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Was muss zuerst abgebaut werden Urlaub oder Überstunden?

Gefragt von: Mona Kluge MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Wer Überstunden abbummeln will, tut daher gut daran, erst dann den Urlaub zu buchen, wenn der Abbau vom Vorgesetzten abgesegnet ist. Überstunden - Was Arbeitnehmer wissen sollten im Überblick!

Wann muss man die Überstunden abgebaut haben?

Überstundenabbau: Darf der Chef den Zeitpunkt bestimmen? Gibt es keine anders lautende vertragliche Regelung, kann der Arbeitgeber von seinem Weisungsrecht Gebrauch machen. Das heißt: Er bestimmt, wann Überstunden abgebaut werden, beispielsweise in auftragsschwachen Zeiten.

Sind Überstunden und Urlaub kombinierbar?

Ist ein Überstundenabbau durch Freizeit mit Urlaub gleichzusetzen? Nein, wenn Sie mehrgeleistete Stunden abfeiern, ist dies nicht als Erholungsurlaub zu verstehen. Werden Sie beispielsweise krank, während Sie Überstunden abfeiern, werden Ihnen die entsprechenden Tage nicht wieder gutgeschrieben.

Wird überstundenabbau bezahlt?

Arbeitgeber müssen von Mitarbeitern geleistete Überstunden im Normalfall bezahlen. Ein potenzieller Freizeitausgleich muss vertraglich festgehalten sein. Das pauschale Abgelten aller Überstunden mit dem monatlichen Festgehalt ist in Deutschland unzulässig.

Was passiert mit meinen Überstunden und Urlaub wenn ich kündige?

Arbeitgeber kündigt unter Einhaltung der Kündigungsfrist

Die noch zur Verfügung stehenden Urlaubstage werden anteilig berechnet. Sehr häufig erfolgt hier eine Freistellung unter Anrechnung von Urlaub und Überstunden, das heißt der Arbeitnehmer ist bis zum Ablauf der Kündigungsfrist von der Arbeit freigestellt.

Überstunden: Diese Basics solltest du wissen

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Was passiert mit meinem Rest Urlaub wenn ich kündige?

Nach einer Kündigung muss der verbleibende Urlaub nach Möglichkeit im Laufe der Kündigungsfrist genommen werden. Wenn auch am letzten Arbeitstag noch Resturlaub offen ist, erhält der Arbeitnehmer diesen ausgezahlt. Bei einer Freistellung während der Kündigungsfrist verfällt der Resturlaub nicht automatisch.

Was ist besser Urlaub nehmen oder auszahlen lassen?

Grundsätzlich gilt: Wenn Urlaub genommen werden kann, hat er Vorrang vor der Abgeltung. Der Arbeitgeber darf also nicht einfach entscheiden, dass er die beantragten Urlaubstage nicht gewährt und stattdessen auszahlt – es sei denn, es gibt dringende betriebliche Gründe, die dies rechtfertigen.

Sind 15 Minuten schon eine Überstunden?

Das heißt: Niemand darf seine Arbeitnehmer dazu auffordern, mehr als sechs Stunden am Stück pausenlos zu arbeiten. Ab neun Stunden kommen dann nochmal 15 Minuten obendrauf – mehr als zehn Stunden am Tag dürfen es sowieso laut Gesetz nicht werden – Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel.

Wer entscheidet über überstundenabbau?

Lassen die Vereinbarungen sowohl die Bezahlung von Überstunden als auch deren Ausgleich durch Freizeit zu, hat der Arbeitgeber grundsätzlich ein Wahlrecht. Er kann entscheiden, ob die Überstunden im Einzelfall ausbezahlt oder abgefeiert werden. Der Arbeitnehmer hat in diesem Fall kein Mitspracherecht.

Wie viele Überstunden dürfen pro Monat ausgezahlt werden?

Überstunden mit dem Gehalt abgelten

“Pro Woche sind drei Überstunden mit dem Gehalt abgegolten.” Diese Abgeltungsklausel, so hat es das Bundesarbeitsgericht beschlossen, ist rechtswirksam. Jede Stunde, die darüber hinaus anfällt, muss der Arbeitgeber kompensieren.

Wie werden Überstunden in Urlaub berechnet?

Nach § 11 Abs. 1 BUrlG braucht der Arbeitgeber die Vergütung für Überstunden grundsätzlich nicht bei der Berechnung des Urlaubsentgelts zu berücksichtigen. Das betrifft sowohl den Grundlohn als auch die Überstundenzuschläge.

Ist Zeitausgleich Urlaub?

Wenn der Arbeitnehmer während des Freizeitausgleichs erkrankt, werden ihm die entsprechenden Tage, im Gegensatz zu Krankheitsfällen bei Urlaub, nicht wieder gutgeschrieben.

Kann der Arbeitgeber die Überstunden streichen?

Freiwillige Überstunden

Der Arbeitgeber muss auf jeden Fall Kenntnis von der Mehrarbeit haben. Es kann auch passieren, dass sich ein Mitarbeiter an regelmäßige Überstunden und den Gehaltszuschuss gewöhnt hat. Dennoch kann der Arbeitgeber die zusätzlichen Stunden jederzeit wieder streichen.

