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Was ist ein Sachmängel beim Gebrauchtwagen?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Jeanette Schüler  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Generell wird aber von einem Sachmangel gesprochen, wenn der Mangel bei der Fahrzeugübergabe an den Käufer bereits bestand. Auch wenn der Mangel an der Sache innerhalb der ersten zwölf Monate nach dem Kauf auftritt, geht man davon aus, dass der Mangel schon zum Zeitpunkt des Verkaufs bestand.

Was fällt unter Sachmängelhaftung bei Gebrauchtwagen?

Im Rahmen der Sachmängelhaftung steht der Verkäufer für mögliche Mängel am Fahrzeug ein, die bei Übergabe bestanden, aber nicht im Vertrag festgehalten wurden. Private Verkäufer eines Gebrauchtwagens können die Sachmängelhaftung ausschließen, wenn dies explizit im Kaufvertrag erwähnt ist.

Welche Mängel führen zu einem Sachmangel?

Sachmängel sind Mängel, die einer Sache anhaften können (z.B. Elektronikgeräten) und liegt immer dann vor, wenn die Sache nicht dem Vertrag entspricht oder die gewöhnlichen Eigenschaften des Gebrauchs aufweist.

Was deckt die Sachmängelhaftung ab?

Beim privaten Kauf eines gebrauchten Fahrzeugs von einem Händler oder einem Unternehmer besteht ein gesetzlich verankertes Recht: die Sachmängelhaftung. Dabei haftet der Verkäufer mindestens ein Jahr für alle Mängel, die der Wagen zum Übergabezeitpunkt aufweist.

Welche Mängel müssen beim Autoverkauf angegeben werden?

Zur Zustandsbeschreibung im Autokaufvertrag gehört es vor allem, ehrlich anzugeben, ob das Auto Unfallschäden oder bekannte Mängel hat. Dabei sollten Sie kennzeichnen, welche Schäden davon bereits repariert oder unrepariert sind. Die Beschreibung aller Schäden und Mängel sollte so vollständig wie möglich sein.

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35 verwandte Fragen gefunden

Was gibt es für Sachmängel?

Damit liegt dann ein Sachmangel vor.
  • Mangelhafte Montageanleitung. ...
  • Lieferung einer anderen Sache. ...
  • Die Nacherfüllung ist auch beim Stückkauf nicht von vornherein wegen Unmöglichkeit ausgeschlossen. ...
  • Mindermenge. ...
  • Rechtsmängel. ...
  • Mangelverdacht. ...
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Wie lange haftet ein privater Autoverkäufer?

Wenn Sie ein Auto privat verkaufen und den Haftungsausschluss sowie die Gewährleistung nicht im Kaufvertrag vermerken, haften Sie zwei Jahre lang für Mängel. Sie sollten also genau darauf achten, dass der Vertrag über eine solch gültige Klausel verfügt.

Wie lange haftet ein Händler für einen Gebrauchtwagen?

Die gesetzliche Gewährleistung beim Gebrauchtwagenkauf beträgt zwei Jahre. Innerhalb dieser Zeit haftet der Händler dafür, dass das Auto beim Kauf frei von Mängeln war.

Kann ein Autohändler die Sachmängelhaftung ausschließen?

Der Händler wird nicht Vertragspartner. Daher kann die Gewährleistung im Kaufvertrag komplett ausgeschlossen werden. Nach dem Bundesgerichtshof sind diese "Agenturgeschäfte" grundsätzlich erlaubt und keine Umgehung der gesetzlichen Regeln (26.1.2005, Az.

Wie lange kann man Sachmangel geltend machen?

Für jeden Kaufvertrag gilt eine gesetzliche Sachmängelhaftungszeit von 2 Jahren. Kaufen Sie als Privater von einem Unternehmer, wird die Sachmängelhaftung in der Regel auf ein Jahr verkürzt. Ganz ausschließen darf der Unternehmer die Haftung aber nicht.

Was ist kein Sachmangel?

In einem jetzt veröffentlichten Urteil hat der BGH festgestellt, dass auch intensiver Rost am Auspuff eines Autos dann keinen Sachmangel nach § 434 Abs. 1 S. 2 Nr. 1, 2 BGB darstellt, wenn er auf gewöhnlichem Verschleiß beruht und die Verkehrssicherheit dadurch nicht beeinträchtigt ist.

Was tun bei Sachmangel?

Wenn Sie einen Sachmangel geltend machen, hat der Verkäufer zuerst die Möglichkeit auf Nacherfüllung. Als Käufer müssen Sie den Verkäufer dazu auffordern. Sie haben die Möglichkeit, zwischen Umtausch und Reparatur zu wählen. Es empfiehlt sich, dem Verkäufer dabei eine angemessene Frist zu setzen.

Wann ist eine Sache mangelhaft?

