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Wie funktioniert das Dublin verfahren?

Gefragt von: Sofia Zimmermann  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Das Dublin-Verfahren bezweckt, dass jeder Asylantrag, der auf dem Hoheitsgebiet der Mitgliedstaatengestellt wird, materiell-rechtlich nur durch einen Staat geprüft wird. Damit soll die Sekundärwanderung innerhalb Europas gesteuert bzw. begrenzt werden.

Wie lange dauert Dublin-verfahren?

Sobald die Zustimmung (oder Zustimmungsfiktion) vorliegt, hat Deutschland in der Regel sechs Monate Zeit für die Überstellung der Person in den anderen Dublin-Staat.

Was wird im Dublin Abkommen geregelt?

Das D. ist ein völkerrechtlicher Vertrag, der regelt, welcher Staat für die Prüfung eines in der EU gestellten Asylantrags zuständig ist. Er trat am 1.9.1997 in Kraft und wurde am 17.3.2003 durch die Dublin-Verordnung (Dublin II) abgelöst.

Was besagt die Dublin 3 Regelung?

Die sogenannte Dublin-III-Verordnung vom 26.06.2013 legt Regelungen zur Bestimmung des Mitgliedstaates fest, der für die Durchführung eines Asylverfahrens zuständig ist. Dies erfolgt im sog. "Dublin-Verfahren".

Welche Länder gehören zum Dublin Abkommen?

Unsere Erkenntnisse veröffentlichen wir in den Dublin Länderberichten.
  • Länderspezifische Informationen. Italien. ...
  • Griechenland. Seit der Schliessung der Balkanroute und dem Inkrafttreten des EU-Türkei Deals ist Griechenland zur Endstation für viele Schutzsuchende geworden. ...
  • Ungarn. ...
  • Bulgarien. ...
  • Kroatien. ...
  • Frankreich.

Erklärvideo Deutsch: Was ist die Dublin Verordnung? | Stadtgrenzenlos

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Was sind Dublin Flüchtlinge?

Unter das Dublin-System fallen alle Personen, die in einem am System beteiligten Staat (EU-Mitgliedstaaten sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz) einen Asylantrag gestellt haben, über den noch nicht endgültig entschieden wurde.

Was versteht man unter Dublin Abkommen?

Die Dublin-Zusammenarbeit basiert auf dem Grundsatz, dass jedes Asylgesuch, das im Dublin-Raum gestellt wird, auch effektiv geprüft wird, und dass nur ein Staat für die Behandlung eines bestimmten Asylgesuches und die allfällige Aufnahme zu- ständig ist.

Wann tritt Dublin 4 in Kraft?

Das Dubliner Übereinkommen wurde am 15. Juni 1990 von Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal, Spanien und dem Vereinigten Königreich unterzeichnet. Es trat für diese Staaten am 1. September 1997 in Kraft.

Wann bekommt man eine aufenthaltsgestattung?

Eine Aufenthaltsgestattung erhalten Personen während eines Asylverfahrens, wenn der Asylantrag förmlich gestellt ist. Davor erhalten um Asyl nachsuchende Personen einen Ankunftsnachweis. Für die Dauer des Asylverfahrens dürfen die Betreffenden dürfen in Deutschland bleiben.

Wer entscheidet über den Asylantrag?

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ( BAMF ) entscheidet über Asylanträge auf der Grundlage des Asylgesetzes, des Aufenthaltsgesetzes sowie europäischer Richtlinien und Verordnungen.

In welchen Ländern kann man Asyl beantragen?

Neben den Ländern der Europäischen Union haben auch Norwegen, Island, die Schweiz und Liechtenstein die Verordnung anerkannt. Die Dublin-Verordnung besagt, dass für einen Asylbewerber das Land zuständig ist, das er zuerst betreten hat, in dem Fingerabdrücke genommen wurden oder für das er ein Visum hatte.

Wie lange wird subsidiärer Schutz gewährt?

Die mit der Feststellung der subsidiären Schutzbedürftigkeit verbundene Aufenthaltsgenehmigung ist in der Regel auf ein Jahr befristet und kann – auch mehrmals – um jeweils zwei Jahre verlängert werden.

Ist Dublin noch in der EU?

Der Dublin-Raum umfasst alle EU-Mitgliedstaaten sowie die vier mit der EU assoziierten Staaten – die Schweiz, Norwegen, Island und das Fürstentum Liechtenstein. Der Schengen-Raum umfasst 26 Staaten. Grundsätzlich sind dies die EU- sowie die assoziierten Staaten.

