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Was bringt ein Befreiungsausweis?

Gefragt von: Roswitha Wegner  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Nach der Genehmigung der Zuzahlungsbefreiung erhalten Sie von Ihrer Krankenkasse eine Bescheinigung (Befreiungsausweis) darüber, dass Sie für das laufende Kalenderjahr von den Zuzahlungen befreit sind. Dieser Befreiungsausweis ist überall vorzulegen, wo Sie eine Zuzahlung leisten müßten.

Was kann man mit Befreiungskarte machen?

Die Chroniker-Befreiungskarte ermöglicht es, den Höchstbetrag für Eigenanteile im Voraus zu bezahlen. Für das entsprechende Kalenderjahr fallen dann darüber hinaus keine Zuzahlungen mehr an.

Was bringt eine zuzahlungsbefreiung?

Wird der Antrag auf die Zuzahlungsbefreiung bewilligt, so erhalten Sie einen Befreiungsbescheid und oft auch einen Befreiungsausweis. Sie brauchen für den Rest des Jahres keine Zuzahlungen mehr zu leisten. Bereits zu viel geleistete Zuzahlungen werden Ihnen erstattet.

Wer zahlt wenn man einen Befreiungsausweis hat?

Ein Befreiungsausweis erhält man, wenn man von Zuzahlungen zu Medikamenten, oder Krankenhausaufenthalten befreit ist. Zum Beispiel als Asylbewerber oder bei chronischen Erkrankungen. Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse, ob dies auch auf Sie zutrifft.

Wann bekommt man einen Befreiungsausweis von der Krankenkasse?

Eine Befreiungsbescheinigung kann bei der Krankenkasse beantragt werden, sobald die Zuzahlungen die Belastungsgrenze im laufenden Jahr erreicht haben. Für den Antrag werden sowohl alle Originalbelege über die geleisteten Zuzahlungen als auch Kopien der Einkommensnachweise benötigt.

Zuzahlungsbefreiung einfach erklärt

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Wie teuer ist eine Befreiung?

Sie beträgt 2 Prozent des jährlichen Familien-Bruttoeinkommens. Für chronisch Kranke liegt sie bei 1 Prozent. Etwa 5,8 Millionen Menschen waren laut der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände 2019 von weiteren Zuzahlungen befreit.

Wie hoch ist der Freibetrag bei Zuzahlungen?

Für Familien gelten Freibeträge, die von den jährlichen Bruttoeinnahmen zum Lebensunterhalt abgezogen werden können. Die Höhe des Freibetrags richtet sich nach der sogenannten Bezugsgröße. Sie ist ein Durchschnittswert der Jahreseinnahmen aller Versicherten. Im Jahr 2021 liegt dieser Wert bei 39.480 Euro.

Wie lange ist ein Befreiungsausweis gültig?

Wenn Sie bereits Zuzahlungen in diesem Kalenderjahr geleistet haben, die Ihre Belastungsgrenze übersteigen, erstatten wir Ihnen den zu viel gezahlten Betrag und stellen Ihnen einen Befreiungsausweis bis Ende des Jahres aus.

Wird das Pflegegeld bei der zuzahlungsbefreiung angerechnet?

Nicht berücksichtigt werden zum Beispiel: BAföG, Kindergeld, Pflegegeld oder Wohngeld.

Was steht mir als chronisch Kranker zu?

Chronisch kranke Menschen können eine Zuzahlungsbefreiung bei ihrer Krankenkasse bereits bei Erreichen einer Belastungsgrenze von 1 % ihres jährlichen Bruttoeinkommens beantragen. Generell liegt die Belastungsgrenze bei 2 % des Bruttoeinkommens, Näheres siehe Zuzahlungsbefreiung Krankenversicherung.

Welche Zuzahlungen werden von der Krankenkasse erstattet?

Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Kosten dafür, der Versicherte trägt einen Teil davon als Zuzahlung mit. Versicherte zahlen für jedes verschreibungspflichtige Arzneimittel pro Packung zehn Prozent des Verkaufspreises dazu, höchstens zehn Euro und mindestens fünf Euro.

Wie lange kann man rückwirkend ein Antrag auf Zuzahlungsbefreiung?

Sie können den Antrag auf Zuzahlungsbefreiung für bis zu vier Jahre rückwirkend stellen. Prüfen Sie mit dem Barmer Zuzahlungsrechner, ob eine Befreiung von der Zuzahlung für Sie möglich ist.

