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Wer zahlt die Kosten eines Antrags auf Zugewinnausgleich?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Frieder Scherer  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Klagen Ehegatten außerhalb eines Scheidungsverfahrens gegeneinander, zum Beispiel auf Zugewinnausgleich, so bleibt es hinsichtlich der Kostentragung bei der allgemeinen Vorschrift des § 91 ZPO, wonach die unterliegende Partei die Kosten des Rechtsstreits zu tragen hat.

Was kostet ein Zugewinnausgleichsverfahren?

Scheidung, Unterhalt, Zugewinnausgleich

Haben die Eheleute beispielsweise in gemeinsames Nettoeinkommen von 3.500 EUR errechnet sich ein Gegenstandswert für die Scheidung in Höhe von 10.500 EUR und dies führt zu Anwaltsgebühren in Höhe von 1.415 EUR zuzüglich MwSt für das gerichtliche Verfahren zur Ehescheidung.

Wer zahlt Zugewinnausgleich?

Derjenige, der ausgleichspflichtig ist, muss nur bis zur Höhe seines tatsächlich vorhandenen Vermögens zahlen. Wieviel Vermögen tatsächlich vorhanden ist, muss er als Endvermögen belegen. Diese Summe muss er gegebenenfalls leisten, aber darüber hinaus muss er keine Schulden machen, um den Zugewinn auszugleichen.

Wann muss Zugewinnausgleich bezahlt werden?

Maßgeblicher Stichtag für die Zugewinnberechnung ist heute grundsätzlich gemäß § 1384 BGB der Tag der Zustellung des Scheidungsantrags. Seit dem 31.08.2009 kommt es dagegen gemäß § 1384 BGB bei der Zugewinnberechnung allein auf den Zeitpunkt der Zustellung des Scheidungsantrags gemäß § 1384 BGB an (Stichtagsprinzip).

Wer zahlt Gerichtskosten bei Versorgungsausgleich?

Gericht legt Streitwert fest

Im Scheidungsverfahren werden die Scheidungskosten in der Regel gegeneinander aufgehoben. Das bedeutet: jede Partei zahlt seine eigenen Anwaltskosten und je zur Hälfte die Gerichtskosten.

Berechnung des Zugewinnausgleichs bei einer Scheidung - Kanzlei Hasselbach

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Werden die Gerichtskosten bei einer Scheidung geteilt?

Die Scheidungskosten werden grundsätzlich so aufgeteilt, dass jeder Ehegatte 50% der gesamten Gerichtskosten und 100% seiner eigenen Anwaltskosten zahlt.

Wie berechnet sich das Anwaltshonorar bei Scheidung?

Die Höhe der Anwaltskosten richten sich nach dem Verfahrenswert der zugrunde liegenden Scheidung. Der Verfahrenswert ergibt sich maßgeblich aus dem Quartalsnettoeinkommen der beiden Ehegatten und jeweils 10 Prozent je ausgeglichener Anwartschaft beim Versorgungsausgleich.

Was fällt nicht in den Zugewinn?

Schenkungen während der Ehe fallen grundsätzlich nicht in den Zugewinn. Hier ist der Wert der Schenkung zum Schenkungstag maßgeblich und wird dem Anfangsvermögen des jeweiligen Ehepartners hinzugerechnet. Allerdings wird dabei nur auf den Wert abgestellt, den das Vermögen zum Zeitpunkt der Schenkung hat.

Welcher Kontostand zählt bei Scheidung?

Wird bei einer Scheidung ein Anspruch auf Zugewinnausgleich geltend gemacht, so gehört das Kontoguthaben natürlich in die Berechnung des Endvermögens des betreffenden Ehegatten.

Was passiert wenn ich den Zugewinn nicht auszahlen kann?

Wenn sich beide Ehegatten nicht einigen können oder keiner von beiden den jeweils anderen auszahlen kann, besteht eine Lösung darin, das gemeinsame Haus zu verkaufen . Beim Verkauf eines gemeinsamen Hauses teilen die Ehegatten den Gewinn den Eigentumsanteilen entsprechend auf.

Bis wann gilt der Zugewinnausgleich?

Die Zugewinngemeinschaft endet in der Regel mit der Scheidung der Ehe oder dem Tod eines Gatten. Es besteht aber auch die Möglichkeit, beim Familiengericht eine vorzeitige Auflösung der Zugewinngemeinschaft zu beantragen. In all diesen Fällen ist ein so genannter Zugewinnausgleich vorzunehmen.

Wie kann ich den Zugewinn reduzieren?

Den Zugewinnausgleich können Sie auch gänzlich verhindern, wenn Sie in einem Ehevertrag oder einer Scheidungsfolgenvereinbarung den Güterstand der Zugewinngemeinschaft ausgeschlossen und stattdessen Gütertrennung vereinbart haben. Hier muss Ihr Ehepartner allerdings zugestimmt haben.

Wie wird der Zugewinn bei einer Immobilie berechnet?

