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Wo muss ich Pflegegeld angeben?

Gefragt von: Tino Jäger-Jakob  |  Letzte Aktualisierung: 4. August 2023
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Bestimmte Personen bzw. Personenkreise fallen unter das sogenannte Steuerprivileg – sie müssen das Pflegegeld nicht versteuern. Das Pflegegeld ist für den Pflegebedürftigen selbst steuerfrei, da es zu den Sozialleistungen zählt. Diese müssen in Deutschland nicht versteuert werden.

Wann gilt Pflegegeld als Einkommen?

Pflegegeld ist eine zweckgebundene Leistung, die der Pflege dient und nicht dem Lebensunterhalt. Aus diesem Grund wird sie auch nicht als Einkommen auf staatliche Leistungen angerechnet wie Arbeitslosengeld, Grundsicherung oder Sozialgeld.

Ist Pflegegeld bei der Steuererklärung anzugeben?

Das weitergeleitete Pflegegeld wird als Einkommen des Pflegenden berücksichtigt. Dem Finanzamt gegenüber sind grundsätzlich alle Einnahmen anzugeben. Die Prüfung, ob und in welchem Umfang die Besteuerung erfolgt, nimmt das Finanzamt vor.

Ist Pflegegeld meldepflichtig?

Wird lediglich das Pflegegeld an die Pflegeperson weitergegeben, ist die Tätigkeit nicht beitrags- und meldepflichtig. Denn das Pflegegeld gilt nicht als Verdienst, sondern als Entschädigung für die Hilfe. Dabei ist egal, ob die Pflegeperson die Pflege ehrenamtliche ausübt, oder um Geld zu verdienen.

Was meldet die Pflegekasse dem Finanzamt?

Die Krankenkassen melden die Höhe der durch ihre Mitglieder selbst gezahlten Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung an das Finanzamt. Die Meldung umfasst vor allem Beitragszahlungen zur freiwilligen Krankenversicherung, als Student oder aus Versorgungsbezügen.

Wie beziehe ich Pflegeleistungen? |Unterschiede von Pflegegeld, Sachleistungen, Hilfsmitteln erklärt

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Wo Pflegegrad in Steuererklärung angeben?

Pflegepauschbetrag: Wo kann ich diesen eintragen? In der Steuererklärung in der Anlage „Außergewöhnliche Belastungen / Pauschbeträge“ können Sie in Zeile 11 und 16 den Pflegepauschbetrag geltend machen. Sie benötigen die Steueridentifikationsnummer der Person, die Sie pflegen.

Was wird automatisch an das Finanzamt übermittelt?

Daten der elektronischen Lohnsteuerbescheinigung, gemeldet vom Arbeitgeber. Lohnersatzleistungen wie Arbeitslosengeld oder Krankengeld, gemeldet von der Agentur für Arbeit bzw. von den Krankenkassen. Rentenbezüge, gemeldet von den Trägern der gesetzlichen Rentenversicherung und von privaten Versicherungsgesellschaften.

Was muss ich beachten wenn ich Pflegegeld bekomme?

Voraussetzung für den Bezug von Pflegegeld ist, dass die häusliche Pflege selbst sichergestellt ist, zum Beispiel durch Angehörige oder andere ehrenamtlich tätige Pflegepersonen, und mindestens Pflegegrad 2 vorliegt. Das Pflegegeld wird der pflegebedürftigen Person von der Pflegekasse überwiesen.

Wird Pflegegeld kontrolliert?

Ja. Es gibt Pflegegeld, wenn eine Pflegestufe festgestellt wurde. Aber auch ohne Pflegestufe gibt es Leistungen für Hilfebedürftige mit „erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz“. Ob das bei Ihrer Mutter zutrifft, muss der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) feststellen.

Wer kontrolliert Pflegegeld?

Sofern Pflegebedürftige von Angehörigen zuhause versorgt werden und Pflegegeld beziehen, müssen Sie ab Pflegegrad 2 Beratungsbesuche gemäß § 37.3 SGB XI wahrnehmen. Dabei steht die pflegefachliche Beratung der pflegenden Angehörigen im Vordergrund und soll die Qualität der häuslichen Pflege sicherstellen und stärken.

Wie wirkt sich ein Pflegegrad auf die Steuer aus?

Bei der Pflege von Personen mit den Pflegegraden 2 beziehungsweise 3 können Sie einen Pflege-Pauschbetrag in Höhe von 600 Euro beziehungsweise 1.100 Euro geltend machen. Bei der Pflege von Personen mit den Pflegegraden 4, 5 oder dem Merkzeichen „H“ erhöht sich der bisherige Pauschbetrag von 924 Euro auf 1.800 Euro.

Ist Pflegegeld für pflegende Angehörige Einkommen?

Das Pflegegeld ist eine Sozialleistung der Pflegeversicherung und zählt nicht als Einkommen des Versicherten. Es wird somit nicht angerechnet. Es wird auch für pflegende Angehörige nicht angerechnet, wenn diese von der pflegebedürftigen Person eine finanzielle Anerkennung in maximal der Höhe des Pflegegelds erhalten.