Was passiert nach negativen Asylbescheid?

Wird Ihr Asylantrag vom Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) negativ beschieden, bekommen Sie kein Asyl. Gegen einen negativen Bescheid können Sie innerhalb von 14 Tagen eine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht einlegen. Das Bundesverwaltungsgericht ist die zweite und letzte Instanz in Ihrem Asylverfahren.

Wie oft kann man einen Asylantrag stellen?

Wenn nach Ablehnung eines erstmalig gestellten Asylantrags (sog. Erstantrag) Änderungen eingetreten sind, ist es grundsätzlich möglich Folgeanträge zu stellen. Falls das Asylverfahren erfolglos in einem anderen europäischen Staat abgeschlossen wurde, handelt es sich um einen Zweitantrag.

Was kann man tun wenn Asylantrag abgelehnt wurde?

Bei einer Ablehnung als „unzulässig“ oder „offensichtlich unbegründet“ haben Sie eine Woche Zeit, um die Klage beim zuständigen Verwaltungsgericht einzureichen und zusätzlich einen Eilantrag zu stellen. Akzeptiert das Gericht den Eilantrag, können Sie während des Gerichtsverfahrens in Deutschland bleiben.

Was ist der Unterschied zwischen einer Aufenthaltserlaubnis und einer Aufenthaltsgestattung?

Die Aufenthaltsgestattung ist kein Aufenthaltstitel, sondern bescheinigt nur den rechtmäßigen Aufenthalt für die Dauer des Asylverfahrens, also bis zur Entscheidung über den Asylantrag.

Was ist der Unterschied zwischen Aufenthaltstitel und Aufenthaltserlaubnis?

Die Niederlassungserlaubnis wurde mit dem Zuwanderungsgesetz als Aufenthaltstitel neben der Aufenthaltserlaubnis eingeführt. Im Gegensatz zu der Aufenthaltserlaubnis ist die Niederlassungserlaubnis ein unbefristeter Aufenthaltstitel.

Ist eine Aufenthaltsgestattung eine Duldung?

Sie haben in Deutschland einen Asylantrag gestellt, über den noch entschieden wird? Während dieser Zeit ist Ihr Aufenthalt im Bundesgebiet gestattet. Wenn Sie zur Ausreise verpflichtet sind, diese aber ausgesetzt ist, sind Sie geduldet.

Wie bekomme ich Kirchenasyl?

Die Entscheidung, Kirchenasyl zu gewähren, wird meist von den (die Kirchengemeinden leitenden) Gemeindekirchenräten oder den – dem (die Gemeinde leitenden) Pfarrer beigeordneten – Pfarrgemeinderäten getroffen.

Wer bekommt subsidiären Schutz?

Den subsidiären Schutz erhalten Personen, denen im Rahmen des Asylverfahrens weder der Flüchtlingsschutz noch die Asylberechtigung zuerkannt wurde, denen im Herkunftsland aber ein ernsthafter Schaden droht, z.B. durch einen Krieg oder Bürgerkrieg.

Was ist ein Übernahmeersuchen?

Übernahmeersuchen zwischen Ländern

Stellt ein Flüchtling also etwa in der Schweiz einen Asylantrag, reist dann nach Deutschland und beantragt dort nochmals Asyl, wird das Dublin-Verfahren angewendet. Deutschland nimmt Kontakt zur Schweiz auf und stellt ein Übernahmeersuchen.

Was ist das Asylrecht leicht erklärt?

Das Wort Asyl bedeutet: Heim oder Unterkunft. In Artikel 16a (1) des deutschen Grundgesetzes steht: Politisch Verfolgte genießen Asylrecht. Das bedeutet, dass Menschen, die Asyl bekommen, in einem sicheren Staat leben dürfen. Politisch verfolgt bedeutet, dass ein Staat eine Person aus politischen Gründen verfolgt.

Ist Rumänien in Dublin?

Nach Informationen des dänischen Flüchtlingsrats (Danish Refugee Council, DRC) haben Polen, die Slowakei, Rumänien und Tschechien erklärt, keine Dublin-Überstellungen anzunehmen, wobei Rumänien erklärt haben soll, in dringenden Einzelfällen Ausnahmen zu machen.

Wie viele Staaten haben die Genfer Flüchtlingskonvention unterschrieben?

Insgesamt 149 Staaten sind bisher der Genfer Flüchtlingskonvention und/oder dem Protokoll von 1967 beigetreten.