Zum Inhalt springen

Welche Nachteile hat das Hausarztmodell für den Patienten?

Gefragt von: Herr Meinhard Frey MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
sternezahl: 4.2/5 (21 sternebewertungen)

Die Patienten glauben, selbst am besten entscheiden zu können, welcher Spezialist für ihr Problem der Richtige ist. Ein Nachteil davon ist der schlechtere Austausch von Informationen zwischen den verschiedenen Fachrichtungen. Bekommt der Facharzt keine Überweisung vom Hausarzt, rollt er den Fall neu auf.

Welche Nachteile hat das hausarztprogramm?

Mögliche Nachteile für die Versicherten
  • Keine freie Arztwahl möglich. ...
  • Zweitmeinung wird erschwert. ...
  • Kassen bekommen Zugriff. ...
  • Hausarzt wird zur Pflicht. ...
  • Freie Arztwahl eingeschränkt. ...
  • Bindung an die Krankenkasse.

Ist ein Hausarztvertrag sinnvoll?

Als Vorteile des Hausarztvertrags sind das Vermeiden von Mehrfachuntersuchungen oder Interpretationsfehlern losgelöst agierender Fachärzte zu nennen. Ebenso können Mehrfachbehandlungen sowie Wechselwirkungen von Medikamenten vermieden werden. Patienten mit Hausarztvertrag können weitere Vorteile genießen.

Was muss ich beim Hausarztmodell beachten?

Patienten, die am Hausarztmodell teilnehmen wollen, müssen sich für einen Hausarzt als ständigen Partner entscheiden. Der vom Patienten ausgewählte Hausarzt muss auch am Hausarztmodell der jeweiligen Krankenkasse teilnehmen. Im Krankheitsfall muss der Patient zunächst diesen Hausarzt aufsuchen.

Was passiert wenn ich trotz hausarztvertrag zu einem anderen Arzt gehe?

Richtig ist vielmehr, dass die Versicherten selbst den Hausarzt wählen. In der Regel kennen sie ihn seit vielen Jahren und vertrauen ihm. Und selbstverständlich können Versicherte, die an einem Hausarztvertrag teilnehmen, auch jederzeit den Hausarzt wechseln, zum Beispiel, wenn das Vertrauensverhältnis gestört wird.

Kampf um Hausarztverträge - Krankenkassen vs Hausärzte

18 verwandte Fragen gefunden

Wie komme ich aus dem Hausarztmodell raus?

Hausarztmodell: Wie den Hausarztvertrag kündigen
  1. Bei der Krankenkasse informieren ob man im Hausarztmodell ist.
  2. Kündigungsschreiben zum Hausarztvertrag zum nächstmöglichen Termin an die Krankenkasse senden.
  3. Um schriftliche Bestätigung des Kündigungstermins bitten.
  4. Arztsuche für den Hausarztwechsel beginnen.

Welche Vorteile hat man beim Hausarztmodell?

Welche Vorteile hat das Hausarztmodell?
  • reduzierte Zuzahlungen in der Apotheke,
  • zusätzliche Leistungen der Vorsorge wie eine Risikoberatung oder ergänzende Untersuchungen im Labor,
  • weniger Zeit im Wartezimmer für die Teilnehmer an dem Programm.
  • exklusive Sprechstunden am Abend oder früh am Morgen.

Kann ich trotz hausarztvertrag ohne Überweisung zum Facharzt?

Patienten oder Patientinnen, die bei ihrer Krankenkasse die Koordination ihrer Behandlung durch ihren Hausarzt gewählt haben („Hausarztvertrag“), sind grundsätzlich vor dem Gang zum Facharzt dazu verpflichtet, eine Überweisung einzuholen.

Kann man einen Hausarztvertrag kündigen?

Wünschen Sie es nicht, den Hausarzt als erste Anlaufstelle aufzusuchen und sich dann an Fachärzte verweisen zu lassen, können Sie den Vertrag bei Ihrer Krankenkasse unproblematisch aufkündigen. Schreiben Sie hierzu Ihrer Krankenkasse ein Kündigungsschreiben und kündigen zum nächstmöglichen Termin.

Wann sollte man den Hausarzt wechseln?

Die Dauer ist je nach Kasse unterschiedlich, sie beträgt laut Gesetz aber mindestens ein Jahr. „In diesem Zeitraum kann der Patient den Hausarzt nur wechseln, wenn ein wichtiger Grund wie ein Umzug des Versicherten oder der Arztpraxis vorliegt“, so die Expertin.

Kann man auch zwei Hausärzte haben?

Ärztehopping liegt nach Ansicht der Kassen beispielsweise vor, wenn sich ein Patient innerhalb eines Quartals bei mehreren Hausärzten oder Fachärzten derselben Fachgruppe behandeln lässt, ohne dass die beteiligten Ärzte davon wissen. Aus ihrer Sicht stellt Arzthopping einen Missbrauch der freien Arztwahl dar.

