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Welche Bücher muss der Notar führen?

Gefragt von: Herr Gerold Beyer B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Notarinnen und Notare führen die folgenden Bücher und Verzeichnisse:
  • die Urkundenrolle,
  • das Verwahrungsbuch,
  • das Massenbuch,
  • das Erbvertragsverzeichnis,
  • die Anderkontenliste,
  • die Namensverzeichnisse zur Urkundenrolle und zum Massenbuch,
  • Dokumentationen zur Einhaltung von Mitwirkungsverboten,

Welche Pflichten hat der Notar?

Bei der Beurkundung von Willenserklärungen muss der Notar gemäß § 17 Abs. 1 BeurkG den Willen der Beteiligten erforschen, den Sachverhalt aufklären, die Beteiligten über die rechtliche Tragweite des Geschäfts belehren und ihre Erklärungen klar und unzweideutig in der Niederschrift wiedergeben.

Wie lange müssen Notare Unterlagen aufheben?

Verwahrungsbuch, Massenbuch, Namensverzeichnis zum Massenbuch, Anderkontenliste, Generalakten: 30 Jahre, Nebenakten: 7 Jahre; die Notarin oder der Notar kann spätestens bei der letzten inhaltlichen Bearbeitung schriftlich eine längere Aufbewahrungsfrist bestimmen, z. B.

Was gehört in die Urkundensammlung?

In die Urkundensammlung ist an der Stelle der bei der Haupturkunde verwahrten Urkunde ein Hinweisblatt oder eine Abschrift, auf der ein Hinweis auf die Haupturkunde anzubringen ist, aufzunehmen. (3) Die verbundenen Urkunden können in die Ausfertigungen und Abschriften der Haupturkunde aufgenommen werden.

Wie müssen Urkunden aufbewahrt werden?

Nach einem Gesetzentwurf der Bundesregierung müssen Notare ihre Urkunden zukünftig elektronisch aufbewahren. Dazu wird die Bundesnotarkammer (BNotK) beauftragt ein "Elektronisches Urkundenarchiv" einzurichten, das die sichere Aufbewahrung der Urkunden für 100 Jahre ermöglicht.

Vorsicht beim Notartermin | So läuft der Notar-Termin (Beurkundung) Immobilie 2020 ab

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Wie lange wird ein Testament beim Notar aufbewahrt?

Das Testament erhält einen Eintrag im Zentralen Testamentsregister bei der Bundesnotarkammer und bleibt bis zu Ihrem Tod sicher verwahrt.

Was gehört in die Generalakte des Notars?

§ 46 Generalakte

Schriftverkehr mit den Aufsichtsbehörden, insbesondere zu Nebentätigkeiten, Verhinderungsfällen und Vertretungsbestellungen, 2. Berichte über die Prüfung der Amtsführung und den dazugehörigen Schriftverkehr, 3.

Was ist der Unterschied zwischen Kopie und Ausfertigung?

Die Ausfertigung ist eine Zweitschrift (ein Duplikat) der Originalurkunde und wird von der Stelle ausgestellt, bei der die Urschrift aufbewahrt wird. Die Ausfertigung vertritt also die Urschrift im Rechtsverkehr.

Was ist der Unterschied zwischen Abschrift und Ausfertigung?

Die Urschrift ist das Original (von lat. „origo“ = Ursprung), also die erste Abfas- sung der Urkunde. Die Ausfertigung ist eine Zweitschrift (= Abschrift) der Urschrift.

Was ist der Unterschied zwischen einer Kopie und einer Abschrift?

Die Abschrift ist schlicht eine Zweitschrift oder noch einfacher eine Fotokopie. Sie hat keinerlei Bedeutung im Rechtsverkehr, wird in Rechtsstreitigkeiten häufig als Augenscheinsobjekt als Beweismittel verwandt. Lediglich wenn die Echtheit der Fotokopie infrage gestellt wird, ist das Original vorzulegen.

Wie lange muss ich die Unterlagen meiner verstorbenen Mutter aufbewahren?

Als Richtschnur für die Frage, wie lange man geschäftsrelevante Unterlagen, die sich im Nachlass befinden, kann die in § 195 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) normierte regelmäßige Verjährungsfrist von drei Jahren dienen.

Was muss man 30 Jahre aufbewahren?

Folgende Unterlagen sollten rund 30 Jahre aufbewahrt werden: Urteile. Mahnbescheide.
...
Hierzu gehören:
  • Ärztliche Gutachten.
  • Ausbildungsurkunden.
  • Abschlusszeugnisse.
  • Geburtsurkunden, Taufscheine, Heiratsurkunden, Kirchenaustrittsbescheinigungen.
  • Sterbeurkunden von Familienangehörigen.
  • Unterlagen zur Rentenberechnung inkl.