Wie viel Pflegegeld ist steuerfrei?

Steuerfrei sind die weitergeleiteten Erstattungen jedoch nur, soweit diese nicht das Pflegegeld des Pflegegrads 5 übersteigen, also maximal 901 Euro pro Monat.

Wer bekommt das Pflegegeld aufs Konto?

Die monatliche Zahlung des Pflegegeldes erfolgt auf das Konto der pflegebedürftigen oder bevollmächtigten Person. Wie der Betrag unter den Pflegepersonen aufgeteilt wird, wird individuell von den Beteiligten entschieden.

Ist Pflegegeld eine Einnahme?

Wer nicht im vorhergehenden Abschnitt aufgeführt ist, muss das Pflegegeld als Einnahme in seiner Einkommensteuererklärung angeben. Dies gilt u. a. für Personen, die weder mit dem Pflegebedürftigen verwandt sind noch in einer engen persönlichen Beziehung zu ihm stehen.

Was muss ich als Pflegeperson beachten?

Die Pflegeperson muss folgende Voraussetzungen erfüllen:
  • Die Pflege ist nicht erwerbsmäßig.
  • Die Pflegeperson pflegt eine oder mehrere pflegebedürftige Personen mit mindestens Pflegegrad 2 bis 5.
  • Die Pflege findet wenigstens zehn Stunden wöchentlich statt.

Wann muss ich Pflegegeld zurückzahlen?

Die Auszahlung des Pflegegeldes erfolgt immer zum 1. Werktag des Monats. Tritt der Tod des Pflegebedürftigen jedoch beispielsweise am 31.05. ein und die Pflegekasse hat das Pflegegeld für den Monat Juni bereits überwiesen, muss der gesamte Betrag zurückgezahlt werden.

Wem stehen die 125 € Pflegegeld zu?

Wer hat Anspruch auf den Entlastungsbetrag? Pflegebedürftige in häuslicher Pflege haben Anspruch auf einen Entlastungsbetrag in Höhe von bis zu 125 Euro monatlich (also insgesamt bis zu 1.500 Euro im Jahr). Das gilt auch für Pflegebedürftige des Pflegegrades 1.

Wird die Pflegestufe auf die Rente angerechnet?

Pflegegeld ist eine Sozialleistung, d.h., die Rente des Pflegebedürftigen wird auch beim Bezug von Pflegegeld nicht gekürzt. Pflegende Angehörige sind nicht nur rentenversichert, sondern auch arbeitslosen- bzw. unfallversichert.

Wie hoch ist das Pflegegeld bei Pflegegrad 2 ab 2022?

Pflegegrad 2: seit 1. Januar 2022 724 Euro statt bisher 689 Euro. Pflegegrad 3: seit 1. Januar 2022 1363 Euro statt bisher 1298 Euro.

Was kann man zusätzlich zum Pflegegeld beantragen?

Darüber hinaus können folgende Pflegeleistungen beantragt werden:
  • Tages- und Nachtpflege.
  • Kurzzeitpflege.
  • Verhinderungspflege.
  • Entlastungsleistungen.
  • Wohnraumanpassung.
  • Hilfsmittel im Pflegeheim.

Was bedeutet es als Pflegeperson eingetragen zu sein?

Wer als Pflegeperson einen nahestehenden Menschen in seiner häuslichen Umgebung pflegt, ist beitragsfrei gesetzlich unfallversichert. Erfasst sind dabei die Tätigkeiten, die auch in der Pflegeversicherung selbst als pflegerische Maßnahmen berücksichtigt werden, sowie die Hilfen bei der Haushaltsführung.

Welche Auskünfte muss das Finanzamt geben?

Welche Auskünfte kann das Finanzamt machen? Theoretisch kann das Finanzamt Auskünfte über alle steuerlichen Fragen erteilen. Besonders bei speziellen Auskünften im Zusammenhang mit dem jeweiligen Finanzamt oder der eigenen steuerlichen Situation können Auskünfte direkt von der Quelle sehr hilfreich sein.

Was passiert wenn man keine Steuererklärung macht als Rentner?

Rentnern, die ihre Steuererklärung nicht oder verspätet abgeben, droht ein Verspätungszuschlag. Viele Rentenbeziehende erhalten unerwartet Post vom Finanzamt. Die Steuerbehörde fordert darin zur Abgabe einer Steuererklärung auf.

Kann das Finanzamt auf mein Konto schauen?

Die Antwort ist eindeutig: Ja, es hat die Möglichkeiten dazu. Seit 2005 ist es den Finanzbehörden erlaubt, einen Kontenabruf zu starten, wenn beispielsweise ein/e Steuerpflichtige/r keine ausreichenden Angaben über seine/ihre Einkommensverhältnisse geben kann oder will.