§ 434 Absatz 1 Satz 2 Nummer 2 BGB

Hiernach ist die Sache mangelhaft, wenn sie sich nicht für ihre gewöhnliche Verwendung eignet oder nicht die Beschaffenheit aufweist, die für vergleichbare Sachen üblich ist.

Welche Mängel fallen unter Gewährleistung?

Die Gewährleistung gilt nur für Mängel, die schon bei der Übergabe vorlagen. Private Verkäufer dürfen die Haftung vertraglich ausschließen.

Was bedeutet 1 Jahr Gewährleistung beim Autokauf?

Beim Gebrauchtwagenverkauf ist der Händler gesetzlich zur Gewährleistung verpflichtet. Das bedeutet, dass Verkäufer zwei Jahre ab der Übergabe des Wagens dafür einstehen müssen, dass das Fahrzeug einwandfrei funktioniert.

Was versteht man unter einem Sachmängel?

Was ist ein Sachmangel? Wenn die Ware bei Übergabe vom Verkäufer an den Käufer nicht dem vereinbarten Zustand entspricht, liegt ein Sachmangel vor. Es ist die Pflicht des Verkäufers, die Sache frei von solchen Sachmängeln zu übergeben beziehungsweise etwaige Sachmängel zuvor zu beheben.

Wie gesehen so gekauft?

Rechtlich gibt es keinen Unterschied. Mit dem Satz im Kaufvertrag „Auto privat gekauft wie gesehen“ will sich der Verkäufer von späteren Ansprüchen freimachen. Der Satz soll besagen, dass der Käufer das Auto so gekauft hat, wie er es gesehen hat – und mit allen sichtbaren Mängeln einverstanden ist.

Habe privat ein Auto gekauft Mängel verschwiegen?

Private Verkäufer schließen die Haftung für etwaige Mängel meistens vertraglich aus – und damit auch ein mögliches Rückgaberecht. Der Käufer kann aber den Vertrag anfechten, wenn der Verkäufer Mängel bewusst verschwiegen hat.

Was ist arglistige Täuschung beim Autokauf?

Von arglistiger Täuschung kann bei einem Autokauf in der Regel ausgegangen werden, wenn der Verkäufer Informationen absichtliche verschweigt oder die Unwahrheit sagt. Was können Sie als Opfer von einer arglistigen Täuschung unternehmen? In diesem Fall haben Sie zum Beispiel das Recht, den Kaufvertrag anzufechten.

Hat man Garantie bei Gebrauchtwagen von privat?

Beim privaten Gebrauchtwagenverkauf wird keine Garantie gegeben. Denn hierbei handelt es sich um eine freiwillige Leistung, die nur Händler ihren Kunden anbieten. Eine Garantie im Autohandel wird häufig mit der gesetzlichen Gewährleistungspflicht verwechselt.

Welche Rechte hat der Käufer bei Sachmängeln?

Mängelrechte des Käufers findet sich in § 437 BGB. Danach hat der Käufer im Falle eines Sachmangels, der zum Zeitpunkt der Übergabe der Kaufsache an ihn vorliegt, folgende Rechte: Nacherfüllung, bestehend aus: Reparatur (Nachbesserung) oder Umtausch (Nachlieferung) anteilige Kaufpreiserstattung (Minderung)

Wer muss einen Mangel nachweisen?

Die Beweislast für einen Mangel an einer gekauften Sache hängt von der Eigenschaft des Käufers ab. Ist der Käufer selbst ein Unternehmer, liegt die Beweislast für den Sachmangel bei ihm. Der gewerbliche Käufer muss beweisen, dass der Mangel bei Übergabe der Ware vorhanden war (sogenannter „Gefahrübergang“).

Wie prüft man einen Sachmangel?

Vorliegen eines Mangels bei Gefahrübergang

Nach § 434 I 1 BGB ist ein Sachmangel gegeben, wenn die Sache nicht die vereinbarte Beschaffenheit hat. Entscheidend für das Vorliegen eines Sachmangels nach § 434 I 1 BGB ist damit allein die Vereinbarung im Vertrag; sog. subjektiver Fehlerbegriff.

Wie kann man einen Mangel beweisen?

Um beweisen zu können, dass ein Mangel bei Übergabe vorlag sollten sie einen Sachverständigen konsultieren; er kann die Ursache des Mangels und dessen Entstehungszeitpunkt ermitteln. Ein Fachanwalt kann Ihre Gewährleistungs- und Schadensersatzansprüche geltend machen.

Was sind Mängelarten?

Mängel bezeichnen eine vom vertraglich versicherten Zustand abweichende Beschaffenheit. Dabei unterscheidet man zwischen gravierenden und leichten, sowie zwischen offenen, versteckten und arglistig verschwiegenen Mängeln.