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Was versteht man unter Vorgabezeit?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Annelie Seitz  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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engl. standard time, target time; Sollzeit

Sollzeit
Sollzeiten sind nach REFA Zeiten, welche aus zuvor einmal ermittelten Zeiten abgeleitet werden. Sollzeiten werden im Arbeitsplan, für Kalkulationen und Planungen oder als Vorgabezeit in einem Leistungslohn verwendet.
https://de.wikipedia.org › wiki › Sollzeit
für von Menschen und Betriebsmitteln auszuführende Arbeitsabläufe, also für die ordnungsgemäße Erfüllung eines Auftrages bei Normalleistung in einem gegebenen Arbeitssystem und bei festgelegten Einflussgrößen.

Wie berechnet man die Vorgabezeit?

Die Normalzeit pro produziertem Stück ist die Vorgabezeit oder Stückzeit. Ein Mitarbeiter kann durchschnittlich 20 Stück pro Stunde herstellen. Die Vorgabezeit ist: 60 Minuten / 20 Stück = 3 Minuten pro Stück. Der Mindestlohn entspricht dem vergleichbaren Zeitlohn bei Normalleistung.

Warum sind Vorgabe oder Planzeiten notwendig?

Die Verwendung von Planzeiten ist wirtschaftlich, weil Sie nicht mehr für jeden Arbeitsablauf neue Zeitaufnahmen machen müssen. Durch die Verwendung von Planzeiten können Sie wesentlich genauer planen und Wirtschaftlichkeitsvergleiche erstellen. Mit Planzeiten erstellte Kalkulationen sind wesentlich genauer.

Was versteht man unter der Auftragszeit?

Die Auftragszeit (T) ist eine von der REFA-Organisation entwickelte und definierte Zeitart, unter der man die Vorgabezeit für das Ausführen eines Auftrags durch einen Menschen ver- steht. Sie umfasst die Rüstzeit (tr) und die stückzahlbezogene Ausführungszeit (ta). untergliedern.

Soll Auftragszeit berechnen?

Wenn es nun zum Auftrag kommt, soll je nach Menge im Auftrag die Auftragszeit gemäß REFA Definition Rüstzeit + Menge x Bearbeitungszeit berechnet werden.

Wie ermittelt die REFA die Vorgabezeit?

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Was gehört zur Durchlaufzeit?

Die Durchlaufzeit ist eine Kennzahl der Produktion. Sie gibt an, wie viel Zeit für die Herstellung eines Produkts benötigt wird. Hierzu erfolgt eine Kalkulation mit den Komponenten Rüstzeit, Bearbeitungszeit, Transportzeit und Liegezeit.

Was versteht man unter Minutenfaktor?

Teil der Lohnformel beim Zeitakkord (Stückzeitakkord), der den auf eine Minute bezogenen Akkordrichtsatz angibt. Multipliziert mit der durch Arbeitszeitstudien ermittelten Vorgabezeit und der geleisteten Stückzahl ergibt sich der Bruttolohn.

Was versteht man unter Zeitgrad?

Der Zeitgrad ist das Verhältnis von Vorgabezeit (Sollzeit) zur tatsächlich erzielten Zeit (Istzeit). Der Zeitgrad ist also Ausdruck der Soll-Zeit in Prozenten der Istzeit.

Wann spricht man von Akkordarbeit?

Bei Akkordarbeit handelt es sich um eine Erwerbstätigkeit, welche nicht nach den Arbeitsstunden, sondern nach der geleisteten Arbeitsmenge entlohnt wird. In einer Produktion z.B. wird die produzierte Stückzahl als Grundlage zur Lohnabrechnung herangezogen. Das Ergebnis ist der Akkordlohn.

Wann ist Akkordarbeit verboten?

Die Beschäftigung von Jugendlichen (Kinder und Jugendliche, Hilfen für ) mit Akkordarbeit und sonstigen Arbeiten, bei denen durch ein gesteigertes Arbeitstempo ein höheres Entgelt erzielt werden kann, sowie mit Arbeiten mit vorgeschriebenem Arbeitstempo ist verboten (Jugendarbeitsschutz ).

Welche Voraussetzungen müssen vorliegen Damit Akkord gearbeitet werden kann?

Der Akkord ist an spezifische Voraussetzungen gebunden:
  • Arbeitsbedingungen und Arbeitsablauf müssen vorherbestimmbar sein. ...
  • Die Vorgabezeiten müssen reproduzierbar sein. ...
  • Die Mengenleistung muss für die Arbeitskraft beeinflussbar sein.

Ist Akkordarbeit anstrengend?

Die körperlich als auch psychisch anstrengende Akkordarbeit kann nicht von allen Beschäftigten geleistet werden. Daher verbietet der Gesetzgeber, dass bestimmte Personengruppen im Betrieb vom Arbeitgeber dafür eingesetzt werden.

Was ist die Istleistung?

