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Wie schreibe ich eine Kündigung auf ärztlichen Rat?

Gefragt von: Andrea Wunderlich  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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„Hiermit kündige ich o. g. Arbeitsverhältnis fristgerecht zum (Endtermin laut Kündigungsfrist) auf Anraten meines Arztes und in Abstimmung mit dem Betriebsrat. Ich bedauere, aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr an der Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses festhalten zu können.

Wie formuliere ich eine Kündigung wegen Krankheit?

hiermit kündigen wir den mit Ihnen am xx geschlossenen Arbeitsvertrag fristgerecht zum xx aus personenbedingten Gründen. Wir können auch für die Zukunft leider von keiner Besserung Ihrer gesundheitlichen Situation ausgehen, so dass mit einer fortdauernden Störung des Betriebsablaufs weiterhin zu rechnen ist.

Kann man mit einem ärztlichen Attest fristlos kündigen?

Das ärztliche Attest hat noch eine weitere wichtige Funktion: Will der Arbeitnehmer fristlos, d.h. außer-ordentlich, kündigen, bedarf es ebenfalls eines „wichtigen Grundes“ (§ 626 I BGB). Die ärztliche Empfehlung zur Aufgabe der Beschäftigung ist der Nachweis für einen solchen Grund.

Was bedeutet Kündigung auf ärztlichen Rat?

Wenn Arbeit krank macht. Wenn Sie über eine fristlose Kündigung auf ärztlichen Rat nachdenken, haben Sie voraussichtlich ernsthafte gesundheitliche Probleme. Diese können sich daraus ergeben, dass Sie im Betrieb gemobbt werden oder ständig erheblichen gesundheitsschädigenden Einwirkungen ausgesetzt sind.

Kann ich wegen gesundheitlichen Gründen kündigen?

Grundsätzlich kann Ihr Arbeitgeber eine Kündigung nur dann aussprechen, wenn sie „sozial gerechtfertigt ist“, sie also entweder mit betriebsbedingten, verhaltensbedingten oder personenbedingten Gründen gerechtfertigt werden kann. Eine krankheitsbedingte Kündigung fällt in die Rubrik der personenbedingten Kündigung.

Kündigung auf medizinischen Rat - Wie geht man vor? | Fachanwalt Alexander Bredereck

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Kann ich aus psychischen Gründen kündigen?

Neben körperlichen können auch psychische Erkrankungen Grund für eine Kündigung sein. Bei krankheitsbedingten Kündigungen sind in Deutschland die Voraussetzungen jedoch sehr strengt. So müssen mehrere Kriterien erfüllt sein, damit eine Kündigung wegen einer psychischen Erkrankung wirksam ist.

Wie kann ich kündigen ohne eine Sperre zu bekommen?

Eigenkündigung, der Kündigung, die man selbst ausspricht, wird keine Sperrzeit verhangen, wenn Sie die feste (nachweisliche) Zusage für einen neuen Job haben oder man selbst zur fristlosen Kündigung berechtigt ist. Dies kann der Fall sein, wenn der Arbeitgeber wiederholt zu spät, zu wenig oder gar nicht zahlt.

Kann man von heute auf morgen kündigen?

In der Probezeit können sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer das Arbeitsverhältnis innerhalb einer Frist von zwei Wochen ohne die Angabe von Gründen wieder beenden. Von heute auf morgen kann man in der Probezeit demnach normalerweise nur gekündigt werden, wenn dies fristlos geschieht.

Wie kann ich mit sofortiger Wirkung kündigen?

Damit die Kündigung – aus welchem Grund auch immer – wirksam werden kann, müssen Sie sie Ihrem Arbeitgeber gegenüber erklären. Eine rein mündliche Mitteilung reicht dafür allerdings nicht aus. Vielmehr bedarf die außerordentliche Kündigungserklärung – wie auch die ordentliche Kündigung – der Schriftform.

Wie schreibe ich eine Kündigung Vorlage?

Sehr geehrte/r Frau/Herr [Vertragspartner], hiermit kündige ich das mit Ihnen bestehende Arbeitsverhältnis vom ______ ordentlich und fristgerecht zum ______ oder zu nächstmöglichen Zeitpunkt. Bitte bestätigen Sie mir den Erhalt dieser Kündigung und das Aufhebungsdatum des Arbeitsvertrages schriftlich.

Kann ich aus persönlichen Gründen fristlos kündigen?

Eine fristlose Kündigung einzureichen, ohne einen Grund anzugeben, ist gesetzlich erlaubt. In jedem Fall muss laut § 626 Abs. 1 BGB ein wichtiger Kündigungsgrund vorhanden sein. Dazu gibt es keine pauschalen Begründungen.

Kann ich fristlos kündigen wenn ich einen neuen Job habe?

Der schnelle Jobwechsel zum neuen Arbeitgeber ist durchaus möglich. Mindestens 28 Tage beträgt die gesetzliche Kündigungsfrist, die sich aus Paragraph 622 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) ergibt.

Habe gekündigt und will nicht mehr zur Arbeit?

