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Was ist besser Kleingewerbe oder Freiberufler?

Gefragt von: Nikolai Ernst  |  Letzte Aktualisierung: 28. Juni 2023
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Freiberufler haben's gut: Sie bezahlen weniger Steuern, dürfen unabhängig von der Höhe Ihrer Umsätze und Gewinn eine vereinfachte Buchführung verwenden, müssen weniger Melde- und Prüfvorschriften beachten und genießen auch sonst zahlreiche Sonderrechte.

Was ist der Unterschied zwischen freiberuflich und Kleingewerbe?

Der Freiberufler erzielt Einkünfte aus selbständiger Arbeit (§ 18 EStG), der Gewerbetreibende erzielt hingegen Einkünfte aus Gewerbebetrieb (§§ 15-17 EStG).

Welche Vorteile hat man als Freiberufler?

Die Vorteile von Freelancern
  • Vorteil: Die Unabhängigkeit. ...
  • Vorteil: Die Freiheit. ...
  • Vorteil: Ein höheres Einkommen. ...
  • Vorteil: Keine großen Hindernisse. ...
  • Nachteil: Ein sehr hoher zeitlicher Aufwand. ...
  • Nachteil: Die Vorsorge ist Privatsache. ...
  • Nachteil: Allein bei Krankheit, kein Urlaubsanspruch. ...
  • Nachteil: Das unternehmerische Risiko.

Wann lohnt sich Freiberuflichkeit?

Wenn Sie Ihren Berufseinstieg noch vor sich haben oder sich gerade ohnehin inmitten der Jobsuche oder einer beruflichen Neuorientierung befinden, könnte dies der perfekte Zeitpunkt für den Sprung in die Freiberuflichkeit sein – oder, um einen bereits bestehenden Nebenerwerb auszubauen.

Welche Nachteile hat ein Kleingewerbe?

Ein Kleingewerbe ist ein Unternehmen, das die Kleinunternehmerregelung beansprucht und nur im kleinen Umfang betrieben wird.
...
Nachteile:
  • Keine freie Firmierung möglich.
  • Haftung auch mit Privatvermögen.
  • Unter Umständen Probleme mit Investoren.

Freiberufliche oder gewerbliche Tätigkeit anmelden? DAS sind die Unterschiede Freiberufler & Gewerbe

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Für wen lohnt sich ein Kleingewerbe?

Ganz kurz und knapp können wir dir gleich sagen: Ein Kleingewerbe zu betreiben lohnt sich besonders in zwei Fällen. Erstens, wenn du ein Einzelunternehmen gründest und zweitens, wenn du nebenberuflich selbstständig oder saisonal selbstständig bist und deine Umsätze niedriger sind.

Was kostet mich ein Kleingewerbe im Jahr?

Sie setzt sich aus einem ertragsabhängigen Grundbetrag und einer Umlage, die durch die jeweilige regional zuständige IHK individuell festgelegt wird, zusammen. In der Regel liegt der Betrag für Kleingewerbetreibende letztlich zwischen 25 und 200 Euro pro Jahr.

Wie viel Geld darf man als Freiberufler verdienen?

Kleinunternehmer bist du, wenn dein Gewinn aus dem vorangegangenen ganzen Jahr bei nicht mehr als 22.000€ lag. Zusätzlich dürfen deine Einnahmen im laufenden Jahr die Grenze von 50.000€ voraussichtlich nicht überschreiten.

Wie viel Prozent Steuern zahlt man als Freiberufler?

Erst wenn dein erwirtschaftetes Einkommen als Freiberufler den sogenannten Steuerfreibetrag von jährlich 9.744 Euro übersteigt, wird für die darüber liegende Summe deiner freiberuflichen Tätigkeit Einkommenssteuer fällig. Der Steuersatz steigt dabei, je nach Einkommen, von 14 Prozent auf bis zu 42 Prozent an.

Wie viel Steuern muss ich als Freiberufler zahlen?

Für den Freiberufler gilt die Einkommensteuerpflicht genauso wie für alle natürlichen Personen. Im Gegensatz dazu gibt es auch die Körperschaftsteuer für Kapitalgesellschaften.

Was darf ein Freiberufler nicht?

Grundsätzlich gilt, dass Freiberufler wissenschaftliche, künstlerische, erzieherische oder schriftstellerische Tätigkeiten ausüben, die nicht der Gewerbeordnung unterliegen.

Welche Kosten kommen auf einen Freiberufler zu?

Im Schnitt liegt der Stundensatz von Freelancern in Deutschland laut dem Freelancer-Kompass 2021 aktuell bei etwa 94 Euro. Damit bewegt er sich seit 2019 etwa auf dem gleichen Niveau. Der Stundensatz kann jedoch je nach Rolle und Branche variieren.

