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Was ist ein Retarder bei Lkw?

Gefragt von: Sönke Vogt  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Retarder entlasten die Betriebsbremse und erhöhen die aktive Sicherheit sowie die Wirtschaftlichkeit von Nutzfahrzeugen. Retarder werden in den Antriebsstrang eines Nutzfahrzeugs eingebaut. Sie wandeln einen Teil der Bewegungsenergie des Fahrzeugs in Wärme um.

Wie funktioniert ein Retarder?

Der Retarder arbeitet vom Prinzip mit einer abgeänderten Flüssigkeitskupplung (Föttinger-Kupplung) auf der Antriebswelle und wandelt dabei die mechanische Energie der hydraulischen Flüssigkeit in thermische Energie um. Moderne Retarder erreichen dabei ein Bremsmoment von 4.000 Nm.

Was ist der Unterschied zwischen Retarder und Motorbremse?

Im Gegensatz zum Retarder funktionieren die Motorbremsen nur, wenn der Motor vom Fahrzeug angetrieben wird, also bei eingelegtem Gang. Der Retarder bremst weiter, wenn man z.B. runterschalten möchte, die Motorbremse nicht. Das könnte in brenzligen Situationen von Vorteil sein.

Wie funktioniert Retarder Bremse?

Hydrodynamische Retarder

Der Rotor beschleunigt das zugeführte Fluid, die Zentrifugalkraft drückt es nach außen. Durch die Form der Rotorschaufeln wird das Fluid in den Stator und von diesem wieder zurückgeleitet, wodurch es den Rotor und in weiterer Folge auch die Gelenkwelle abbremst.

Was ist der Unterschied zwischen Retarder und Intarder?

Als wesentlicher Unterschied zum Retarder, der meist außen am Getriebe angeflanscht ist und auch im Antriebsstrang frei platziert werden kann (etwa vor dem Hinterachsdifferenzial oder in Anhängern/Sattelaufliegern, dann meist als elektrodynamischer Retarder), ist der Intarder zumindest teilweise im Getriebe integriert, ...

LKW verschleißfreihe Bremse benutzen Mercedes-Benz Actros MP5 Retarder und Motorbremse Anleitung

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Ist der Retarder die Motorbremse?

Um die Bremsleistung von Nutzfahrzeugen weiter zu verbessern, kommen Retarder zum Einsatz. Sie sind wie die Motorbremsen verschleißlose Dauerbremsen. Retarder entlasten die Betriebsbremse und erhöhen die aktive Sicherheit sowie die Wirtschaftlichkeit von Nutzfahrzeugen.

Was kostet ein Retarder?

Preise für gebrauchte Retarder

Der Durchschnittspreis liegt bei 1018 € und der Höchstpreis für Retarder beträgt 2499 €.

Warum sollten Sie die Dauerbremse Retarder nutzen?

Bei einem Retarder handelt es sich um eine sogenannte verschleißlose Dauerbremse. Das Gerät wird zur Entlastung der Betriebsbremse verwendet und soll dazu beitragen, die Sicherheit im LKW zu erhöhen. Gleichzeitig sollen Retarder den Verschleiß bei Bremsvorgängen reduzieren.

Kann ein Retarder überhitzen?

die Motorbremse ist vom Prinzip als Dauerbremse konstruiert. Es ist jedoch so dass durch die Angestaute Luft zusätzlich Wärme entstehen kann da die Zylinder weiterhin luft durch den Motor pumpen die dann zwischen Klappe und Auslaßventil angestaut wird. Der Motor kann dann überhitzen.

Was ist die Dauerbremse LKW?

Die Dauerbremse (Dritte Bremse) ist eine Hilfsbremse, die die Betriebsbremse entlasten soll. Außerdem arbeitet sie ohne Verschleiß und ist so für den Dauerbetrieb geeignet, nicht so die normale Betriebsbremse. Sie soll die normale Betriebsbremse aber nicht ersetzen.

Welche Vorteile hat die Dauerbremse?

Die Dauerbremse unterstützt und entlastet die Betriebsbremse des Fahrzeugs wie es beispielsweise bei längeren Bergabfahrten sinnvoll sein kann. Ein Ausfall der Betriebsbremse aus Gründen von Überhitzung wird hierdurch verhindert und die Fahrsicherheit des Fahrzeugs deutlich erhöht.

Warum müssen schwere Fahrzeuge eine Dauerbremse haben?

Diese für schwere Lkw, Sattelzugmaschinen und Busse vorgeschriebene Dauerbremse ist eine Hilfsbremse, die die Betriebsbremse beispielsweise bei langen Gefällstrecken entlasten soll. Sie soll eine permanente verschleißfreie Verzögerung gewährleisten, ohne in ihrer Bremsleistung nachzulassen.

