Zum Inhalt springen

Wie alt darf eine Narkoseaufklärung sein?

Gefragt von: Herr Dr. Torben Adler MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
sternezahl: 5/5 (17 sternebewertungen)

Denn es muss nach diesseitiger Auffassung stets auf die Umstände im konkreten Einzelfall ankommen. Hierbei ist auf den jeweiligen Empfängerhorizont abzustellen, d. h. wie der jeweilige Patient den Gültigkeitsbereich der Aufklärung verstehen durfte. Eine allgemeingültige zeitliche Grenze verbietet sich deshalb.

Wie alt darf eine Einverständniserklärung sein?

Eine zeitliche Begrenzung einer einmal erteilten Einwilligung sieht weder die Richtlinie 2002/58/EG noch § 7 UWG vor. Hieraus ergibt sich, dass diese – ebenso wie eine Einwilligung nach § 183 BGB – grundsätzlich nicht allein durch Zeitablauf erlischt.

Wie lange vor OP Aufklärung?

Abgesehen von Notfällen muss der Zeitpunkt dabei so gewählt werden, dass dem Patienten genügend Zeit bleibt, das Für und Wider eines Eingriffs abzuwägen und sich frei zu entscheiden. Bei stationären Behandlungen genügt in der Regel eine Aufklärung am Vortag des Eingriffs.

Wie viel Zeit zwischen Aufklärung und OP?

Zur Frage der Rechtzeitigkeit verwies das Gericht auf den in der Rechtsprechung anerkannten Grundsatz, dass die Aufklärung eines Patienten über einen operativen Eingriff im Rahmen stationärer Behandlung mindestens einen Tag, also 24 Stunden, vor dem Eingriff erfolgen müsse.

Was muss ein Arzt aufklären?

Die rechtzeitige und umfassende Aufklärung des Patienten über Art, Umfang, Verlauf, Risiko, Alternativen und Prognose eines Eingriffs ist Berufspflicht des Arztes. Die Aufklärung des Patienten über medizinische Behandlungsschritte durch nichtärztliches Personal ist unzulässig.

Aktenzeichen XY ungelöst - Best Of - Zwei der spannendsten Fälle + Aufklärung = XY gelöst #doku

26 verwandte Fragen gefunden

Wann Aufklärungsgespräch vor OP?

Sofortige Entscheidung nur im Notfall

Ein stationär aufgenommener Patient müsse regelmäßig mindestens einen Tag vor der Operation aufgeklärt werden, wenn der Eingriff nicht medizinisch dringlich sei. Die streitige OP sei zwar alsbald und spätestens innerhalb von 24 Stunden nach dem Unfall geboten gewesen.

Wer darf aufklären?

Über alle ärztlichen Maßnahmen darf ausschließlich der Arzt aufklären – und zwar grundsätzlich derjenige Arzt, der den Patienten auch behandelt. Allerdings darf der Arzt die Aufklärung an einen Kollegen mit der entsprechenden Ausbildung delegieren, er hat dann aber Kontrollpflichten.

Wie lange zwischen Vorgespräch und OP?

Nach geltendem Recht müsse die Aufklärung so erfolgen, dass Patienten eine wohl überlegte Entscheidung treffen könnten. Bei einer stationären Aufnahme müsse das Gespräch mit dem Arzt deshalb 24 Stunden vor dem Eingriff stattfinden, so die Richter. Nur wenn dringender Handlungsbedarf besteht, sind Ausnahmen möglich.

Welche Art von Aufklärung muss vor der OP erfolgen?

Trotz aller Hektik und Zeitdruck im Krankenhaus sollte jeder auf eine ordentliche Aufklärung vor einer OP bestehen, den Aufklärungsbogen mit nach Hause nehmen und dort in Ruhe durchlesen. Falls das nicht automatisch von der Klinik angeboten wird, sollten Patientinnen und Patienten nachfragen.

Was fragt der Narkosearzt?

Welche Art der Narkose ist die richtige bei meiner OP? Bestehen dabei Risiken für mich? Im Vorgespräch klärt der Narkosearzt den Patienten über alle Punkte rund um die Narkose auf.

Wie alt darf Blutbild vor OP sein?

Vorbefunde (z.B. durch den Hausarzt) sind ausreichend, sofern sich die der Gesundheits-zustand nicht akut verändert hat: technische Untersuchungen (EKG, Röntgen) nicht älter als 6 Monate. Laborwerte nicht älter als 4 Wochen.

Wann ruft der Narkosearzt an?

