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Welches Organ ist für Gicht verantwortlich?

Gefragt von: Frau Prof. Alwine Gruber  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Die Gicht, auch Urikopathie oder Arthritis urica, ist eine Stoffwechselerkrankung, die durch hohe Harnsäurekonzentrationen im Blut unbehandelt zu Veränderungen an Gelenken und Nieren führt.

Welche Organe sind bei Gicht betroffen?

Harnsäurekristalle können sich in Gelenken, Schleimbeuteln, Sehnen, Haut, Ohrknorpel und Nieren ablagern. Als mögliche Folge bilden sich Knötchen, sogenannte Gicht-Tophi.

Welches Organ ist für die Harnsäure?

75% der Harnsäure wird über die Nieren, der Rest über den Schweiß, Speichel und den Darm aus dem Körper ausgeschieden. Die Harnsäure-Menge im Körper hängt von Alter, Geschlecht und Ernährung ab. In den westlichen Industrieländern haben etwa 20% der Männer erhöhte Harnsäurespiegel im Blut (Hyperurikämie).

Welches Organ baut Purine ab?

Die Harnsäure ist das Endprodukt der sogenannten Purine und wird durch die Nieren im Blut gefiltert und wieder ausgeschieden. Purine sind Bausteine der Nukleinsäuren und ein wichtiger Teil unserer DNA. Aus ihnen bestehen die Erbinformationen in den Körperzellen. Sie kommen in sämtlichen Zellen vor, die Zellkerne haben.

Was ist für Gicht verantwortlich?

Bei einer Gicht ist der Harnsäurespiegel im Blut erhöht (Hyperurikämie). Harnsäure entsteht beim Abbau von Purinen aus der Nahrung. Besonders viel davon steckt in Innereien, Fleisch und Wurst. Aber Purine sind auch ein normaler Baustein des menschlischen Erbguts (DNA).

10 Expertentipps zur Bekämpfung von Gichtanfällen

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Wird man Gicht wieder los?

Die Entzündung wird von zu viel Harnsäure im Blut ausgelöst. Ein akuter Gichtanfall klingt meist innerhalb von 1 bis 2 Wochen von selbst wieder ab. Entzündungshemmende Schmerzmittel können die Beschwerden lindern. Eine Umstellung der Ernährung kann helfen, Anfällen vorzubeugen.

Was löst Gichtschübe aus?

Ein akuter Gichtanfall tritt auf, wenn der Harnsäurespiegel einen bestimmten Wert überschreitet. Die wichtigsten Auslöser sind: Übermäßiger Verzehr purinreicher Lebensmittel wie Fleisch und Innereien. Übermäßiger Genuss fruktosereicher Lebensmittel wie gesüßte Obstsäfte.

Wie bekomme ich Harnsäurekristalle aus dem Körper?

Oft sieht man die Auswirkungen von Gicht besonders an Füssen und Händen. Das hat einen einfachen Grund: Genau wie sich Kochsalzkristalle besser in warmem Wasser auflösen, lösen sich die Harnsäurekristalle besser in warmen Körperregionen auf.

Welche Blutwerte sind bei Gicht erhöht?

Blutuntersuchung. Eine labormedizinische Untersuchung der Harnsäure-Konzentration in Blut und Urin wird bei Verdacht auf Gicht standardmäßig durchgeführt. Bei Gicht befindet sich mehr als 7 Milligramm/Deziliter Harnsäure im Blut, meist sogar mehr als 8 Milligramm/Deziliter.

Welches Obst senkt Harnsäure?

Fruchtsäfte gelten bei vielen Ernährungswissenschaftlern wegen ihres hohen Zuckergehaltes als ungesund. Orangensaft wurde nun rehabilitiert: Er senkt den Harnsäure-Spiegel und damit das Gicht-Risiko.

Sollte man bei Gicht sich viel bewegen?

Ausgewogen bewegen: Reichlich Bewegung lässt im Ernstfall die Entzündungssymptome schneller abklingen und steigert ganz generell die Funktion und Robustheit von Gelenken. Bei zu viel Bewegung kann im Körper jedoch Milchsäure entstehen, die den Abbau von Harnsäure hemmt.

Wie kann ich die Harnsäure schnell senken?

Häufig lässt sich bei einer leichten Hyperurikämie durch die Ernährungsumstellung die Harnsäure natürlich senken, ganz ohne Medikamente.
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Das sind vor allem:
  1. Fleisch (insbesondere Innereien)
  2. Fisch (zum Beispiel Lachs, Thunfisch, Sardinen)
  3. Schalen- und Krustentiere.
  4. Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen, Sojabohnen und andere)

Sind Süßigkeiten bei Gicht erlaubt?

