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Warum verlassen Ärzte Deutschland?

Gefragt von: Magnus Heim  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Die steigende Bürokratisierung des Arztberufs, die Ärzte zu patientenfernen Papier- und Dokumentationstätigkeiten zwingt und ihnen immer mehr Reglementierungen aufdrängt, ist auch ein Grund für viele, Deutschland zu verlassen.

Warum wandern deutsche Ärzte aus?

Die Abwanderung deutscher Ärztinnen und Ärzte ist vor allem dadurch motiviert, dass in den Zuwanderungsländern ein höheres Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen (geregelte Arbeitszeiten, flachere Hierarchien) geboten werden.

Warum gibt es in Deutschland Ärztemangel?

Dies ist vor allem auf die hohen Kosten für das Medizinstudium und die schlechten Arbeitsbedingungen zurückzuführen. Um den Ärztemangel in Deutschland zu bekämpfen, müssen also sowohl die Nachfrage nach ärztlicher Betreuung reduziert, als auch die Zahl der Medizinstudenten erhöht werden.

Warum gibt es nicht mehr Ärzte?

Das Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage wird in den 2020er Jahren weiter vergrößert werden, da die Ärzte aus den geburtenstarken 1950er- und 1960er-Jahrgängen in den Ruhestand gehen. Das dürfte einen Wegfall von 20 % aller Ärzte bedeuten. Im Jahr 2019 waren 54,1 % aller deutschen Ärzte älter als 65.

Wie viele Ärzte verlassen Deutschland?

Deutschland für Ärzte immer attraktiver

Demnach sei die Zahl der abwandernden Ärzte seit dem Jahr 2008 kontinuierlich gesunken. Zum Vergleich: Während im Jahr 2018 lediglich 1.941 Mediziner das Land verlassen haben, um im Ausland tätig zu werden, waren es 2008 noch 3.065 Ärzte.

"Es reicht!" - Darum hat er Deutschland verlassen...

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Warum haben wir zu wenig Ärzte?

Gründe für den Hausarztmangel

Bis 2035 werden altersbedingt fast 30.000 Hausärzte ausscheiden. Die freiwerdenden Hausarztsitze werden Nachwuchsärzte und zugewanderte Ärzte nicht in gleicher Zahl besetzen. Das liegt zum einen daran, dass sich wenige Nachwuchsmediziner dafür entscheiden, sich als Hausarzt niederzulassen.

Ist in Deutschland Ärztemangel?

Bis zum Jahr 2035 werden – laut einer Studie der Robert Bosch Stiftung – in Deutschland rund 11 000 Hausärzte fehlen. Infolgedessen werden fast 40 Prozent der Landkreise von Unterversorgung bedroht oder sogar betroffen sein. Vor allem in ländlichen Regionen könnte die ärztliche Versorgung zum Problem werden.

Welche Ärzte fehlen in Deutschland?

Die Top-3 der Fachbereiche, in denen aktuell die meisten Fachärztinnen und Fachärzte fehlen, sind die Psychiatrie und Psychotherapie (245) sowie mit großem Abstand die Innere Medizin mit ihren untergeordneten Fachbereichen (449) und – auf Platz eins – die Allgemeinmedizin (467).

Warum fehlen Hausärzte?

Vor allem Ärztemangel auf dem Land

Gründe für die fehlenden Mediziner vor allem auf dem flachen Land gibt es viele. Die Kassenärztliche Vereinigung, KVB, führt dies unter anderem auf die Ende 2019 umgesetzte Reform der Bedarfsplanung zurück. Damit wurde auch ein erhöhter Bedarf in einigen Regionen Bayerns festgestellt.

Hat Deutschland zu viele Ärzte?

Ende des Jahres 2021 verzeichnete die Bundesärztekammer deutschlandweit rund 416.120 berufstätige Ärzte. Damit setzte sich der sukzessive Anstieg der Arztzahlen der letzten Jahre fort: Verglichen mit dem Jahr 1990 hat sich die Zahl berufstätiger Ärzte um rund 65 Prozent erhöht.

Warum so viele ausländische Ärzte in Deutschland?

Insbesondere für ausländische Ärzte liegt daher der Reiz, nach Deutschland auszuwandern und dort zu arbeiten. Die Zahl der in Deutschland gemeldeten Ärzte aus dem Ausland lag 2013 nach der Bundesärztekammer noch bei etwa 31.000, im Jahr 2018 bei bereits rund 55.000.

Wie viel Prozent der Deutschen sind Ärzte?

Der Anteil der Ärztinnen an der Gesamtzahl der Ärzte ist auch im Jahre 2020, der Tendenz der letzten Jahre entsprechend, weiter angestiegen und liegt inzwischen bei 48,1 Prozent.

