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Wie funktioniert die Schutztrennung?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Jonas Scholz B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Bei der Schutztrennung wird das Betriebsmittel durch einen Trenntransformator sicher vom speisenden Netz getrennt und an einem Sekundärstromkreis betrieben. Die elektrischen Leiter des Sekundärstromkreises dürfen weder mit einem anderen Stromkreis noch mit der Erde verbunden sein.

Was ist bei der Schutztrennung zu beachten?

Aufbau und Vorschriften

Die Isolation muss einer Spannung von mindestens 3000 Volt standhalten und die Anschlüsse müssen so gestaltet sein, dass sie sich nicht versehentlich berühren können. An den Trenntransformator darf bei vorgeschriebener Schutztrennung nur ein elektrischer Verbraucher angeschlossen werden.

Wie wird die Schutztrennung überprüft?

Anhand einer Isolationswiderstandsmessung bestätigt die Fachkraft die sichere Trennung der aktiven Teile von anderen Stromkreisen und der Erde. Hierfür benötigt sie Grenzwerte aus der DIN VDE 0100-600. Kein aktiver Leiter darf mit Schutzleiter, Erde oder mit Körpern anderer Spannung verbunden sein.

Wo wird die Schutztrennung angewendet?

Die Schutzmaßnahme Schutztrennung wird erreicht, indem eine Schutztrennung nach VDE 0100, Teil 410 für die Speisung nur eines Betriebsmittels verwendet wird. Dabei wird der Stromkreis des speisenden Netzes von dem des Betriebsmittels getrennt. Es dürfen nur Geräte mit höchstens 16 A Nennstrom angeschlossen werden.

Wie funktionieren Trenntrafos?

Ein Trenntransformator überträgt die Netzspannung im Verhältnis 1:1 auf eine Sekundärwicklung, wobei eine sogenannte Schutzwicklung verwendet wird. Hierdurch sind die Netzspannung und die Sekundärwicklung mittels einer galvanischen Trennung von einander abgeschirmt.

6.1.4.10 Schutztrennung mit nur einem Verbraucher

22 verwandte Fragen gefunden

Wann benötigt man einen Trenntrafo?

Nach DGUV Info 203-004 "Einsatz elektrischer Betriebsmittel bei erhöhter elektrischer Gefährdung" sind in Bereichen mit begrenzter Bewegungsfreiheit in leitfähiger Umgebung Trenntrafos immer zu verwenden.

Wann ist ein Trenntrafo erforderlich?

Der Einsatz von Trenntransformatoren nach EN 61558-2-4 VDE 0570 ist dort notwendig, wo eine zuverlässige Schutztrennung der Stromkreise zum Zweck der Sicherheit gegen elektrischen Schlag notwendig ist.

Wann spricht man von Schutz durch Schutztrennung?

Die Schutztrennung ist eine Schutzmaßnahme, die auf der sicheren galvanischen Trennung der Stromkreise beruht. Als Schutzkleinspannung wird hingegen eine Spannung bezeichnet, die so niedrig ist, dass der Anwender bei einer Berührung keinen elektrischen Schlag bekommt.

Warum darf SELV nicht geerdet werden?

Re: Warum darf Klingelsstrom nicht geerdet werden? Jetzt noch mal, ausführlich und richtig: SELV Abk. für Safety Extra Low Voltage = Sicherheits-Kleinspannung In SELV-Stromkreisen dürfen weder Körper von Betriebsmitteln und keine Stromkreise sekundärseitig geerdet oder mit anderen Spannungssystemen verbunden sein.

Wie funktioniert schutzkleinspannung?

Die Schutzkleinspannung (auch Niedervolt-Spannung) ist eine niedrige elektrische Spannung, welche aufgrund ihrer geringen Höhe und der Isolierung gegen Stromkreise höherer Spannung besonderen Schutz gegen einen elektrischen Schlag bietet.

Warum schützt ein Trenntrafo?

Im Gegensatz zur Primärwicklung hat die Sekundärwicklung eines Trenntrafos jedoch keine elektrisch leitende Verbindung mit dem Erdpotential. Somit kann im Falle einer Berührung mit einem der beiden Enden der Sekundärwicklung auch kein Stromkreis gegenüber dem Erdpotential geschlossen werden.

Wie heißen die 3 Nullungsbedingungen?

Nullungsbedingungen:
  • Ausschaltbedingung.
  • Erdungsbedingung.
  • Verlegungsbedingung.

Was bringt PELV?

