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Welche Rechtsmittel und Rechtsbehelfe gegen einen Bescheid gibt es?

Gefragt von: Herr Dr. Bruno Behrendt B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Hierzu gehören Rechtsmittel (z. B. Berufung, Revision) sowie Einspruch, Widerspruch, Beschwerden, Anhörungsrügen, Befangenheitsanträge oder Anträge auf Wiedereinsetzung in den vorherigen Stand. Formlose Rechtsbehelfe sind beispielsweise Aufsichtsbeschwerden, Gegenvorstellungen und Petitionen.

Welche Rechtsmittel gibt es gegen einen Verwaltungsakt?

Gegen einen Verwaltungsakt kann in der Regel Widerspruch eingelegt werden. Die Widerspruchsfrist beträgt grundsätzlich einen Monat nach Bekanntgabe im Inland bzw. 3 Monate bei Bekanntgabe im Ausland. Das Widerspruchsverfahren (auch als Vorverfahren bezeichnet) ist Voraussetzung für die Klageerhebung.

Welche Arten von Rechtsbehelfen gibt es?

Zu den förmlichen Rechtsbehelfen gehören insbesondere die sog. Rechtsmittel, aber auch verschiedene andere Rechtsbehelfe, wie Einspruch und Widerspruch, die Beschwerde, die Erinnerung, die Anhörungsrüge, der Befangenheitsantrag oder der Antrag auf Widereinsetzung in den vorigen Stand.

Was ist ein Rechtsbehelf Beispiel?

Der Begriff Rechtsbehelf beschreibt die Anfechtbarkeit einer Entscheidung. Beispiele sind der Einspruch gegen ein Versäumnisurteil oder die Anhörungsrüge (§ 321a ZPO). Beide haben keinen Devolutiveffekt.

Wann Rechtsmittel und Rechtsbehelf?

Rechtsmittel sind Rechtsbehelfe, durch die eine Partei eine gerichtliche Entscheidung prüfen lassen kann – es gibt sie in allen Verfahrensordnungen: Berufung, Beschwerde und Revision. Die Einlegung eines Rechtsmittels hemmt den Eintritt der Rechtskraft und dient so der Fortführung des Rechtsstreits.

Rechtsbehelfe

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Ist ein Widerspruch ein Rechtsbehelf?

Der Rechtsbegriff Widerspruch (als rechtliche Gegenrede) bezeichnet einen Rechtsbehelf gegen behördliche und gerichtliche Entscheidungen, ein spezielles Rechtsinstitut des Grundbuchrechts sowie die Möglichkeiten des Wohnraummieters, bei Kündigung des Vermieters gegen diese vorzugehen, oder des Arbeitnehmers, den ...

Welches Rechtsmittel gegen Beschluss?

Eine Beschwerde ist ein Rechtsmittel, das gegen Entscheidungen des Strafgerichts eingelegt werden kann, sofern es sich nicht um Urteile handelt. Letztere sind mit der Berufung oder der Revision anzufechten. Demnach werden mit der Beschwerde Beschlüsse und Verfügungen des Gerichts angefochten.

Welche Rechtsmittel wann?

Rechtsmittelfristen im Strafrecht

Unterschieden werden: einfache Beschwerde § 304 StPO – normalerweise eine Woche nach Bekanntgabe der Entscheidung. weitere Beschwerde § 310 StPO – keine Frist. sofortige Beschwerde § 311 StPO – eine Woche nach Bekanntgabe der Entscheidung.

Wann ist ein Rechtsbehelf erforderlich?

Eine Rechtsmittelbelehrung gibt dem Betroffenen Aufschluss über seine Möglichkeiten, eine Entscheidung anzufechten. Einen Rechtsbehelf können Sie verwenden, wenn Sie eine gerichtliche oder eine behördliche Entscheidung anfechten und somit Widerspruch einlegen wollen.

Was versteht man unter einem Rechtsmittel?

Unter Rechtsmittel versteht man eine formalisierte Anfechtung einer behördlichen oder gerichtlichen Entscheidung. Jedes Rechtsmittel ist an eine bestimmte Frist gebunden.

Was ist ein Rechtsbehelf Verwaltungsrecht?

Verwaltungsrecht - Formlose Rechtsbehelfe

Als Rechtsbehelf wird jedes verfahrensrechtliche Mittel definiert, welches seitens der Rechtsordnung zugelassen ist, und welches zurr Anfechtung von behördlichen oder gerichtlichen Entscheidungen durchgeführt werden kann.

Was sind ordentliche Rechtsbehelfe?

Die ordentlichen Rechtsbehelfe: Die ordentlichen Rechtsbehelfe, die auch als Rechtsmittel bezeichnet werden, hemmen grundsätzlich den Eintritt der Rechtskraft und verhindern so die Vollstreckung der gerichtlichen Entscheidung.

Was sind außergerichtliche Rechtsbehelfe?

