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Was fällt alles unter das Briefgeheimnis?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Tilo Vogel B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Das Briefgeheimnis: privat und geschäftlich
Briefe, Postkarten, Pakete, Telegramme: Sie alle fallen unter das Briefgeheimnis, das durch § 10 des Grundgesetzes (GG) geschützt ist. Personen, die verschlossene Briefe oder andere Dokumente öffnen, die nicht für sie bestimmt sind, machen sich strafbar.

Wann gilt das Briefgeheimnis nicht?

Viele Menschen unterliegen dem Irrtum, dass innerhalb einer Ehe oder Familie Post- und Briefgeheimnis nicht gelten. Doch der Familienstand zum Empfänger des Briefes schränkt dessen Grundrechte nicht ein. Das bedeutet: Das Briefgeheimnis gilt unter Eheleuten ebenso wie unter Eltern und deren Kindern.

Wann darf man das Briefgeheimnis brechen?

Eine Verletzung des Briefgeheimnisses liegt immer dann vor, wenn unbefugt ein verschlossenes Schriftstück oder ein verschlossener Brief geöffnet werden, wenn diese nicht für die eigene Kenntnis bestimmt waren.

Wie weit geht das Briefgeheimnis?

Es umfasst nicht nur Briefe, sondern alle Postsendungen, die von einem / -r Adressat:in an eine:n persönliche:n Empfänger:in gerichtet wurden. Das Briefgeheimnis gilt also nicht nur für verschlossene schriftliche Mitteilungen, sondern auch für Postkarten, Pakete usw.

Wer unterliegt dem Postgeheimnis?

„Postgeheimnis und Datenschutz“

Unternehmen, die geschäftsmäßig Postdienste erbringen oder an der Erbringung solcher Dienste mitwirken, sind hinsichtlich ihrer Postdienste zur Wahrung des Postgeheimnisses verpflichtet. Außerdem unterliegen sie den datenschutzrechtlichen Regelungen des am 25.

Das Briefgeheimnis

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Ist fremde Post öffnen strafbar?

Verletzen des Briefgeheimnisses – das sagt der Gesetzgeber

Unter anderem wird in dem Gesetz definiert, was alles unter das sogenannte Briefgeheimnis fällt. Wer unbefugt einen verschlossenen Brief oder ein anderes verschlossenes Schriftstück, das nicht zu seiner Kenntnis bestimmt ist, öffnet, macht sich strafbar.

Wie hoch ist die Geldstrafe bei Briefgeheimnis?

2. sich vom Inhalt eines solchen Schriftstücks ohne Öffnung des Verschlusses unter Anwendung technischer Mittel Kenntnis verschafft, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in § 206 mit Strafe bedroht ist.

Was passiert wenn man das Briefgeheimnis bricht?

Strafgesetzbuch (StGB) § 202 Verletzung des Briefgeheimnisses

sich vom Inhalt eines solchen Schriftstücks ohne Öffnung des Verschlusses unter Anwendung technischer Mittel Kenntnis verschafft, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in § 206 mit Strafe bedroht ist.

Welche Briefe dürfen nicht geöffnet werden?

Grundsätzlich gelten die gleichen Regelungen wie im normalen Geschäftsverkehr, dass Briefe von einer dritten Person geöffnet werden dürfen. Ist die Post jedoch mit einem Vertraulichkeitsvermerk versehen, ist das Öffnen unzulässig.

Bin ich verpflichtet Post weiterzuleiten?

Als falscher Adressat haben Sie die Pflicht, die Briefsendung entsprechend weiterzuleiten. Handelt es sich um einen falschen Einwurf und Sie kennen den Adressaten, übergeben Sie den Brief direkt an den eigentlichen Empfänger. Es reicht, wenn Sie die Sendung in den Briefkasten werfen.

Was passiert wenn jemand meine Post öffnet?

B. Briefe, aber auch Tagebücher oder Notizen, öffnet, die erkennbar nicht für ihn bestimmt sind, macht sich wegen Verletzung des Briefgeheimnisses strafbar. Zeigt der Betroffene ihn an, muss er mit einer Geldstrafe oder gar mit einer Freiheitsstrafe rechnen (§ 202 Strafgesetzbuch).

Was tun wenn man fremde Post bekommt?

Haben Sie irrtümlich Post einer fremden Person erhalten, werfen Sie den Brief kurzerhand in einen Briefkasten der Deutschen Post ein. Der Brief wird dann erneut sortiert und dem korrekten Empfänger wahrscheinlich am nächsten Tag zugestellt.

Wie lange muss man fremde Post aufbewahren?