Süße Lebensmittel nur sehr reduziert bei der Ernährung bei Gicht. Unter dem Strich kann Fruchtzucker in Obst sowie Haushaltszucker in Süßspeisen die Harnsäure akut erhöhen. Deswegen muss man Süßigkeiten mit Maß konsumieren.

Kann Gicht durch Stress ausgelöst werden?

Bis es zu einem Gichtanfall kommt, können Jahre vergehen. Oft macht die Krankheit sich überraschend bemerkbar, in vielen Fällen unmittelbar, nachdem viel Fleisch gegessen und viel Alkohol getrunken wurde. Auch Stress, andere Belastungen oder eine Infektionskrankheit können einen Gichtanfall auslösen.

Was verschlimmert Gicht?

Oft ist ein akuter Gichtanfall die Folge eines übermäßigen Alkoholgenusses. Gegen hohe Harnsäurespiegel hilft, möglichst viel zu trinken, am besten 2 Liter oder mehr. Ungesüßte Tees oder Mineralwasser eignen sich, um zusätzlich Harnsäure über die Niere aus dem Körper zu spülen.

Wie lange lebt man mit Gicht?

Die 200 teilnehmenden Personen, je zur Hälfte Männer und Frauen, leben durchschnittlich schon elfeinhalb Jahre mit dieser Krankheit, die höllische Gelenkschmerzen verursachen kann.

Wie kann man testen ob man Gicht hat?

Die Diagnose Gicht gilt als gesichert, wenn zusätzlich mindestens einer der folgenden Punkte zutrifft: phagozytierte Harnsäurekristalle in der Gelenksflüssigkeit nachweisbar (Goldstandard), Gicht-typische Veränderungen im Ultraschall,, Nachweis von Harnsäureablagerungen in der Dual-Energy-Computertomographie (DECT).

Kann man Gicht im Blut erkennen?

Möglichkeiten der Diagnosestellung. Einen erhöhten Harnsäurespiegel erkennt der Arzt durch eine Blutuntersuchung: Die Obergrenze für Harnsäure im Blut ist 6,5 mg/dl. Nach einem Gichtanfall sind die Harnsäurewerte im Blut aber oft sogar normal.

Ist bei Gicht der CRP Wert erhöht?

Die Höhe der Harnsäurekonzentration im Blut ist bei einem Gichtanfall dabei nicht immer so aussagekräftig. Im Blutbild sind daher im akuten Anfall oft lediglich erhöhte Entzündungswerte (CRP) festzustellen, die Leukozyten (weiße Blutkörperchen) sind ebenfalls häufig erhöht.

Welches Getränk senkt die Harnsäure?

Gegen Gicht: Orangensaft senkt Harnsäurespiegel

Das Ergebnis: „Auch bei diesem sehr hohen Konsum führte Orangensaft im Unterschied zu Cola zu keiner Beeinträchtigung des Glukosestoffwechsels, und der Harnsäurespiegel wurde sogar signifikant gesenkt,“ erläutert die Ernährungsmedizinerin Bosy-Westphal.

Wie gefährlich ist Allopurinol?

Allopurinol gilt allgemein als gut verträglich, dennoch können unerwünschte Wirkungen, wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten und auch das Auslösen eines akuten Gichtanfalls zu Beginn der Therapie ist möglich, worauf der Patient unbedingt hingewiesen werden sollte.

Welcher Tee reduziert die Harnsäure?

- Der Tee Die Harnsäure reduzieren, kann hier durch seine reinigenden Eigenschaften Linderung verschaffen. Die Teemischung setzt sich zusammen aus Birkenblätter, Goldrute, Hauhechelwurzel, Brennnessel und Heidekraut. 2 gestrichene Teelöffel dieser Kräutermischung werden mit 1/4 l kochendem Wasser übergossen, 15 Min.

Was trinken bei Gichtanfall?

Neben der richtigen Ernährung ist auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig: zwei bis drei Liter Wasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees sowie Kaffee sind hier empfehlenswert. Die aufgenommene Flüssigkeit verdünnt das Blut und führt dazu, dass Harnsäure besser ausgeschieden wird.

Was für Medikamente können Gicht auslösen?

Es gibt bestimmte Medikamente, die den Harnsäurespiegel erhöhen und dadurch Gicht begünstigen können. Dazu zählen vor allem entwässernde Mittel ( Diuretika), Acetylsalicylsäure ( ASS) und bestimmte Medikamente, die nach einer Organtransplantation eingesetzt werden.

Welches Gemüse sollte man bei Gicht nicht essen?

Einige Gemüsesorten enthalten mehr Purine als andere. Als kritisch gelten etwa Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen oder Sojabohnen, aber auch Spargel und Spinat. Diese gesunden Gemüsesorten streichen Mediziner:innen bei Gicht nicht mehr grundsätzlich aus der Ernährung.