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Was machen die Franzosen mit ihren Atommüll?

Gefragt von: Mirko Werner-Ahrens  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Frankreich plant die Endlagerung von Atommüll im Ton
Im idyllischen Dorf Bure in Lothringen leben knapp 90 Einwohner. Und mittlerweile auch Polizisten und Atommüllgegner, die sich seit mehreren Jahren ständig in die Haare bekommen. Das Dorf hatte damals selbst zugestimmt, ein Endlager dort bauen zu lassen.

Was passiert mit französischem Atommüll?

Ein großer Teil des französischen Atommülls wird heute in der Wiederaufbereitungsanlage La Hague zwischengelagert. Gegner der Endlagerung behaupten, der Transport des Atommülls von La Hague nach Bure würde ein Jahrhundert lang wöchentlich zwei Züge (über 10.000 Züge) von La Hague nach Bure erfordern.

Was machen andere Länder mit ihren Atommüll?

In Großbritannien wird hoch und niedrig strahlender Atommüll an mehreren Stellen vorübergehend überirdisch gelagert - vor allem in der Wiederaufbereitungsanlage Sellafield. In Wales wurde ein altes Kernkraftwerk in ein Zwischenlager für mehr als 300 Müllbehälter umgebaut. Sie sollen dort bis 2096 bleiben.

Wo lagern andere Länder den Atommüll?

Bisher aber haben sich nur drei Staaten für einen Endlager-Standort entschieden: Finnland, Schweden, Frankreich. Allen anderen fehlt jeder Plan, wo sie mit den Resten ihrer nuklearen Epoche bleiben sollen.

Was macht die USA mit Atommüll?

In einem Bunker auf den Marshall-Inseln lagern die USA Atommüll, der bald den Ozean verseuchen könnte. Niemand will zuständig sein. Die rund drei Kilometer lange und knapp 300 Meter breite Runit-Insel ist eine von etwa vierzig Inseln des Eniwetok-Atolls und gehört damit zu den Marshall-Inseln im pazifischen Ozean.

Diesen Film über die Zukunft von Atommüll sollte jeder sehen! (Dokumentation, 1997)

41 verwandte Fragen gefunden

Wo lagert China seinen Atommüll?

China hat kürzlich seine erste Anlage zur Verglasung radioaktiver Abfälle eröffnet. Die Anlage in Guangyuan in der südwestlichen Provinz Sichuan soll laut staatlichen Medienberichten hochradioaktiven Flüssigmüll in Glasform binden können, welches dann für eine langfristige Lagerung und Entsorgung geeignet sein soll.

Wohin geht Frankreichs Atommüll?

Frankreich plant die Endlagerung von Atommüll im Ton

Im idyllischen Dorf Bure in Lothringen leben knapp 90 Einwohner. Und mittlerweile auch Polizisten und Atommüllgegner, die sich seit mehreren Jahren ständig in die Haare bekommen. Das Dorf hatte damals selbst zugestimmt, ein Endlager dort bauen zu lassen.

Wo entsorgt Japan Atommüll?

Auch nach 50 Jahren Atomkraft hat Japan keine Technik für die geplante Wiederaufbereitung. Japan Nuclear Fuel (JNFL), eine Tochterfirma von zehn Energieversorgern, begann 1993 mit dem Bau einer Wiederaufarbeitungsanlage in Rokkasho, einem Dorf an der Nordspitze der Insel Honshu, die vier Jahre später fertig sein sollte ...

Was macht Russland mit Atommüll?

Atommüll wird in Russland im Freien gelagert

“ Früher oder später würden sie rosten. „Das kann dazu führen, dass Uranrückstände in die Umwelt gelangen“, sagt der Umweltschützer in der Hauptstadt Moskau. „Das ist für alle Lebewesen in einem Umkreis von bis zu 30 Kilometern eine tödliche Gefahr.

Welches Land hat am meisten Atommüll?

Deutschland wird zum atomaren Müllberg 545.000 Kubikmeter beigetragen. Spitzenreiter sind hier die Franzosen mit fast zwei Millionen Kubikmetern vor Briten und Ukrainern.

Hat Frankreich ein Endlager?

Das Endlager in Bure, betrieben von der französischen Atombehörde Andra, soll mindestens 25 Milliarden Euro kosten. Es ist Frankreichs teuerstes Bauprojekt. Rund zwei Milliarden hat die Forschung schon gekostet, sobald ausgeforscht ist, soll der Ausbau schnell gehen.

Wie viel Atommüll hat Frankreich?

In ihrer letzten Inventur zählte die Behörde etwa 1.670.000 Kubikmeter Atommüll, der sich bereits in ihren Stätten befindet oder noch dorthin kommen soll (Stand: Dezember 2019). Allerdings stammen nur 60 Prozent der Abfälle von Atomkraftwerken.

