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Wer darf den Dienstplan ändern?

Gefragt von: Burghard Schmitt  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Der Arbeitgeber darf einen bestehenden Dienstplan auch nachträglich noch ändern. Wie kurzfristige solche Änderungen erfolgen dürfen, ist nicht ausdrücklich geregelt. Die Interessenlage ist aber vergleichbar mit der sog. „Arbeit auf Abruf“, die in § 12 TzBfG geregelt ist.

Kann der Arbeitgeber einfach den Dienstplan ändern?

Grundsätzlich gilt: Der einmal vereinbarte Dienstplan kann von Ihrem Chef nicht so einfach geändert werden. Gerichte erachten eine Vorankündigungsfrist von vier Tagen für angemessen. Das gilt sowohl bei der kurzfristigen Änderung des Dienstplans als auch bei spontan angeordneten Überstunden.

Kann der Arbeitgeber die Arbeitszeiten ändern wie er will?

Arbeitgeber können kraft Direktionsrecht die Arbeitszeiten ihrer Beschäftigten ändern. Dabei müssen sie deren Interessen angemessen berücksichtigen. Ob sie dabei auch Rücksicht auf Haustiere nehmen müssen, hatte das Arbeitsgericht Hagen zu entscheiden und im konkreten Fall bestätigt.

Wie bindend sind Dienstpläne?

Ist ein Dienstplan verbindlich? Grundsätzlich ist ein Dienstplan rechtlich verpflichtend – und zwar ab dem Moment, in dem er ausgehängt oder an die Mitarbeiter ausgegeben wurde. Dennoch darf ein Arbeitgeber nicht einfach die Mitarbeiter einteilen, wie er möchte.

Wer darf den Dienstplan schreiben?

Wer darf einen Dienstplan schreiben? Grundsätzlich ist der Arbeitgeber zur Erstellung der Dienstpläne befugt. Dadurch übt er sein Weisungsrecht (auch Direktionsrecht) nach § 106 Satz 1 GewO aus.

Darf der Arbeitgeber den Schichtplan kurzfristig ändern? | Fachanwalt Alexander Bredereck

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Bin ich verpflichtet einzuspringen?

Es gibt keine Pflicht einzuspringen

Grundsätzlich sind Arbeitnehmer nicht verpflichtet, außerhalb ihres einmal festgelegten Dienstplans einzuspringen. Der Arbeitgeber besitzt zwar ein sogenanntes Direktionsrecht zu Ort und Zeit der Arbeitsleistung.

Wer überprüft Dienstpläne?

1 Nr. 2 Betriebsverfassungsgesetz hat der Betriebsrat über die Festlegung der Arbeitszeiten mitzubestimmen. Das umfasst nach der ständigen Rechtsprechung - auch des Bundesarbeitsgerichtes - ausnahmslos alle mit der Verteilung der Arbeitszeit verbundenen Fragen und somit auch die Erstellung der Dienstpläne bzw.

Wie lange vorher muss Dienstplan bekannt sein?

In der Praxis hat sich jedoch folgende Faustregel durchgesetzt: Der Dienstplan sollte die Hälfte der Zeit, die er gültig ist, im Voraus bekannt sein. Erstellst Du also einen Wochenplan, sollte dieser Deinen Angestellten spätestens drei bis vier Tage im Voraus bekannt sein.

Bis wann muss ein Dienstplan bekannt gegeben werden?

Wann muss ein Dienstplan vorliegen? Die kurze Antwort: Dazu gibt es keine gesetzlich geregelten Vorschriften. Demnach ist es dem Arbeitgeber selbst überlassen, wann er die Mitarbeiter über die Dienstpläne informiert – was wiederum zu Unsicherheiten bei Planern und Beschäftigten führt.

Wie lange vorher muss ein Dienstplan aushängen?

Dienstplan ist grundsätzlich verbindlich

Laut Arbeitsgericht Berlin muss die Änderung im Regelfall zumindest vier Tage vorher angekündigt werden. Die Richter berufen sich dabei auf die Regelung des § 12 Abs. 3 TzBfG. Der Gesetzgeber hat nicht geregelt, wann ein Dienstplan aufgestellt werden muss.

Was darf der Chef nicht zu mir sagen?

1. Gehalt. Das Gehalt ist das größte Tabuthema. Insbesondere der Chef darf sich nicht über das Gehaltsgefüge innerhalb der Firma äußern, etwa, wie sich das Gehalt eines Mitarbeiters von dem eines anderen unterscheidet, was ein anderer verdient, usw.

Kann der Arbeitgeber den freien Tag streichen?

Generell ist die Anweisung, an freien Tagen zu arbeiten, nach dem Weisungsrecht des Arbeitgebers jedoch möglich (vergl. Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 15.09.2009 – 9 AZR 757/08).

Was versteht man unter billigem Ermessen?

