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Wo kommt das Uran für Deutschland her?

Gefragt von: Rosita Michels-Funk  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Der vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gemeinsam mit der Nuclear Free Future Foundation, der Rosa-Luxemburg-Stiftung, der Umweltstiftung Greenpeace und . ausgestrahlt herausgegebene Atlas zeigt: Etwa 40 Prozent der europäischen Uranimporte stammen aus Russland und Kasachstan.

Wo kauft Deutschland sein Uran?

20 Prozent des in der EU genutzten natürlichen Urans wurden 2020 aus Russland importiert, heißt es in dem Papier, das sich unter anderem auf Zahlen der Euratom-Versorgungsagentur (ESA) stützt – der zentralen EU-Behörde, die für die Beschaffung dieses Rohstoffs verantwortlich ist.

Woher kommt das Uran für deutsche AKW?

Deutsche Atomkraftwerke werden offenbar seit Jahren mit Uran aus russischen Militärbeständen betrieben. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass in den vergangenen zehn Jahren mehr als 1.000 Brennelemente eingesetzt worden seien, die solches Uran enthielten.

Woher kommen deutsche Brennstäbe?

Eine echte Abhängigkeit von Russland in dieser Frage, wie gelegentlich behauptet wird, besteht aber für deutsche Kernkraftwerksbetreiber nicht. Vielmehr beziehen diese ihre Brennelemente wohl hauptsächlich von der französischen Framatome und der amerikanisch-schwedischen Westinghouse-Gruppe.

Wer liefert Uran für Atomkraftwerke?

"Bei der Herstellung von angereichertem Uran, das für den Betrieb von Atomkraftwerken benötigt wird, ist die Abhängigkeit noch größer: Über ein Drittel des weltweiten Bedarfs kommt vom russischen Staatskonzern."

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Wer bezieht Uran aus Russland?

Das bestätigen die Zahlen: Rund 40 Prozent ihres angereicherten Urans, das für den Betrieb von Atomkraftwerken benötigt wird, bezieht Europa nach Angaben der Europäischen Atomgemeinschaft (Euratom) insgesamt aus Russland und dem kremltreuen Kasachstan.

Woher kommt Uran für Brennstäbe?

Anders als Erdöl kommt abbauwürdiges Uran in zahlreichen Ländern vor. Die gegenwärtig grössten Förderländer Kasachstan, Kanada und Australien erzeugten im Jahr 2016 zusammen drei Viertel der weltweiten Produktion. Aber auch Niger, Namibia, Russland, Usbekistan, China und die USA bauen grössere Mengen Uran ab.

Woher bekommt Frankreich sein Uran?

Aber auch Frankreich bezieht Uran aus Russland. Nach rund zehn Jahren Pause hatte der inzwischen von Areva in Orano umgetaufte französische Atomkonzern 2020 erneut einen Vertrag mit Rosatom über die Lieferung von abgebrannten Brennstäben nach Russland unterzeichnet.

Welche Länder liefern Brennstäbe?

Etwa ein Viertel der Urananreicherung und Teile der Produktion von Brennelementen für europäische Reaktoren erfolgt in Russland, schreiben die Experten des Öko-Instituts. Nur 0,5 Prozent des Urans in europäischen Meilern stammt aus der EU, 20 Prozent aus Russland, 19 Prozent vom russischen Verbündeten Kasachstan.

Wie viel kostet 1 kg Uran?

Für den Preis von bis zu 260 Dollar pro Kilogramm Uran würden sich auch Vorkommen erschliessen lassen, die aufwändiger im Abbau sind.

Hat Russland Uranvorkommen?

Uran aus Russland: In Russland selbst wurden 2020 „nur“ 2846 Tonnen Uran gefördert, rund sechs Prozent der weltweiten Uranproduktion.

Woher bezieht die Schweiz Uran?

Die Schweizer KKW beziehen ihren Kernbrennstoff auf dem Weltmarkt; teilweise aus Russland und teilweise aus westlichen Ländern wie Kanada, Australien oder den USA. Dabei handelt es sich um Uran, das entweder direkt oder über sogenanntes Blending angereichert wird.

Woher bezieht die USA ihr Uran?

Die Vereinigten Staaten beziehen 17 % ihres angereicherten Urans direkt aus Russland.

Wie lange wird es noch Uran geben?

Laut Bundeswirtschaftsministerium reicht das Uran noch für mehr als 240 Jahre. Das Bundesumweltministerium hingegen sieht die Vorkommen bereits in 65 Jahren erschöpft.

Wo liegt Europas größtes Atomkraftwerk?

Es ist mit 5,7 GW Gesamtleistung das leistungsstärkste Kernkraftwerk Europas und liegt etwa 50 Kilometer von der Großstadt Saporischschja entfernt. Etwa 2 km östlich des Kernkraftwerkes steht das konventionelle Wärmekraftwerk Saporischschja.

Ist Uran die Zukunft?

Uran-Aktien Liste: Wichtige Uran-Unternehmen 2022

Aktuell (26.06.2022) steht die Aktie bei 25,20 Euro und damit knapp 5 Prozent unter dem Kurs vor 1 Jahr. Der Uran-Preis ist im selben Zeitraum um 60 Prozent gestiegen.

Wo wird in der Ukraine Uran abgebaut?

In der östlichen Ukraine wurde zur Zeit der Sowjetunion Uran abgebaut, als dessen Folge die Umwelt schwer geschädigt ist und die Bevölkerung unter erhöhten Krebsraten leidet. Heute werden Uranabbau und -anreicherung in den Städten Kirowograd und Shelti Wodi betrieben.

Wer baut die besten Atomkraftwerke?

Im Juli 2022 plant China 32 Atomreaktoren, die innerhalb der nächsten acht bis zehn Jahre in Betrieb gehen sollen. Im weltweiten Vergleich plant das genannte Land somit die meisten Atomreaktoren, gefolgt von Russland und Indien. Im Jahr 2020 gingen zuletzt vier Atomreaktoren weltweit in den Bau.

Wie lange reichen die Uranvorräte noch?

Die Uran-Studie, die auf Basis von Daten der Konferenz für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erstellt wurde nach, dass die Uranvorkommen auch bei reduziertem Bedarf spätestens 2070 ausgebeutet sein werden.

Wo sind die größten Uranvorkommen der Welt?

Kasachstan hat die meisten und ergiebigsten Minen für das radioaktive Material. Hier werden zwischen 19.000 und 24.000 Tonnen Uran abgebaut. Aus Australien kamen 2020 rund 6.200 Tonnen, namibische Minen trugen 5.400 Tonnen bei und aus Kanada kamen nicht ganz 3.900 Tonnen.

Hat Deutschland noch Uranvorkommen?

Bis Anfang der 1990er Jahre wurde in Deutschland in der SDAG Wismut Uran gefördert. Heute werden nur noch im Rahmen der Stilllegung kleinere Mengen Uran gewonnen.

Wird in Deutschland noch Uran abgebaut?

Insgesamt förderte die Wismut in Sachsen und Thüringen über 220.000 Tonnen Uran. Zwischen Kriegsende und 1990 zählte die DDR zu den größten Uranproduzenten der Welt. Von all dem ist heute kaum noch etwas zu sehen.

Was kommt nach Uran?

Die drei natürlichen Zerfallsreihen

Praktisch und historisch wichtig sind die Zerfallsreihen der drei primordialen Radionuklide Uran-238, Uran-235 und Thorium-232, auch Natürlich radioaktive Familien genannt. Sie entstehen durch Alpha- und Beta-Zerfälle, die mehr oder weniger regelmäßig abwechselnd aufeinander folgen.

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