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Wie fühlt man sich nach einer Bluttransfusion?

Gefragt von: Herr Prof. Eric Hermann  |  Letzte Aktualisierung: 20. September 2022
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Es kann zu unerwünschten Reaktionen wie Fieber, allergischen Reaktionen, Entzündungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden und schlimmstenfalls zu Lungen- und Nierenkomplikationen kommen. Und das auch dann, wenn die Blutgruppen von Blutspender und Blutempfänger übereinstimmen.

Was passiert im Körper nach einer Bluttransfusion?

Mittels einer Bluttransfusion wird ein Mangel von Blut oder Blutbestandteilen ausgeglichen oder das Blut im Körper ausgetauscht. Dazu leitet man Blut aus Kunsstoffbeuteln (Blutkonserven) über einen venösen Zugang in den Körper des Patienten.

Wie lange Nebenwirkungen nach Bluttransfusion?

Dabei drohen Kreislaufschock, Nierenversagen und Störungen der Blutgerinnung. Eine Transfusionsreaktion kann sofort oder verzögert bis zu zwei Wochen nach der Transfusion auftreten.

Wie lange bleibt eine Bluttransfusion im Körper?

Bluttransfusionen können bei chronischen Blutkrankheiten zumeist ambulant durchgeführt werden. Für 2 Erythrozytenkonzentrate mit 250 Milliliter beträgt die Einlaufzeit etwa 2 Stunden. Danach sollte der Empfänger noch für mindestens 30 Minuten zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben.

Ist eine Bluttransfusion anstrengend?

Eine Bluttransfusion kann Leben retten – nach Unfällen oder komplizierten Operationen mit grossem Blutverlust. Doch mittlerweile weiss man: Bluttransfusionen belasten den Körper stark. Mögliche Nebenwirkungen können den eigentlichen Nutzen gar zunichte machen.

So funktioniert Bluttransfusion - Blut-Special 5

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Welche Probleme können bei einer Bluttransfusion auftreten?

Bluttransfusionen: Wie Ärzte Risiken senken

Wenn sich das Immunsystem gegen die fremden Zellen wehrt, leiden Betroffene häufig unter Fieber und Schüttelfrost, oft auch unter Kopfschmerzen, Muskelkrämpfen und ständiger Müdigkeit. Das Risiko einer solchen kurzfristigen Abstoßungsreaktion liegt bei etwa drei Prozent.

Was können Anzeichen einer Transfusion Nebenwirkung sein?

Symptome, die auf eine Transfusionsreaktion hindeuten, sollten möglichst früh erkannt und sofort an die Blutbank gemeldet werden. Am häufigsten treten Schüttelfrost, Rigor, Fieber, Dyspnoe, Schwindel, Urtikaria, Juckreiz und Flankenschmerzen als Symptome auf.

Wie schnell steigt der HB Wert nach Bluttransfusion?

Durch Gabe eines Erythrozytenkonzentrates steigt der Hämatokrit- beziehungsweise der Hb-Wert bei einem erwachsenen Patienten ohne erhöhten Erythrozytenumsatz um etwa 3 % beziehungsweise 1 g/dL (4).

Wie lange überwachen nach Transfusion?

Der Patient sollte, insbesondere während der ersten 15 Minuten der Transfusion, engmaschig überwacht werden. Hierzu gehören die Erfassung von Temperatur, Blutdruck, Puls und Atemfrequenz. Die regelmäßige Überwachung wird während und nach der Transfusion fortgesetzt, wobei auch die Flüssigkeitsbilanz erfasst wird.

Bei welchem HB Wert Bluttransfusion?

Laut Querschnitts-Leitlinie der Bundesärztekammer zur Therapie mit Blutkomponenten und Plasmaderivaten ist eine Transfusion mit Erythrozytenkonzentrat ab einem Hämoglobinwert von niedriger als 6 g/dl indiziert.

Wie lange dauert es bis der Hb steigt?

Spätestens nach vier Wochen ist ein deutlicher Hb-Anstieg zu erwarten.

Warum Bluttransfusion bei schlechten Blutwerten?

Eine Bluttransfusion führt zu einer raschen Erholung der Blutwerte. Bluttransfusionen wird eine Schwächung des eigenen Immunsystems nachgesagt. Heutzutage ist diese aber gering, weil zumeist Erythrozyten-Konzentrate gegeben werden, die keine fremden Immunzellen enthalten.

Was sind die wichtigsten Symptome einer Transfusionsreaktion?

Transfusionsreaktionen (1/4)
  • Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Angst.
  • Hautrötung, Ausschlag, Juckreiz, Angioödem, Bronchospasmus, Zyanose.
  • Temperaturerhöhung / Fieber.
  • Blutdruck- und Pulsveränderungen, Kreislaufkollaps, Schock.
  • Dyspnoe, Stridor, Husten, Heiserkeit, Atemnot.
  • Kopf-, Brust-, Rücken-, Flankenschmerzen.