Wo sind notarielle Urkunden hinterlegt?

Die Urschrift Ihrer Urkunde wird vom Notar archiviert und verwahrt, mit Ausnahme von Testamenten und Erbverträgen; diese werden vom Notar bei den Nachlassgerichten bis zu Ihrem Lebensende hinterlegt. Die gesetzliche Aufbewahrungsfrist der Notare beträgt 100 Jahre.

Was darf ein Notar nicht?

Als Amtsperson darf der Notar nicht ohne hinreichenden Grund eine Beurkundung ablehnen. Ablehnen muss er die Beurkundung jedenfalls dann, wenn er sich in einem Interessenkonflikt sieht. Dies kann der Fall sein, wenn er mit einem der Beteiligten verwandt, verschwägert oder verheiratet oder er selbst Beteiligter ist.

Kann nach dem Notartermin noch etwas schief gehen?

Eine Auflassungsvormerkung ist eine Eintragung im Grundbuch einer Immobilie. Sie schützt vor allem euch als Käufer (§ 883 im BGB). Denn nach dem Notartermin seid ihr noch nicht der rechtmäßige Besitzer des erworbenen Hauses oder der Wohnung.

Wie viel verdient ein Notar im Monat?

128.427 € 10.357 € Bruttogehalt (Median) bei 40 Wochenstunden: 50% der Datensätze liegen über diesem Wert und 50% darunter. 108.640 € 8.761 € (Unteres Quartil) und 151.819 € 12.244 € (Oberes Quartil): 25% der Gehälter liegen jeweils darunter bzw. darüber.

Wer hat Anspruch auf Kopien von notariellen Urkunden?

bei Niederschriften über Willenserklärungen jeder, der eine Erklärung im eigenen Namen abgegeben hat oder in dessen Namen eine Erklärung abgegeben worden ist, 2. bei anderen Niederschriften jeder, der die Aufnahme der Urkunde beantragt hat, sowie die Rechtsnachfolger dieser Personen.

Wer bekommt eine Ausfertigung?

Anders als bei einer bloßen Unterschriftsbeglaubigung bleibt nach einer notariellen Beurkundung das Original der Urkunde mit den Originalunterschriften der Beteiligten (die Urschrift) in der Urkundensammlung des Notars. Die Beteiligten erhalten bloß einfache oder beglaubigte Abschriften oder Ausfertigungen.

Wer darf Ausfertigungen erteilen?

Ausfertigungen kann regelmäßig nur die Stelle erteilen, die die Urschrift verwahrt (§ 48 BeurkG). Aufgrund der Legaldefinition ist Quelle der Ausfertigung immer die Urschrift, folglich kann es keine Ausfertigungen von Ausfertigungen oder Ausfertigungen von beglaubigten Abschriften geben.

Wer bekommt die zweitschrift?

Wenn Sie Ihr Prüfungszeugnis der Ausbildung oder die Urkunde über die Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung in einem Gesundheitsfachberuf nicht mehr im Original besitzen, können Sie eine Zweitschrift des Originals beantragen.

Wann muss Notar vollstreckbare Ausfertigung erteilen?

Für jeden vollstreckbaren Anspruch darf nur eine vollstreckbare Ausfertigung erteilt werden. Hat der Schuldner den Anspruch erfüllt, muss der Gläubiger ihm die vollstreckbare Ausfertigung herausgeben.

Wie muss eine zweitschrift aussehen?

Vermerk „Zweitschrift“ (am Kopf der Zweitschrift). 2. Ein Vermerk, dass die Zweitschrift an die Stelle der Urschrift tritt (am Fuß der Zweitschrift): „Diese Ausfertigung tritt im Rechtsverkehr an die Stelle der Erstausfertigung vom <Datum>. “, versehen mit Ort, Datum der Ausstellung der Zweitschrift und Unterschrift.

Wie oft wird der Notar geprüft?

Die Amtsführung des Notars wird vom Präsidenten des Landgerichts in der Regel in Abständen von höchstens sechs Jahren geprüft.

Was ist das massenbuch?

Allgemeines. Das Verwahrungsbuch dokumentiert, welche Werte der Notar insgesamt vereinnahmt und verausgabt hat und den aktuellen Stand, während das Massenbuch Auskunft über den Verbleib und die Abwicklung jeder einzelnen Verwahrungsmasse gibt.

Was ist die DONot?

Dienstordnung für Notarinnen und Notare (DONot) Die DONot ist eine bundeseinheitliche Verwaltungsverfügung der Landesjustizverwaltungen. Zum 1. Januar 2022 wurde die bisherige DONot durch eine vollständige Neufassung abgelöst.