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Was ist der PISA Schock 2001?

Gefragt von: Wolf Weidner  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Die PISA-Studie untersuchte im internationalen Vergleich die schulischen Kenntnisse und Fertigkeiten von 15-Jährigen. Die Leistungen der deutschen Schüler lagen im unteren Drittel. Die Folge der Veröffentlichung am 04. Dezember 2001 war der „PISA-Schock“.

Was ist der PISA-Schock?

In Deutschland bleibt der sogenannte PISA-Schock in Erinnerung: Bei der ersten PISA-Studie hatten deutsche Schülerinnen und Schüler im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich abgeschnitten. Außerdem belegte die Studie einen deutlichen Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und schulischen Leistungen.

Was löste den PISA-Schock aus?

Unter massivem Druck der Ministerpräsidenten mussten die Kultusminister im Westen die Schulzeit bis zum Abitur von 13 auf 12 Jahre verkürzen. Gestrichen wurden dafür Unterrichtsinhalte vor allem in der Mittelstufe - angesichts der Pisa-Schwächen der 15-Jährigen für viele Experten ein fragwürdiges Unterfangen.

Was sagt die PISA-Studie aus?

Die internationale Schulleistungsstudie PISA im Auftrag der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erfasst die Kompetenzen von 15-jährigen Jugendlichen beim Lesen, in der Mathematik und den Naturwissenschaften. Seit dem Jahr 2000 wird alle drei Jahre die PISA-Studie erstellt.

Wann war der PISA-Schock in Deutschland?

Die Ergebnisse der ersten OECD-Erhebung zu den Lernergebnissen von Schülerinnen und Schülern (PISA) im Jahr 2000 waren ein Weckruf für Deutschland.

PISA-Schock?! Macht die Politik Deutschlands Schüler dümmer? | Possoch klärt | BR24

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Warum ist PISA wichtig?

Ziel: Bildungssysteme vergleichbar machen

PISA liefert also Informationen über die Ergebnisse beziehungsweise die Effektivität des Lehrens und Lernens in unterschiedlichen Bildungssystemen. Die teilnehmenden Staaten können sich und ihr Bildungssystem damit im internationalen Vergleich bewerten und analysieren.

Warum ist PISA-Studie wichtig?

Der Zweck der PISA-Studie besteht darin, eine Orientierung zu geben über die Chancengleichheit aller Schülerinnen und Schüler, bezogen auf Ihre Bildungsergebnisse. Die Initiatoren der Studie sind die teilnehmenden Staaten, Auftraggeber sind die nationalen Bildungsministerien.

Welche PISA Studie ist die aktuellste?

PISA 2018: Deutschland, Österreich, Schweiz

Mit 79 Teilnehmerländern- und Regionen war PISA 2018 die bisher größte PISA-Studie. Schwerpunkt war dieses Mal die Lesekompetenz.

Wann war die letzte PISA Studie?

Die PISA-Testungen finden seit 2015 vollständig am Computer statt. Die Testungen in PISA 2022 sind abgeschlossen und es findet die Auswertung der Daten statt.

Wird PISA noch gebraucht?

Sind 20 Jahre PISA genug? Nein, denn wir brauchen den kritischen Blick auf Schulsystem und Gesellschaft. Zwar wird ein Teil der Problemanalyse seit 2009 vom Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen übernommen, das nationale Bildungsstandards entwickelt und überprüft.

Wer finanziert die PISA Studie?

In Deutschland wird die PISA-Studie zum einen von der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (KMK), zum anderen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), finanziert.

Wann war die Bildungsexpansion?

Die Bildungsexpansion setzte in der Bundesrepublik bereits in den 1950er-Jahren ein, verlief dann allerdings nicht gleichmäßig, sondern im Wechsel von Schub und Stagnation. Ein kräftiger Schub erfolgte im Zusammenhang mit den bildungspolitischen Debatten der 1960er-Jahre.

Welche Schulen nehmen an PISA teil?