Bei den außergerichtlichen Rechtsbehelfen handelt es sich um verwaltungsinterne Verfahren. Diese werden in der Regel dazu genutzt, um behördliche Entscheidungen zu überprüfen. Die gerichtlichen Rechtsbehelfe sind alle prozessualen Mittel, die dann auch zur Verwirklichung des Rechts genutzt werden können.

Was kann man gegen einen Verwaltungsakt tun?

Sie können Ihren Widerspruch schriftlich mit eigenhändig unterschriebenem Schreiben einlegen oder ihn direkt bei der Ausgangsbehörde zur Niederschrift mündlich vortragen. Außerdem können Sie Ihren Widerspruch auch in elektronischer Form erheben. Dies gilt aber nur, wenn die Ausgangsbehörde dafür einen Zugang eröffnet.

Wann Klage und wann Widerspruch?

Gegen den Widerspruchsbescheid ist eine Klage möglich. Vor einer Klage muss grundsätzlich erst Widerspruch eingelegt werden (Vorverfahren), weil erst nach einem erfolglosen Widerspruch eine Klage zulässig ist. Durch das Widerspruchsverfahren werden die Gerichte entlastet.

Wann Einspruch und wann Widerspruch?

Welche Frist gilt, steht wieder in der Rechtsbehelfsbelehrung auf dem Bescheid. Meist beläuft sich die Ein- oder Widerspruchsfrist auf einen Monat, sie kann aber auch kürzer sein. Dies ist beispielsweise bei Bußgeldbescheiden der Fall, gegen die Du innerhalb von zwei Wochen Einspruch erheben musst.

Ist ein Bescheid ohne Rechtsbehelfsbelehrung gültig?

Eine fehlende oder falsche gebotene Rechtsbehelfsbelehrung macht eine Entscheidung nicht unwirksam und ändert nichts an der Rechtsbehelfsfrist. Bei Fristversäumnis kann jedoch Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gewährt werden.

Was muss in der Rechtsbehelfsbelehrung eines Bescheides enthalten sein?

Wie sieht eine ordnungsgemäße Rechtsbehelfsbelehrung aus?
  • Art des zulässigen Rechtsmittels bzw. anderer Rechtsbehelfe.
  • Behörde, Gericht und Sitz, wo der Rechtsbehelf eingelegt werden kann.
  • Frist für die Einlegung (und ggf. Begründung)
  • einzuhaltende Formvorschriften.

Ist die Rechtsbehelfsbelehrung ein Verwaltungsakt?

Rechtsbehelfsbelehrung im Verwaltungsverfahren

Umfasst sind damit sowohl belastende Verwaltungsakte ohne Antrag, als auch Verwaltungsakte, mit denen ein Antrag abgelehnt wird. Das gilt auch für Verwaltungsakte mit Drittwirkung. Die Belehrung erfolgt mit der Bekanntgabe gegenüber dem Betroffenen.

Wer darf Rechtsbehelfe einlegen?

Der Bürger/die Bürgerin kann sie bei der vorgesetzten Behörde der anordnenden Instanz ebenfalls einreichen, um einen erlassenen Akt aufheben oder abändern zu lassen. Sie sind von den Rechtsmitteln zu unterscheiden.

Wann kann man Rechtsmittel einlegen?

Erfolgreich Berufung einlegen

Gegen ein erstinstanzliches Urteil (vor dem Amtsgericht) kann die Berufung eingelegt werden. Die Frist beträgt eine Woche nachdem das Urteil gegen den Angeklagten in der Hauptverhandlung gefällt wurde.

Ist die sofortige Beschwerde ein Rechtsmittel oder Rechtsbehelf?

Die sofortige Beschwerde ist ein gerichtliches Rechtsmittel im Zivilprozess (§§ 567 ff. ZPO) oder im Strafprozess (§ 311 StPO).

Wann Beschwerde und Berufung?

Gegen Urteile des Amts- oder Landgerichts ist die Berufung oder die Revision statthaft. Die Einlegung des Rechtsmittels muss innerhalb einer Woche nach der Verkündung des Urteils in der Hauptverhandlung erfolgen und hebt das Strafverfahren dann in die nächsthöhere Instanz (Devolutiveffekt).

Welches Gericht sofortige Beschwerde?

Ungeachtet der Zuständigkeitsregelung kann die sofortige Beschwerde nach § 569 Abs. 1 S. 1 ZPO sowohl beim Ausgangsgericht (iudex a quo) als auch beim Beschwerdegericht (iudex ad quem) eingelegt werden.

Wann ist eine Beschwerde statthaft?

Statthaftigkeit: Die Beschwerde ist zulässig gegen alle Verfügungen des Vorsitzenden oder Beschlüsse des Gerichts im erstinstanzlichen Verfahren (auch Ermittlungsverfahren) und im Berufungsverfahren, soweit eine Beschwerde nicht ausdrücklich ausgeschlossen ist.