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Wie funktioniert ein sickerschacht?

Gefragt von: Frau Prof. Meta Schröter B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Prinzip. In einem Sickerschacht (meist aus Beton) wird das Regenwasser unterirdisch eingeleitet, kurzzeitig gespeichert und versickert. Die Versickerung erfolgt über eine wasserdurchlässige Schicht am Boden und seitlich im umgebenden Kiesbereich des Schachtes.

Wie funktioniert eine Sickergrube für Regenwasser?

Urin und andere Flüssigkeiten sickern in den Boden und die Wände, zurück bleibt nur eine feste, verrottende Masse, die aus Kot, Toilettenpapier und dergleichen besteht. Ist die Grube bis zu einem bestimmten Pegel gefüllt, wird sie ausgepumpt oder mit Erde aufgefüllt und an anderer Stelle eine neue Grube ausgehoben.

Wie tief muss man ein sickerschacht setzen?

Die Versickerungsleistung können Sie leicht selbst ermitteln. Gehen Sie dafür wie folgt vor: Loch mit einer Größe von 20×20 Zentimeter Höhe und Breite -sowie 40 Zentimeter Tiefe ausheben. Lochboden ebnen und mit grobem Sand oder Kies circa zwei bis vier Zentimeter auslegen.

Kann eine Sickergrube überlaufen?

Das Wasser in der Sickergrube läuft nicht mehr ab. Es gibt mehrere mögliche Ursachen, warum Wasser in der Sickergrube nicht mehr abläuft. Das kann vor allem bei neu gebauten Gruben ein Konstruktionsfehler sein. Bei schon länger im Betrieb befindlichen Gruben ist Verschmutzung der gängige Grund.

Wie am besten Regenwasser versickern lassen?

Die einfachste Variante ist eine Sickergrube: Man legt einfach eine Grube an, in die das Regenwasser eingeleitet wird und dann langsam versickert. Weiter verbreitet ist ein Sickerschacht aus Beton oder aus speziellen Kunststoff-Elementen.

Regenwasserversickerung selbst anlegen

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Wie weit muss ein sickerschacht vom Haus entfernt sein?

Der Abstand des Sickerschachtes zum Gebäude sollte mindestens das Eineinhalbfache der Baugrubentiefe entsprechen.

Wie groß muss ein sickerschacht für Regenwasser sein?

Ein Sickerschacht muss stets in der Lage sein anströmendes Regenwasser zwischenzuspeichern. Damit der Schacht nicht überläuft, fließen die Dachfläche, die Menge an Regen sowie die Bodenart in die Berechnung ein. Je nach Größe liegt der Durchmesser zwischen 40 und 125 cm. Die Höhe variiert zwischen 1 und 2,5 Meter.

Was passiert wenn die Sickergrube voll ist?

Die Anlage verursacht schlimmen Gestank. Das Wasser das abgelassen wird ist sehr schmutzig (kann beispielsweise Klopapier enthalten)

Wie reinigt man einen sickerschacht?

Vorgehensweise beim Reinigen
  1. Komplettes Auspumpen und Entschlammen des Sickerschachts mit einer Schmutzwasserpumpe.
  2. Leichtes Abbürsten der Innenwände gegebenenfalls auch Abspritzen mit einem Hochdruckreiniger.
  3. Kiesschicht mit geeignetem Werkzeug aufnehmen und entfernen.

Ist eine Sickergrube erlaubt?

Die Errichtung einer Sickergrube für Abwässer ist in Deutschland fast ausnahmslos verboten. Damit soll verhindert werden, dass Abwasser ins Erdreich dringt und somit das Grundwasser (und damit auch das Trinkwasser) verunreinigt.

Wo geht das Regenwasser vom Dach hin?

Das Regenwasser, dessen Menge viel stärkeren Schwankungen unterliegt, kann somit direkt in den Entwässerungskanal, zur Regenwassernutzung in die Zisterne oder direkt in die Versickerungsanlage geleitet werden. In einem Mischsystem wird das Schmutz- und Regenwasser in einer gemeinsamen Abwasserreinigung zugeführt.

Wie oft Sickergrube leeren?

In den meisten Fällen reicht es, eine Sickergrube im Rahmen der Unterhaltsreinigung jährlich oder zweijährlich zu leeren.

Wie viel kostet ein sickerschacht?