Was kostet ein hausarztvertrag?

Der Hausarztvertrag kostet Sie keinen Cent. Jede gesetzliche Kasse oder Ersatzkasse muss Hausarztverträge anbieten, also auch Ihre Kasse.

Was bedeutet für mich als Patient HZV?

Im Hausarztprogramm, auch Hausarztzentrierte Versorgung (HZV) genannt, wählen Patienten ihren Hausarzt als ersten Ansprechpartner in allen Fragen zu ihrer Gesundheit. Das Hausarztprogramm wurde eingeführt, um Patienten eine bessere und umfassendere medizinische Versorgung anzubieten.

Wie lange dauert ein hausarztvertrag?

Ihr Hausarztvertrag läuft zunächst 12 Monate und verlängert sich danach automatisch. Er kann jederzeit gekündigt werden. Hier gibt es allerdings unterschiedliche Fristen über die Sie Ihre Krankenkasse gerne informiert. Bei einem Arztwechsel sind diese Fristen zu berücksichtigen.

Wie oft kann man den Hausarzt wechseln?

Grundsätzlich gilt in Deutschland die freie Arztwahl. Sie können Ihren Hausarzt in fast allen Fällen zu jeder Zeit und so oft Sie möchten wechseln. Einzige Ausnahme: Haben Sie einen Hausarztvertrag, also Vertrag zu hausarztzentrierter Versorgung unterschrieben, ist der Wechsel nicht ganz so einfach.

Für welchen Arzt braucht man keine Überweisung?

Ist für einen Besuch beim Facharzt immer eine Überweisung nötig? Facharzttermine können in Deutschland auch ohne Überweisung vergeben werden. Ausnahmen von dieser Regel sind Radiologen, Strahlentherapeuten, Nuklearmediziner und Laborärzte.

Für welche Ärzte braucht man noch eine Überweisung?

Für diese Ärzte brauchen Patienten immer eine Überweisung:
  • Facharzt für Radiologie (Ausnahme: Früherkennung von Brustkrebs durch Mammographie-Screening)
  • Facharzt für Strahlentherapie.
  • Facharzt für Nuklearmedizin.
  • Facharzt für Transfusionsmedizin.
  • Facharzt für Labormedizin.

Was passiert wenn man eine Überweisung nicht abgibt?

Krankenkassen müssen eine Krankenhausbehandlung auch dann bezahlen, wenn der Patient nicht dorthin überwiesen wurde. Laut Urteil ist eine bestehende Regelung unwirksam. Krankenhäuser dürfen Patienten auch dann behandeln, wenn ein Patient keine Überweisung eines niedergelassenen Arztes hat.

Ist das hausarztprogramm Pflicht?

Viele Kassen haben Verträge mit Ärztegruppen abgeschlossen und ermöglichen ihren Versicherten die Teilnahme an Hausarztmodellen oder Hausarztprogrammen. Für die Versicherten und die Hausärzte ist die Teilnahme freiwillig.

Was beinhaltet das Hausarzt Programm?

Im Hausarztprogramm, auch Hausarztzentrierte Versorgung (HZV) genannt, wählen Patienten ihren Hausarzt als ersten Ansprechpartner in allen Fragen zu ihrer Gesundheit. Das Hausarztprogramm wurde eingeführt, um Patienten eine bessere und umfassendere medizinische Versorgung anzubieten.

Welche Ärzte sind von Hausarztmodell ausgeschlossen?

2. Hausarztmodell: Ausnahmen bei der eingeschränkten Arztwahl
  • Notfälle.
  • jährliche gynäkologische Vorsorgeuntersuchung.
  • Schwangerschaftskontrollen.
  • Kontrolluntersuchungen und Brillenanpassungen beim Augenarzt.
  • Zahnärztliche Behandlungen.

Kann man als Kassenpatient direkt zum Facharzt?

In Deutschland besteht grundsätzlich freie Arztwahl – das gilt auch für Kassenpatienten. Von daher ist eine Überweisung aus Patientensicht nicht zwingend. Man kann demnach sofort zum Facharzt gehen und muss nicht den Umweg über den Hausarzt wählen.

Ist Ärztehopping strafbar?

Die Kassenärzte in Deutschland beklagen, dass zu viele Patienten zu oft verschiedene Fachärzte aufsuchen und so unnötig Kosten verursachen. Sie fordern Strafen sowie spezielle Tarife, bei denen sich Patienten an einen Arzt binden.

Wie viele Ärzte pro Quartal?

Pro Quartal können ein Allgemeinmediziner und bis zu drei Fachärzte unterschiedlicher Disziplinen ohne Überweisung aufgesucht werden. Die Anzahl der Fachärzte ist je nach Krankenversicherungsträger unterschiedlich. Informationen erhalten Sie direkt bei Ihrer Krankenversicherung.

Wie viele Patienten hat ein Arzt am Tag?

Im Schnitt behandelt ein Hausarzt täglich 52 Patienten, ein Facharzt 38.