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Was bedeutet Schlussbericht bei Insolvenzverfahren?

Gefragt von: Kornelia Peters  |  Letzte Aktualisierung: 8. Juli 2023
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Hat der Insolvenzverwalter zuvor sämtliche Vermögensgegenstände verwertet und wurden in der Regel die zur Insolvenztabelle angemeldeten Forderungen geprüft, wird ein Schlussbericht verfasst. Dieser und die Schlussrechnung werden dem Insolvenzgericht zur Prüfung vorgelegt.

Was bedeutet Schlussbericht Insolvenzverfahren?

Schlussbericht und Schlusstermin

Nachdem sämtliche Vermögensgegenstände verwertet und alle angemeldeten Insolvenzforderungen abschließend geprüft sind, reicht der Insolvenzverwalter einen Schlussbericht und die Schlussrechnungslegung beim Insolvenzgericht ein.

Was passiert nach dem Schlusstermin im Insolvenzverfahren?

Im Anschluss an den Schlusstermin wird die vorhandene Vermögensmasse (nach Ausgleich der Kosten des Verfahrens) an die Gläubiger verteilt, das Insolvenzverfahren aufgehoben und die sogenannte Wohlverhaltensphase angeordnet.

Was passiert nach der Schlussverteilung im Insolvenzverfahren?

Die Schlussverteilung erfolgt, sobald die Verwertung der Insolvenzmasse abgeschlossen ist, § 196 Abs. 1 InsO. Die gesamte noch vorhandene Masse wird nach Maßgabe des Schlussverzeichnisses an die Gläubiger ausgeschüttet und markiert damit das Ende der Gesamtvollstreckung.

Was bedeutet die Schlussrechnung vom Insolvenzverwalter?

Die Schlussrechnung soll den Verfahrensbeteiligten, insb. den Gläubigern und dem Insolvenzgericht, ein vollständiges Bild über die Tätigkeit des Insolvenzverwalters vermitteln und ihnen sämtliche Informationen über den Verfahrensablauf zur Verfügung stellen.

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Was kommt nach dem Schlusstermin?

Das Insolvenzverfahren endet mit dem Schlusstermin. In dieser abschließenden Gläubigerversammlung erörtert der Insolvenzverwalter seine Schlussrechnung und die Gläubiger haben die Chance, Einwendungen gegen das Schlussverzeichnis zu erheben.

Was passiert wenn die Privatinsolvenz beendet ist?

Nach Ende der Abtretungsfrist werden alle Insolvenzgläubiger, der Insolvenzverwalter oder Treuhänder und der Schuldner angehört. Wird kein Versagungsantrag gestellt oder dieser als unzulässig oder unbegründet zurückgewiesen, wird dem Schuldner die Restschuldbefreiung erteilt.

Was kommt nach der Schlussverteilung?

Nach Durchführung der Schlussverteilung wird das Insolvenzverfahren durch das Insolvenzgericht aufgehoben (§ 200 InsO). Dies stellt im Regelinsolvenzverfahren den Abschluss des gesamten Verfahrens dar. Somit ist das Insolvenzverfahren beendet.

Wie lange dauert Schlussverteilung?

Die Schlussverteilung markiert (fast) das Ende des Regelverfahrens. Bis es soweit ist, vergehen in der Regel mehrere Jahre. Ist die Verwertung vollständig abgeschlossen, erfolgt die Schlussverteilung (§ 196 Abs. 1 InsO).

Was ist der Schlusstermin?

276. Der Schlusstermin gem. § 197 InsO ist die abschließende Gläubigerversammlung und hat aufgrund seiner besonderen Bedeutung – ebenso wie der Berichtstermin als erste Gläubigerversammlung – eine ausdrückliche Regelung erfahren.

Wie lange dauert der Bescheid über die Restschuldbefreiung?

Der Gesetzgeber hat die Dauer des Restschuldbefreiungsverfahrens auf drei Jahre verkürzt. Dies gilt sowohl in der Privatinsolvenz als auch für Personen, die im Rahmen einer Regelinsolvenz die Schuldenbefreiung beantragen. Diese dreijährige Verfahrensdauer gilt für alle nach dem 30.09.2020 gestellten Insolvenzanträge.

Kann ein Gläubiger die Restschuldbefreiung verhindern?

Der Gläubiger muss seinen Antrag frist- und formgerecht stellen und dabei insbesondere das Vorliegen eines Versagungsgrundes glaubhaft machen. Allerdings es ist nur dann gerechtfertigt, die Restschuldbefreiung per gerichtlicher Versagung verhindern, wenn den Schuldner ein entsprechendes Verschulden trifft.

Wann Schlussrechnung Insolvenzverfahren?

Nach § 66 Abs. 1 InsO hat der Insolvenzverwalter bei der Beendigung seines Amtes Rechnung zu legen (sog. Schlussrechnung). Diese Rechenschaftspflicht besteht gegenüber der Gläubigerversammlung.

