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Wie viele Fachkräfte fehlen im Handwerk?

Gefragt von: Daniel Schmidt-Schweizer  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Da nicht alle Betriebe unbesetzte Stellen an die Agenturen melden, geht der Verband von schätzungsweise rund 250.000 fehlenden Handwerkerinnen und Handwerkern aus, wie eine ZDH-Sprecherin berichtete. "Tendenz steigend". Grundlage sind Rückmeldungen aus den Handwerkskammern.

In welchen Berufen fehlen die meisten Fachkräfte?

Besonders betroffen sind Berufe in den Bereichen Sozialarbeit, Erziehung und Pflege. Zudem fehlt viel Personal im Handwerk und bei IT-Experten. Auffällig ist, dass die Berufe mit dem größten Fachkräftemangel ein sehr ungleiches Geschlechterverhältnis unter den Beschäftigten aufweisen.

Welche Handwerker fehlen am meisten?

Dementsprechend zählen zu den Gewerken mit dem größten Fachkräftemangel auch mehrere Bauberufe: Laut ZDH sind dies Installateure und Heizungsbauer, Kälteanlagenbauer, Rollladen- und Sonnenschutztechniker, außerdem Elektrotechniker, Elektromaschinenbauer, Augenoptiker, Hörakustiker und Metallbauer.

Welche Handwerksberufe fehlen?

Hier fehlten im Zeitraum von Juli 2021 bis einschließlich Juni 2022 mehr als 20.000 Arbeitskräfte auf Experten- beziehungsweise Spezialisten-Niveau. Des Weiteren fehlen viele Fachkräfte im Bereich Altenpflege, Bauelektrik und Gesundheits- und Krankenpflege.

Welche Handwerksberufe fehlen in Deutschland?

Große Lücken bei Heizungs- und Klimatechnik

Im Handwerk fehlten der Studie zufolge im vergangenen Jahr insgesamt 87 000 Fachkräfte. Besonders große Lücken gebe es im Bereich der Bauelektronik sowie der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Auch Kraftfahrzeugtechniker und Berufskraftfahrer würden händeringend gesucht.

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In welchen Berufen herrscht Fachkräftemangel?

Zu den von Fachkräfteengpässen besonders betroffenen Bereichen zählen unter anderem: Akademische Berufsgruppen in den Bereichen Medizin, Ingenieurwesen im Maschinen- und Fahrzeugbau, Elektrotechnik, IT und Softwareentwicklung und Programmierung.

Sind Facharbeiter gefragt?

Welche Berufe sind besonders gefragt? Deutsche Unternehmen suchen Beschäftigte in praktisch allen Bereichen der Industrie, ob Facharbeiter und Facharbeiterinnen oder Ingenieurinnen und Ingenieure. Besonders gefragt sind die Bereiche: Rohstoffgewinnung.

Warum geht niemand mehr ins Handwerk?

"Viele junge Menschen wollen keinen Handwerksberuf ergreifen, weil sie ein geringes Gehalt und fehlende Wertschätzung befürchten", erklärt Personalexperte Deniz Akpinar.

Wird das Handwerk aussterben?

Stand 2021 fehlen in Deutschland rund 65.000 Fachkräfte im Handwerk. Die anhaltende Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach Handwerkerinnen und Handwerkern gesteigert und die Kluft zwischen Bedarf und vorhandenen Arbeitskräften größer werden lassen.

Welche Stellen sind schwer zu besetzen?

Die größten Schwierigkeiten, eine Position zu besetzen hatten Unternehmen im Einzelhandel. Das geht aus einer aktuellen Analyse von Indeed hervor. Das Jobportal hat untersucht, welche Stellenanzeigen auf dem Portal von Januar 2021 bis Januar 2022 besonders häufig länger als zwei Monate online waren.

Welche Handwerker sind besonders gefragt?

Schwer zu finden sind Tiefbaumeister und -meisterinnen. Hier kamen durchschnittlich 15 Arbeitslose auf 100 offene Stellen. Im Hochbau beträgt das Verhältnis 28 zu 100. Gefragt sind auch Meister im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik mit 24 Arbeitslosen je 100 zu besetzenden Stellen.

Warum werden Handwerksberufe so schlecht bezahlt?

Die Erklärung für die relativ niedrigen Gehälter im Handwerk ist vor allem in der geringen Größe von Handwerksbetrieben zu suchen. Denn egal welche Branche und egal welcher Beruf: Je kleiner eine Firma, desto schlechter fällt generell die Bezahlung aus. Außerdem sind Tarifverträge für Handwerker eher die Ausnahme.

Welche Handwerke sind gefragt?

Friseurin, Augenoptikerin, Konditorin und Zahntechnikerin sind im Handwerk in Deutschland bei Frauen besonders beliebte Ausbildungsberufe. Männer erlernen die folgenden Jobs am häufigsten: Kraftfahrzeugmechatroniker, Elektroniker sowie Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.