Darunter sind alle Schularten, also Gymnasien, Realschulen, Hauptschulen, Schulen mit mehreren Bildungsgängen, integrierte Gesamtschulen, Sonder- und Förderschulen sowie berufliche Schulen. Zusätzlich nimmt Deutschland an der internationalen Option der klassenbasierten Testung teil.

Wo sind die besten Schüler der Welt?

Im Durchschnitt erzielten die Schülerinnen und Schüler im OECD-Raum 488 Punkte auf PISA-Skala. Mädchen erreichten durchschnittlich 491 Punkte, Jungen 485 Punkte. Estland ist mit durchschnittlich 526 Punkten das OECD-Land, welches bei PISA die besten Ergebnisse erzielte, gefolgt von Japan und Korea mit 520 Punkten.

Welches Land ist das beste in Mathe?

Länder mit den höchsten Punktzahlen in Mathematik bei der PISA-Studie 2018. Die SchülerInnen aus Singapur erreichten bei der PISA-Studie 2018 im Bereich Mathematik eine Punktzahl von 569 und damit das beste Ergebnis aller Länder.

Wo gibt es die besten Schüler?

Wichtigste Ergebnisse:

Ranking: Die besten Ergebnisse erzielen Sachsen (1.) und Bayern (2.). Auf Platz drei landet Hamburg, das sich wie das Saarland (5.)

Welches Land hat bei der PISA Studie am besten abgeschnitten?

Die SchülerInnen aus Singapur erreichten bei der PISA-Studie 2018 im Bereich Lesekompetenz eine Punktzahl von 549 und damit das beste Ergebnis aller Länder. Im Ranking der OECD-Länder belegte Estland den ersten Platz, danach folgen Kanada auf Platz 2 und Finnland auf Platz 3.

Warum ist das finnische Schulsystem besser?

Die Grundidee des finnischen Schulsystems ist es, allen Schülern die gleiche Chance zu geben. Es gilt das Prinzip, jede und jeder hat Fähigkeiten, von denen andere lernen können. Ermöglicht wird das z.B. durch viel Gruppenarbeit im Unterricht, bei der jeder jedem hilft.

Wann ist der PISA Test 2022?

Die Schüler/innen beantworten den Fragebogen direkt im Anschluss an den Test; den Schulleiterinnen und Schulleitern wird ein Onlinefragebogen zur Verfügung gestellt. In Österreich findet der PISA-Test zwischen 20. April und 31. Mai 2022 statt.

Wer steht hinter PISA?

PISA ist ein gemeinsames Projekt der OECD-Staaten, das die Kompetenzen von 15-/16-jährigen Schülerinnen und Schülern in drei zentralen Bereichen misst: Lesen, Mathematik und Naturwissenschaft.

Wann war die Bildungsexpansion in Deutschland?

Gab es 1830 in Deutschland etwa 16.000 Studenten so stieg diese Zahl bis zum Ende des Kaiserreichs 1918 auf das 10fache und bis 2015 auf das 200fache. Bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 stieg die Studentenzahl weiter.

Was versteht man unter sozialer Herkunft?

Soziale Herkunft als Diversity-Merkmal bezeichnet das soziokulturelle und auch ökonomische Erbe, das jeder Mensch durch Geburt und Sozialisation mit sich trägt. Aus diskriminierungssensibler Perspektive ist die soziale Herkunft geprägt von ungleicher Ressourcenverteilung.

Wie sind die Bildungschancen in Deutschland?

Wer heute in Deutschland die Hochschulreife erlangt oder eine Berufsausbildung abschließt, hat gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Im Jahr 2018 verfügten in Deutschland rund 88 von 100 Menschen im Alter von 25 bis 64 Jahren über mindestens eine dieser Qualifikationen.

Welche Kritik wird gegenüber der OECD geäußert?

Der Bildungswissenschaftler Eckhard Klieme wirft der OECD in der ZEIT einen falschen Umgang mit ihren Pisa-Daten vor. Diese würden überinterpretiert. Weiter versuche die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, mit ihren Daten Politik zu machen.