Dabei hat der Arbeitgeber einen Ermessenspielraum, den er aber »billig« ausüben muss. Das heißt: er muss in angemessener Weise die Interessen der Beschäftigten berücksichtigen. Dazu gehört auch, privaten Lebensumständen, besonderen Vorlieben, Abneigungen und Kenntnissen der Beschäftigten Rechnung zu tragen.

Ist man verpflichtet Überstunden zu machen wegen mitarbeitermangel?

Aus einem Tarifvertrag, einer Betriebsvereinbarung oder dem Arbeitsvertrag kann sich jedoch ergeben, dass der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber zu Überstunden verpflichtet ist, wenn Personalmangel, eine Krankheitswelle, viele Abgänge oder ein neuer Großauftrag besteht.

Was ist eine Dienstplanänderung?

Kurzfristige Dienstplanänderung

Der Arbeitgeber darf einen bestehenden Dienstplan auch nachträglich noch ändern. Wie kurzfristige solche Änderungen erfolgen dürfen, ist nicht ausdrücklich geregelt. Die Interessenlage ist aber vergleichbar mit der sog. „Arbeit auf Abruf“, die in § 12 TzBfG geregelt ist.

Kann man zum Dienst verpflichtet werden?

Eine Dienstverpflichtung ist eine staatliche Verpflichtung von Menschen, bestimmte Dienste zu verrichten. Ein Arbeitgeber kann das niemals.

Was tun wenn der Dienstplan immer zu spät kommt?

Alternative wäre, das ein vorläufiger Dienstplan erstellt wird, indem erst mal alle Tage an die Festangestellten gehen, und dann die Aushilfen im Nachhinnein Dienste übernehmen wenn sie ihre Hauptjob-Arbeitszeit kennen.

Ist Dienstplan Datenschutz?

Grundsätzlich gehört der Dienstplan zu den Dokumenten, die personenbezogene Daten beinhalten. Zu diesen Daten gehören unter Anderem der Klarname, die Adresse und das Geburtsdatum, aber auch die Arbeitszeiten, Urlaubs- und Krankheitstage sowie Überstunden.

Was bedeutet Z im Dienstplan?

N – Nachtdienst. C – Tage für Pflegefachkräfte, z. B. Bürotage für Pflegeplanung & Erstellen von Pflegevisiten.

Kann Chef whatsapp verlangen?

Will Ihr Chef einen bestimmten Kommunikationskanal zur dienstlichen Nutzung vorschreiben, muss er dafür die entsprechenden Geräte zur Verfügung stellen, also Diensthandys anschaffen. Wie sich Whatsapp dann datenschutzkonform im Unternehmen nutzen lässt, muss Ihr Arbeitgeber klären.

Kann mich mein Arbeitgeber zur Spätschicht zwingen?

Der Arbeitgeber ist berechtigt, Schichtarbeit einzuführen, auch wenn das nicht im Arbeitsvertrag festgehalten ist. Er muss dafür zuvor jedoch den Betriebsrat hören. Sie müssen also Spätschicht arbeiten, wenn das nicht im Arbeitsvertrag festgelegt ist und der Arbeitgeber Schichtarbeit einführt.

Ist ein Dienstplan eine Urkunde?

Der Dienstplan, bei Schichtarbeit nennt man ihn Schichtplan, ist eine Urkunde. Eintragungen, Korrekturen und Änderungen müssen dokumentiert und zweifelsfrei nachvollziehbar sein. Außerdem unterliegen die enthaltenen personenbezogenen Angaben, wie Name oder Arbeitszeit, der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).

Wer muss den Dienstplan unterschreiben?

Der Arbeitgeber ist daher dazu verpflichtet, einen Dienstplan zu erstellen, dem der Betriebsrat zustimmt. Wird kein für beide Seiten annehmbarer Dienstplan erstellt, muss mithilfe einer Einigungsstelle oder eines Gerichts eine Lösung herbeigeführt werden.

Sind kurze Wechsel erlaubt?

Entscheidend ist der Fakt: kurzer Wechsel. Und es ist schon richtig gesagt: Die reguläre Pause beträgt 11 Stunden und in Ausnahmefällen nur 10. Es kommt aber noch was hinzu: Du darfst in 24 Stunden ab Dienstbeginn des Dienstes am Vortag insgesamt nur 10 Stunden arbeiten.

Sind Dienstpläne Mitbestimmungspflichtig?

Bei Dienstplänen muss der Betriebsrat mitbestimmen. Setzt der Arbeitgeber, etwa in Krankenhäusern, mehrfach Dienstpläne für das Pflegepersonal einfach ohne Beteiligung des Betriebsrats durch Aushang in Kraft, muss man von Wiederholungsgefahr ausgehen. Dann hat der Betriebsrat einen Unterlassungsanspruch.

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