Spätestens am Vorabend der Narkose ruft Ihr Anästhesist bzw. Ihre Anästhesistin Sie zwischen 17 und 20 Uhr an.

Wie lange kann man nach einer Narkose schlafen?

Jeder Patient verbleibt dort nach einer Narkose in Abhängigkeit von seinem Zustand und der Art und Dauer der Narkose wenigstens ein bis zwei Stunden.

Wie lange ist eine Vollmacht gültig?

Eine Vollmacht ist – wenn nicht anders angegeben – zeitlich unbegrenzt, also auch über den Tod hinaus, gültig. Sie gilt also weiter, bis eventuelle Erben sie widerrufen.

Sind 17 jährige einwilligungsfähig?

Eine minderjährigere Person kann somit einwilligungsfähig sein, bevor sie volljährig ist. Das Entscheidungsrecht in Bezug auf medizinische Behandlungen wird dennoch bis zur Volljährigkeit den Sorgeberechtigten überlassen.

Wann brauche ich eine Einverständniserklärung?

Sind Kinder nicht in Begleitung beider Sorgeberechtigten beziehungsweise mit dem alleinigen Sorgeberechtigten unterwegs, benötigen sie eine Reisevollmacht. Dabei handelt es sich um eine Einverständniserklärung, die bescheinigt, dass die minderjährige Person verreisen darf.

Wann kann man nicht operiert werden?

Die Menstruation. Allgemein ist die Menstruation keine Kontraindikation für Operationen. Eine Ausnahme ist natürlich die Operationen in Intimbereich, Fettabsaugung im Leiste- Bereich des Oberschenkels. Es gibt natürlich auch Möglichkeit dank Medikamenten die Periode zu verschieben.

Was darf man vor einer OP nicht machen?

vor dem Eingriff nichts mehr essen, keine trüben Flüssigkeiten (z.B. Säfte mit Fruchtfleisch) und keinen Alkohol zu sich nehmen. Zwei Stunden vor der Anästhesie dürfen Sie auch kein Wasser mehr trinken – die einzige Ausnahme ist ein kleiner Schluck, um eventuell verordnete Vorbereitungs-Tabletten einzunehmen.

Bei welchen Blutwerten wird nicht operiert?

Sofern sich Ihre Blutwerte im Referenzbereich bzw. im Normbereich befinden und die restlichen Untersuchungen positiv sind, steht einer Operation nichts im Wege.

Ist das Gewicht wichtig für Narkose?

Nicht nur Gewicht und Größe sind von Bedeutung. Vorerkrankungen, Allergien, Herz-Kreislaufzustand, Narkosen in der Vergangenheit, Ängste und vieles mehr werden mit in die Planung der Narkose einbezogen.

Welche Blutwerte sind vor einer OP wichtig?

Außerdem werden im Rahmen der Op-Vorbereitung wichtige Blutwerte vor Operationen bestimmt. Dazu gehören Blutbild, Elektrolyte, Blutzucker sowie Nieren- und Leberwerte. Bei größeren Eingriffen wird zudem die Blutgruppe bestimmt, damit der Patient im Bedarfsfall passende Blutkonserven erhalten kann.

Wie läuft ein Narkosegespräch ab?

Im Narkosegespräch werden Ihre Fragen dann hinreichend geklärt und besprochen. Ebenso erhalten Sie alle notwendigen Information darüber, wie Sie sich vor der Narkose verhalten sollten (Nüchternheit, Medikamenteneinnahme usw.).

Wo ist die Aufklärung gesetzlich geregelt?

Die Aufklärung hat in der Regel in einem individuellen Gespräch zwischen dem Arzt und dem Patienten zu erfolgen, § 630e Abs. 2 S. 1 Nr. 1 BGB.

Was ist ein aufklärungsfehler?

Ein Aufklärungsfehler liegt vor, wenn der Arzt den Patienten nicht oder falsch über besondere Risiken und Behandlungsmaßnahmen aufgeklärt hat. Der Patient muss dabei nicht exakt oder in allen möglichen Erscheinungsformen über alle denkbaren medizinischen Risiken aufgeklärt werden.

Welche Arten der Aufklärung gibt es?

Der Jurist unterscheidet verschiedene Arten der Aufklärung:
  • Die Einwilligungsaufklärung. ...
  • Die therapeutische Aufklärung. ...
  • Alternative Eingriffe. ...
  • Außenseitermethoden und neue Verfahren. ...
  • Schönheitsoperationen. ...
  • Zwingend notwendige Eingriffe. ...
  • Einwilligungsunfähige Patienten. ...
  • Schonung.