Wie lange kann man Zuzahlungen zurückfordern?

2021 und 2022. Fazit: Sie zahlen für sich und Ihren Ehegatten maximal 281,56 € Zuzahlungen; danach können Sie sich befreien lassen und Ihre Krankenkasse übernimmt alle weiteren Zuzahlungen. Die Befreiung gilt immer für ein Kalenderjahr; im darauffolgenden Jahr muss sie neu beantragt werden.

Was fällt nicht unter die Zuzahlungsbefreiung?

Gesetzlich Versicherte müssen teilweise noch weitere Kosten im Zusammenhang mit ihrer Krankenversicherung leisten, z.B. individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) oder finanzielle Eigenbeiträge zum Zahnersatz. Diese werden bei der Berechnung der Zuzahlungsbefreiung jedoch nicht berücksichtigt.

Wer bekommt die 125 Euro bei Pflegegrad 1?

Pflegebedürftige in häuslicher Pflege haben Anspruch auf einen Entlastungsbetrag in Höhe von bis zu 125 Euro monatlich (also insgesamt bis zu 1.500 Euro im Jahr). Das gilt auch für Pflegebedürftige des Pflegegrades 1.

Was kostet Befreiung AOK?

Dann gilt für Sie ein festgesetzter Zuzahlungsbetrag: Schwerwiegend chronisch Kranke (1 Prozent Belastungsgrenze) zahlen 53,88 Euro zu (2022). Alle übrigen Erwachsenen (2 Prozent Belastungsgrenze) zahlen 107,76 Euro zu (2022).

Wie hoch ist die Belastungsgrenze 2022?

Für 2022 gelten dabei folgende Werte: 5.922 Euro für den ersten Angehörigen, 3.948 Euro für jeden weiteren Angehörigen. 8.388 Euro für jedes zu berücksichtigende Kind.

Wie hoch ist die Belastungsgrenze für chronisch Kranke?

Für Versicherte, die schwerwiegend chronisch krank sind, gilt eine Grenze von einem Prozent der Bruttoeinnahmen zum Lebensunterhalt, die für den gesamten Familienhaushalt gilt.

Welche Vorteile hat man als chronisch Kranker?

Versicherte mit schwerwiegenden chronischen Erkrankungen werden bei Zuzahlungen entlastet. Sie müssen Zuzahlungen nur bis zu einer Belastungsgrenze von 1 % der jährlichen Bruttoeinnahmen zum Lebensunterhalt leisten. Für alle anderen Versicherten beträgt die Belastungsgrenze 2 %.

Was zählt als schwer krank?

In der Chroniker-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses ist festgelegt: Als schwerwiegend chronisch krank gelten Sie, wenn Sie nachweislich wegen derselben Krankheit seit wenigstens einem Jahr in ärztlicher Dauerbehandlung sind.

Wer bestätigt mir eine chronische Krankheit?

Eine schwerwiegende chronische Krankheit müssen Sie mit einer ärztlichen Bescheinigung bei uns nachweisen. Diese brauchen wir, damit Sie die verringerte Zuzahlungsgrenze für sich oder Ihren Angehörigen nutzen können. Die Bescheinigung über Ihre chronische Erkrankung stellt Ihnen Ihr Arzt oder Ihre Ärztin aus.

Was zählt zu den chronischen Krankheiten?

Chronische Erkrankungen
  • Arthritis.
  • Arthrose.
  • Asthma bronchiale.
  • Chronische Lungenerkrankungen.
  • Depression.
  • Koronare Herzkrankheit und akuter Myokardinfarkt.
  • Muskuloskelettale Erkrankungen.
  • Myalgische Enzephalomyelitis (ME) / Chronic Fatigue Syndrome (CFS)

Können chronisch Kranke früher in Rente?

Sie erhalten eine Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung, wenn Sie wegen Krankheit oder Behinderung noch mindestens drei, aber nicht mehr sechs Stunden täglich arbeiten können. Und zwar nicht nur in Ihrer, sondern in allen Tätigkeiten.

Ist man mit zu hohem Blutdruck chronisch krank?

Die häufigsten chronischen Krankheiten in Deutschland

Dazu gehören beispielsweise Bluthochdruck (Hypertonie), Gefäßverkalkung (Arteriosklerose), koronare Herzkrankheit (KHK), Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder ein Herzinfarkt.