Wie lange muss ich ein Paket aufbewahren? Dafür gibt es keine klaren Vorgaben. Was Sie machen können: Informieren Sie Ihren Nachbarn, wenn Sie lange von ihm nichts hören. Zwar muss auch der Zusteller ihn über die Ersatzzustellung informieren, aber es gibt immer mal wieder Fälle, wo so etwas unterbleibt.

Wann darf ein Brief nur persönlich geöffnet werden?

Steht auf dem Umschlag neben dem Namen des Adressaten also zusätzlich der Hinweis „vertraulich“, „persönlich“, „privat“, „eigenhändig“ oder „ausschließlich“, darf nur der Empfänger selbst den Brief öffnen und lesen. Beim Öffnen der Briefe liegt in diesem Fall ein Verstoß gegen das Briefgeheimnis vor (LAG Hamm, Urt. v.

Ist es strafbar andere E Mails zu lesen?

Wer also unbefugt mit einem fremden Passwort E-Mails mitliest, macht sich grundsätzlich strafbar. Sobald ein Strafantrag bei der Polizei vorliegt, drohen in der Theorie bis zu zwei Jahre Gefängnis. In der Praxis ist bei Spionage unter Eheleuten aber wahrscheinlich mit einer Geldstrafe zu rechnen.

Wo schreibe ich persönlich vertraulich?

Vertraulichkeitsvermerk/persönliche Zustellung

Ist das Adressfeld mit einem Zusatz „persönlich“ und/oder „vertraulich“ versehen, darf die Post ausschließlich vom Adressaten geöffnet werden. Das Öffnen dieser Post ist als Verletzung des Briefgeheimnisses zu werten und kann die bereits oben genannten Folgen haben.

Wann ist ein Brief persönlich adressiert?

Wenn Sie sichergehen möchten, dass ein Brief, der persönlich/vertraulich an eine Person in einem Unternehmen gerichtet ist, auch nur von dieser geöffnet und gelesen wird, kennzeichnen Sie das Schreiben mit dem Vermerk „Vertraulich“ oder „Persönlich“.

Wie öffne ich einen Brief ohne dass man es merkt?

Benutze ein stumpfes, sanftes Werkzeug wie den Zungenspatel oder ein Buttermesser oder, vorsichtig, ein Taschenmesser. Die Lasche wird sich nicht von alleine öffnen, aber wenn du Glück hast, wird sie so lose, dass du sie ohne reißen öffnen kannst. Verschließe den Umschlag wieder wenn du fertig bist.

Wer darf C o öffnen?

Eingesetzt wird das Kürzel auf Briefen, vor allem an Unternehmen, Firmen und Institutionen. Nach dem „c/o“ steht ein Name. Die weitere Adressangabe enthält wie gewohnt die Anschrift, Postleitzahl und Stadt. Briefe und andere Post, die mit „c/o“ versehen ist, dürfen nur von der angegeben Person geöffnet werden.

Kann man Briefe durchleuchten?

Verdächtige Post könnten Mitarbeiter in speziellen Geräten durchleuchten lassen - soweit vorhanden - oder in besonderen Sicherheitstaschen aufbewahren, bis die Polizei komme.

Wann ist eine Sache geringwertig?

Die Geringwertigkeit der Sache bestimmt sich nach ihrem Verkehrswert und wen dieser als eher unbedeutend angesehen wird. Derzeit wird die Grenze der Geringwertigkeit zwischen 25 und 30 Euro angenommen. Der Diebstahl geringwertiger Sachen, gem. § 248 a Strafgesetzbuch ist ein sogenanntes Antragsdelikt.

Ist Nötigung strafbar?

Strafgesetzbuch (StGB) § 240 Nötigung

(1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Wird die Post kontrolliert?

Der Inhalt von Sendungen wird nur kontrolliert, wenn eine Sendung beschädigt ist und nachverpackt werden muss, oder wenn eine Sendung beim Absender und Empfänger unzustellbar ist. Das ist nicht neu sondern schon immer in §39 Absatz 4 Postgesetz geregelt.

Ist das Briefgeheimnis aufgehoben?

Das Briefgeheimnis steht in Artikel 10 des deutschen Grundgesetzes und genauer in Paragraf 202 des Strafgesetzbuchs. Es besagt, dass niemand einen verschlossenen Brief oder ein anderes verschlossenes Schriftstück, das nicht zu seiner Kenntnis bestimmt ist, öffnen darf.

Haben Minderjährige ein Briefgeheimnis?

Das Briefgeheimnis gilt dem Grundsatz nach auch für minderjährige Kinder und Jugendliche. Eltern, Pflegeeltern oder der Vormund sind in ihrer Wahrnehmung der elterlichen Sorge jedoch selbstverständlich berechtigt und verpflichtet, das anvertraute Kind vor Fehlentwicklungen und Gefahren für sein Wohl zu schützen.