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Was löst den Hand Rückziehreflex aus?

Gefragt von: Ortrud Albert B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Reflexe: Blitzschnell zuckt die Hand von der heißen Herdplatte zurück. Erst danach melden sich Schmerz und Einsicht. Der Rückziehreflex ist unbewusst abgelaufen. Rezeptoren in der Hand, Schaltneurone im Rückenmark und motorische Nervenzellen, die zum Oberarmbeuger führen, bilden dabei Reflexbögen.

Warum ist der Handrückziehreflex ein Fremdreflex?

Der Fremdreflex trennt sich durch die Lage des sensorischen Rezeptors und motorischen Effektors vom Eigenreflex ab. Diese liegen nämlich nicht in einer Region. Anhand des Beispiels mit der Hand und der Herdplatte lässt sich das gut erklären: Der sensorische Rezeptor ist dabei die Haut der Hand.

Warum kann ein Reflex so schnell ausgelöst werden?

Die motorische Endplatte überträgt die elektrische Erregung von der Nervenfaser auf den Muskel. In der Folge kommt es dann zur Reaktion, der Kontraktion des Muskels. Dieser Prozess läuft so schnell und automatisch ab, dass wir uns dem nicht bewusst werden. Meist ist das Gehirn auch gar nicht involviert.

Wie kommt es zu einem Reflex?

Reflexe ermöglichen Lebewesen ein Leben in einer langfristig konstanten Umwelt: durch ein auf derartige Lebensbedingungen eingestelltes automatisches, schematisches oder stereotypes Reagieren, das unter gleich bleibenden Umständen dazu ausreicht, bis zur Geschlechtsreife zu leben und Nachkommen zu zeugen.

Welche Reaktionen werden durch Reflexe gesteuert?

Ein Reflex ist eine unwillkürlich ablaufende Reaktion eines Organismus auf einen Reiz aus der Umwelt. Die Reflexreaktion wird dabei vom Nervensystem gesteuert.

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Was ist der Unterschied zwischen einem Reflex und einer Reaktion?

Ein Reflex ist die immer gleiche Reaktion auf einen bestimmten Reiz. Das Wegziehen der Hand ist die Reaktion auf das Berühren von etwas sehr Heißem. Reflexe sind angeboren und werden meist vom Rückenmark gesteuert und nicht über das Gehirn. So ermöglichen sie eine schnelle Reaktion in einer Gefahrensituation.

Welche Reflexe werden vom Gehirn gesteuert?

Schutzreflexe verhindern Verletzungen z.B. durch Wegziehen der Hand von der heißen Herdplatte. Gleichgewichtsreflexe sichern die Koordination des Gleichgewichts und verhindern dadurch ebenfalls Verletzungen. Als Reflexbogen wird der Weg, den ein Reiz vom Auslöser zum reagierenden Organ nimmt bezeichnet.

Kann man Reflexe beeinflussen?

Als Reflexe bezeichnet man Reaktionen der Nerven auf Reize. Das Ergebnis eines solchen Reizes ist von Individuum zu Individuum identisch. Reflexe können nicht willentlich beeinflusst werden und sind zumeist bei Menschen ebenso wie bei Tieren angeborene Reaktionen auf bestimmte innere oder äußere Reize.

Was sind typische Reflexe?

Typisch für einen Reflex ist, dass er immer nach dem gleichen Muster abläuft und die Reaktion auf den Reiz sehr schnell, also in Bruchteilen von Sekunden erfolgt. Solche unwillkürlichen Reaktionen werden als unbedingte Reflexe bezeichnet. Unbedingte Reflexe sind angeboren und laufen immer in gleicher Weise ab.

Kann man Reflexe kontrollieren?

Die elektrische Erregung wird durch die motorische Endplatte von den Nervenfasern auf den Muskel übertragen. Der ganze Vorgang ist so schnell, dass wir uns dessen gar nicht bewusst werden. Das Gehirn kann angeborene Reflexe nicht beeinflussen oder kontrollieren.

Können Reflexe unterdrückt werden?

Reflexe können nicht unterdrückt werden,da sie für das Überleben des Individuums elementar wichtig sind. Sie können auch durch abgeänderte Reize mit gleicher Durchführung ausgelöst werden ("Daumenlutschen" eines Säuglings; das Behüten eines Steins durch eine Ente, die den Stein mit ihrem Ei verwechselt).

Wieso erfolgt ein Reflex blitzschnell?

Das Rückenmark befindet sich in der Wirbelsäule und besteht aus sehr vielen Nerven. Wenn der Reiz dort ankommt, reagiert das Rückenmark sofort - schneller als wenn der Reiz erst bis ins Gehirn geleitet werden müsste.

Was sind unwillkürliche Reflexe?

Definiert ist ein Reflex als "unwillkürliche, im Reiz-Reaktions-Zusammenhang immer gleichbleibende, schnell ausgeführte Handlung (Reaktion) des betroffenen Organismus". Dabei werden verschiedene Arten unterschieden, wie z.B. Fremd- und Eigenreflex.

