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Wie ist die Gasversorgung in der Schweiz?

Gefragt von: Paul Stahl  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Die Erdgasvorkommen in der Schweiz sind sehr klein und lassen keine wirtschaftliche Erschliessung zu. Dennoch hat Erdgas einen Anteil von 13.5 % am Energieverbrauch der Schweiz. Das Erdgas muss deshalb über Pipelines haupt- sächlich aus der EU und Russland bezogen werden [3].

Hat die Schweiz eigenes Erdgas?

Die Schweiz verfügt weder über eigene Erdgasvorkommen noch über grössere inländische Speicherkapazitäten. Deshalb muss der Erdgasverbrauch zu 100% durch Importe gedeckt werden. Die Schweizer Gasunternehmen beziehen das Erdgas auf den Handelsplätzen in den umliegenden EU-Ländern.

Hat die Schweiz genug Gas?

Die Schweiz verfügt über keine nutzbaren Gasvorkommen und ist vollständig von Importen abhängig. Gas macht etwa 15% des nationalen Energieverbrauchs aus (im Vergleich dazu der Schnitt in der EU: 22%). Etwa die Hälfte des Erdgases in der Schweiz stammt aus Russland.

Wie versorgt sich die Schweiz mit Gas?

Gas kommt über die italienischen Häfen und LNG-Terminals nur in Form von Flüssiggas in die Schweiz – die Kapazitäten der Terminals aber sind begrenzt. Grundlage dafür ist die erst seit 2017 geschaffene Möglichkeit, den Gasfluss der wichtigsten Transitleitungen umzukehren, statt von Nord nach Süd auch umgekehrt.

Warum hat die Schweiz keine Gasspeicher?

Weil die Schweiz jedoch keine eigenen Gasspeicher besitzt, ist sie völlig auf ihre Nachbarländer angewiesen. Ein grosser Teil des hierzulande verheizten Gases kommt aus deutschen Speichern. Kurzum: Frieren die Deutschen, steht auch der Schweiz ein kalter Winter bevor.

29.06.2022 - BR Sommaruga und Parmelin zu: Gasreserve 2022 / 2023

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Hat die Schweiz Gasspeicher?

Da die Schweiz über keine unterirdischen Gasspeicher verfügt, hat sich die Westschweizer Regionalgesellschaft Gaznat am französischen Gasspeicher bei Etrez in der Nähe von Lyon beteiligt.

Wo liegen die größten Erdgasreserven der Welt?

Die Erdgasreserven der Welt

Die größten Reserven liegen in Russland, Iran und Katar. Zu beachten ist der dritte Rang des kleinen Golfstaates Katar und der vierte Rang von Turkmenistan, dessen Reserven sich im Vergleich zu 2007 fast versiebenfacht haben.

Woher bezieht die Schweiz ihre Energie?

Die Schweiz importierte 2021 rund 1.732 Megawattstunden Strom aus Italien. Größter Stromlieferant war erneut Frankreich. Insgesamt lagen die Importe aber unter der Menge des Vorjahres. Die Schweiz ist im Bezug auf den Stromtransport ein Transitland.

Woher bezieht die Schweiz ihr Öl und Gas?

Die Schweiz legt beim Import von Rohöl großen Wert auf Diversifizierung. Rund 39 Prozent des Öls werden aus Nigeria geliefert, während ca. 32 Prozent aus den USA stammen und Libyen ungefähr 24 Prozent liefert. Anders als in anderen europäischen Ländern ist die Versorgungslage in der Schweiz daher relativ sicher.

Für was braucht die Schweiz Gas?

Gas wird in der Schweiz hauptsächlich zur Wärmeerzeugung in Haushalten (Raumheizung, Aufbereitung von Warmwasser und Kochen) und in der Industrie (Prozesswärme) genutzt. Die grösste Verbrauchergruppe sind die Haushalte mit rund 40 Prozent des schweizerischen Endverbrauchs von Gas, dicht gefolgt von der Industrie.

Wie viel Gas bezieht die Schweiz aus Russland?

2020 stammte laut Verbandsstatistik knapp die Hälfte des Schweizer Gases aus Russland. Knapp ein Viertel lieferte Norwegen und ein Fünftel die EU. Algerien machte noch 3 Prozent der Lieferungen aus. Die EU will die russischen Gasimporte bis Ende des Jahres um zwei Drittel im Vergleich zum Vorjahr reduzieren.