Was bedeutet Ende der Wohlverhaltensphase?

Was passiert nach Ablauf der Wohlverhaltensphase? Wenn der Schuldner allen Obliegenheiten ordnungsgemäß nachkommt, erwartet ihn am Ende der Wohlverhaltensphase die Restschuldbefreiung. Das heißt er ist nach der erfolgreichen Beendung der Phase komplett von seinen Schulden befreit!

Was passiert nach Antrag auf Restschuldbefreiung?

Mit der rechtskräftigen Versagung der Restschuldbefreiung ist die angestrebte Restschuldbefreiung gescheitert. Die Gläubigerinnen und Gläubiger können ihre Forderungen wieder uneingeschränkt geltend machen und auf das gesamte pfändbare Vermögen der Schuldnerin oder des Schuldners zugreifen ( § 299 InsO ).

Wann werden Gläubiger ausgezahlt?

Auszahlungen an Gläubiger sind frühestens nach dem ersten Prüfungstermin und der Gläubigerversammlung. In der Praxis dauern Insolvenzverfahren oft viele Jahre und die Auszahlung zieht sich hin. § 187 Abs. 2 InsO sieht Abschlagszahlungen vor, wenn dafür genügend Barmittel zur Verfügung stehen.

Ist man nach der Restschuldbefreiung wieder kreditwürdig?

Wie lange steht man nach einer Privatinsolvenz noch in der Schufa? Erst, wenn man als schuldenfrei gilt, wird nach einem weiteren Zeitraum von drei Jahren die Restschuldbefreiung auf den Tag genau erteilt und aus den Datenbanken der Kreditauskunfteien wieder gelöscht.

Werden Gläubiger über Restschuldbefreiung informiert?

D.h. jeder Gläubiger muss sich die Eröffnung des Insolvenzverfahrens als auch die erteilte Restschuldbefreiung zurechnen lassen. Die Veröffentlichung eines Insovlenzverfahren erfolgt unter www.insolvenzbekanntmachung.de. Hier hat jeder Gläubiger die Möglichkeit sich zu informieren, so auch der jetzige Gläubiger.

Ist man nach der Restschuldbefreiung schuldenfrei?

Nachdem Ihnen am Ende des Regelinsolvenzverfahrens oder der Privatinsolvenz die Restschuldbefreiung erteilt wurde, sind Sie schuldenfrei. Das bedeutet unter anderem: von nahezu allen Verbindlichkeiten, die vor der Insolvenz bestanden haben, sind Sie nun endgültig befreit.

Wie lange dauert es bis die Restschuldbefreiung rechtskräftig wird?

Wie lange dauert es, bis die Restschuldbefreiung rechtskräftig wird? Das Insolvenzgericht erteilt die Restschuldbefreiung in der Regel am letzten Termin des Verfahrens. Rechtskräftig ist die Erteilung aber erst, wenn der Schuldner den Beschluss erhalten hat und innerhalb von 2 Wochen keine Beschwerde einlegt.

Wann wird in der Wohlverhaltensphase das letzte Mal gepfändet?

Der Schuldner muss sein pfändbares Einkommen während der Wohlverhaltensphase, der sogenannten Abtretungsfrist an den Treuhänder abgegeben. Die Wohlverhaltensperiode beginnt mit der Insolvenzeröffnung und dauert drei Jahre bis zur Erteilung der Restschuldbefreiung.

Wann endet das Amt des Insolvenzverwalters?

Das Amt des Insolvenzverwalters endet stets mit Aufhebung des Verfahrens, gleich aus welchem Grund (§§ 207 ff. InsO). Üblicherweise sollte dies nach der Schlussverteilung sein.

Wird in der Restschuldbefreiung noch gepfändet?

Nach Erteilung der Restschuldbefreiung sollte darauf hingewirkt werden, dass sämtliche dann noch bestehenden Kontopfändungen von den Gläubigern zurückgenommen oder vom Vollstreckungsgericht im Wege der Vollstreckungsgegenklage aufgehoben werden.

Wie hoch sind die Gebühren nach der Restschuldbefreiung?

Die Gerichtskosten eines Verbraucherinsolvenzverfahren belaufen sich grob geschätzt auf etwa 2.000 €. Das Insolvenzverfahren eines Selbstständigen ist noch teurer. Wenn Sie kein oder nur überschaubares pfändbares Einkommen haben, werden Ihnen die Gerichtskosten auf Antrag gestundet.

Wie lange kann Restschuldbefreiung versagt werden?

Zu einer Versagung der Restschuldbefreiung führt es, wenn Sie innerhalb von 3 Jahren vor Ihrem Insolvenzantrag vorsätzlich oder fahrlässig falsche Angaben über Ihre wirtschaftlichen Verhältnisse gegenüber Banken oder Behörden gemacht haben (§ 290 Abs. 1 Nr. 2 InsO).