Wo lagert Finnland seinen Atommüll?

Das Endlager Olkiluoto [ˈɔlkiluɔtɔ] ist ein Endlager für radioaktive Abfälle auf der Insel Olkiluoto vor der Westküste Finnlands in der Gemeinde Eurajoki rund 25 Kilometer nördlich der Stadt Rauma.

Woher bekommt Frankreich seine Brennstäbe?

Aber auch Frankreich bezieht Uran aus Russland. Nach rund zehn Jahren Pause hatte der inzwischen von Areva in Orano umgetaufte französische Atomkonzern 2020 erneut einen Vertrag mit Rosatom über die Lieferung von abgebrannten Brennstäben nach Russland unterzeichnet.

Wo bringt Deutschland seinen Atommüll hin?

Insgesamt gibt es in Deutschland drei zentrale Lager – Gorleben (Niedersachsen), Ahaus (Nordrhein-Westfalen) und das Zwischenlager Nord in Rubenow (Mecklenburg-Vorpommern) – und zwölf dezentrale Lager, die auf dem Gelände von Kernkraftwerken errichtet wurden.

Kann man Atommüll ins All schießen?

Alles ins All schießen

Dazu kommt, dass jeder Raketenstart ein Risiko darstellt. Sollte ein Start einer Rakete mit Atommüll an Bord missglücken, wären die die Folgen auf der Erde verheerend. Wirkliche Alternativen zu einer Endlagerung unter der Erde gibt es also nicht.

Wie wird atomschrott vernichtet?

Die erste Option wäre eine Transmutationsanlage, die den hoch radioaktiven Atommüll umwandelt, die Halbwertszeit der strahlenden Isotope deutlich reduziert und somit den nuklearen Abfall entschärft – ein sogenanntes beschleunigerbetriebenes System.

Kann man Atommüll recyceln?

Atommüll ist kein Müll, sondern Wertstoff!

Man kann den hochradioaktiven, langlebigen Atommüll recyceln und durch das kernphysikalische Verfahren der Transmutation so entschärfen, dass sich die Lagerdauer auf rund 300 Jahre verkürzt – ein Tausendstel der ursprünglich benötigten Zeit.

Wo lagert Russland seinen Atommüll?

An vielen Orten in Russland, bevorzugt in Sibirien, wird russischer Atommüll in unzureichend gesicherten Lagerstätten aufbewahrt. Dort gibt es immer wieder Lecks. Radioaktive Stoffe gelangen ins Grundwasser, in Seen und Flüsse, aus deren Unterläufen viele Millionen Menschen ihr Trinkwasser beziehen.

Wo lagert die Ukraine Atommüll?

In der Sperrzone von Tschernobyl befinden sich Zwischenlager für alle Arten radioaktiver Abfälle, Konditionierungseinrichtungen sowie zwei oberflächennahe Endlager.

Welches Meer ist am stärksten radioaktiv verseucht?

Bis heute geht rund 90 Prozent der radioaktiven Strahlung von Fässern im Nordatlantik aus, die meisten lagern nördlich von Russland oder vor der westeuropäischen Küste.

Wo wird in der Schweiz Atommüll gelagert?

Die Schweiz hat radioaktive Abfälle aus Kernkraftwerken sowie aus Medizin, Industrie und Forschung. Diese müssen in einem geologischen Tiefenlager sicher und dauerhaft entsorgt werden. Bis das Lager bereitsteht, lagern die Abfälle verpackt in Zwischenlagern und bei den Kernkraftwerken.

Was passiert mit Atommüll in Deutschland?

Der deutsche Atommüll wird zunächst in eine Wiederaufarbeitungsanlage gebracht. Auf dem Weg dorthin und zurück werden die Brennstäbe in besonders sicheren Behältern transportiert, den Castoren. In der Anlage wird aus dem Abfall kleine Mengen Plutonium und Uran zurückgewonnen, die weiterverwendet werden können.

Was ist so schlimm an Atommüll?

Ein Bestandteil des hochradioaktiven Mülls ist beispielsweise Plutonium-239. Es dauert mehr als 24.000 Jahre, bis die Hälfte der radioaktiven Atome zerfallen ist. Die radioaktive Strahlung des Atommülls ist stark gesundheitsschädlich: Schon das Einatmen kleinster Mengen Plutonium kann zu Lungenkrebs führen.

Was macht Deutschland mit Atommüll?

In Deutschland gibt es derzeit drei unterirdische Endlagerstandorte für Atommüll, der kaum Wärme produziert. In zwei davon, Morsleben und Asse, wurde der letzte Müll bereits vor Jahrzehnten eingelagert und danach nichts mehr. Im Fall der Asse soll dieser wieder herausgeholt werden.