Wer bestimmt dass ein Patient eine Transfusion bekommt?

Dem Grunde nach obliegt die Verantwortung für eine Transfusion dem transfundieren- den Arzt, jedoch können im Verlauf der Vorbereitung und Durchführung von Transfusionen sowie deren Nachkon- trollen verschiedene Tätigkeiten an nicht-ärztliches Perso- nal, d. h. vor allem an Pflegepersonal oder an Medizini- sche ...

Wie erfolgt die Transfusion im Notfall?

Als Notfalltransfusion wird üblicherweise die Transfusion von Erythrozytenkonzentraten (EK) bei einer lebensbedrohlichen Blutung bezeichnet. Wenn dabei aus Zeitgründen auf die vorgeschriebene serologische Verträglichkeitsprobe verzichtet wird, spricht man auch von "ungekreuzter" Transfusion.

Bei welchem HB-Wert ins Krankenhaus?

Eine lebensbedrohliche Situation besteht, wenn der Hb-Wert bei unter 6,5 g/dl liegt, was im Hinblick auf eine Anämie auf den Grad 4 zutrifft (Grad 4: lebensbedrohliche Anämie). Auch ein zu hoher Hb-Wert birgt Risiken und kann die Gefahr für Gefäßverschlüssen erhöhen, da das Blut verdickt.

Wie tief darf ein HB-wert sein?

Wann ist der Hämoglobinwert normal? Der Hämoglobin-Normalwert ist vor allem abhängig von Geschlecht und Alter: Ein Hämoglobinwert zwischen 14 – 18 g/dl gilt bei Männern als normaler Hb-Wert. Frauen sollten einen Blut-Hb-Wert von 12 – 16 g/dl aufweisen.

Wie tief darf der HB-Wert sinken?

Je niedriger der Hämoglobingehalt, desto ausgeprägter ist die Anämie. Gemäß der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besteht dann eine Anämie, wenn der Hb-Wert bei Männern unter 13 g/dl bzw. bei Frauen unter 12 g/dl sinkt.

Was ist besser 0 positiv oder negativ?

In erster Linie macht die Blutgruppe keinen Unterschied im Alltag eines Menschen. Wichtig wird sie erst beim Empfangen und Spenden von Blutkomponenten. Damit eine Transfusion ohne Probleme vom Körper aufgenommen werden kann, müssen die Blutgruppen von Spendendem und Empfangendem zueinander passen.

Wie viel Prozent der Todesfälle in der Transfusionstherapie?

Die versehentliche Transfusion AB0-inkompatibler Erythrozyten kann zur Hämolyse und zu einem komplementvermittelten Schockgeschehen führen, das in weniger als 10% der Fälle tödlich endet (akute hämolytische Transfusionsreaktion, AHTR).

Wie teuer ist eine Blutkonserve?

Der Preis für eine Blutkonserve liege in Deutschland momentan zwischen 95 und 130 Euro.

Kann man nach Bluttransfusion Fieber bekommen?

Heutzutage geht es um ganz andere Nebenwirkungen bei Bluttransfusionen. Es kann zu unerwünschten Reaktionen wie Fieber, allergischen Reaktionen, Entzündungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden und schlimmstenfalls zu Lungen- und Nierenkomplikationen kommen.

Wann treten Transfusionsreaktionen auf?

Eine hämolytische Transfusionreaktion tritt auf, wenn bei einem Patienten Antikörper gegen Antigene auf transfundierten Erythrozyten vorliegen, die diese Blutzellen zerstören. Falls die Antikörperbildung erst nach der Transfusion in Gang kommt, handelt es sich um eine verzögerte hämolytische Transfusionsreaktion.

Was ist eine verzögerte Transfusionsreaktion?

der verzögerten hämolyti- schen Transfusionsreaktion sind ein Anstieg des (indirekten) Bilirubins, Abfall des Haptoglobins (oft nicht mehr messbar) und des Hämopex- ins im Serum, evt. leichter Anstieg des freien Hämoglobins im Plasma und manchmal der Nachweis von Hämoglobin im Urin.

Welche Nebenwirkungen hat eine Bluttransfusion?

Vorsichtsmaßnahmen und Nebenwirkungen während der Bluttransfusion
  • Fieber.
  • Allergische Reaktionen.
  • Flüssigkeitsüberlastung.
  • Lungenverletzungen.
  • Zerstörung roter Blutkörperchen.
  • Graft-versus-Host-Reaktion.
  • Infektionen.
  • Komplikationen einer massiven Transfusion.