Zum Inhalt springen

Wie gefährlich ist eine Strahlentherapie bei Prostatakrebs?

Gefragt von: Gisbert Lenz MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
sternezahl: 4.2/5 (51 sternebewertungen)

Die meisten Männer vertragen die Bestrahlung der Prostata gut. Allerdings ist auch diese Therapie nicht völlig ohne Nebenwirkungen: Zu den akuten Folgen der Bestrahlung gehören Rötungen der Haut, Entzündungen der Schleimhäute der Harnblase, der Harnröhre und des Enddarms.

Ist bei Prostatakrebs besser operieren oder bestrahlen?

In den letzten Jahren zeigten internationale Studien immer wieder ähnliche Ergebnisse: Bei Prostatakrebs sind die Heilungs- und Überlebenschancen nach einer Strahlentherapie mindestens gleich hoch wie nach einer Operation.

Kann man Prostatakrebs mit Bestrahlung heilen?

Eine Bestrahlung kann für Patienten mit Prostatakrebs eine heilende Behandlung darstellen – vorausgesetzt, die Erkrankung hat noch nicht zu Metastasen geführt. Die Strahlentherapie ist aber auch bei einer fortgeschrittenen Erkrankung sinnvoll.

Wie viele Bestrahlungen bei Prostatakrebs?

Eine Gesamtdosis von 72Gy ist bei der perkutanen Strahlentherapie (Bestrahlung von außen) des Prostatakarzinoms üblich. Sie wird in der Regel in Einzeldosen von etwa 2Gy aufgeteilt (je nach Technik). Bei 5 Bestrahlungen pro Woche dauert die Behandlung damit insgesamt 6-8 Wochen.

Welche Spätfolgen bei Prostatabestrahlung?

Darmbeschwerden: Durchfälle, Entzündungen der Darmschleimhaut, Darmblutungen. Probleme mit der Harnblase: Die Strahlen lösen Entzündungen an den Schleimhäuten in der Blase und Harnröhre aus; die Folge ist ein verstärkter Harndrang, der sehr unangenehm werden und die Alltagsaktivitäten einschränken kann.

Die Strahlentherapie bei Prostatakrebs

41 verwandte Fragen gefunden

Wie anstrengend ist eine Strahlentherapie?

Viele Betroffene verkraften die Behandlung sehr gut und sind wenig bis gar nicht eingeschränkt. Andere Patientinnen und Patienten empfinden die Zeit der Bestrahlung jedoch insgesamt als anstrengend – obwohl sie kaum sonstige Nebenwirkungen verspüren und ihre Erkrankung gut auf die Behandlung anspricht.

Wie lange Nebenwirkungen nach Prostatabestrahlung?

Bei vielen Männern dauert es aber etwa drei bis vier Wochen, bis die ersten Nebenwirkungen der Strahlentherapie eintreten. Diese klingen jedoch nach Beendigung der Therapie bei den meisten Patienten wieder ab. Es kann zu Hautreizungen im bestrahlten Körpergebiet kommen.

Wie läuft eine Prostata Bestrahlung ab?

Die Strahlentherapie hat zum Ziel, die Tumorzellen durch Strahlen so zu schädigen, dass sie absterben, und gleichzeitig das umliegende, gesunde Gewebe so gut wie möglich zu schonen. Hierzu kommen verschiedene Strahlenarten aus unterschiedlichen Quellen infrage (z.

Wie geht es nach der Prostata Bestrahlung weiter?

Direkt nach der Operation oder der Bestrahlung kommt es bei den meisten Männern zu unkontrolliertem Harnverlust, insbesondere beim Husten oder Niesen. Dies bessert sich in der Regel nach den ersten Wochen oder Monaten. Doch es gibt auch Patienten, die dauerhaft inkontinent bleiben und Einlagen benötigen.

Kann man nach Prostata Bestrahlung Autofahren?

Ob Sie mit dem Auto fahren können, hängt von Ihrer Erkrankung, der Bestrahlungsregion und natürlich von Ihrem Allgemeinbefinden ab. Meistens sind die Patienten auch nach der Bestrahlung so unbeeinträchtigt, dass sie problemlos nach Hause fahren können. Die Krankenkasse erstattet ihnen in der Regel Kilometergeld.

Wie lange dauert eine einzelne Bestrahlung bei Prostatakrebs?

Bitte rechnen Sie für die erste Bestrahlung 30-45 Minuten Zeit ein. Die Bestrahlung selbst dauert dann nur wenige Minuten.

Wohin streut Prostatakrebs zuerst?

Metastasen können entstehen, wenn sich die Krebszellen von der Prostata aus über die Blut- und Lymphbahnen im gesamten Körper ausbreiten. Am häufigsten bilden sich bei Prostatakrebs Knochenmetastasen. Die Krebszellen besiedeln zunächst das Knochenmark und attackieren schließlich auch die Knochensubstanz.

Wie hoch ist der PSA-Wert bei Metastasen?