Woher kommt unser Gas Schweiz?

Woher kommt das in der Schweiz genutzte Erdgas? Das in der Schweiz verbrauchte Erdgas wird zu rund 60 Prozent in EU-Ländern und Norwegen gefördert. 35 Prozent stammt aus Fördergebieten in Russland und der Rest aus verschiedenen anderen Regionen.

Wie viel Gas braucht die Schweiz?

Im Jahr 2021 belief sich der Erdgasverbrauch der Schweiz auf rund 3,6 Milliarden Kubikmeter.

Woher bezieht Österreich sein Gas?

Der Hauptteil des Bedarfes an Erdgas wird immer noch durch Lieferungen aus der Russischen Föderation gedeckt, der verbleibende Teil kommt zum Beispiel aus Norwegen und Deutschland. An der Diversifizierung wird intensiv gearbeitet.

Hat die Schweiz eine Gaspipeline?

Derzeit kommt der grösste Teil der Erdgaslieferungen für die Schweiz und den Transit aus Deutschland bei Wallbach im Aargau in die Schweiz. Geringere Mengen werden aus Frankreich beim solothurnischen Rodersdorf eingespeist. Das Gas fliesst im Wallis per Griespass nach Italien.

Wie abhängig ist die Schweiz von Gas aus Russland?

Wie abhängig ist die Schweiz tatsächlich vom russischen Gas? Die Schweiz beschafft das Gas primär auf den Märkten in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Italien und somit in Ländern der EU. Die Schweizer Gaswirtschaft hat keine direkten Lieferbeziehungen zu Russland.

Was importiert Schweiz von Russland?

Zu den wichtigsten Schweizer Exportgütern nach Russland gehören chemisch-pharmazeutische Produkte, Präzisionsinstrumente/Uhren sowie Maschinen. Die Schweiz importiert v.a. Edelmetalle aus Russland.

Woher bekommt die Schweiz Benzin?

Die Schweizer Tankstellenbetreiber beziehen Benzin und Diesel als Fertigprodukte bei verschiedenen Raffinerien. Rund ein Viertel aller Treibstoffe, die wir in der Schweiz benötigen, stammt aus der einzigen Schweizer Raffinerie, aus Cressier bei Neuenburg.

Kann sich die Schweiz selbst mit Strom versorgen?

Die Schweiz kann sich im Winter zu 90 Prozent selber mit Strom versorgen. Trotzdem ist eine Mangellage möglich, sagt ein Stromexperte. Wichtig sei deshalb der Ausbau von Erzeugungsreserven. Dafür könnte der überschüssige Strom im Sommer helfen.

Welche Energie importiert die Schweiz?

Importiert werden hingegen Erdöl (Rohöl, Brenn- und Treibstoffe), Erdgas, Kohleprodukte, nukleare Brennelemente und im Winterhalbjahr Elektrizität.

Hat die Schweiz genug Strom?

Auch wenn die Energieversorgung der Schweiz aktuell gesichert ist, kann es gemäss Bundesrat im kommenden Winter zu einer Mangellage kommen. Das heisst: Es gibt über Wochen nicht genug Strom und Gas. Mit verschiedenen Szenarien bereitet sich der Bund auf diese Situation vor.

Kann Deutschland kein eigenes Gas fördern?

Widerstand von Grünen und Umweltverbänden

Die Grünen lehnen eine Ausweitung der Erdgasförderung in Deutschland hingegen ab. Sie kritisieren, dass die Erdgasförderung gegen das landeseigene Klimagesetz verstoße, das bis 2045 Klimaneutralität vorsieht. Auch Umweltverbände sind gegen eine Erdgasförderung in der Nordsee.

Wie viel Gas hat die Erde noch?

Diese hatten zusammen einen Anteil von 57 Prozent an der Weltförderung. Die weltweit bekannten Erdgasreserven betrugen nach Angaben der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe 2016 etwa 196.605 Milliarden m³.

Wie lange haben wir noch Erdgas?

Erdgas ist ein Rohstoff, der ähnlich wie Öl hauptsächlich aus vor 200 bis 400 Millionen Jahren verblichenen und zwischen Sedimentschichten unter hohen Druck geratenen Meeresmikroben entstanden ist. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat er einen weltweiten Nachfrageboom wie kein anderer Energieträger erlebt.

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