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Was kostet eine Nebenklage?

Gefragt von: Alwine Böttcher B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Mit einer Nebenklage beteiligen sich die Nebenkläger aktiv am Verfahrensprozess – zum Beispiel durch Fragen, Erklärungen, Anträge und Rechtsmittel. Der Nebenkläger reicht die Nebenklage bei der Staatsanwaltschaft (im Ermittlungsverfahren) oder beim Gericht (im Gerichtsverfahren) ein. Die Nebenklage ist kostenfrei.

Wann macht Nebenklage Sinn?

Ohne Nebenklage hat ein Verletzter einer Straftat im Strafprozess nur die Stellung eines (passiven) Zeugen. Die Nebenklage gibt bei bestimmten Straftaten, z.B. Körperverletzung, Sexualstraftaten, versuchten Tötungsdelikten, die Möglichkeit, den Verletzten zu schützen und auch auf das Strafverfahren einzuwirken.

Wer zahlt die Kosten für einen opferanwalt?

Der Täter oder die Täterin schuldet Erstattung Ihrer Rechtsanwaltskosten, solange der geltend gemachte Schadensersatz berechtigt und angemessen ist. Der geltend gemachte Anspruch muss sorgfältig bestimmt werden.

Wie beantrage ich Nebenklage?

Wenden Sie sich schon während des Ermittlungsverfahrens an das Gericht. Nach Erhebung der Anklage durch die Staatsanwaltschaft hört das Gericht die Staatsanwaltschaft an und entscheidet daraufhin, ob die Nebenklage zulässig ist. Sie erhalten die Entscheidung in Form eines Gerichtsbeschlusses.

Wer zahlt Kosten der Nebenklage?

Reicht der Nebenkläger eine Nebenklage eigenständig ein, entstehen keine Kosten. Sollte er sich jedoch durch einen Anwalt vertreten lassen, muss der Nebenkläger die Anwaltskosten selbst tragen.

Opferrechte Nebenklage Adhäsionsverfahren - Fachanwalt für Strafrecht Sven Karsten aus Bielefeld

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Wer zahlt Nebenkläger?

Grundsätzlich trägt der Angeklagte die Kosten des Strafverfahrens und der Nebenklage, wenn dieser wegen einer die Nebenklage "betreffenden Tat" verurteilt wird. Das Gericht kann von einer Auferlegung dieser Kosten absehen, soweit es "unbillig wäre, den Angeklagten mit diesen Kosten zu belasten".

Wer ist Nebenklage berechtigt?

Wissenswertes für Opfer und Angehörige

Wurde das Opfer durch die Tat getötet, so steht die Befugnis zur Nebenklage den Angehörigen des Opfers zu, namentlich den Kindern, Eltern, Geschwistern, Ehegatten oder Lebenspartnern des Opfers (vgl. § 395 Absatz 2 Nr. 1 StPO).

Was versteht man unter einer Nebenkläger?

Wer ist Nebenkläger? Nebenkläger ist eine Person, die durch eine Straftat verletzt wurde. Allerdings gilt dies nicht bei jeder Straftat, sondern nur bei solchen, die den Verletzten in seiner Privatsphäre oder Persönlichkeit besonders treffen können.

Wie viel kostet ein Ermittlungsverfahren?

Für die Teilnahme an einer Haftprüfung oder an einer Vernehmung erhält der Anwalt eine Terminsgebühr, deren Mittelgebühr 170 Euro beträgt. Die Kosten liegen dann insgesamt bei 535 Euro im Ermittlungsverfahren. Im Strafverfahren werden zudem Gerichtskosten erhoben.

Was darf ein Nebenkläger?

Rechte des Nebenklägers
  • Akteneinsichtsrecht.
  • Anwesenheitsrecht während der gesamten Hauptverhandlung beim Gericht.
  • dennoch keine Anwesenheitspflicht bei Gericht (wenn er aber als Zeuge vernommen werden soll und eine Vorladung erhält, muss er erscheinen und aussagen)

Welche Rechte hat der Nebenkläger?

