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Was ist der Sinn hinter Faust?

Gefragt von: Torsten Kuhlmann B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Mit der Figur des Faust hat Goethe den Entwurf eines modernen Menschen geschaffen. Und dieser moderne Mensch will immer mehr: mehr Wissen, mehr Geld, mehr Sex. Der Kick kann nicht groß genug sein. Grenzen akzeptiert er nicht.

Was ist die Botschaft von Faust?

Faust wird als menschlicher Prototyp der Krone der Schöpfung als Demonstrationsobjekt erwählt, an dem sich zeigen soll, ob die Schöpfung grundsätzlich gelungen, wie Gott und die Engel glauben, oder völlig misslungen, wie Mephistopheles behauptet.

Was wird in Faust thematisiert?

Die Tragödie “Faust 1” ´wurde 1808 von Johann Wolfgang Goethe veröffentlicht und gehört zu den wohl bekanntesten Werken der Weltliteratur. Das Drama thematisiert die Suche des Gelehrten Faust nach überirdischer Erkenntnis und ganzheitlicher Erfahrung.

Welche Schuld trägt Faust?

Faust ist nicht für Gretchens Isolierung verantwortlich. Zwar drängt er Gretchen dazu, ihrer Mutter den tödlichen Trank zu verabreichen, doch ihm ist nicht bewusst, dass dieser tödlich ist. Genauso tötet er Valentin, doch nur durch Mephistos teuflischen Trick.

Warum würde Faust geschrieben?

Goethe beginnt die Arbeit an seinem Faust zwischen 1772 und 1775, angeregt von dem Prozess gegen die Kindesmörderin Susanna Margaretha Brandt (deren Hinrichtung Goethe wahrscheinlich 1772 miterlebt hat). In dieser ersten, "Urfaust" genannten Fassung, steht die Liebestragödie um Gretchen im Vordergrund.

Faust | Analyse | musstewissen Deutsch

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Was faszinierte Goethe an Faust?

In der Folgezeit wurde sie auch in phantasiereichen Puppen- und Volksschauspielen dargeboten. Was an dem Fauststoff so sehr faszinierte, waren die Geschichten über Magie und das Bündnis zwischen Mensch und Teufel. Für Goethe kam das „Gretchen-Thema" hinzu.

Wie endet Faust?

Mit Gretchens Hinrichtung und der Errettung ihrer Seele endet der erste Teil des Faust; die Gelehrtentragödie findet ihre Fortsetzung und Erfüllung im zweiten Teil.

Warum ist Gretchen schuldig?

Teil“ mit dem Namen Gretchen hat juristisch gesehen große Schuld auf sich geladen. So stirbt durch ihre unwissende Beihilfe ihre Mutter, ihr Bruder wird durch ihren Verstoß gegen die moralischen Sitten der Gesellschaft von ihrem Geliebten getötet und schließlich bringt sie ihr eignes Kind um.

Warum muss Gretchen sterben?

Im Kerker schließlich muss Faust Gretchen völlig verwirrt vorfinden. Sie hat ihr neugeborenes Kind getötet und soll dafür hingerichtet werden. Sie erkennt Faust zunächst nicht und hält ihn für den Henker, der sie verfrüht abholen will. Nachdem Gretchen ihn schließlich erkannt hat, will Faust sie zur Flucht überreden.

Warum hat Gretchen ihr Kind getötet?

Unsere gründliche und chronologische Schilderung von Gretchens Kindsmord beginnt mit der sexuellen Beziehung, die sie mit dem Gelehrten eingeht, und wird mit Gretchens Schande- und Schamgefühlen fortgesetzt, als sie erfährt, dass sie schwanger ist. Von Faust allein gelassen, erlebt sie im Kerker Schuld und Trauer.

Warum lässt sich Faust auf den Teufel ein?

In der Hoffnung, wieder neue Lebensfreude zu entdecken, lässt er sich auf einen Pakt/eine Wette mit dem Teufel Mephisto ein. Im Zuge dieser Wette ist es Mephistos Ziel, Faust zu „versuchen“ und ihn vom rechten Weg abzubringen.

Warum glaubt Faust nicht an Gott?

Faust ist sich klar darüber, dass er nicht gläubig ist: "Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube" (745) Seine Kindheit war jedoch von Religion geprägt und er würde sich gerne zurückbesinnen und daran glauben, weil das seinen ständigen Zwiespalt auflösen würde, aber er kann es nicht, weil das ihm sein ...

Warum ist Faust unglücklich?

