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Was bedeutet eine Wohnung besenrein zu übergeben?

Gefragt von: Herr Jörg Becker B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Besenrein bedeutet nach Darstellung des Deutschen Mieterbundes (DMB), dass die Wohnung im sauberen Zustand zurückzugeben ist. Mieter müssen dann aber nicht beispielsweise Küche und Keller von Grund auf reinigen oder die Fenster frisch putzen.

Wann Wohnung besenrein übergeben?

Der besenreine Zustand gehört zur ordnungsgemäßen Übergabe einer Mietwohnung dazu. Bei der Frage, wann eine Wohnung "besenrein" ist, gibt es einigen Interpretationsspielraum– zumal der Begriff nicht im Gesetz zu finden ist. Laut Rechtsprechung genügt eine grobe Reinigung, also etwa das Kehren und Saugen der Flächen.

Was heißt besenrein putzen?

Nach dem Bundesgerichtshof (BGH) bedeutet "besenrein", dass mit einem Besen grob gereinigt worden ist (BGH-Urteil vom 28.06.2006, VIII ZR 124/05). Als Mieter muss man also die Wohnung oder das Haus nach dieser Rechtsprechnung lediglich durchfegen und damit grobe Verschmutzungen beseitigen.

Wie sauber muss eine Wohnung übergeben werden?

Bei Übergabe der Wohnung muss der Vermieter normale Gebrauchsspuren hinnehmen. Kratzer im Boden oder Verfärbungen auf Fliesen oder Fugen sind keine Mängel und müssen nicht vom Mieter beseitigt werden. Außerdem muss die Übergabe einer Mietwohnung nur besenrein erfolgen. Gründlich geputzt werden muss also nicht.

Wie muss eine Wohnung nach Auszug übergeben werden?

In § 546 BGB steht, dass der Mieter beim Auszug verpflichtet ist, die Wohnung besenrein an den Vermieter zu übergeben. Das bedeutet, dass alle Böden gekehrt und Teppichböden gesaugt werden müssen. Das gilt auch für Nebenräume wie Keller oder Garagen.

Wohnungsübergabe - In welchem Zustand muss zurückgegeben werden? Was darf der Vermieter verlangen?

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Ist der Mieter verpflichtet bei Auszug zu streichen?

Eine grundsätzliche Renovierungspflicht zum Auszug gibt es nicht. Hat der Mieter die Wohnung frisch gestrichen, weil es im Mietvertrag so vereinbart war, und erfährt er erst später, dass er das nicht hätte tun müssen, kann er die Kosten vom Vermieter zurückverlangen.

Was gehört alles zu besenrein?

Besenrein bedeutet, dass Böden gründlich gefegt oder gesaugt werden müssen. Küche und Bad sollten grob gereinigt werden. Auch grobe Verschmutzungen an Fenster, Türen, Wänden und Decken müssen entfernt werden. Zudem muss das Mietobjekt bei der Übergabe vollständig geräumt sein.

Was heißt besenrein verlassen?

Besenrein bedeutet nach Darstellung des Deutschen Mieterbundes (DMB), dass die Wohnung im sauberen Zustand zurückzugeben ist. Mieter müssen dann aber nicht beispielsweise Küche und Keller von Grund auf reinigen oder die Fenster frisch putzen.

Was muss alles geputzt werden bei Auszug?

Der Mieter muss die Wohnung nach dem Mietrecht beim Auszug im Regelfall nicht renovieren. Dies gilt nur dann, wenn beide Parteien im Mietvertrag eine Vereinbarung hierüber getroffen haben. Ist dies der Fall, muss der Mieter Wände und Decken, Fenster und Türen von innen sowie vorhandene Heizkörper streichen.

Ist Mieter verpflichtet Fenster zu putzen?

Fenster putzen für Mieter keine Pflicht. Wann und wie zu reinigen ist, bleibt aber dennoch grundsätzlich dem Mieter überlassen: Fenster putzen ist nicht jedermanns Sache und daher können die Meinungen von Mieter und Vermieter hier unterschiedlich sein.

Was heißt ordnungsgemäßer Zustand bei Auszug?

Ordnungsgemäßer Zustand bedeutet, dass Sie grobe Mängel und Schäden beseitigen, die während Ihrer Mietzeit aufgrund von Fahrlässigkeit entstanden sind. Ist etwa eine Bodenfliese gesprungen, weil Ihnen dort etwas Schweres heruntergefallen ist, müssen Sie für die Reparatur aufkommen.

Wer muss bei Auszug renovieren?

Im Mietrecht gibt es keine Regelung, die besagt, dass die Mieterin oder der Mieter die Wohnung bei Auszug renovieren muss. Ganz im Gegenteil: die Instandhaltung der Mietwohnung ist Sache des Vermieters. Der Vermieter kann jedoch die Instandhaltungspflicht – zumindest teilweise – auf den Mieter übertragen.

Was bedeutet gesäubert im Mietvertrag?