Rechte des Nebenklägers: Das Beweisantragsrecht und seine Grenzen. Die Rechte des Nebenklägers umfassen das Beweisantragsrecht, d.h. es ist das Recht des Nebenklägers, auf die Beweisaufnahme Einfluss zu nehmen und insbesondere auf eine sachgerechte Ausübung der Aufklärungspflicht des Gerichts hinzuwirken.

Kann die Nebenklage Berufung einlegen?

Nur der Nebenkläger legt Berufung ein

Dies darf er gemäß § 400 Abs. 1 StPO. Berufung bedeutet, dass die gesamte Angelegenheit noch einmal neu vor einem anderen Gericht verhandelt wird und alle Zeugen noch einmal neu verhört werden.

Wann muss man Gerichtskosten nicht zahlen?

Für gewöhnlich fallen Gerichtskosten immer dann an, wenn die Klageschrift einen Prozess einleitet. Die Partei, die diese Klage erhebt, muss die Kosten auslegen. Sollte der Kläger verlieren, muss der Beklagte seinerseits nicht für die Gerichtsgebühren aufkommen.

Was kostet ein Anwalt Strafrecht vor Gericht?

Rechnen Sie bei einer durchschnittlichen Angelegenheit welche voraussichtlich in die Zuständigkeit der Amtsgericht fällt, im Ermittlungsverfahren mit Kosten von 1.500,- EUR netto und im gerichtlichen Verfahren vor dem Amtsgericht ebenso mit 1.500,-EUR netto (bei einem Gerichtstermin).

Wann privatklage?

Eine Privatklage ist nur möglich, wenn das Verfahren durch die Staatsanwaltschaft mit dem Verweis auf die Privatklage eingestellt wurde. Liegt ein anderer Grund vor, wegen dem das Verfahren eingestellt wurde, ist auch eine Privatklage nicht möglich.

Was ist die privatklage?

Was bedeutet Privatklagedelikt? Privatklagedelikte sind Straftaten, die nach den Bestimmungen der Strafprozessordnung grundsätzlich im Wege der Privatklage verfolgt werden können, ohne dass vorher Polizei oder Staatsanwaltschaft beteiligt werden müssen.

Kann ein Anwalt zwei Nebenkläger vertreten?

Anders als in der Strafverteidigung ist es im Rahmen der Opfervertretung zulässig, als Rechtsanwalt mehrere Nebenkläger im selben Verfahren anwaltlich zu vertreten.

Wer klagt im Strafrecht an?

Eine Anklage wird erhoben, wenn ein Staatsanwalt nach dem Abschluss eines strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens zu der Einschätzung gelangt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Verurteilung höher ist als die Wahrscheinlichkeit eines Freispruchs (sog. hinreichender Tatverdacht).

Wie lange hat man Zeit Gerichtskosten zu zahlen?

Gerichtskosten sind innerhalb von 14 Tagen nach Aufforderung zu zahlen.

Wie viel kostet eine Klage?

Bis zum erstinstanzlichen Urteil entstehen Kosten von insgesamt 4.500 Euro – rund 700 Euro Gerichtskosten plus 3.800 Euro Anwaltsgebühren. Die im Prozess unterlegene Partei muss meist auch die Kosten der gegnerischen Partei zahlen.

Wer ist der Kläger im Strafprozess?

Als Kläger oder Klägerin bezeichnet man im juristischen Sinne in einem Zivilprozess diejenige Person, die gegen den Beklagten das Verfahren durch eine Klageerhebung eröffnet, also jemand, der vor Gericht eine Klage erhebt.

Wer kann Rechtsmittel einlegen StPO?

Gemäß § 296 I StPO kann der Beschuldigte und die Staatsanwaltschaft Berufung einlegen. Die Berufung der Staatsanwaltschaft kann auch zu Gunsten des Beschuldigten erfolgen, § 296 II StPO. Der Verteidiger kann für den Beschuldigten, aber nicht gegen dessen ausdrücklichen Willen in Berufung gehen, § 297 StPO.

Wo lege ich Berufung in Strafsachen ein?

(1) Die Berufung muß bei dem Gericht des ersten Rechtszuges binnen einer Woche nach Verkündung des Urteils zu Protokoll der Geschäftsstelle oder schriftlich eingelegt werden.

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