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Wie wird eine Baulast berechnet?

Gefragt von: Wolfram Reichel  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Eine Baulast kann nur der Eigentümer des belastenden Grundstücks eintragen. Sind im Grundbuch mehrere Personen eingetragen, müssen alle Eigentümer der Baulast zustimmen. Welche Unterlagen Sie für einen Baulastantrag brauchen, variiert von Gemeinde zu Gemeinde.

Wie viel kostet eine Baulast?

Die Kosten für die Eintragung einer Baulast belaufen sich auf eine Summe zwischen 50 und mehr als 1.000 Euro. Die Höhe der Gebühr für die Baulasteintragung hängt von folgenden Faktoren ab: der Bedeutung oder dem wirtschaftlichen Wert der Baulast. dem mit der Eintragung verbundenen Verwaltungsaufwand.

Was ist eine Baulast wert?

Baulast bei der Wertermittlung

Ist ein Grundstück beispielsweise in seiner Bebaubarkeit durch eine Baulast eingeschränkt, kann dies eine erhebliche Wertminderung für den Eigentümer mit sich ziehen. Jedoch führt nicht jede Baulast zwingend zu einer Wertminderung.

Welche Nachteile hat eine Baulast?

Ein möglicher Nachteil könnte zum Beispiel in einer stärkeren Verschattung des Nachbargrundstücks liegen. Oft wird eine Baulast als Risiko für Immobilienkäufer gesehen, was eine Minderung des Kaufpreises rechtfertigt. Den Umfang der möglichen Wertminderung kann am besten ein Sachverständiger vor Ort beurteilen.

Wie funktioniert eine Baulasteintragung?

welche Baulasten eingetragen sind. Mit dem Kauf und dem Eigentumserwerb geht die Verpflichtung aus der Baulast auf den neuen Eigentümer des Grundstücks über. Eine vom Verkäufer verschwiegene Baulast ändert an der Verpflichtung nichts, der Käufer kann höchstens einen Mangel geltend machen, was aber aufwändig ist.

Immobilien Lexikon Folge 6 - B wie Baulastenverzeichnis / Baulastenauskunft / Baulasten

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Ist eine Baulast im Grundbuch eingetragen?

Was ist im Baulastenverzeichnis enthalten? Private Grunddienstbarkeiten wie Wegerechte werden im Grundbuch eingetragen, Baulasten nicht. Das Baulastenverzeichnis besteht aus einer Baulastenerklärung mit Lageplan und nummeriertem Baulastenblatt. Die Unterlagen werden beim Vermessungs- und Katasteramt archiviert.

Was ist bei einer Baulast zu beachten?

Baulasten werden in einem öffentlichen Register - Baulastenverzeichnis - bei der Bauaufsichtsbehörde geführt. Sie werden erst mit Eintragung in das Baulastenverzeichnis wirksam. Mit Bewilligung der Baulast übernimmt der Eigentümer für das belastete Grundstück (freiwillig) eine öffentlich- rechtliche Verpflichtung.

Wann endet eine Baulast?

Erlöschen nur bei Verzicht. Die Baulast kann nur dadurch wieder erlöschen, dass die Bauaufsichtsbehörde auf die Baulast schriftlich verzichtet. Sofern für das Entstehen einer Baulast die Eintragung in das Baulastenverzeichnis notwendig ist, wird der Verzicht nach der Löschung der Baulast im Baulastenverzeichnis wirksam ...

Was sind typische Baulasten?

Typische Baulasten sind das Wegerecht zugunsten des Nachbarn oder die Verpflichtung, eine bestimmte Abstandsfläche zum Grundstück des Nachbarn freizuhalten. Die Grundbücher enthalten in der Regel keine Angaben zu diesen Lasten.

Wann ist eine Baulast nichtig?

Eine Nichtigkeit der eingetragenen Baulast ist auch dann gegeben, wenn der Inhalt der Baulast zu unbestimmt ist. Zumindest durch eine Auslegung entsprechend §§ 133, 157 BGB muss die konkrete Belastung des Grundstücks ermittelt werden können. Entscheidend ist hierbei der wirkliche Wille der Beteiligten.

Was ist eine Baulast Beispiel?

Baulast – Beispiele

Oder möchte ein Grundstückseigentümer auf seinem Grundstück ein Gebäude errichten, ohne die vorgeschriebenen Grenzabstände einzuhalten, kann ihm der Nachbar auf dem eigenen Grundstück eine Baulast bewilligen und somit die Bebauung ermöglichen.

Was mindert den Wert eines Grundstücks?

Weiterhin gilt: Altlasten im Boden oder im Grundwasser sowie abrissbedürftige Gebäude auf dem Grundstück mindern den Wert eines Grundstücks in Höhe der Kosten, die die Beseitigung verursacht. Altlasten sind in der Lage, den Wert stark zu mindern.

Was bedeutet eine Baulast auf einem Grundstück?

