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Was bedeutet bAV auf der Gehaltsabrechnung?

Gefragt von: Torben Kopp-Hoppe  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Lohn- und Gehaltsabrechnung richtig lesen
Durch Entgeltumwandlung können Arbeitnehmer einen Teil ihres Bruttolohns steuerfrei in die betriebliche Altersvorsorge (bAV) einzahlen.

Was ist bAV Lohnabrechnung?

Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) muss auf der Lohnabrechnung korrekt dargestellt werden. Es ist keine besondere Software nötig, der Personalsachbearbeiter im Unternehmen muss nur einige Dinge beachten. Dabei wird der bAV-Beitrag auf der Gehaltsabrechnung direkt vom Bruttolohn abgezogen.

Was bedeutet bAV Beitrag?

Das Wichtigste in Kürze

Unter betrieblicher Altersvorsorge (bAV) versteht man den Aufbau einer Zusatzrente über den Arbeitgeber. Bei der klassischen arbeitgeberfinanzierten bAV übernimmt der Chef die Beiträge zur späteren Rente allein.

Was versteht man unter bAV?

Bedeutung der betrieblichen Altersversorgung

Betriebliche Altersversorgung (bAV) bezeichnet Leistungen der Alters-, Invaliditäts- und/oder Hinterbliebenenversorgung, die Arbeitnehmern aus Anlass des Arbeitsverhältnisses von ihrem Arbeitgeber zugesagt werden.

Wer bezahlt die bAV?

Die Beitragszahlung in der bAV kann durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer erfolgen. Zahlt der Arbeitnehmer die Beiträge liegt eine Entgeltumwandlung vor. Auf diese haben Arbeitnehmer einen gesetzlichen Anspruch. Sie verzichten auf einen Teil ihres Gehalts zugunsten ihrer bAV.

Lohn- und Gehaltsabrechnungen

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Wie hoch darf die bAV sein?

Der steuerfreie Höchstbetrag für Beiträge des Arbeitgebers zur bAV (Pensionskasse, Pensionsfonds oder Direktversicherung) beträgt acht Prozent der Beitragsbemessungsgrenze West in der allgemeinen Rentenversicherung. 2022 beträgt der steuerfreie Höchstbetrag damit 6.768 Euro.

Wie viel zahlt der Arbeitgeber in die bAV?

Bereits seit 2019 müssen Arbeitgeber für Neuverträge in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) einen Zuschuss in Höhe von 15 Prozent der Entgeltumwandlung zahlen. Seit dem 1. Januar 2022 gilt diese Regelung nun auch für Altverträge.

Wer hat Anspruch auf eine bAV?

Seit 2002 hat jeder Arbeitnehmer einen gesetzlichen Anspruch auf betriebliche Altersversorgung durch Entgeltumwandlung. Das heißt, jeder Arbeitnehmer kann Teile seines künftigen Gehalts oder Sonderzahlungen (z. B. Weihnachts- oder Urlaubsgeld) in Beiträge zu einer bAV umwandeln und sich somit eine Zusatzrente aufbauen.

Was spart der Arbeitgeber bei bAV?

Für alle Neuverträge seit 2019 gilt ein verpflichtender Arbeitgeberzuschuss: Wird Entgelt in eine bAV umgewandelt, muss der Arbeitgeber 15 Prozent drauflegen, sofern er Sozialversicherungsbeiträge spart. Ab 2022 gilt dies auch für bereits bestehende Verträge.

Kann man sich die betriebliche Altersvorsorge auszahlen lassen?

Du kannst dir die bAV als Rente oder Einmalzahlung auszahlen lassen. Auf deine Betriebsrente fallen Steuern und Sozialabgaben an. Bei einer Einmalzahlung wird aufgrund der steuerlichen Progression schnell ein höherer Steuersatz fällig.

Kann Arbeitnehmer bAV ablehnen?

Es ist ganz einfach: Sofern Du als Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerin in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert bist, hast Du einen Anspruch auf den Abschluss einer bAV, den Dein Arbeitgeber nicht ablehnen darf!

Warum sollte ein Arbeitgeber seinen Mitarbeitern eine bAV anbieten?

Mit der betrieblichen Altersversorgung können Unternehmen neue Mitarbeiter gewinnen und bestehende Mitarbeiter binden. Sie stellt neben Gehalt und Corporate Benefits ein finanziell attraktives Zusatzangebot dar. Aufwendungen für die bAV können Firmen steuerlich geltend machen.

Ist betriebliche Altersvorsorge Pflicht für Arbeitnehmer?

Eine Möglichkeit, den Einkommensdruck im Alter zu vermeiden, ist, eine Altersvorsorge über den Arbeitgeber aufzubauen (betriebliche Altersversorgung/bAV). Bereits seit 2002 haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland einen gesetzlichen Anspruch auf betriebliche Altersversorgung durch Entgeltumwandlung.

