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Was darf der Betriebsarzt dem Arbeitgeber sagen?

Gefragt von: Bodo Kirchner  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Der Betriebsarzt unterliegt - wie jeder Mediziner - der ärztlichen Schweigepflicht. Er darf dem Arbeitgeber nur mitteilen, was der Bewerber ihm erlaubt. In der Regel: arbeitsfähig oder nicht. Liegt zum Beispiel ein positiver Drogentest vor, bleiben die Befunde unter Verschluss.

Was darf ein Betriebsarzt dem Arbeitgeber mitteilen?

Im Anschluss an die Untersuchung darf der Betriebsarzt dem Arbeitgeber lediglich mitteilen, ob ein Arbeitnehmer für eine bestimmte Arbeitsaufgabe geeignet, eingeschränkt geeignet oder nicht geeignet ist. Die Mitteilung hat sich also auf das Ergebnis der medizinischen Untersuchung zu beschränken.

Was sollte man dem Betriebsarzt nicht sagen?

Der Betriebsarzt hat kein weitergehendes Fragerecht als der Arbeitgeber. Unzulässig sind Fragen nach Schwangerschaft, Vorerkrankungen, Krankheiten der Eltern und nach persönlichen Gewohnheiten, die nichts mit dem Arbeitsplatz zu tun haben. Unzulässig sind im Grundsatz auch genetische Untersuchungen (Ausnahmen s.

Was darf der Betriebsarzt und was nicht?

Er darf nicht über das ihm Anvertraute oder über Ergebnisse der Untersuchung den Arbeitgeber informieren. Wenn er die ärztliche Schweigepflicht bricht, macht er sich strafbar. Der Betriebsarzt darf lediglich eine Beurteilung abgeben, ob ein Arbeitsplatz für den Arbeitnehmer geeignet oder eben nicht geeignet ist.

Kann man Betriebsarzt vertrauen?

In § 3 (3) Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) heißt es: „Zu den Aufgaben der Betriebsärzte gehört es nicht, Krankmeldungen der Arbeitnehmer auf ihre Berechtigung zu überprüfen. “ Der Betriebsarzt hat ferner keine vertrauensärztliche Funktion.

Der Arbeitgeber misstraut meiner AU und schickt mich zum Betriebsarzt. Darf er das?

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Was kann der Betriebsarzt entscheiden?

Beratung von Arbeitgeber und Arbeitnehmern in allen Fragen des medizinischen Arbeitsschutzes. Unterstützung bei der Beurteilung der Arbeitsbedingungen (Gefährdungsbeurteilung) Untersuchung und arbeitsmedizinische Beurteilung der Arbeitnehmer, Erfassung und Auswertung der Untersuchungsergebnisse.

Kann der Betriebsarzt krank schreiben?

Obwohl natürlich auch der Betriebsarzt der ärztlichen Schweigepflicht unterliegt, schreibt der Gesetzgeber vor, dass ein solches Dilemma erst gar nicht entstehen darf. Aus dem Grund darf der Betriebsarzt keine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausschreiben. Krankschreiben dürfen nur Kassenärzte.

Was sage ich dem Betriebsarzt?

Der Betriebsarzt unterliegt - wie jeder Mediziner - der ärztlichen Schweigepflicht. Er darf dem Arbeitgeber nur mitteilen, was der Bewerber ihm erlaubt. In der Regel: arbeitsfähig oder nicht. Liegt zum Beispiel ein positiver Drogentest vor, bleiben die Befunde unter Verschluss.

Kann der Arbeitgeber eine ärztliche Untersuchung anordnen?

Ärztliche Einstellungsuntersuchungen kann der Arbeitgeber nur bei und im Rahmen eines berechtigten Interesses vom Arbeitnehmer verlangen. Die Untersuchung ist daher von vornherein auf die Eignung für den in Aussicht gestellten Arbeitsplatz und dessen Anforderungen zu begrenzen.

Bin ich verpflichtet zum Betriebsarzt zu gehen?

Der Arbeitnehmer ist im Normalfall nicht verpflichtet, sich vom Betriebsarzt untersuchen zu lassen, nur, weil der Arbeitgeber dies wünscht. Es gibt auch keine „ungeschriebene“ Pflicht des Arbeitnehmers zur betriebsärztlichen Untersuchung im laufenden Arbeitsverhältnis.

Kann mich mein Chef zum Betriebsarzt schicken?

Generell dürfen Arbeitgeber ab dem dritten Krankheitstag ärztliche Atteste von ihren Angestellten fordern. Wer krank ist, muss dies beweisen können – im Normalfall reicht ein Attest eines Mediziners Ihrer Wahl.

Kann Betriebsarzt Einstellung verhindern?

neue Beschäftigte gedacht, um deren Eignung zu prüfen. Allerdings ist nicht jede Untersuchung auch gesetzlich verankert und immer wieder passiert es, dass Teile der Untersuchung von Datenschützern und Arbeitsrechtsexperten kritisiert werden. Der Bewerber kann auch den vom Arbeitgeber gewählten Betriebsarzt ablehnen.