Bei einem Gleason-Score bis 5, einem PSA-Wert unter 10 ist die Wahrscheinlichkeit von Lymphknoten-Metastasen nur 2-4 %. Man könnte in diesen Fällen die Prostata und Samenblasen mittels Dammschnitt entfernen.

Was ist die beste Behandlung bei Prostatakrebs?

Fazit: Patienten mit aggressivem Prostatakarzinom haben die besten Überlebenschancen, wenn sie entweder direkt nach der operativen Entfernung der Prostata eine Bestrahlung in Kombination mit einer Hormontherapie erhalten oder mit externer und interner Bestrahlung plus Hormontherapie behandelt werden.

Wie schnell muss ein Prostatakrebs operiert werden?

Im Durchschnitt ließen sich die Patienten 191 Tage nach der Diagnose operieren.

Bei welchem PSA-Wert wird es kritisch?

PSA-Werte über 4 ng/ml

Ein PSA-Wert über 4 ng/ml gilt grundsätzlich als erhöht und sollte abgeklärt werden. Die Wahrscheinlichkeit für einen Prostatakrebs steigt ab diesem Bereich. Es gilt: Je erhöhter der PSA-Wert, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Prostatakarzinom vorliegt.

Welche Nebenwirkung hat eine Bestrahlung bei Prostatakrebs?

Zu den akuten Folgen der Bestrahlung gehören Rötungen der Haut, Entzündungen der Schleimhäute der Harnblase, der Harnröhre und des Enddarms. Die Folgen sind Durchfälle und Missempfindungen beim Wasserlassen. Die Beschwerden klingen jedoch nach Ende der Therapie bei den meisten Betroffenen rasch wieder ab.

Wann ist man geheilt von Prostatakrebs?

Fazit für Männer mit Prostatakrebs:

Die operative Entfernung der Prostata garantiert keine Heilung. Ob eine Heilung eintritt oder der Krebs wiederkommt, hängt von der Tumorbiologie ab und damit ob das Immunsystem die im Körper verstreuten Krebszellen in Schach hält oder abtötet.

Welche Nebenwirkungen hat Bestrahlung?

Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall können Nebenwirkungen bei einer Bestrahlung des Bauchbereichs sein. Bei einer Hirnbestrahlung kann es zum Haarverlust kommen. Eine Bestrahlung kann auch die Ursache für Müdigkeit, Fieber und Appetitlosigkeit sein, aber auch diese Symptome sind meist nur vorübergehend.

Warum muss bei der Prostata Bestrahlung die Blase voll sein?

Wichtig ist, die Blase während der gesamten Bestrahlungszeit möglichst gleichmäßig zu füllen, damit Verschiebungen der Prostata vermieden werden. Wir empfehlen Ihnen deshalb, jeweils eine Stunde vor Ihrem Termin einen Liter zu trinken. Günstig ist auch, wenn der Enddarm für die Bestrahlung leer ist.

Wie verhalte ich mich nach der Strahlentherapie?

Es ist wichtig, dass Sie die Hautpflege wie angeraten fortführen, bis die Reaktionen abgeklungen sind. In den ersten Monaten nach Bestrahlung hat die Haut eine erhöhte Licht- und Sonnenempfindlichkeit. Beachten Sie einen guten Sonnenschutz und Schutz vor kaltem Wind in den ersten 12 Monaten nach Bestrahlung.

Was sind Spätfolgen nach Strahlentherapie?

Als Spätkomplikationen nach Strahlentherapien können Herz-Kreislauferkrankungen, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, Hauttumoren, Aufweichung und Zerstörung eines Kieferknochens, Migräne und Krämpfe sowie kognitive Einschränkungen, z. B. ein sogenanntes „Chemobrain“ auftreten.

Wie lange kann man mit Prostatakrebs noch leben?

Über 90% aller Erkrankten sind nach 5 Jahren noch am Leben. Wenn im Verlaufe der Nachkontrollen der PSA-Wert ansteigt, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass der Tumor wieder wächst (Rezidiv).

Was darf man essen bei Prostatabestrahlung?

Essen Sie mehrere kleine Portionen am Tag, das ist weniger belastend für den Darm. Nehmen Sie sich Zeit beim Essen. Trinken Sie 1,5 bis 2 Liter am Tag (z.B. Wasser, Eistee, Tee, Joghurt, Suppe, etwas Bier oder Wein sind erlaubt). Essen Sie gekochtes oder gedämpftes Gemüse und regelmässig Früchte.

Wie lange braucht der Körper um sich von Bestrahlungen zu erholen?

In der Regel dauert die Erholung nach der Strahlentherapie nur wenige Wochen. Nebenwirkungen sind oft schon nach zwei, meist aber nach vier bis sechs Wochen abgeklungen. Es ist allerdings möglich, dass Nebenwirkungen sogar erst eine Woche bis zehn Tage nach Ende der Therapie ihren Höchststand erreichen können.

Vorheriger Artikel
Warum kein Trockenfutter?