Der Begriff Baulast stammt aus dem Bauordnungsrecht und bedeutet, dass der Eigentümer eines Grundstücks bestimmte öffentlich-rechtliche Auflagen zu erfüllen hat. Er kann gegenüber der Baubehörde verpflichtet sein, Dinge auf seinem Grundstück zu dulden, zu unterlassen oder auszuführen.

Was wird zur Eintragung einer Baulast benötigt?

Die Baulasten werden durch schriftliche Erklärung gegenüber der Bauaufsichtsbehörde übernommen. Die Unterschrift muss öffentlich beglaubigt oder von einer Vermessungsstelle oder vor der Bauaufsichtsbehörde geleistet oder vor ihr anerkannt werden.

Wie lange dauert eine Baulasteintragung?

Wie lange dauert die Bereitstellung einer Baulastenauskunft? Die Bereitstellung der Baulastenauskunft dauert zwischen 1 bis 8 Wochen. In Einzelfällen kann die Bearbeitungsdauer abweichen, d.h. kürzer oder länger dauern.

Was geschieht mit einer Baulast bei Eigentümerwechsel?

Änderungen bei Eigentümerwechsel

Der neue Eigentümer muss diese bauliche Maßnahme nur dulden, wenn sie auch im Grundbuch eingetragen ist. Ansonsten kann er eine Beseitigung verlangen. Selbst eine Eintragung als Baulast im Baulastenverzeichnis genügt hier nicht, wie das Oberlandesgericht Oldenburg 2014 entschied.

Kann man eine Baulast ablehnen?

Eine auf dem Nachbargrundstück eingetragene Baulast gibt allein der Behörde eine rechtliche Handhabe, nicht dem Bauherrn, für dessen Baugenehmigung die Baulast notwendig ist. Ohne eine Zustimmung des Nachbarn wird keine Baulast eingetragen.

Was darf auf einer Baulast gebaut werden?

Daher ist die Errichtung von Gebäuden ohne Aufenthaltsräume und ohne Feuerstätten mit nicht mehr als 50 m³ Brutto-Rauminhalt auf der durch Baulast belasteten Fläche zulässig. Schließlich gilt das Gleiche für die Über- oder Unterbauung einer durch Baulast zur Siche- rung der Erschließung belasteten Fläche.

Was steht alles im Baulastenverzeichnis?

Im Baulastenverzeichnis ist aufgeführt, welche Baulasten auf einem bestimmten Grundstück liegen. Dabei handelt es sich um öffentlich-rechtliche Verpflichtungen eines Grundstückseigentümers gegenüber der Baubehörde, bestimmte Dinge auf seinem Grund und Boden zu dulden, zu unterlassen oder auszuführen.

Ist grenzbebauung eine Baulast?

Für die Grenzbebauung Baulast aufnehmen

Neben der Abstandsbaulast ist eine Anbaubaulast möglich. Diese kommt zustande, wenn Sie beispielsweise eine Garage an die Grundstücksgrenze bauen möchten. Ihr Nachbar kann dann bei eigenen Bauvorhaben dazu verpflichtet sein, an die von Ihnen erbaute Garage anzubauen.

Wer muss unterschreiben wenn eine Baulast eingetragen wird?

Wer muss zur Abgabe der Baulasterklärung erscheinen? Für die Unterschrift einer Baulasterklärung müssen sämtliche Eigentümer des belasteten Grundstückes erscheinen. Falls ein Erbbaurecht auf dem belasteten Grundstück ruht, sind auch die Unterschriften der Erbbauberechtigten erforderlich.

Kann eine Baulast erzwungen werden?

Ein Anspruch auf Eintragung einer Baulast kann durch die Baubehörde im Verwaltungsrechtsweg durchgesetzt werden. Dieser Anspruch richtet sich gegen die Eigentümergemeinschaft insgesamt. Lediglich, wenn Sie sich grundlos weigern, wären Schadensersatzansprüche seitens der Miteigentümer möglich.

Was ist ein Abstandsflächenbaulast?

Unter dem Begriff der Abstandsflächenbaulast versteht der Gesetzgeber die Verpflichtung des Eigentümers eines Gebäudes, bestimmte Flächen auf seinem Grundstück nicht zu bebauen, damit der Nachbar seine Abstandsflächen einhalten kann. Auf dem Nachbargrundstück wird dafür eine sogenannten Baulast eingetragen.

Wer ist Baulast begünstigt?

Der Begünstigte der Baulast ist in das Rechtsverhältnis zwischen dem Verpflich- teten als Eigentümer des belasteten Grundstücks und der Unte- ren Bauaufsichtsbehörde nicht eingebunden.

Was ist besser Wegerecht oder Baulast?

Nur Baulast reicht nicht

Damit ist nur die verwaltungsrechtliche Seite der Erschließung geklärt. Deshalb ist eine privatrechtliche Vereinbarung zwischen den Eigentümern des Wegegrundstücks und des eingeschlossenen Grundstücks unverzichtbar. Das Beste ist eine sogenannte dingliche Sicherung des Wegerechts.

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