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Welche Strafe steht auf Fahnenflucht?

Gefragt von: Annett Döring  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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(1) Wer eigenmächtig seine Truppe oder Dienststelle verläßt oder ihr fernbleibt, um sich der Verpflichtung zum Wehrdienst dauernd oder für die Zeit eines bewaffneten Einsatzes zu entziehen oder die Beendigung des Wehrdienstverhältnisses zu erreichen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren bestraft.

Wann verjährt Fahnenflucht?

„Fahnenflucht“ verjährt nicht.

Wann ist man Fahnenflüchtig?

Fahnenflucht, Desertation oder Desertion bezeichnet das Fernbleiben eines Soldaten von militärischen Verpflichtungen in Kriegs- oder Friedenszeiten – benannt nach der Flucht von der Regimentsfahne, unter der sich alle Soldaten zum Gefecht zu versammeln hatten.

Wer muss bei einem Weltkrieg einrücken?

In diesem heißt es: „Wehrpflichtig sind alle Männer vom vollendeten 18. Lebensjahr an, die Deutsche im Sinne des Grundgesetzes sind“. Im Spannungs- oder Verteidigungsfall ist die Bundeswehr theoretisch sogar befugt, Wehrpflichtige bis zur Vollendung des 60. Lebensjahres einzuberufen.

Ist desertieren strafbar?

Militärdienstentziehung und Desertion werden strafrechtlich verfolgt. Militärdienstentziehung wird mit einer Geldstrafe, drei bis sechs Monaten Haft oder bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft (Artikel 328).

Hans Peter Klausch: Gründe für Fahnenflucht

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Wer im Verteidigungsfall eingezogen wird?

Sollte eine Situation aber erfordern, dass eine erhöhte militärische Alarmstufe eintritt, der sogenannte Spannungsfall, oder gar der Verteidigungsfall, kann die Bundeswehr alle Wehrpflichtigen im Alter von 18 bis 60 Jahre einberufen – unabhängig davon, ob sie der Reserve angehören oder nicht.

Sind Deserteure Feiglinge?

[1] Widersprüchlich deshalb, weil die Deserteure der Wehrmacht tatsächlich jahrzehntelang von der deutschen Gesellschaft als „Feiglinge“ und „Verräter“ wahrgenommen und häufig konkret beschimpft wurden. Im gleichen Atemzug werden diese Deserteure nunmehr als „mutig“ bezeichnet.

Kann man gezwungen werden in den Krieg zu ziehen?

Der Staat darf niemanden zwingen, im Krieg zu kämpfen. In Artikel 4 des Grundgesetzes steht: (3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden.

Wer wird im Kriegsfall in Deutschland eingezogen?

Ablauf in Deutschland

1 WPflG sind in Deutschland alle Männer vom vollendeten 18. Lebensjahr an, die Deutsche im Sinne des Grundgesetzes sind, wehrpflichtig. Durch die allgemeine Heranziehungsgrenze werden allerdings in der Regel alle über 23-jährigen nicht mehr zum Dienst in der Bundeswehr herangezogen.

Was passiert wenn man sich weigert in den Krieg zu ziehen?

Es können Gerichtsverfahren folgen, an deren Ende der Verweigerer fast immer vom Wehrdienst befreit ist, aber unter Umständen mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren bestraft werden kann.

Ist Feigheit strafbar?

Im Mittelalter wurde in Ritterkreisen bei bekannt gewordener Feigheit jedoch die als Schande geltende Ausschließung aus dem Kreis der Standesgenossen gehandhabt. Während des Zweiten Weltkriegs wurden viele Soldaten mit der Begründung „Feigheit“ zum Tode verurteilt (§ 85 Militärstrafgesetzbuch für das Deutsche Reich).

Was passiert wenn man Befehle verweigert?

Die Verweigerung des Gehorsams gegenüber einem legalen Befehl ist in allen Armeen der Welt ein strafbares Vergehen oder sogar ein Verbrechen, das mit schweren Strafen geahndet wird. Früher wurde es nicht selten mit Erschießung geahndet.

Für wen gilt das wehrstrafgesetz?

§ 1 Geltungsbereich. (1) Dieses Gesetz gilt für Straftaten, die Soldaten der Bundeswehr begehen. (2) Es gilt auch für Straftaten, durch die militärische Vorgesetzte, die nicht Soldaten sind, ihre Pflichten verletzen (§§ 30 bis 41).

