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Was versteht man unter Teigführung?

Gefragt von: Enrico Zimmer  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
sternezahl: 4.4/5 (16 sternebewertungen)

Beschreibung: Die Teigführung beschreibt die gesamte Teigentwicklung vom Mischen der Zutaten bis zum Backen. Sie unterliegt vielen Faktoren, die gezielt gesteuert werden können, um optimale Backergebnisse zu erreichen.

Wie geht lange Teigführung?

Ganz allgemein gesagt bedeutet es, die Teige mit verringerter Hefemenge herzustellen und ihn lange, meist kühl gelagert, gehen zu lassen. Dadurch haben die Teige viel Zeit Geschmack zu entwickeln und das Wasser gut zu speichern, sodass Sie ein intensiv schmeckendes Brot mit einer sehr langen Frischhaltung erhalten.

Was ist eine direkte Teigführung?

Bei der direkten Teigführung wird der Teig aus der gesamten Mehlmenge und allen übrigen Zutaten auf einmal gemischt. Sie erfordert weniger Arbeitszeit als die indirekte Teigführung und ist damit kostengünstiger. Auch das Herstellungsrisiko durch vorzeitig gealterte Teige ist geringer.

Was versteht man unter indirekter Teigführung?

Bei der indirekten Teigführung werden die Zutaten im Gegensatz zur direkten Führung nicht in einem, sondern in mehreren Arbeitsschritten zum Teig bereitet. Insbesondere werden Quell- oder Gärungsvorgänge in Vorstufen verlagert. Diese Vorstufen werden später im Hauptteig eingearbeitet.

Warum macht man einen Vorteig?

Mit einem Vorteig gibt man der Hefe mehr Zeit für diesen Prozess. Mit einem Vorteig wird weniger Hefe benötigt, und das Aroma des Gebäcks wird intensiver, da sich mehr Geschmacksstoffe und Gärungssäuren entwickeln. Und das Gebäck bleibt auch länger frisch.

Teigführung - Kurzzeit, Langzeit, Sauerteig, Vorteig

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Wie lange kann man den Vorteig gehen lassen?

Die Vorteigmenge bei lang und kalt geführten Teigen (Gärverzögerung) richtet sich nach der Dauer der Langzeitführung (Richtwerte, können je nach Teigführung deutlich schwanken): 4-6 Stunden: 30% Mehl im Vorteig. 8-12 Stunden: 20% Mehl im Vorteig. 14 Stunden: 15% Mehl im Vorteig.

Ist Sauerteig das gleiche wie Vorteig?

Der Vorteig wird täglich neu angesetzt und – im Unterschied zum Sauerteig – nicht fortlaufend geführt. Vorteige sind Bestandteil der indirekten Teigführung. Der Vorteig kann als Ansatz für einen Weizensauerteig verwendet werden.

Welches Mehl für lange Teigführung?

48 Stunden lange Teigführung wird in der Regel nur bei Pizza oder Baguette angewandt, also bei Teigen, die ein kleberstarkes Weizenmehl nutzen. Sauerteigbrote über 48 Stunden geführt, haben eine deutlich spürbare Säure, da der Teig bei einer so langen Gare kalt gehen muss.

Kann man Brotteig zu lange gehen lassen?

Kann man Brot zu lange gehen lassen? Ja, bei der Gehzeit gibt es ein „Zuviel“. Sauerteigbrote schmecken dann beispielsweise zu sauer und Hefeteig kann in sich zusammenfallen.

Was bewirkt lange Teigruhe?

Durch die lange Teigführung quellen die enthaltenen Ballaststoffe und auch die Stärke richtig auf und können vom Körper besser verarbeitet werden. Zudem verleiht sie den Broten ihren natürlichen Geschmack, macht sie knuspriger und länger haltbar.

Warum Brotteig zweimal kneten?

Hefeteig sollte mindestens zweimal geknetet werden. So wird das Brot später schön locker und feinporig. Im ersten Schritt werden die Zutaten am besten mit der Küchenmaschine verknetet.

Wie wird Brot locker und saftig?

es gibt viele Wege, Brot saftig zu machen. Zum Beispiel wirkt das Beimischen von Nüssen oder eingeweichten Körnern ganz gut. Manchem Teig darf man auch etwas mehr Wasser beigeben. Je trockener und fester der Teig, desto feinporiger und trockener wird das Brot.

Wie bekomme ich mein Brot luftig?