Die Kosten liegen je nach Tiefe und örtlichen Bedingungen zwischen 1000 und 2.500 EUR/Schacht. Bezogen auf die angeschlossene befestigte Fläche resultieren Kosten von ca. 10-15 EUR/m².

Ist ein sickerschacht genehmigungspflichtig?

Der Bau von einem Sickerschacht unterliegt in den meisten Regionen einer Genehmigung. Die Genehmigung ist über die Gemeinde Untere Wasserbehörde einzuholen. Bei der Gemeinde Untere Wasserbehörde erhalten Sie die Informationen über Regelungen, die Sie beim Bau eines Sickerschachtes einhalten müssen.

Wie tief versickert Wasser?

Für Ackerland liegt diese Tiefe bei etwa 80–120 cm, für Grünland bei etwa 40–80 cm.

Wie schnell soll Wasser im Boden versickern?

Versickerungsfähigkeit des Bodens

Er sollte in einem Bereich von 5×10^-3 m/s bis 5×10^-6 m/s liegen (das heißt, auf einem Quadratmeter Bodenfläche versickern 5 Liter Wasser in circa einer Sekunde beziehungsweise 17 Minuten).

Warum Kies in Sickergrube?

Eine Sickergrube ist eigentlich nichts anderes als eine Grube gefüllt mit Kies. Das Wasser wird einfach in dieser Grube aufgefangen und kann dann langsam in den Boden sickern. Es ist hier natürlich wichtig, dass das Wasser in die Richtung der Sickergrube geleitet wird.

Wie lange dauert es bis Regen im Grundwasser ist?

Bis Regenwasser zum Grundwasser durchgedrungen ist, braucht es Jahre. "Wie groß dieser Verzögerungseffekt ist, hängt von der Bodenbeschaffenheit ab, die regional sehr unterschiedlich ist. In Brandenburg im märkischen Sand besteht eine viel höhere Durchlässigkeit als zum Beispiel in Rheinland-Pfalz", so Weyand.

Wie funktioniert ein 3 Kammer System?

Die Dreikammer-Klärgrube besteht aus drei Behältern, in denen sie Grobstoffe und Bakterien aus dem Abwasser klärt und funktioniert damit ähnlich wie eine Kleinkläranlage. In der ersten Kammer werden grobe Stoffe geklärt, die sich als Klärschlamm ablagern und in regelmäßigen Abständen abgesaugt werden müssen.

Wie teuer ist eine Sickergrube?

Die Anschaffungskosten einer Sickergrube liegen bei ca. 4000 Euro. Kostencheck-Experte: Geht man von einem 3- bis 4-Personen-Haushalt aus, kann man mit Anschaffungskosten von rund 4.000 EUR bis 8.000 EUR für die Alternative rechnen.

Ist eine Klärgrube noch erlaubt?

Im Jahr 2015 trat schließlich das Betriebsverbot von Klärgruben in Kraft. Zulässig sind in Deutschland seitdem nur noch sogenannte abflusslose Abwassersammelgruben, deren Inhalt von einem Entsorgungsunternehmen in regelmäßigen Abständen ausgepumpt und zum Klärwerk transportiert wird.

Wie berechnet man einen sickerschacht?

Mathematisch wird das Zylindervolumen folgendermaßen berechnet:
  1. Halber Durchmesser (Radius) ins Quadrat setzen (mit sich selbst multiplizieren)
  2. Das Ergebnis mit der sogenannten Kreiszahl (Pi) multiplizieren (gekürzt 3,1415)
  3. Das Ergebnis mit der Höhe multiplizieren.

Wie baut man eine regenwasserversickerung?

Versickerungsanlage. Die einfachste Möglichkeit ist eine Versickerungsmulde – sie wird lediglich oberflächlich angelegt und ist auch sehr einfach zu bemessen. In der Regel geht man bei Muldenversickerungen davon aus, dass die Mulde rund 10 – 20 % der Größe der beregneten Fläche haben sollte.

Wie muss Regenwasser abgeleitet werden?

Wie der Name bereits verrät, wird das Regenwasser bei einer Schachtversickerung unterirdisch in einen Schacht geleitet. Das Wasser versickert dann über die Wände und den Boden. Bei dieser Variante wird wenig Fläche benötigt, da mehr als einen Meter in die Tiefe gebaut wird.

Wie schnell versickert Wasser im Lehmboden?

Lehmige und torfige Böden werden dabei von Fachleuten häufig als „schwere“ oder „bindige“ Böden bezeichnet. In ihnen versickert Wasser besonders langsam.

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