Die Funktionskleinspannung mit elektrisch sicherer Trennung (engl. Protective Extra Low Voltage, PELV, früher „Schützende Kleinspannung“) bietet ebenfalls Schutz gegen elektrischen Schlag. In Bezug auf die Erdung von Funktionskleinspannungsstromkreisen ist der Einsatzfall zu betrachten.

Was ist SELV und PELV?

SELV (Safety Extra Low Vortage)= ist die Bezeichnung für Schutzkleinspannung. PELV (Protective Extra Low Vortage)= ist die Bezeichnung für Funktionskleinspannung mit sicherer Trennung. FELV (Functional Extra Low Vortage)= ist die Bezeichnung für Funktionskleinspannung ohne sichere Trennung.

Wo wird PELV gefordert?

Schutz durch Kleinspannung (SELV)

SELV wird eingesetzt, wenn der Betrieb elektrischer Anlagen und Betriebsmittel eine Gefahr darstellt (z. B. im Becken von Schwimmbädern). Diese Maßnahme besteht in der Versorgung mit sicherer Begrenzung der Spannung auf niedere Werte (maximal AC 50 V bzw.

Warum darf bei Schutztrennung nach dem Transformator kein Leiter erdverbindung haben?

Um den Schutz zu gewährleisten, darf keine elektrische Verbindung der Sekundärseite mit Erdpotential bzw. dem Schutzleiter oder anderen Leitern der Primärseite betriebsmäßig vorhanden sein. Nur dann kommt es bei Berührung einer der Leitungen der Sekundärseite zu keinem Stromfluss.

Was passiert wenn man keine Erdung hat?

Ohne angeschlossene Erdung ist es übrigens kein Fehler der Sicherheitseinrichtungen (der Sicherung oder des FI-Schutzschalters), wenn diese den Fehler nicht vorab erkennen. Es fließt weder ein Fehlerstrom noch liegt ein Kurzschluss vor. Für die Elektroinstallation wäre in einem solchen Fall alles im grünen Bereich.

Kann auf dem Schutzleiter Strom sein?

Nein. Vermutlich ist der Schutzleiter nicht angeschlossen. Du kannst die Steckdose aber benutzen so lange dein Stecker selbst auch keinen Schutzleiterkontakt hat. Messgeräte auch.

Ist Erdung Pflicht?

Elektroanlagen in Ihrer Wohnung oder in Ihrem Haus müssen grundsätzlich geerdet werden. Der Begriff Erdung ist dabei eng mit dem Begriff Potentialausgleich verbunden. Beide Begriffe beschreiben elektrotechnische Schutzmaßnahmen gegen Funktionsausfall, gegen elektrischen Schlag oder auch gegen Blitzschlag.

Wie heißen die beiden grundsätzlichen schutzebenen?

Das Konzept der Schutzmaßnahmen gegen elektrischen Schlag beruht auf dem Prinzip der zweifachen Sicherheit und ist bei besonderer Gefährdung durch eine dritte Schutzebene zu ergänzen. Zu unterscheiden sind der: Basisschutz, Fehlerschutz, Zusatzschutz.

Was wird bei einer SELV PELV Prüfung gemessen?

Der Isolationswiderstand wird zwischen den aktiven Leitern des SELV-Strom- kreises und der Erde gemessen.

Warum nur ein Verbraucher an Trenntrafo?

Die Begründung ist doch sicherlich diese: Bei einem Trenntrafo geht man von erhöhter Gefährdung durch möglichen Defekt der Isolation im angeschlossenen Gerät aus.

Was ist ein Trenntrafo 230V?

Bei einem 230V-Trenntrafo wird die Netzspannung durch eine Magnetfeldänderung eins zu eins von der Primärwicklung an die Sekundärwicklung übertragen. Dabei besteht eine galvanische Trennung zwischen der primären 230V führenden und auf das Erdpotenzial bezogenen Eingangswicklung zur Ausgangswicklung.

Wie wird ein Trafo geerdet?

Wird für dieses sekundärseitige Netz als „System nach Art der Erdverbindung“ das TN-System (früher „Nullung“ genannt) an- gewendet, so muß der Sternpunkt geerdet werden. Das geschieht durch das Verbinden mit dem primärseitigen Schutzleiter, der seinerseits Verbindung mit einem Erder hat.

Warum muss beim Trafo die Sekundärseitig Erden?

Im Prinzip ist es okay sekundärseitig zu erden, damit im Fehlerfall (Erd/Körperschluss) auch eine Sicherung auslösen kann. (Bei Steckdosen sollte dann auch ein FI installiert werden).