Kneten für luftig-lockeren Teig

Ob mit der Hand oder der Küchenmaschine spielt keine Rolle. Wichtig ist: Das Brot kräftig und lange kneten! Dadurch nimmt der Teig viel Sauerstoff auf und das Brot wird feinporig und luftig. Deshalb: Je länger du dir Zeit zum Kneten nimmst, desto feiner wird das Brot!

Warum kalte Teigführung?

Für die kalte Teigführung bzw. Kühlschrank-Gare wird die Umgebungstemperatur ganz bewusst kalt gewählt, in dem der Teig im Kühlschrank gelagert wird. Daraus resultiert ein langsamer Fermentationsprozess, der zu besseren Ergebnissen und mehr Geschmack und Aroma führen soll.

Wie viel Hefe bei langer Teigführung?

Langzeitgeführte Teige werden mit mindestens 40-50% weniger Hefe und etwas mehr Zuguss angesetzt. Die Teig- und Lagertemperatur liegt deutlich unter 24°C. Häufig geht die lange Führung mit einer Gärverzögerung durch kühle Gare einher.

Wie viel weniger Hefe bei Übernachtgare?

0.2-0.5% Hefe (also 1g bis 2.5g auf 500g Mehl) sind meine übliche Menge mit der ich arbeite. In der Regel bleibt es bei 1g Hefe, die in einem Vorteig verwendet wurde. Bei dieser Menge ist es kein Problem in die kalte Gare zu gehen.

Welches Brot ist gut für die Darmflora?

Vollkornbrot, Haferflocken, Leinsamen, Nüsse, Hülsenfrüchte, Gemüse und auch Obst enthalten Ballaststoffe von denen sich nützliche Darmbakterien ernähren. Studien haben gezeigt, dass Ballaststoffe ein zentraler Nährstoff – sozusagen willkommenes Futter – für eine gesunde Besiedelung im Darm sind.

Warum ist Sauerteig besser als Hefe?

Sauerteig enthält sowohl Milchsäurebakterien als auch Hefen (die Hefen werden nicht zugesetzt). Ein Hefeteig wird mit Hefe angesetzt. Hefegebäck ist zum schnellen Verzehr vorgesehen, während sich Sauerteigbrot länger frisch hält.

Kann man Sauerteig direkt aus dem Kühlschrank verwenden?

Dort hält er es in der Regel ohne Probleme 7 bis 14 Tage lang ohne Pflege aus. Im Kühlschrank verlangsamen sich die Abbau-Prozesse im Sauerteig. Aber sie hören nicht auf, daher ist die regelmäßige Auffrischung notwendig.

Kann man Hefeteig zu lange Kneten?

Vorsicht: Hefeteig kann auch zu lange geknetet werden. Das Teiggerüst „kollabiert“, der Teig wird wieder weich und klebrig und verliert an Struktur.

Kann man Hefeteig 3 Stunden gehen lassen?

Als Faustregel können Sie sich hierfür merken, dass der Teig nach dem Gehen etwa doppelt so groß sein sollte als vor dem Gehen. Lassen Sie den Hefeteig allerdings über Nacht im Kühlschrank gehen, beträgt die Gehzeit zwischen 12 und 18 Stunden, maximal 24 Stunden.

Warum muss man Teig abdecken?

Bis der Teig sein (fast) maximales Volumen erreicht hat, sollte er luftdicht bedeckt sein. Dadurch trocknet die Teighaut nicht aus, der Teig bleibt elastisch und kann an Volumen zunehmen.

Warum macht man Essig in den Brotteig?

Geben Sie in Ihren Weizenbrotteig immer etwas Essig und etwas Honig dazu. Essig hilft, damit Brot im Sommer nicht so schnell schimmelt. Den Honig geben wir als Gegenpol zum Essig dazu und um eine bessere Kruste bekommen. Auf 2 kg Mehl können Sie zum Beispiel 3 El Essig und 2 El Honig verwenden.

Warum ist das Brot vom Bäcker so luftig?

Der Bäcker backt seine Brötchen mit Wasserdampf. Jedenfalls zu Beginn des Backprozesses. Auch das hat einen erheblichen Einfluss auf die Knusprigkeit der Kruste. Zusätzlich hilft es der Krume, luftiger und fluffiger zu werden und das Brot wird schön gross.

Was macht das Brot locker?

Weizenmehl macht den Teig dehnbar und elastisch, so wird er schön locker und luftig. Weizenbrote enthalten laut Lebensmittelkodex mindestens 90 Prozent Weizenmehl*. Roggenbrote sind im Unterschied dazu meist dunkler und besitzen eine dichtere Krume.

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