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Was ist ein außerordentliches Rechtsmittel?

Gefragt von: Herr Dr. Wolf Nagel  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Die Wahl des richtigen Rechtsmittel
Sie lassen sich in ordentliche und außerordentliche Rechtsbehelfe unterscheiden. Während die außerordentlichen Rechtsbehelfe eine bereits eingetretene Rechtskraft durchbrechen (etwa die Verfassungsbeschwerde), hemmen die Ordentlichen grundsätzlich den Eintritt der Rechtskraft.

Was ist ein außerordentlicher Rechtsbehelf?

Die außerordentlichen Rechtsbehelfe: Diese Rechtsbehelfe zeichnen sich dadurch aus, dass sie die bereits eingetretene Rechtskraft durchbrechen. Zu den außerordentlichen Rechtsbehelfen zählen die Wiederaufnahme des Verfahrens gem. §§ 359 ff. StPO, die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gem.

Was sind Rechtsmittel Beispiele?

Beispiel. Das Rechtsmittel gegen eine Strafverfügung ist der Einspruch. Das Rechtsmittel gegen ein Urteil in erster Instanz ist die Berufung.

Was versteht man unter Rechtsmittel?

Entscheidungen der Gerichte können mit einem Rechtsmittel angefochten werden – an die Hauptverhandlung mit dem Urteil (Tatsacheninstanz) kann sich so ein Rechtsmittelverfahren (Rechtsmittelinstanz) anschließen. Rechtsmittel im Strafrecht sind die Beschwerde, Berufung, Revision und außerdem die Wiederaufnahme.

Welche Rechtsmittel gibt es Schweiz?

Dazu gehören die Einsprache, die (verwaltungsinterne oder verwaltungsexterne) Beschwerde, die subsidiäre Verfassungsbeschwerde und Revisionsgesuche. Ausserordentliche Rechtsmittel dagegen richten sich gegen formell rechtskräftige Entscheide (Verfügungen).

Rechtsbehelfe

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Ist eine Klage ein Rechtsmittel?

Kein Rechtsmittel ist die Klage. Sie ist nur Rechtsbehelf zur erstmaligen Kontrolle einer Maßnahme durch ein Gericht. Rechtsmittel sind außerdem auch alle Rechtsbehelfe gegen eine Amtshandlung, die sich dazu eignen, die beanstandete Amtshandlung und den dadurch verursachten Schaden abzuwehren ( § 839 Abs. 3 BGB).

Ist ein Widerspruch ein Rechtsmittel?

Rechtsbehelf /​ Rechtsmittel. Ein Rechtsbehelf ist jedes von der geltenden Rechtsordnung in einem Verfahren zugelassene Gesuch, mit dem eine behördliche – insbesondere gerichtliche – Entscheidung angefochten werden kann – beispielsweise Einspruch, Widerspruch oder Erinnerung.

Welche Arten von Rechtsmittel gibt es?

Rechtsmittel und Rechtsmittelklagen
  • Allgemeines.
  • Berufung.
  • Revision.
  • Rekurs.
  • Revisionsrekurs.
  • Nichtigkeitsklage.
  • Wiederaufnahmsklage.
  • Weiterführende Links.

Welche Rechtsmittel kann man einlegen?

Rechtsmittel im Strafprozess
  • Berufung nach § 312 StPO.
  • Berufung und gleichzeitige Wiedereinsetzung in den vorigen Stand nach § 315 StPO (z. ...
  • Revision nach § 333 oder Sprungrevision nach § 335 StPO.
  • Beschwerde nach § 304 StPO.
  • weitere Beschwerde nach § 310 StPO.
  • sofortige Beschwerde nach § 311 StPO.

Kann man gegen Gerichtsurteil Widerspruch einlegen?

Gegen ein Urteil kann Berufung vor dem jeweiligen Landessozialgericht eingelegt werden, gegen Beschlüsse des Gerichts heißt das Rechtsmittel Beschwerde. Achtung: In manchen Fällen des Sozialrechts ist das Sozialgericht nicht zuständig, sondern das Verwaltungsgericht.

Was ist der Unterschied zwischen Beschwerde und Widerspruch?

Im Verwaltungsverfahrensrecht ist die Beschwerde durch das Widerspruchsverfahren abgelöst worden. Im Steuerrecht ist dies der Einspruch. Im Verwaltungsprozess und im Sozialprozess ist die Beschwerde gegen gerichtliche Beschlüsse eröffnet (§§ 146 ff. VwGO, §§ 172 ff.

Was tut man juristisch mit Rechtsmitteln?

Erklärung zum Begriff Rechtsmittel

Ein Rechtsmittel ist eine besondere Form eines förmlichen Rechtsbehelfs. Sein Zweck ist die Überprüfung eines angefochtenen Urteils bzw. Beschlusses, unabhängig ob im Zivil-, im Straf- oder im Verwaltungsprozess.