Istleistung ist jene Leistung, die eine Kostenstelle im Berichtsmonat effektiv erbracht hat. Wird die Leistung in vorgegebenen Einheiten gemessen (Vorgabezeiten), spricht man auch von der Ist-Soll-Leistung; wird die effektiv gearbeitete Zeit gemessen, spricht man auch von der Ist-Ist-Leistung.

Wie berechnet man den Minutenfaktor?

Der Minutenfaktor ergibt sich, wenn man den Akkordrichtsatz durch 60 Minuten dividiert. Er gibt bei der Berechnung des Zeitakkordes den DM-Betrag pro Minute an, den der im Akkordlohn Arbeitende vergütet bekommt.

Was ist REFA zeitaufnahme?

Die Zeitstudie oder auch Zeitaufnahme ist laut REFA eine Methode der Zeitermittlung und bezeichnet das Ermitteln von Sollzeiten durch Messen und Auswerten von Istzeiten mit Hilfe eines Zeitaufnahmegeräts. Das im deutschsprachigen Raum gängigste Verfahren ist die Zeitstudie nach der REFA-Methodenlehre.

Wie berechnet man den Zeitakkord?

Berechnung des Akkordlohns:
  1. Zeitakkord. Beim Zeitakkord ist die Vorgabezeit die Grundlage, das heißt, der Mitarbeiter benötigt 6 Minuten pro Stück. Minutenfaktor = Akkordrichtsatz / 60. ...
  2. Stückakkord. Der Akkordsatz (Geldbetrag) wird vorgegeben. In dem Beispiel würde dieser 1,80 Euro pro Stück betragen. ...
  3. 21,60 Euro/Stunde.

Was versteht man unter Stückzeitakkord?

Beim Stückzeitakkord wird für eine bestimmte Leistung eine bestimmte, feste Zeit vorgegeben (Vorgabezeit). Wird diese Zeit von Mitarbeitern unterschritten, dann erhöht sich entsprechend der Lohn.

Wann ist Zeitlohn sinnvoll?

In der Praxis findet der Zeitlohn vor allem in Branchen und bei Tätigkeiten Anwendung, bei denen die Leistung des Arbeitnehmers nur schwierig bis gar nicht messbar ist. So kommt der Zeitlohn beispielsweise bei Verwaltungstätigkeiten sowie bei der Reparatur und Installation zum Einsatz.

Warum ist die Durchlaufzeit so wichtig?

Die Durchlaufzeit ist eine der wichtigsten Kenngrößen in den Produktionen der Industrie. Sie ist ein Spiegel für Kosten, Qualität und Lieferzeit. Aber auch Entwickler und Konstrukteure müssen sich den stets verkürzenden Lebenszyklen der Produkte durch kürzere Durchlaufzeiten in der Konstruktionsphase anpassen.

Was ist die Prozesszeit?

der Zeitaufwand (Arbeits-) zur Durchführung aller logistischen Vorgänge des Prozesses, der notwendig ist, um das Arbeitsobjekt im Prozess und an den Kunden weiterzugeben.

Warum kurze Durchlaufzeit?

Kurze Durchlaufzeiten sind aus mehreren Gründen vorteilhaft: zum einen können die Kunden bei Auftragsfertigung (wie im Hemdenbeispiel) schnell bedient werden und müssen keine langen Lieferzeiten in Kauf nehmen, zum anderen verringert sich die Kapitalbindung durch die Bestände.

Was ist der Unterschied zwischen Zeitlohn und Leistungslohn?

Beim Zeitlohn erfolgt die Entlohnung des Mitarbeiters ausschließlich nach der geleisteten Arbeitszeit (Stunden, Wochen, Monat), beim Leistungslohn steht der Verdienst des Mitarbeiters in unmittelbarem Zusammenhang mit seiner Mengenleistung.

Wann ist etwas eine Leistung?

Nach § 241 Absatz 1 BGB ist eine Leistung ein Tun oder Unterlassen zur Erfüllung einer Schuld. Der Schuldner wird kraft Schuldverhältnisses zu einer entsprechenden Leistung verpflichtet. Das Recht des Gläubigers, diese Leistung zu verlangen, nennt sich Anspruch (vgl. § 194 Absatz 1 BGB).

Wie wird der Leistungslohn berechnet?

Das Leistungsentgelt kann sich beispielsweise am quantitativen Arbeitsergebnis, am Umsatz oder am Gewinn orientieren. Die Berechnung des Leistungslohns erfolgt anhand der Leistung von einzelnen Mitarbeitern, von Mitarbeiter-Gruppen oder eines ganzen Unternehmens.

Ist Akkord steuerfrei?

1 Akkordlohn ist steuerpflichtig

Bemisst der Arbeitgeber den Arbeitslohn nicht nach der Arbeitsdauer, sondern nach der Arbeitsleistung, dem Arbeitserfolg oder der Menge der geleisteten Arbeit, liegt begrifflich Akkordarbeit vor.

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