Schlussfolgernd kann festgehalten werden, dass Faust in einer tiefen Existenzkrise steckt: als Gelehrter, der stets nach Wissen strebt, dass unstillbar scheint, stürzt er sich in tiefe Unzufriedenheit.

Was war die Gretchenfrage?

Herkunft: Der Ursprung des Wortes Gretchenfrage liegt in Vers 3415 von Faust I, wo Gretchen Faust fragt: „Nun sag', wie hast du's mit der Religion? “. In der Folgezeit wurden Fragen, deren Inhalt, deren Tendenz, deren Wirkung oder deren Bedeutung mit der Frage Gretchens korrespondierte, als Gretchenfrage bezeichnet.

Warum hat Goethe so lange für Faust gebraucht?

Ausblick. 60 Jahre hat Goethe am „Faust“ gearbeitet, länger als irgendein anderer Dichter der Weltliteratur am selben Werk. Diese lange Zeitspanne erklärt es, dass der Stil des Werkes nicht einheitlich ist, sondern die verschiedensten Stilelemente nebeneinander stehen.

Hat Gretchen sich umgebracht?

Goethes „Faust“, Szene im Kerker. Von dem Verführer Faust verlassen, hat Gretchen ihr Kind ertränkt und will nun im Wahn die Tat ungeschehen machen.

Ist die Liebe zwischen Faust und Gretchen echt?

Margarethe will sich daraufhin der echten Zuneigung und Liebe versichern (Blumenspiel), Faust jedoch reagiert eher als Wissender, spricht jedoch nicht von seinen Gefühlen, sondern eher als ihr Echo „Ja, er liebt dich!

Was passiert mit Gretchen am Ende?

Gretchens Bruder starb ebenso durch Fausts Hand. Durch Gretchens und Fausts Liebesnacht wurde Gretchen schlussendlich schwanger und brachte ein uneheliches Kind zur Welt. Dieses tötete sie später aus Verzweiflung und Wahnsinn. Durch diese Tat wurde sie zum Tode verurteilt.

Wann verliert Gretchen ihre Unschuld?

Die Blume, von der Gretchen nach und nach Blätter abreißt und dabei die Worte „Er liebt mich - liebt mich nicht“ (Vgl. V. 3182) repetitiv wiederholt, kann dabei als Symbol der Unschuld Gretchens verstanden werden. Wie die Blume langsam ihre Blätter verliert, verliert auch Margarete ihre Unschuld Stück für Stück.

Was fasziniert Faust an Gretchen?

Gretchen ist aus einem tiefen religiösen Empfinden „immun“ gegen den Teufel. Doch genau von dieser Tugend wird Faust angezogen. Genauer gesagt ist er von Gretchens einfachem und natürlichem Wesen fasziniert, das durch Schlichtheit und anmutige Beschränktheit gekennzeichnet ist.

Wer stürzte Gretchen ins Verderben?

Der Gelehrte Faust ist vergeblich auf der Suche nach der vollständigen Erkenntnis und lässt sich in seiner Verzweiflung auf einen Pakt mit dem Teufel Mephistos ein. Am Ende scheitert er kläglich und stürzt nicht nur sich selbst, sondern auch Gretchen ins Verderben.

Warum trinkt Faust das Gift nicht?

Der Geist erinnert Faust jedoch nur höhnisch an seine Sterblichkeit als Mensch und zieht ab. Als Mensch aber fühlt er sich unfähig, Glück aus den Freuden des Lebens zu ziehen. Er will sich mit Gift das Leben nehmen, doch trinkt es nicht, als er vom Glockenläuten zum Ostersonntag an seine Kindheitstage erinnert wird.

Ist Mephisto der Teufel?

Mephistopheles (kurz Mephisto) ist der Name des oder eines Teufels im Fauststoff. Es handelt sich um einen dienstbaren Geist, der um Beistand angerufen oder als Paredros (spiritus familiaris) magisch herbeigezwungen wurde.

Warum erkennt Gretchen Faust nicht?

Gretchen erkennt Faust zunächst gar nicht und hält ihn für ihren Henker. Gretchen fühlt sich tief schuldig, weil sie ihr Kind umgebracht hat. Schließlich erkennt sie Faust doch noch und ist hin- und hergerissen. Zum einen ist da immer noch ihre Liebe zu Faust, der sie mithilfe des Teufels verführt hat.

Kann Faust ein Vorbild sein?

Sie ist einem historischen Vorbild nachgestaltet, einem gewissen Johann oder Georg Faust. Die Literatur kennt darüber hinaus aber auch andere Identitäten Fausts. Seit GOETHEs „Faust“-Drama wird die Figur des Faust viel ambivalenter gesehen, als sich in den Urbildern erkennen lässt.

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