Was bedeutet Gegen diesen Beschluss ist ein Rechtsmittel nicht gegeben?

Wenn es kein Rechtsmittel (mehr) gibt, ist die Entscheidung rechtskräftig – „unanfechtbar“ und vollstreckbar. Aber vorher gibt es immer ein Rechtsmittel gegen belastende Entscheidungen sowie (meistens) ein weiteres zur Nachprüfung (zweite Instanz) – Art.

Wann Berufung und wann Revision?

Während Berufung nur gegen Urteile des Amtsgerichts eingelegt werden kann, kann Revision gegen alle Urteile eingelegt werden. Das auf eine Berufung ergehende Urteil kann im Nachhinein mit der Revision angegriffen werden.

Wann ist ein Rechtsbehelf erforderlich?

Eine Rechtsmittelbelehrung gibt dem Betroffenen Aufschluss über seine Möglichkeiten, eine Entscheidung anzufechten. Einen Rechtsbehelf können Sie verwenden, wenn Sie eine gerichtliche oder eine behördliche Entscheidung anfechten und somit Widerspruch einlegen wollen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Berufung und einer Revision?

Der Unterschied der Revision zur Berufung besteht darin, dass ihr Fall nicht erneut vollumfänglich verhandelt wird, sondern das Urteil aus der vorherigen Instanz nur auf Rechtsfehler geprüft wird.

Wann kann man Rechtsmittel einlegen?

Erfolgreich Berufung einlegen

Gegen ein erstinstanzliches Urteil (vor dem Amtsgericht) kann die Berufung eingelegt werden. Die Frist beträgt eine Woche nachdem das Urteil gegen den Angeklagten in der Hauptverhandlung gefällt wurde.

Ist ein Endurteil anfechtbar?

Die Anfechtung kann gemäß § 578 Abs. 1 der Zivilprozessordnung (ZPO)2 durch Klage auf Wie- deraufnahme eines Verfahrens, das durch ein rechtskräftiges Endurteil abgeschlossen wurde, er- folgen.

Was heißt der Beschluss ist nicht anfechtbar?

3Der Beschluss ist nicht anfechtbar. (3) Eine Entscheidung über einen Antrag ergeht nicht, soweit sämtliche Beteiligte erklären, dass sie das Verfahren beenden wollen.

Was kann man gegen einen Beschluss einlegen?

Eine Beschwerde ist ein Rechtsmittel, das gegen Entscheidungen des Strafgerichts eingelegt werden kann, sofern es sich nicht um Urteile handelt. Letztere sind mit der Berufung oder der Revision anzufechten. Demnach werden mit der Beschwerde Beschlüsse und Verfügungen des Gerichts angefochten.

Kann eine Klage abgelehnt werden?

Eine Klage wird abgewiesen, wenn sie unzulässig und / oder unbegründet ist. Sie ist unzulässig, wenn eine Prozessvoraussetzung nicht gegeben ist (siehe oben). Es erfolgt sodann ein sogenanntes Prozessurteil.

Was ist der Unterschied zwischen Rechtsmittel und Rechtsbehelf?

Der Begriff des Rechtsmittels ist enger als der Begriff Rechtsbehelf. Rechtsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie Suspensiv- und Devolutiveffekt haben. Der Suspensiveffekt bedeutet, dass der Eintritt der formellen Rechtskraft durch die Einlegung des Rechtsmittels gehemmt wird.

Was passiert wenn eine Klage abgewiesen wird?

Wird eine Klage abgewiesen, hat der Kläger zunächst einmal verloren und muss die Kosten des Rechtsstreits tragen – also auch die Kosten des Beklagten. Ist der Kläger der Ansicht, das Gericht hat zu Unrecht zu seinen Ungunsten entschieden, so kann er gegen ein Urteil vorgehen.

Was kostet eine Beschwerde bei Gericht?

Hier gilt es insbesondere die Auffangvorschrift nach Ziff. 1812 KVGKG zu beachten, wonach eine Gebühr von 60 EUR für eine erfolglose Beschwerde erhoben wird, wenn nicht eine anderweitige Kostenregelung einschlägig ist. Eine erhöhte Festgebühr von 90 EUR fällt bei Beschwerden nach den §§ 71 Abs.

Wie lange dauert eine rechtsmittelfrist?

Mit der förmlichen Zustellung beginnt die Rechtsmittelfrist von einem Monat zu laufen. Ist der Beschluss beispielsweise am 23.09. zugestellt worden, endet die Rechtsmittelfrist am 23.10., es sei denn dieser Tag fällt auf einen Samstag, Sonntag oder gesetzlichen Feiertag. Die Frist endet dann am nächsten Werktag.

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