Ist die Fahrt zum Betriebsarzt Arbeitszeit?

Inwiefern wird der Termin beim Betriebsarzt als Arbeitszeit bewertet? Gemäß § 3 Abs. 3 Satz 1 ArbMedVV soll die arbeitsmedizinische Vorsorge während der Arbeitszeit stattfinden. Insofern besteht Anspruch auf bezahlte Arbeitsbefreiung.

Kann ich beim Betriebsarzt Blutabnahme verweigern?

Eine schriftliche Form ist hierfür nicht notwendig. Ziehen die Beschäftigten aber z. B. den Arm bei der Blutentnahme weg und verweigern diese, so gilt dies auch als Nichteinverständnis.

Was ist die G 25 Untersuchung?

13.09.2021. Die G25-Untersuchung ist eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung während der die körperliche Eignung von Mitarbeitern, die in ihrem Beruf Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten ausüben. Die Vorsorgeuntersuchung wird von einem Arzt oder von arbeitsmedizinisch geschultem Personal durchgeführt.

Wer beurteilt Arbeitsfähigkeit?

Die Feststellung der Arbeitsunfähigkeit erfolgt auf dem dafür vorgesehenen Vordruck durch den Vertragsarzt (früher Kassenarzt genannt). Nach § 275 Sozialgesetzbuch V kann der Arbeitgeber verlangen, dass die Krankenkasse eine Stellungnahme des Medizinischen Dienstes zur Überprüfung der Arbeitsunfähigkeit einholt.

Kann man wenn man zu oft krank ist gekündigt werden?

Wann muss ich mit einer Kündigung rechnen? Die Gerichte prüfen immer die letzten drei Jahre vor der Kündigung. War der Beschäftigte in drei Jahren immer mehr als 30 Tage krank, so droht eine Kündigung. Hier spricht man von häufigen Kurzerkrankungen.

Kann der Betriebsarzt ein Attest anzweifeln?

September 2021 entschieden, dass der Arbeitgeber eine Krankschreibung des Arbeitnehmers anfechten kann, wenn er Umstände darlegt, die ernsthafte Zweifel an der Erkrankung des Arbeitnehmers begründen. Dem Arbeitnehmer fällt dann die sekundäre Beweislast zu.

Kann der Arbeitgeber verlangen dass ein Betriebsarzt die Krankschreibung überprüft?

Grundsätzlich ist der Arbeitnehmer nicht verpflichtet, die Arbeitsunfähigkeit durch einen vom Arbeitgeber ausgewählten Arzt bestätigen zu lassen. Es gehört außerdem nicht zur Aufgabe der Betriebsärzte, Krankschreibungen auf ihre Richtigkeit zu prüfen.

Was muss ich zum Betriebsarzt mitnehmen?

Viele Arbeitnehmer machen sich Sorgen, ehrlich gegenüber dem Betriebsarzt zu sein.
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Gibt er seine Einwilligung ab, darf die Vorsorgebescheinigung des Betriebsarztes nur folgende Angaben enthalten:
  • Vorsorgeanlass.
  • Datum der Untersuchung.
  • Ärztliche Beurteilung, wann die nächste Vorsorge angemessen wäre.

Was kontrolliert der Arbeitsmediziner?

Sie hat in allen Fragen der auf die Arbeitsbelastungen bezogenen Prävention, der menschengerechten Arbeitsgestaltung, des Gesundheitsschutzes und der Arbeitshygiene mitzuwirken.

Wie lange dauert eine arbeitsmedizinische Untersuchung?

Die Untersuchung dauert etwa 45 Min bis 1,5 h (bei Ergometrie). Eine Nachuntersuchung muss je nach Lebensjahr oder ärztlichem Ermessen nach 12 – 36 Monaten erfolgen.

Was darf der Arbeitgeber bei Krankheit verlangen?

Angaben zur Art der Erkrankung kann der Arbeitgeber grundsätzlich nicht verlangen. Eine Ausnahme besteht dann, wenn es sich um eine schwerwiegende ansteckende Krankheit handelt, die die Einleitung von Schutzmaßnahmen zugunsten anderer Personen erfordert.

Was kann man tun wenn ein Mitarbeiter ständig krank ist?

Wie sollte ein Gespräch ablaufen?
  1. Begrüßung / Freude zeigen, dass er oder sie wieder da ist.
  2. Fragen, ob er oder sie wieder fit ist.
  3. Fragen, ob die Erkrankung mit der Arbeit zu tun hat.
  4. Informationen geben, was in der Abwesenheit im Betrieb passiert ist.
  5. Erzählen, welche Aufgaben im Team anstehen.

Was tun wenn der Chef nach Krankheit fragt?

Generell gilt: ist man als Arbeitnehmer erkrankt, so hat der Arbeitgeber keinen Zugriff auf Daten, die Rückschlüsse über die Art der Erkrankung zulassen. Gerade bei einem guten Verhältnis zum Arbeitgeber fragt der Arbeitgeber jedoch häufig höflich nach. Eine Antwort muss man darauf allerdings nicht geben.