Welche Tätigkeiten darf ich als Freiberufler ausüben?

  • Freie Heilkundliche Berufe. Ärzte. Zahnärzte. Tierärzte. Apotheker. ...
  • Freie Rechts-, Wirtschafts- und Steuerberatende Berufe. Rechtsanwälte. Notare. Patentanwälte. ...
  • Freie Technische/ Naturwissenschaftliche Berufe. Architekten. Landschaftsarchitekten. Innenarchitekten. ...
  • Freie Kulturschaffende Berufe. Künstler. Tanzlehrer. Diplompädagogen.

Wie viel darf man als Freiberufler ohne Gewerbe verdienen?

Kleingewerbetreibende müssen eine Gewerbeanmeldung vornehmen und Gewerbesteuern zahlen – genau wie ein gewöhnliches Gewerbe. Du musst keine Gewerbesteuer zahlen, wenn dein Gewinn den Freibetrag von 24.500 Euro nicht überschreitet.

Wie viel darf man als Kleingewerbe verdienen 2022?

Für 2022 und 2023 gilt: Die Umsatzgrenze für Kleinunternehmer i.H.v. 22.000 € pro Jahr bleibt gleich.

Ist ein Kleingewerbe steuerfrei?

Ist das Kleingewerbe im Nebengewerbe steuerfrei? Nein, der Gewinn aus dem Nebengewerbe wird im Rahmen der Einkommensteuer versteuert. Wählt der Unternehmer die Kleinunternehmerregelung, bezahlt er keine Umsatzsteuer. Bei der Gewerbesteuer gibt es einen Freibetrag von 24.500 €.

Wie viel Steuern bei 20000 Euro Gewinn?

Christoph ist alleinstehend und hat ein zu versteuerndes Einkommen (zvE) von 20.000 Euro im Jahr 2023. Er muss dafür 1.956 Euro Einkommensteuer zahlen. Das sind 9,78 Prozent seines Einkommens, Durchschnittssteuersatz genannt.

Wie muss ich mich als Freiberufler versichern?

Für alle Freiberufler besteht eine Versicherungspflicht in der Krankenversicherung. Bei einigen freien Berufen kann man wählen zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung, in manchen freien Berufen (z.B. Künstlern) besteht eine Versicherungspflicht in der Künstlersozialkasse (KSK).

Wie viel Stunden darf man als Freiberufler arbeiten?

Nach §3 Arbeitszeitgestetz (ArbZG) darf die maximale Arbeitszeit zehn Stunden pro Tag nicht überschreiten. Das bedeutet: Wenn ihr acht Stunden in eurem Hauptjob arbeitet, dürftet ihr theoretisch nur noch höchstens zwei Stunden für eure freiberufliche Nebentätigkeit aufbringen.

Bin ich als Freiberufler umsatzsteuerpflichtig?

Freiberufler und Steuern: Umsatzsteuer

Prinzipiell ist jeder Unternehmer, und damit auch jeder Selbstständige, umsatzsteuerpflichtig. Umgangssprachlich als Mehrwertsteuer bekannt, fällt diese für Freiberufler wichtige Steuer auf alle Umsätze an, die innerhalb Deutschlands erwirtschaftet werden.

Wie viel Stundenlohn bei Kleingewerbe?

Die 20 € pro Stunde sind aber auch das Minimum und du solltest immer mindestens 20 € pro Stunde für dich einplanen.

Wie krankenversichert bei Kleingewerbe?

Kleingewerbetreibende zahlen den Krankenversicherungsbeitrag vollständig. Damit beträgt der Basistarif 14 % vom Einkommen. Mit der Zusatzversicherung für Krankentagegeld liegt er bei 14,6 %. Hinzu kommt ein Zusatzbeitrag in Höhe von durchschnittlich 1,3 %, der von jeder Krankenkasse individuell erhoben wird.

Kann ich als Kleinunternehmer ein Auto von der Steuer absetzen?

2- AUTO ABSETZEN

Wenn das Auto nicht zum Betriebsvermögen gehört, können Sie für Dienstreisen 0,30 € pro Kilometer abziehen. Wenn Sie Ihr Auto zu mehr als 50 % für Ihre Geschäftstätigkeit nutzen, gehört Ihr Auto obligatorisch zum Betriebsvermögen.

Wird das Kleingewerbe auf das Gehalt angerechnet?

Nach der Berücksichtigung einiger Freigrenzen, Freibeträgen und abzugsfähiger Ausgaben erhältst du dein zu versteuerndes Einkommen. Somit erklärt sich, dass durch das Betreiben eines Kleingewerbes, indem du Einkünfte erzielst, auch dein zu versteuerndes Einkommen erhöht wird.

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