Entscheidend für die Berechnung des Zugewinnausgleichs ist, ob die Immobilie während der Ehe an Wert gewonnen hat. In diesem Fall beträgt der Zugewinn für beide Partner im Trennungsfall jeweils 50 Prozent der Wertsteigerung. Wird die gemeinsame Immobilie verkauft, heben sich die Ausgleichzahlungen gegenseitig auf.

Wer zahlt Anwalt bei Zugewinnausgleich?

Die Anwaltskosten trägt in der Regel jede Partei selbst. Nur ausnahmsweise ordnet das Gericht eine andere Kostenverteilung an, z.B. dann, wenn ein Ehegatte bei der Folgesache, z.B. Unterhalt oder Zugewinnausgleich, ganz oder teilweise unterlegen ist.

Wer muss den Verfahrenswert bezahlen?

Jeder Ehegatte muss dann den von ihm beauftragten Anwalt bezahlen. Die Anwaltskosten bestimmen sich nach dem Verfahrenswert des Scheidungsverfahrens und fallen für beide Parteien in etwa gleich hoch aus. Die exakte Höhe der Gebühren hängt jeweils von der Abrechnung des beauftragten Anwalts und dessen Arbeitsaufwand ab.

Kann man bei Scheidung auf Zugewinnausgleich verzichten?

Der Zugewinnausgleich wird nur auf Antrag bei der Scheidung durchgeführt und verjährt nach 3 Jahren ab Rechtskraft der Scheidung. Verzichtet werden hierauf kann auch nur notariell oder durch eine Verzichtserklärung bei Gericht, wenn beide Parteien anwaltlich vertreten sind.

Wer prüft Vermögen bei Scheidung?

Denn, ob die Angaben die ein Ehegatte bei der Scheidung in Bezug auf sein Vermögen macht, der Wahrheit entsprechen, wird nicht automatisch vom Gericht bei der Scheidung überprüft. Sondern muss vielmehr vom anderen Ehepartner gerichtlich zum Thema gemacht werden.

Was passiert bei Scheidung mit meinem ersparten?

Während der Ehe gelten dabei keine Besonderheiten: Vermögen und Schulden der Partner bleiben getrennt. Kommt es zur Scheidung, wird der jeweilige Vermögenszuwachs der Partner ermittelt. Derjenige, der mehr erwirtschaftet hat, muss dann von dem Überschuss die Hälfte an den anderen auszahlen.

Was muss ich bei Scheidung offenlegen?

Im Zuge der Scheidung müssen beide Partner so oder so ihr Vermögen offenlegen. Falsche Angaben zum Vermögen zu machen und zum Beispiel Konten oder Geldanlagen zu verschweigen, gilt als Prozessbetrug – und ist strafrechtlich relevant. Ob ein Ehegatte wahre Angaben macht, wird von Amtswegen nicht automatisch geprüft.

Wer profitiert vom Zugewinnausgleich?

Wer profitiert vom Zugewinnausgleich? Vom Zugewinnausgleich profitiert derjenige, der zwischen Heirat und Scheidung weniger Vermögen angehäuft hat als der andere. Für den zahlungspflichtigen Ehegatten kann das richtig teuer werden.

Wem gehört das Haus wenn nur einer im Grundbuch steht?

Wenn im Grundbuch nur ein Ehegatte als Eigentümer eingetragen ist, dann gehört ihm nach der Scheidung das Haus auch allein. In der Regel behält derjenige das Wohneigentum auch und bleibt darin wohnen.

Wie lange nach der Scheidung kann Zugewinnausgleich beantragt werden?

Der Anspruch auf Zugewinnausgleich verjährt drei Jahre nach Scheidung. Die Verjährung beginnt mit der Rechtskraft der Scheidung. In bestimmten Fällen kann der Zugewinnausgleich schon vor der Scheidung beantragt werden. Der Zugewinnausgleich ist grundsätzlich eine Geldforderung.

Wie viel kostet eine Scheidung wenn beide einverstanden sind?

Abhängig vom Verfahrenswert und der individuellen Rechtslage lässt sich jedoch sagen, dass die Kosten einer einvernehmlichen Scheidung im deutschlandweiten Durchschnitt bei rund 800,00 Euro beginnen. Hierbei werden beide Eheleute von einem Anwalt vertreten und der Verfahrenswert wird mit 3.000 Euro bemessen.

Was zählt zum Nettoeinkommen bei Scheidung?

Bereinigtes Einkommen beim Unterhalt für den Ehegatten

A hat ein monatliches Grundnettoeinkommen von 1.300 Euro. Abzüglich der 5 % Aufwendungspauschale (65 Euro) ergibt sich für A ein bereinigtes Nettoeinkommen, das beim Unterhalt zu berücksichtigen ist, in Höhe von 1.235 Euro.

Was kostet ein Versorgungsausgleichsverfahren?

Der Verfahrenswert des Versorgungsausgleichs beträgt 10 % von drei Nettomonatsgehältern pro berücksichtigtem Anrecht, mindestens aber 1.000 € (§ 50 FamGKG).