Wie viele Ärzte gehen jährlich in Rente?

Ärzte schlagen Alarm: Ärztemangel auf dem Land wird zum ersten Versorgungsproblem. In den nächsten zehn Jahren sinkt die Zahl der Niedergelassenen um 7.000.

Wo sind die deutschen Ärzte hin?

Auch immer mehr Ärzte und Ärztinnen verlassen Deutschland und hoffen auf ein besseres Leben im Ausland. Insgesamt zog es im vergangenen Jahr 1.443 Mediziner (74,3 Prozent) in andere europäische Länder, 147 (7,6 Prozent) auf den amerikanischen Kontinent – überwiegend in die USA –, und 120 (6,2 Prozent) nach Asien.

Warum wollen Ärzte nicht mehr aufs Land?

Ein großes Problem ist immer die Frage der Wirtschaftlichkeit einer Praxis. Das deutsche Medizinstudium bereitet nicht auf die Niederlassung vor. Eine Praxis ist nun mal ein kleiner Betrieb und alles, was zur Steuerung nötig ist, muss zusätzlich zur täglichen Arbeit als Arzt erlernt und durchgeführt werden.

Wie viele Hausärzte fehlen in Deutschland?

2035 werden in Deutschland rund 11.000 Hausarztstellen unbesetzt, fast 40 Prozent der Landkreise unterversorgt oder von Unterversorgung bedroht sein. Dies geht aus einer Studie der Robert Bosch Stiftung hervor.

Ist der Arztberuf attraktiv?

Die Partnervermittlung Elitepartner hat ermittelt und herausgefunden: 42 Prozent der Frauen finden Ärzte attraktiv. Die Männer wählten an zweiter Stelle mit 37 Prozent Krankenschwestern. Noch besser gefallen 45 Prozent von ihnen aber Ärztinnen.

Welcher Arzt arbeitet am wenigsten?

Noch entspannter sind wohl nur Fachärzte, welche völlig ohne Patientenkontakt auskommen. Dazu zählen vornehmlich Fachrichtungen wie Laboratoriumsmedizin oder Humangenetik. Bei der Frage, welcher Arzt am „wenigsten“ arbeitet, werden Sie am ehesten hier fünig – vorausgesetzt, es grassiert gerade keine Pandemie.

Welche Ärzte werden am meisten gebraucht?

Stellen nach Fachgebiet: Internisten und Chirurgen sind besonders gefragt. Und nach welchen Fachärzten wird besonders häufig gesucht? Hier liegen die Fachrichtungen vorne, in denen es auch die meisten Fachärzte gibt. Vor allem Internisten und Chirurgen sind auf dem Arbeitsmarkt besonders gefragt.

Wie viele Ärzte sind arbeitslos?

Mehr als 8.800 Ärztinnen und Ärzte waren im Jahr 2021 zumindest zeitweise arbeitslos – das geht aus der Ärztestatistik der Bundesärztekammer hervor. Verglichen mit den etwa 416.000 berufstätigen Ärztinnen und Ärzten ist diese Zahl klein: Gerade einmal etwa 2,1 Prozent waren arbeitslos gemeldet.

Wie viele ausländische Ärzte gibt es in Deutschland?

Und wie viele sind es insgesamt? Das erfahren Sie im Beitrag. Die Ärzteschaft in Deutschland wird bunter: Mehr als 57.000 Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland arbeiten derzeit in der Bundesrepublik. Das geht aus der aktuellen Statistik der Bundesärztekammer (Stand: Dezember 2021) hervor.

Wie viele Ärzte gibt es in den USA?

Insgesamt arbeiten rund 5.000 deutsche Ärzte in der USA. Trotz erheblicher Schwächen im US-Gesundheitssystem – manchem gelten die Vereinigten Staaten offenbar immer noch als Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Welche Fachärzte fehlen in Österreich?

Vor allem in der Allgemeinmedizin, der Kinder- und Jugendheilkunde und der Frauenheilkunde gebe es Mangel. Um Kassenstellen attraktiver zu machen, fordert Szekeres weniger Bürokratie sowie neue Arbeitszeitmodelle für junge Ärzte, die sich an der Lebensrealität orientieren.

Wie viele neue Ärzte pro Jahr?

Der Zuwachs an Ärzten – im Jahr 2018 ein Plus von 1,9 Prozent auf 392.402 – ist nach Auffassung des Präsidenten der Bundesärztekammer, Professor Frank Ulrich Montgomery, zu gering, um damit den künftigen Versorgungsbedarf zu erfüllen.

Wie viele Onkologen gibt es in Deutschland?

Derzeit gibt es nach Angaben der DGHO etwa 1500 niedergelassene Onkologen in Deutschland.