Wenn der Arbeitgeber den Arbeitnehmer nach Ausspruch der Kündigung nicht mehr im Betrieb beschäftigen möchte, kann er ihn von der Arbeitspflicht freistellen. Dann ist der Arbeitnehmer nicht mehr verpflichtet, im Betrieb zu erscheinen. Er behält dabei aber seinen Anspruch auf Lohn, obwohl er nicht mehr arbeiten muss.

Was muss ich tun wenn ich selbst kündige?

Eine Eigenkündigung kann dazu führen, dass die Bundesagentur für Arbeit eine mehrwöchige Sperrfrist verhängt, mit der Ihr Anspruch auf Arbeitslosengeld erlischt. Als Alternative zu einer Kündigung können Sie sich mit Ihrem Arbeitgeber auch auf einen Aufhebungsvertrag einigen.

Wie lange muss ich noch arbeiten wenn ich gekündigt habe?

Entscheidend ist, wer die Kündigung ausspricht. Kündigt der Arbeitnehmer, beträgt die „Grundkündigungsfrist“ vier Wochen zum 15. oder zum Monatsende. Diese Frist bleibt für Arbeitnehmer immer gleich lang – solange keine längere Frist vereinbart wurde (siehe Tabelle).

Kann ich meinen Chef darum bitten mich zu kündigen?

Hinweis für die Praxis: Der Wunsch nach einer Kündigung ist damit unbeachtlich. Arbeitgeber können nicht wirksam kündigen, wenn ein Arbeitnehmer den Ausspruch einer Kündigung fordert. Eine Kündigung ist nur wirksam, wenn Gründe nach dem Kündigungsschutzgesetz (KSchG) vorliegen.

Wie bekomme ich keine Sperre vom Arbeitsamt?

Keine Sperre gibt es demnach, wenn Sie mit dem Vertrag einer ansonsten unausweichlichen Kündigung zuvorkommen und sich eine Abfindung sichern. Auch wenn trotz Aufhebungsvertrag die gesetzliche Kündigungsfrist eingehalten wird, gibt es in der Regel keine Sperrzeit vom Arbeitsamt.

Wie kann ich die Sperrfrist umgehen?

Wer der Agentur für Arbeit glaubhaft nachweisen kann, dass die Eigenkündigung aus einem wichtigen Grund erfolgte, der hat gute Aussichten, dass keine Sperrzeit verhängt wird. Gründe, die keine Sperrzeit nach sich ziehen, können Mobbing am Arbeitsplatz oder die Aussicht auf eine neue Stelle sein.

Habe gekündigt und bin jetzt krank geschrieben?

Wer sein Arbeitsverhältnis kündigt und sich am selben Tag krankschreiben lässt, bekommt anschließend vielleicht kein Gehalt mehr. Denn Arbeitgeber dürfen Krankschreibungen anzweifeln, die genau am letzten Arbeitstag enden. Das hat jetzt das Bundesarbeitsgericht entschieden.

Was passiert wenn ich kündige und dann krank werde?

Wenn Sie selbst kündigen, ändert sich durch Ihre Arbeitsunfähigkeit nichts an der Kündigungsfrist. Wenn Ihnen Ihr Arbeitgeber gekündigt hat, wird die Kündigungsfrist für die Dauer der Arbeitsunfähigkeit infolge Krankheit oder Unfall unterbrochen.

Was passiert wenn ich im Krankenstand kündige?

Kündigt der Arbeitnehmer während seiner Krankschreibung, hat er nach § 8 Entgeltfortzahlungsgesetz (EntgFG) weiterhin Anspruch auf Lohnfortzahlung. Das gilt sowohl bei einer fristlosen als auch bei einer fristgerechten Kündigung während der Krankschreibung.

Kann man einfach kündigen und gehen?

Eine fristlose Kündigung durch Arbeitnehmer ist grundsätzlich möglich. Durchsetzen lässt sie sich jedoch nur, wenn ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Wer seine Firma über eine reguläre Kündigung* verlassen will, muss viel Geduld mitbringen.

Was passiert wenn ich ohne Grund fristlos kündige?

Die fristlose Kündigung muss zwar schriftlich erfolgen, sie ist aber auch ohne Begründung wirksam. Nur weil Ihr Arbeitgeber Ihnen nicht sofort den Grund für die Kündigung mitteilt, bedeutet das also noch nicht, dass die Kündigung rechtswidrig ist.

Was ist wichtiger Grund bei Kündigung durch Arbeitnehmer?

Fristlose Kündigung durch Arbeitnehmer

Wichtige Gründe können z.B. die unpünktliche Zahlung des Arbeitgebers, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz oder grobe Beleidigungen und Arbeitsschutzverletzungen sein. Auch hier gilt, dass in der Regel zuvor eine Abmahnung seitens des Arbeitnehmers erfolgen muss.

Was ist ein wichtiger Grund für eine Kündigung?

Ein wichtiger Grund liegt vor, wenn dem kündigenden Teil unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls und unter Abwägung der beiderseitigen Interessen die Fortsetzung des Vertragsverhältnisses bis zur vereinbarten Beendigung oder bis zum Ablauf einer Kündigungsfrist nicht zugemutet werden kann.

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