Warum haben Lkw pneumatische bremsen?

Die Druckluftbremse wird bei mittelschweren und schweren Nutzfahrzeugen und Bussen verbaut. Der Grund liegt darin, dass diese Fahrzeuge das Zwanzigfache an Gesamtgewicht eines PKWs abzubremsen haben.

Wie funktioniert die Motorbremse beim Lkw?

Hierdurch wird bei eingelegtem Gang und ohne Betätigung des Gaspedals die Kraftstoffzufuhr unterbrochen. Dadurch arbeitet der Motor automatisch langsamer – und die Geschwindigkeit sinkt. Statt Bremspedal: Fuß vom Gas, Kupplung treten, einen Gang runterschalten, wieder einkuppeln – die Motorbremse greift!

Wie funktioniert eine Wirbelstrombremse LKW?

Eine Wirbelstrombremse nutzt Wirbelstromverluste, die von in Magnetfeldern bewegten Metallscheiben bzw. Rotoren erzeugt werden. Sie ist damit völlig verschleißfrei. Dieses Prinzip lässt sich an einem einfachen Beispiel verdeutlichen: Es werden zwei Magneten gegenüberliegend mit einem geringen Abstand fixiert.

Kann der Retarder bis zum Stillstand bremsen?

Bei Überhitzungsgefahr werden die fahrtwindgekühlten Erregerspulen teilweise abgeschaltet. Das Bremsmoment ist abhängig von der Größe der Rotorspulen. Ein Retarder kann ein Bremsmoment bis zu 3.000 Nm erreichen, vergleichbar mit der Konstantdrossel.

Wie kann ich die Wirkung der Motorbremse erhöhen?

Die Bremswirkung wird verbessert durch eine Schubabschaltung, d. h. das völlige Abschalten der Kraftstoffzufuhr inklusive des sonst für den Leerlaufbetrieb vorgesehenen Anteils.

Welche motorbremsen gibt es?

Einfache Anwendungen
  • Verbrennungsmotoren. ...
  • Dampfmaschinen. ...
  • Elektromotor. ...
  • Motorstaubremse. ...
  • Dekompressionsbremse. ...
  • Kombination von Motorstaubremse und Dekompressionsbremse.

Was ist zu tun um einen zweiachsigen LKW in einem starken Gefälle gegen Wegrollen zu sichern?

Was ist zu tun, um einen zweiachsigen Lkw in starkem Gefälle gegen Wegrollen zu sichern?
  1. Feststellbremse anziehen.
  2. Dauerbremse betätigen.
  3. Unterlegkeil vor ein Hinterrad legen.

Welche Arten von verschleißfreien Bremsen gibt es?

Anhaltendes Bremsen führt zu hohen Temperaturen, diese zu Fading. Längere Bremswege und hoher Verschleiß sind die Folge. Abhilfe schaffen so genannte Retarder, wie verschleißfreie Dauerbremsen umgangssprachlich genannt werden. Sie lassen sich nach ihrem Wirkungsort in Primär- und Sekundärretarder einteilen.

Was ist eine Strömungsbremse?

Die Strömungsbremse ist eine zusätzliche Bremseinrichtung an bestimmten Triebfahrzeugen mit hydraulischer (hydrodynamischer) Kraftübertragung. Zusätzlich ist hierbei nicht mit dem Begiff Zusatzbremse zu verwechseln! Bei der Strömungsbremse wird im Strömungsgetriebe die Bewegungsenergie in Wärme umgewandelt.

Wie viele Bremsen hat ein Zug?

Man unterscheidet zwei Bauformen. Die vom Fahrzeug aus bedienbare Handbremse dient einerseits der Sicherung von Fahrzeugen gegen Entlaufen und andererseits dem Regulieren der Geschwindigkeit für bestimmte Rangierbewegungen sowie zum Anhalten von Zügen bei gestörter selbsttätiger Bremse.

Was versteht man unter hilfsbremse?

Sie stellt die Ersatzbremse dar, die eine Notbremsung beim Ausfall der Betriebsbremsanlage ermöglicht. Die Hilfsbremsanlage ist keine eigenständige Bremsanlage. Bei der zweikreisigen Betriebsbremsanlage stellt bei Ausfall eines Kreises der intakte zweite Kreis die Hilfsbremsanlage dar.

Auf welche Räder muss die Betriebsbremse wirken?

Die Betriebsbremse dient dazu, bei Betrieb eines Fahrzeugs (=Fahren), den Wagen zum Stehen zu bringen. Die Betriebsbremse muss im Gegensatz zur Feststellbremse auf alle Räder des Fahrzeugs wirken und abstufbar sein.

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