Wird die betriebliche Altersvorsorge vom Netto abgezogen?

Im Gegensatz zur privaten Vorsorge wird bei der bAV nichts mehr vom netto abgezogen. Bei einer privaten Vorsorge und demselben Betrag von 150 Euro, würde das Nettogehalt auf 1.785 Euro schrumpfen. Das Nettogehalt ist bei der Entgeltumwandlung im Vergleich zur regulären Gehaltszahlung lediglich um 80 Euro niedriger.

Was ist gehaltsverzicht bAV?

Derartige Gehaltsumwandlungen (auch als "Lohn- oder Gehaltsverzicht" bezeichnet) können sowohl aus laufendem Entgelt als auch aus Einmalzahlungen erfolgen.

Wie lese ich meine Lohnabrechnung richtig?

Das Nettogehalt ist das Gehalt (Arbeitsentgelt), das nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben übrig bleibt: Nettolohn = Bruttolohn − Steuern − Sozialabgaben. Netto ist also immer die aus Sicht des Geldempfängers steuerbereinigte Version, während Brutto noch um Steuern und Sozialabgaben bereinigt werden muss.

Welche Nachteile hat die betriebliche Altersvorsorge?

Der größte Nachteil der betrieblichen Altersvorsorge ist, dass sie bei der Auszahlung versteuert werden muss und Sozialabgaben anfallen. Zudem kann es zu Problemen bei einem Arbeitergeberwechsel kommen, wenn die neue Arbeitgeberin bzw. Arbeitgeber den bAV-Vertrag nicht weiterführen möchte.

Wird betriebliche Altersvorsorge bei Kündigung ausgezahlt?

Auszahlung: Die bAV zu kündigen und vorzeitig auszahlen zu lassen ist meist nicht möglich. Trotz Kündigung erhalten Sie Ihr Geld erst zur Rente. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Nämlich dann, wenn eine Kleinstanwartschaft besteht. Das heißt, dass Sie monatlich nur knapp 30 EUR Rente im Monat ausbezahlt bekommen würden.

Was ändert sich bei der bAV 2022?

Ab dem 01.01.2022 müssen die Arbeitgeber einen Großteil der eingesparten Kosten an den Arbeitnehmer weitergeben. Dies gilt auch für die Altverträge. Bisher galt diese Regelung nur für Verträge ab 2019. 15% der Lohnnebenkosten gehen somit ebenfalls in die bAV des Arbeitnehmer.

Wie lange muss eine bAV laufen?

Nach dem BAG-Urteil müssen Arbeitgeber die Betriebsrente spätestens nach Erreichen des gesetzliche Rentenalters auszahlen. Also auch wenn der Vertrag das Endalter 65. Lebensjahr vorsieht, kann sich die Laufzeit um bis zu 2 Jahre verlängern.

Warum eine bAV?

Eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) ist eine sinnvolle Ergänzung deiner Altersvorsorge. Die Beiträge zur bAV gehen direkt von deinem Bruttoeinkommen ab. Du musst dich also um nichts kümmern. Du verlierst kein Geld: Du bekommst die eingezahlten Beiträge als Betriebsrente oder Einmalzahlung garantiert zurück.

Was ist besser Betriebsrente auf einmal auszahlen oder monatlich?

Kapitalwahlrecht bedeutet, dass Sie entscheiden dürfen, ob Sie bis zu 30 % oder 100 % des Geldes aus der Betriebsrente als Einmalzahlung oder als monatliche Rente erhalten möchten. Wenn Sie sich für eine einmalige, partielle Kapitalauszahlung entscheiden, ist die monatliche Betriebsrente entsprechend kleiner.

Ist der Arbeitgeber verpflichtet bAV zu zahlen?

bAV: Der Zuschuss vom Arbeitgeber ist eine Pflicht

Arbeitgeber haben die Pflicht, eine betriebliche Altersvorsorge zu ermöglichen. Bei der Entgeltumwandlung fließen die Beiträge – ohne Abzug von Steuern oder Sozialabgaben – direkt in den Vorsorgevertrag.

Wer kann keine bAV beziehen?

Keine bAV für Geschäftsführer von Personengesellschaften

Der Einzelkaufmann kann also nur eine private Vorsorge (z.B. Riester-Rente oder Rürüp-Rente) abschließen, bei der ebenfalls eine steuerliche Förderung möglich ist.

Wann muss Arbeitgeber keinen Zuschuss zur bAV zahlen?

Bislang galt der verpflichtende Arbeitgeberzuschuss nur für Neuverträge, künftig müssen auch Bestandsverträge unterstützt werden. Das sollten Arbeitnehmer und Arbeitgeber nun wissen. Ab dem 1. Januar 2022 tritt die nächste Stufe des Betriebsrentenstärkungsgesetzes (BRSG) in Kraft.