Wie lange kann man für eine Straftat belangt werden?

20 Jahre: Taten, die mit Freiheitsstrafen von über zehn Jahren bedroht sind. 10 Jahre: Taten, die mit Freiheitsstrafen von über fünf bis zu zehn Jahren bedroht sind. 5 Jahre: Taten, die im Höchstmaß mit Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren bedroht sind. 3 Jahre: bei allen übrigen Taten.

Wann kann man verurteilt werden?

Nach bestimmten Fristen werden Verurteilungen nicht mehr aufgenommen. Nach § 34 BZRG ist das frühestens nach drei Jahren der Fall. Zahl und Höhe der Vorstrafen sind für die Strafzumessung in einem Verfahren von entscheidender Bedeutung.

Wie lange ist Fahrerflucht strafbar?

Da das Strafmaß für das unerlaubte Entfernen vom Unfallort bei maximal drei Jahren liegt, bedeutet dies eine Verjährung von fünf Jahren. Danach ist es nicht mehr möglich, den Unfallflüchtigen für seine Tat zur Rechenschaft zu ziehen.

Was passiert im Kriegsfall in Deutschland?

Im Verteidigungsfall geht die Befehls- und Kommandogewalt über die Bundeswehr vom Bundesminister der Verteidigung auf den Bundeskanzler über. Dieser vereinigt in seiner Person dann die politische und die militärische Entscheidungsgewalt.

Kann die Bundeswehr mich einziehen im Kriegsfall?

Aber: Auch sie können im Kriegsfall zum Dienst verpflichtet werden. Das gilt für alle zwischen 18 und 55 Jahren. Sie würden dann - ähnlich wie Männer, die nicht kämpfen wollen - beispielsweise im medizinischen Bereich eingesetzt.

Was passiert wenn in Deutschland das Kriegsrecht ausgerufen wird?

Das Kriegsrecht erlaubt dem angegriffenen Staat, sich zu wehren und sich zu verteidigen ("Verteidigungskrieg). Wenn ein Staat einem anderen Staat mit Krieg droht, kann es sein, dass der bedrohte Staat dann einen Krieg beginnt.

Wer ist Wehrpflichtig im Kriegsfall?

Wehrpflichtig bleiben weiterhin alle Männer vom vollendeten 18. Lebensjahr an, die Deutsche im Sinne des Grundgesetzes sind. Art. 12a des Grundgesetzes bleibt insoweit unangetastet.

Was passiert wenn ein NATO Land angegriffen wird?

Die Nato ("North Atlantic Treaty Organization", deutsch: "Nordatlantische Vertragsorganisation") ist ein internationales militärisches Verteidigungsbündnis. Sie besteht aus 30 Mitgliedsländern. Wird eines dieser Mitglieder angegriffen, wird ein sogenannter Bündnisfall ausgerufen.

Kann ich den Krieg verweigern?

Unabhängig von der Aussetzung der Wehrpflicht bleibt das Recht, den Kriegsdienst mit der Waffe aus Gewissensgründen gemäß Artikel 4 Absatz 3 des Grundgesetzes zu verweigern, bestehen.

Sind Deserteure Widerstandskämpfer?

Deserteure "Die Fahnenflucht ist, neben dem bewaffneten Widerstand, radikale Verweigerung. Sie ist der Widerstand des kleinen Mannes und einfachen Soldaten, ... " schreibt Gerhard Zwerenz (1925 - 2015) in seinem Buch "Soldaten sind Mörder" von 1988 (siehe Abbildung rechts).

Kann Deutschland in den Krieg eingezogen werden?

In der Bundesrepublik Deutschland wurde Kriegsdienstverweigerung nach zwei Weltkriegen als Grundrecht im Grundgesetz verankert. Dessen gesetzliche Regelung hat sich seit 1949 bis zum derzeit gültigen Anerkennungsverfahren beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben oft geändert.

Ist jeder ehemalige Soldat Reservist?

In Deutschland sind gemäß § 1 des Reservistengesetzes Reservisten alle früheren Soldaten der Bundeswehr, die ihren Dienstgrad nicht verloren haben, sowie Personen, die aufgrund einer mit dem Bund eingegangenen Verpflichtung zu einer Wehrdienstleistung nach dem Vierten Abschnitt des Soldatengesetzes herangezogen werden ...