In welchen Berufen wird dringend gesucht?

So werden besonders in der Lebensmittelbranche Auszubildende und Arbeitskräfte für Berufe wie Köchinnen oder Köche, Fleischerinnen oder Fleischer und Bäckerinnen oder Bäcker gesucht. Auch im Metall- und Elektrobereich und in der Alten- und Krankenpflege können Sie arbeiten, wenn Sie die entsprechende Ausbildung haben.

Welche Berufe werden nicht gesucht?

Welche Berufe haben keine Zukunft? Einzelhandelskaufleute, Flugbegleiter, Post- und Paketboten, Juweliere, Zeitungsreporter, Reisebüromitarbeiter, Prüfer, Lagerarbeiter, Landwirte und Datentypisten müssen damit rechnen, dass ihre Tätigkeiten keine langfristige Perspektive haben.

Ist der Fachkräftemangel Real?

Nein, sagt eine Studie der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Es existiere kein flächendeckender Fachkräftemangel in Deutschland. Vereinzelte Engpässe stellte die BA in der Baubranche, bei technischen Berufen sowie bei Gesundheits- und Pflegeberufen fest. Vor allem Krankenpfleger und Rettungsdienste sind rar.

Welches Handwerk stirbt aus?

Traumjob: Hutmacher! Das hört man heutzutage kaum noch. Kein Wunder, denn wie viele andere traditionelle Berufe ist dieses Handwerk in Deutschland so gut wie ausgestorben.

Haben Handwerker eine Zukunft?

Wohingegen sich neue Handwerksberufe mit Zukunft an einer stetig wachsenden Zahl von Bewerbern erfreuen. Im Jahr 2021 waren besonders Ausbildungsplätze in den Berufen der fachspezifischen Elektroniker sowie im Wohndesign heiß begehrt. Im Baugewerbe entstehen sogar neue, systemrelevante Berufe.

Werden Handwerker in Zukunft mehr verdienen?

Und am Ende des Arbeitslebens ziehen Handwerker und Akademiker nahezu gleich: Laut einer Studie hat ein Akademiker mit 65 Jahren 1,45 Millionen Euro verdient, ein Handwerker bringt es auf 1,41 Millionen. Betrachtet man das Lebenseinkommen bis zum 60. Lebensjahr, liegt der Handwerker sogar vorn.

Woher kommt der Handwerkermangel?

Georg Schareck: Tatsächlich kann ich mehrere Gründe nennen. Zunächst gilt der Blick Angebot und Nachfrage. Dieses Verhältnis wird sehr stark durch günstige Finanzierungsbedingungen gepuscht. Geld wird lieber in Immobilien investiert als zu Nullzinsen auf der Bank geparkt oder risikoreich an der Börse spekuliert.

Ist Handwerk schlecht bezahlt?

Handwerker sind mehrheitlich unzufrieden mit ihren Gehalt. In der neuen Ausgabe des Stepstone Gehaltsreports 2021 sagten 54 Prozent der Befragten, die dem Handwerk oder technischen Berufen zuordnet waren, sie verdienten ihrer Ansicht nach zu wenig.

Warum junge Menschen keine Handwerker werden wollen?

Außerdem hat das Handwerk schon lange ein Image-Problem. Harte Arbeitszeiten, Knochenjob, schlechte Bezahlung - all das schreckt die jungen Generationen ab. Hinzu kommt: Viele junge Menschen glauben, wenn sie zum Beispiel Bäcker werden, bleiben sie das ein Leben lang. Dieser Gedanke schreckt die heutige Jugend ab.

Wo größter Fachkräftemangel?

Der Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen für die Wirtschaft. Über alle Berufe hinweg fehlen derzeit fast 540.000 Fachkräfte – Tendenz steigend. Besonders groß sind die Lücken in der Sozialarbeit, der Erziehung, der Pflege, der IT und dem Handwerk.

Welche Berufe sind mangelberufe in Deutschland?

Für das Jahr 2022 gelten folgende Berufe als bundesweite Mangelberufe:
  1. SchwarzdeckerInnen. Schwarzdecker/in.
  2. LandmaschinenbauerInnen. ...
  3. DachdeckerInnen. ...
  4. TechnikerInnen mit höherer Ausbildung (Ing.) ...
  5. DiplomingenieurInnen für Starkstromtechnik. ...
  6. Pflasterer/Pflasterinnen. ...
  7. TechnikerInnen für Starkstromtechnik. ...
  8. BetonbauerInnen.

Warum fehlen so viele Fachkräfte?

Immer mehr Unternehmen in Deutschland müssen ihre Geschäfte einschränken. weil Fachkräfte fehlen. Ein Grund dafür ist die Coronakrise, aber auch der demografische Wandel. Zuwanderung aus dem Ausland wäre eine Lösung, doch die Hürden dafür sind hoch.