unterscheidet aber auch bei der chronischen Parodontitis verschiedene Schweregrade.

Wie oft Zähne putzen bei Parodontitis?

Denn einer erneuten Parodontitis lässt sich nur dadurch vorbeugen, dass Zähne und Zahnfleisch auch zu Hause gut gepflegt werden. Das bedeutet: Mindestens zweimal täglich die Zähne putzen und die Zahnzwischenräume mit Zahnzwischenraum-Bürstchen oder auch mit Zahnseide reinigen.

Habe ich Parodontitis Test?

Der PET-Test ist ein hochmodernes und präzises Verfahren, um die vorliegenden Parodontitis-Erreger exakt zu bestimmen. Das ermöglicht eine ganz individuelle und optimale Therapie für Sie als Patient, damit der größtmögliche Behandlungserfolg erzielt wird!

Wie fängt Parodontose an?

Parodontose/Parodontitis: Definition

Eine Parodontitis beginnt in jedem Fall mit einer Zahnfleischentzündung (sog. Gingivitis), die verursacht wird von Bakterien aus dem Zahnbelag (sog. Plaque). Bleibt die Entzündung des Zahnfleisches unbehandelt, greift sie über auf den Zahnhalteapparat.

Ist Parodontitis schlimm?

Parodontitis ist nicht ungefährlich. Neben Zahnverlust können viele Folgeerkrankungen auftreten. Dazu zählen: Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes, Alzheimer, Krebs und Impotenz.

Kann man Parodontose stoppen?

Die schlechte Nachricht ist: Eine Parodontose ist nicht heilbar. Strukturen die einmal verloren sind, können sich nicht von alleine wieder regenerieren. Die gute Nachricht aber ist: Eine Parodontose lässt sich besonders im Anfangsstadium stoppen.

Kann man mit Parodontose leben?

Hohe Erfolgschancen bei guter Mitarbeit. Wie bereits erwähnt, ist eine Parodontitis nicht heilbar. Das bedeutet auch, dass es mit der eigentlichen Therapie nicht getan ist. Stattdessen muss man als Parodontitis-Patient ein Leben lang dafür sorgen, dass es nicht zu neuen, zusätzlichen Entzündungen kommt.

Kann Parodontose durch Küssen übertragen werden?

Neben Karies ist Parodontitis die häufigste Erkrankung im Mundraum. Die verantwortlichen Bakterien werden beim Küssen leicht auf den Partner übertragen.

Welche taschentiefe ist normal?

Eine Taschentiefe bis ca. 3 Millimeter gilt als gesund bzw. normal und ist unauffällig. Ab einer Tiefe von über 6 Millimeter geht man von einer schweren Parodontitis aus und bei Extremfällen werden auch bis zu 10 Millimeter gemessen.

Welche Mundspülung ist gut bei Parodontose?

Bei einer akuten Parodontalerkrankung greifen Sie am besten zu Mundspülungen mit Chlorhexidin, die jedoch keinen Alkohol enthalten sollten. Die stark antibakterielle Wirkung ist bei akuten Entzündungen besonders wichtig.

Welche Zahnpasta ist gut gegen Parodontose?

Bei Parodontose sollten Sie eine Zahncreme mit geringem bis mittlerem Abrieb verwenden. Der RDA-Wert muss also zwischen 30 – 60 liegen. Diese Zahnpasten enthalten anorganische Salze als Schmirgelpartikel. Der Fluorid-Gehalt sollte 1000-1500 ppm betragen.

Wie oft wird eine Parodontosebehandlung von der Kasse übernommen?

Seit Juli 2021 ist für gesetzlich Versicherte nicht nur die akute Therapie Kassenleistung, sondern auch die Nachbehandlung inklusive Reinigung. Eine spezielle Früherkennungsuntersuchung auf Parodontitis, der Parodontale Screening Index (PSI), ist alle zwei Jahre Kassenleistung.

Kann man Parodontitis auf dem Röntgenbild sehen?

Zerstörter Zahnhalteapparat – Das erste Röntgenbild zeigt die Situation eines Patienten mit schwerer Parodontitis.

Wie schlimm ist eine Parodontosebehandlung?

Während die Zahnreinigung selbst dank einer lokalen Betäubung schmerzfrei ist, können nach einer Parodontosebehandlung Zahnschmerzen auftreten. Je nachdem, wie viele Zähne betroffen sind und wie stark die Entzündung fortgeschritten war, halten die Schmerzen wenige Stunden bis mehrere Tage an.

Wie ansteckend ist Parodontitis?

bei Benutzung desselben Bestecks oder beim Küssen übertragen werden. Nicht jeder Mensch, der mit Parodontose-Bakterien belastet ist, leidet auch zwangsläufig unter der Zahnerkrankung. Allerdings ist der Träger der Bakterien immer ansteckend, auch wenn die Infektionskrankheit bei ihm nicht ausbricht.

Warum riecht man aus dem Mund nach Kot?

fäkaler Mundgeruch (Mundgeruch nach Kot): Das Problem rührt von den Zähnen, dem Magen oder Darm her. Verantwortlich für den üblen Geruch sind biogene Amine, die durch chemische Veränderung von Aminosäuren entstehen. Auch fischiger Mundgeruch und ein Geruch nach faulem Fleisch sind auf biogene Amine zurückzuführen.

Warum stinkt es zwischen den Zähnen?

Der unangenehme Geruch benutzter Zahnseide ist daher eigentlich das beste Argument für eine regelmäßige Reinigung der Zahnzwischenräume. Je regelmäßiger man zur Zahnseide greift, desto schwächer sollte der Geruch nach der Benutzung sein.

Was tun bei Mundgeruch bei Parodontose?

Zur täglichen häuslichen Hygiene gehören Zahncreme, Zahnbürste, Zahnseide und winzige Bürsten für die Zahnzwischenräume. Ganz wichtig ist darüber hinaus ein Zungenreiniger. Außerdem sollte man regelmäßige Prophylaxetermine in der Zahnarztpraxis wahrnehmen, um eine professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen.