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Was macht eine Krebserkrankung mit der Psyche?

Gefragt von: Christine Kunze  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Viele Krebspatienten kennen Gefühle wie innere Unruhe, Nervosität und Angst nur zu gut. Abgeschlagenheit, körperliche Verspannungen sowie Anspannung während und nach einer Krebstherapie sind belastend.

Wie verändert Chemo den Charakter?

Viele fragen sich, warum die Erkrankung gerade sie treffen musste. Auf diese extreme Belastungssituation reagieren Erkrankte nicht selten mit Verhaltensänderungen. Die möglichen Reaktionen reichen von Stimmungsschwankungen, über Aggressionen bis hin zu sozialem Rückzug.

Was ist bei Krebspatienten mit psychischen Beeinträchtigungen wichtig?

Die Ergebnisse dieser Studien zeigen: Etwa ein Drittel aller Krebspatienten ist so stark beeinträchtigt, dass die Kriterien einer psychischen Störung erfüllt sind, etwa einer Depression. Bei diesen Betroffenen empfehlen Fachleute eine intensive Unterstützung und psychotherapeutische Begleitung.

Welche Ängste haben Krebspatienten?

Viele Krebspatienten haben Angst davor, dass sich ihre Krankheit ausbreitet oder nach der Behandlung zurückkommt. Fachleute sprechen von "Progredienzangst" oder "Rezidivangst". Zwar gibt es noch nicht viele wissenschaftliche Arbeiten zu diesem Thema.

Sind Krebse depressiv?

Die allermeisten Krebspatienten werden nicht seelisch krank. Unbestritten steigt jedoch das Risiko, durch die Krebserkrankung eine Depression zu entwickeln.

Psychoonkologie - Diagnose Krebs - Auswirkungen auf die Psyche

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Was macht Chemo mit dem Gehirn?

Auch das Gehirn leidet unter der Therapie: Viele Patienten erleben, dass sie kognitiv weniger leistungsfähig sind. Selbst Monate bis Jahre nach Abschluss der Behandlung kann es zu Aufmerksamkeits- und Konzentrationsproblemen bis hin zu motorischen Schwierigkeiten kommen.

Warum werden krebskranke aggressiv?

Bei einer Krebserkrankung ist das in massiver Weise der Fall. Deswegen frustriert Krebs nicht nur, sondern macht oftmals auch wütend und aggressiv: Weil die Betroffenen gesund sein wollen, weil sie unbeschwert sein wollen – weil sie nicht aus ihrem kompletten Leben gerissen werden wollen.

Wie verhalten sich krebskranke?

Manchen fällt sie leichter, anderen erscheint sie unüberwindbar. Zumal jeder Krebspatient seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche hat, die sich im Verlauf der Zeit auch ändern können. So kann mal das Bedürfnis nach menschlicher Nähe vorherrschen, mal der Wunsch, sich von der Welt und anderen Menschen abzukapseln.

Was kann man einem Krebskranken Gutes tun?

Ein offener Umgang mit der Krebserkrankung sowie ehrliche Gespräche zwischen dem Erkrankten, Familie und Freunden können dazu beitragen, die Situation besser zu bewältigen. "Regelmäßige Telefonate oder Videoanrufe können dabei sehr helfen", erklärt Meziane.

Was sagt man zu einem krebskranken?

So wichtig es ist, ausgelassen und fröhlich zu sein, so wichtig ist es auch, über ernste Dinge zu sprechen. Gib dir selbst die Möglichkeit über deine Gefühle zu sprechen und frage deine Eltern wie es ihnen in dieser Situation geht. Versucht ehrlich miteinander zu sein und euch gegenseitig zu stützen.

Wo sind Metastasen am gefährlichsten?

Fruchtbarer Boden für Metastasen

Metastasen treten nicht nach dem Zufallsprinzip im Körper auf, sondern – je nach Tumorart – bevorzugt in bestimmten Organen. So siedelt Prostatakrebs besonders häufig in die Wirbelsäule ab, Melanome in das Gehirn.

Kann man durch Chemotherapie Demenz bekommen?

Eine der unangenehmen Begleiterscheinungen einer Chemotherapie gegen Krebs ist das sogenannte Chemo-Brain. Dieser „Nebel im Kopf“, den viele Patienten noch lange nach der Behandlung spüren, reicht von Konzentrationsstörungen und Erinnerungslücken bis – im Extremfall – zu Krampfanfällen und Demenz.

Wie lange dauert es bis die Chemo komplett aus dem Körper ist?

Die meisten Medikamente zur Chemotherapie, die sogenannten Zytostatika, baut der Körper bereits innerhalb weniger Stunden oder Tage von ganz alleine ab. Entweder "entsorgt" er sie über die Nieren oder scheidet sie über den Darm aus.

Wie lange kann man mit Chemotherapie leben?

Zumeist beträgt dieser Zeitraum fünf Jahre. Ob Spätfolgen oder Folgeerkrankungen auftreten, ist von der Krebserkrankung und -behandlung, aber auch vom individuellen Krankheitsverlauf und den Nebenwirkungen abhängig. 53% der Langzeitüberlebenden berichteten über Gesundheitsprobleme, 49% über nicht-medizinische Probleme.

Wie kommt man nach der Chemo wieder zu Kräften?

Aber um nach der Krebserkrankung wieder zu Kräften zu kommen und auch um das Immunsystem wieder zu stärken, sollte die Ernährung „mindestens so gesund sein wie vor der Erkrankung“, rät der Onkologe und Ernährungsexperte an der Klinik für Innere Medizin I – Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation.

Was ist schlimmer Bestrahlen oder Chemo?

„Beide Therapien greifen unterschiedliche Zellen des Tumors an. So erreichen viele Zytostatika den Tumor bevorzugt in Abschnitten mit schlechter Sauerstoffversorgung, wo die Strahlentherapie weniger gut wirke“.

Wie merkt man das die Chemo wirkt?

Hinter dem Bluttest steht ein ausgeklügeltes System

Elf Tag nach dem Beginn der Kultur werden die Tumorzellen dann mit verschiedenen Konzentrationen an Zellgiften konfrontiert. Sterben die Zellen dadurch ab und bilden sich keine Cluster mehr, zeigt dies, dass die Chemotherapeutika wirken und die Therapie greift.

Welche Spätfolgen nach Chemotherapie?

Nach einer Chemotherapie können ebenfalls Langzeitfolgen auftreten: Kardiotoxizität (das Herz betreffende schädliche Wirkungen von Substanzen, die in Chemotherapien enthalten sind), Lungentoxizität, Neurotoxizität, Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion oder Unfruchtbarkeit.

Was kann man für Psyche bei Chemotherapie machen?

„Die Hauptsymptome sind bei den Patienten meistens Symptome von Angst, von Depressivität, natürlich auch von großer Verzweiflung oder Hilflosigkeit, von Kontrollverlust. “ Eine vorübergehende Ausnahmesituation, mit der manche Menschen auch gut alleine zurechtkommen.

Was sind Folgen einer intensiven Krebstherapie?

Neuropsychologische Beeinträchtigungen wie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen oder auch eine verminderte Fertilität und Unfruchtbarkeit können unter anderem auch Langzeitfolgen einer intensiven Behandlung und Therapie sein.

Kann man mit Metastasen überleben?

Bei Personen mit wenigen Metastasen ist eine Heilung oft noch möglich. Es hängt unter anderem von der Krebsart und der Aggressivität des Tumors ab. Eine Schwierigkeit für die Behandlung ist es, dass die Krebszellen von Metastasen oft andere Eigenschaften als jene des ursprünglichen Tumors besitzen (Primärtumor).

Kann ein Tumor während der Chemo noch streuen?

Zwar schrumpft der Tumor unter einer Chemotherapie sehr oft, doch können die Medikamente gleichzeitig dafür sorgen, dass der Krebs in den Blutkreislauf streut, was zu einer Metastasenbildung führen kann. Ein einmal metastasierender Krebs aber gilt als nur noch schwer behandelbar.

Was mögen Metastasen nicht?

Grund ist der hohe Gehalt an Arachidonsäure. Auch verarbeitete oder geräucherte Wurstprodukte sollten bei Krebs eher selten auf dem Speiseplan stehen. Bei einer Krebserkrankung sollte man bevorzugt Bio-Fleisch essen, um Antibiotika und Hormone zu meiden.

Wie kann ich krebskranke Menschen aufmuntern?

5 Tipps für Angehörige von krebskranken Menschen zum Weltkrebstag
  1. Holen Sie sich Hilfe: Öffnen Sie sich einem guten Freund oder einem erfahrenen Psychoonkologen. ...
  2. Fragen Sie den Erkrankten nach seinen Wünschen und entlasten Sie sich dadurch. ...
  3. Nehmen Sie Ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse ernst.

Wie geht es nach Krebsdiagnose weiter?

Solange die Diagnose "Krebs" noch nicht gesichert ist, können Sie meistens Ihre bisher behandelnden Ärzte weiter betreuen. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt veranlasst weitere Untersuchungen und stellt gegebenenfalls entsprechende Überweisungen aus.