"Besenrein" reicht aus

Ist vertraglich vereinbart, dass die Mietsache "ordnungsgemäß gereinigt" an den Vermieter zurückzugeben ist, schuldet der Mieter keine Grundreinigung, sondern lediglich "die übliche Reinigung von dem sich allmählich ansammelnden Schmutz".

Was gehört zu Schönheitsreparaturen bei Auszug?

Laut Mietrecht sind Schönheitsreparaturen: Wände und Decken streichen, tapezieren oder kalken. Fußböden streichen. Fenster und Türen von innen neu streichen.

Sind Bohrlöcher Mängel?

Bohr- und Dübellöcher

Es gehört zum vertragsgemäßen Gebrauch der Mietsache, dass der Mieter Dübel setzt und Kacheln, insbesondere in Bädern und Küchen, anbohren darf, zum Beispiel um Spiegel, Konsolen, Seifenschalen oder Handtuchhalter anzubringen. Schadensersatzansprüche hat der Vermieter in aller Regel nicht.

Was zählt zu den Schönheitsreparaturen?

BV) definiert: Schönheitsreparaturen umfassen nur das Tapezieren, Anstreichen oder Kalken der Wände und Decken, das Streichen der Fußböden, Heizkörper einschließlich Heizrohre, der Innentüren sowie der Fenster und Außentüren von innen.

Was gilt als Mängel bei Wohnungsübergabe?

Fleckige Wände, zerkratztes Parkett oder ein Sprung in den Badezimmerfliesen – während einer Wohnungsübergabe werden häufig Schäden festgestellt. Für viele Mängel an der Mietsache musst Du als Vermieter die Verantwortung übernehmen.

Welche Mängel muss der Mieter beseitigen?

Typische Wohnungsmängel sind undichte Fenster, Feuchtigkeitsschäden oder verstopfte Abflüsse. Aber auch Lärm, Ungeziefer oder eine um mindestens zehn Prozent kleinere Wohnfläche als im Mietvertrag angegeben gelten mietrechtlich als Mängel.

Was tun wenn der Mieter die Wohnung nicht putzt?

Wenn sich der Mieter entgegen seiner vertraglichen Verpflichtung weigert, seine Reinigungspflicht zu erfüllen, kann ihn der Vermieter darauf verklagen und aus dem Urteil bei weiterer Nichterfüllung vollstrecken.

Was bedeutet grob gereinigt?

Zu groben Verschmutzungen zählen unter anderem Spinnenweben, Staubflusen, Sand oder Erde auf dem Fußboden oder Essensreste in der Wohnung. Besenrein bedeutet in diesem Zusammenhang auch, dass Fliesen in Bad oder Küche von groben Verschmutzungen befreit sein müssen. Wichtig ist, dass auch Kalkablagerungen dazu zählen.

Was versteht man unter Schönheitsreparaturen im Mietvertrag?

„Die Schönheitsreparaturen sind fachgerecht und wie folgt auszuführen: Tapezieren, Anstreichen der Wände und Decken, das Streichen der Fußböden, Reinigen und Abziehen und Wiederherstellung der Versiegelung von Parkett, Reinigung von Teppichböden, das Streichen der Heizkörper einschließlich der Heizrohre sowie der Türen ...

Was kann ich als Vermieter vom Mieter verlangen?

Diese Unterlagen sollten Vermieter vom künftigen Mieter einholen:
  • Kopie des Personalausweises.
  • Mieterselbstauskunft.
  • Gehaltsnachweis.
  • Name des Vormieters oder Mietschuldenfreiheitsbescheinigung.
  • Bonitätsauskunft (ggf. zusätzlich SCHUFA-Auskunft durch den Mietinteressenten)

Kann Vermieter streichen verlangen?

Dies ist nicht rechtskonform. Der Vermieter darf allerdings verlangen, dass die erforderlichen Arbeiten fachgerecht durchgeführt werden. Dementsprechend ist ein Vermieter auch nicht verpflichtet, schlecht tapezierte Wände oder die sogenannten “Lacknasen” beim Streichvorgang zu akzeptieren.

Wann muss ich beim Auszug nicht renovieren?

Im Mietrecht gibt es keine Regelung, die besagt, dass der Mieter die Wohnung bei Auszug renovieren muss. Es muss nur renoviert werden, wenn die Renovierungsklausel im Mietvertrag wirksam ist. Darüber hinaus ist entscheidend, ob der Mieter die Wohnung renoviert, teilrenoviert oder unrenoviert übernommen hat.

Wie viel darf der Vermieter von der Kaution einbehalten?

Ein Einbehalt wegen noch abzurechnender Nebenkosten ist zulässig. Der Vermieter darf bei Mietende aber nicht die gesamte Kaution, sondern allenfalls für jeweils 3 bis 4 Monate Mietzeit einen Betrag in Höhe von einer monatlichen Vorauszahlung einbehalten (AG Hamburg, 47 C 1373/95, Urteil v. 27.2.1996).

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