Wie viele Überstunden darf man sammeln?

Wie viele Überstunden sind gesetzlich erlaubt? Wie viele Überstunden ein Mitarbeiter machen darf, ist gesetzlich geregelt. Pauschal kann man sagen, dass 20 Überstunden pro Woche erlaubt sind. Dabei gilt: Nicht mehr als zwölf Arbeitsstunden pro Tag, nicht mehr als 60 Stunden pro Woche.

Wer entscheidet ob Überstunden ausgezahlt oder abgefeiert werden?

Grundsätzlich können Überstunden auch durch Freizeit ausgeglichen („abgefeiert“) werden. Denkbar ist die Vereinbarung eines Freizeitausgleichs, der von der Zustimmung des Arbeitgebers abhängt.

Kann mein Arbeitgeber mich zwingen meine Überstunden abzubauen?

Sollte es keine entsprechende vertragliche Vereinbarung geben, darf der Vorgesetzte von seinem Weisungsrecht Gebrauch machen. Das bedeutet: Ob und wann Sie Überstunden abfeiern, kann dieser anordnen. Es gibt keine Regelung im Arbeitsrecht, dass Sie Überstunden abbauen können, wenn es allein Ihr Wunsch ist.

Bin ich verpflichtet mir Überstunden auszahlen zu lassen?

Grundsätzlich ist der Arbeitnehmer nicht dazu verpflichtet, sich die Überstunden auszahlen zu lassen. Es besteht zusätzlich oft die Möglichkeit, einen Freizeitausgleich zu verlangen.

Können Überstunden einfach gestrichen werden?

Bis wann dies erfolgen muss, ist gesetzlich nicht geregelt. Selten gibt es juristisch bedenkliche Regelungen in Betriebsvereinbarungen, wonach Überstunden zu einem bestimmten Stichtag einfach gestrichen werden. Trotzdem sollte man als Arbeitnehmer den Überstundenausgleich nicht auf die lange Bank schieben.

Kann man mit 60 noch gekündigt werden?

Noch immer gilt in vielen Unternehmen die Divise der Verjüngung und häufig werden Arbeitnehmer zwischen 55 und 60 Jahren entlassen. Dabei stellt sich die Frage, ob das Kündigungsschutzgesetz für diese Altersgruppe eine besondere Regelung getroffen hat. Die Antwort darauf lautet im Allgemeinen: Nein.

Was passiert mit Überstunden Wenn im Vertrag nichts geregelt ist?

Besteht keine gesetzliche oder ausdrückliche vertragliche Regelung zu Überstunden, ist der Arbeitsvertrag in der Regel so auszulegen, dass geleistete Überstunden zu vergüten sind – jedenfalls, sofern aus objektiver Sicht eine Vergütung erwartet werden kann.

Sind regelmäßige Überstunden erlaubt?

Wie viele Überstunden sind erlaubt? Damit Arbeitnehmer nicht bis zur Erschöpfung schuften müssen, sieht das Arbeitszeitgesetz strenge Regelungen vor: Pro Tag dürfen Mitarbeiter maximal zehn Stunden arbeiten, pro Woche bis zu 48 Stunden. Bei einer 40-Stunden-Woche sind also maximal acht Überstunden pro Woche erlaubt.

Wie viel ist ein Tag Urlaub wert?

Berechnung des Urlaubsentgelts: 5.000 EUR/39 Arbeitstage (13 Wochen × 3 individuelle Arbeitstage pro Woche) = 128,20 EUR durchschnittliches tägliches Entgelt. Bei 18 Tagen Urlaub führt dies zu einem Urlaubsentgelt von insgesamt 18 Tage × 128,20 EUR = 2.307,60 EUR.

Kann gesetzlicher Urlaub ausbezahlt werden?

Eine Auszahlung von Urlaub ist nur dann möglich, wenn das Arbeitsverhältnis beendet wird und der Arbeitnehmer vorhandenen Resturlaub nicht mehr nehmen kann. Zuvor muss er versucht haben, den Urlaub fristgerecht zu beantragen.

Wird Resturlaub automatisch ausgezahlt?

Eine Auszahlung beim Resturlaub erfolgt in der Regel nur, wenn Sie aus dem Unternehmen ausscheiden. Haben Sie noch alten Urlaub aus dem letzten Jahr übrig, ist eine Abgeltung eine individuelle Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Diese entzieht sich jeglicher gesetzlicher Grundlage.

Habe gekündigt und habe noch Urlaub?

Eine fristlose (= außerordentliche) Kündigung setzt, ebenso wie die ordentliche Kündigung, den allgemeinen Urlaubsanspruch nicht außer Kraft. Der Arbeitgeber muss also auch hier dem ausscheidenden Arbeitnehmer grundsätzlich ermöglichen, seinen Resturlaub in der verbleibenden Zeit im Unternehmen zu nehmen.