Wie funktioniert der Fremdreflex?

Ein Fremdreflex läuft über mehrere hintereinandergeschaltete Neurone und wird daher auch als polysynaptischer Reflex bezeichnet. Im Unterschied zum monosynaptischen Eigenreflex können sich beim Fremdreflex unterschwellige Reize zu einem überschwelligen Reiz summieren.

Warum sind Fremdreflexe Ermüdbar?

Die Besonderheit des Eigenreflexes ist, dass Rezeptororgan und Effektororgan gleich sind. Dieser Reflex ist unermüdlich und dazu zählen alle Sehnenreflexe. Dann der Fremdreflex, er ist polysynaptisch, er ist ermüdbar und das entscheidende ist, Erfolgsorgan und Rezeptororgan sind nicht identisch.

Wie funktioniert der Reflexbogen?

Als Reflexbogen wird der Weg, den ein Reiz vom Auslöser zum reagierenden Organ nimmt bezeichnet. Beim monosynaptischen Reflexbogen erfolgt die Verschaltung über eine einzige Synapse im Rückenmark. Beispiel: Kniesehnenreflex. Das sensorische Neuron (Nervenzelle, die Reiz empfängt) leitet den Reiz ans Rückenmark.

Sind Reflexe angeboren?

Das Neugeborene hat angeborene Reflexe oder sogenannte Primitivreflexe, die meistens seinem Selbstschutz dienen und bei einem entsprechenden Reiz instinktiv ausgeführt werden. Sobald das Baby lernt, seine Muskeln zu kontrollieren, verlieren sich diese Reflexbewegungen allmählich.

Welche Reflexe haben Erwachsene?

Man unterscheidet physiologische Reflexe, die man beim Gesunden auslösen kann, von pathologischen Reflexen, die bei Erkrankungen bzw. Traumen des Nervensystems vorkommen.
...
Zu ihnen gehören u.a.:
  • Babinski-Reflex.
  • Chaddock-Reflex.
  • Gordon-Reflex.
  • Mendel-Bechterew-Reflex.
  • Oppenheim-Reflex.
  • Rossolimo-Reflex.
  • u.v.a.

Welche Reflexformen gibt es?

Reflexformen
  • Eigenreflexe werden Reflexe genannt, bei denen der auslösende Reiz und die Reflexantwort im selben Organ (meist Muskel) stattfinden. ...
  • Fremdreflexe: so werden Reflexe genannt, wenn das reizwahrnehmende Organ nicht das Organ ist, das die Reflexantwort ausführt.

Was bringt Reflexintegration?

Mit Hilfe der Reflexintegration ist es möglich die frühkindlichen Reflexe, wie zum Beispiel den STNR, Symmetrischer Tonischer Nackenreflex, zu hemmen und zu integrieren, um somit die Symptome, die auf frühkindliche Reflexe zurückzuführen sind, hinter sich zu lassen.

Wie kann man seine Reflexe testen?

Babinski-Reflex
  1. Bestreichen der lateralen Fußkante von proximal nach distal und vom Dig. V zum Fußballen Dig. II mit Holstäbchen oder Stiel des Reflexhammers.
  2. Effekt: Tonische Extension der Großzehe mit Spreizen der Digiti II-V.
  3. Reaktion während des Reizes, sistiert danach spontan.
  4. Wiederholte Prüfung wichtig.

Was sind Beispiele für bedingte Reflexe?

Nach mehreren Wiederholungen setzt die Speichelabsonderung bereits beim Ertönen der Klingel ein (bedingter Reflex). Der Klingelton ist damit zum bedingten Reiz (konditionierter Stimulus) geworden, im Ggs. zum Geruch oder Anblick des Futters, welches den unbedingten Reiz (unkonditionierter Stimulus) darstellt.

Welcher Teil des Körpers steuert die Reflexhandlung?

Reflexe. Dem Rückenmark kommt noch eine weitere wichtige Bedeutung zu. Es steuert eine Vielzahl von Reflexen. Ein Reflex ist eine Reaktion auf einen Reiz, der programmiert abläuft, also nicht veränderbar und auch nicht durch den Willen zu beeinflussen ist.

Welche Nerven lösen eine Muskelbewegung aus?

Der motorische Bereich der Großhirnrinde steuert und koordiniert Muskelbewegungen. Die verschiedenen Regionen der Großhirnrinde stehen über Nervenfasern miteinander in Verbindung und tauschen ständig Informationen aus.

Wo ist das Reflexzentrum?

Die Medulla oblongata ist ein lebenswichtiges Regulations- und Reflexzentrum. Zusammen mit der Brücke (Pons) und dem Kleinhirn (Cerebellum) bildet es in der hinteren Schädelgrube das Rautenhirn (Rhombencephalon).

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