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Warum wollen Ärzte Überweisungen?

Gefragt von: Andrzej Haas  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Ein Überweisungsschein erleichtert die Kommunikation zwischen Fach- und Hausarzt: Er informiert über die Diagnose, bisherige Befunde und verschriebene Medikamente. So vermeidet der Facharzt unnötige Doppeluntersuchungen oder gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Warum verlangen manche Ärzte eine Überweisung?

Mithilfe eines Überweisungsscheins können relevante Informationen über die Beschwerden, Diagnose und Krankheitsstand an den Facharzt weitergegeben werden. Auch Medikamentenplan, Laborwerte und Befunde können beigelegt werden. Damit bekommt der Facharzt einen umfangreichen Eindruck vom Patienten und seinen Beschwerden.

Für welche Ärzte benötigt man eine Überweisung?

Für diese Ärzte brauchen Patienten immer eine Überweisung:
  • Facharzt für Radiologie (Ausnahme: Früherkennung von Brustkrebs durch Mammographie-Screening)
  • Facharzt für Strahlentherapie.
  • Facharzt für Nuklearmedizin.
  • Facharzt für Transfusionsmedizin.
  • Facharzt für Labormedizin.

Sind Überweisungen noch notwendig?

Seit der Abschaffung der Praxisgebühr ist es nicht mehr zwingend erforderlich mit einer Überweisung zum Facharzt zu gehen (Ausnahme: Radiologen, Nuklearmediziner und Ärzte mit eingeschränkter Zulassung). Manche Fachärzte wünschen allerdings auch weiterhin Überweisungen.

Was bewirkt eine Überweisung?

Die Überweisung schützt vor Informationsverlust, denn nur durch die Überweisung erfährt der „neue“ Arzt bisherige Maßnahmen und aktuelle Befunde bzw. weiß, wo er diese anfordern kann. Behandelt der Facharzt ohne Überweisung, erfährt er über die bisherige Behandlung nur, was der Patient selbst erzählt.

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Kann mir ein Arzt eine Überweisung verweigern?

Grundsätzlich ist also jeder Arzt nach der Berufsordnung verpflichtet, dem Wunsch eines Patienten nach einer Überweisung nachzukommen. Wenn er eine Überweisung verweigert, kann er wegen des Verstoßes gegen die Berufsordnung bei der Ärztekammer angezeigt werden.

Wo steht die Dringlichkeit auf einer Überweisung?

Dringlichkeitsvermerk auf der Überweisung

Unter einer Voraussetzung: Die Überweisung ihres Hausarztes muss einen zwölfstelligen Code enthalten, einen sogenannten Dringlichkeitsvermerk. Diesen fragt der Hotline-Mitarbeiter beim Anruf ab. Daraufhin muss er Ihnen einen Termin innerhalb der folgenden vier Wochen anbieten.

Warum Einweisung statt Überweisung?

Der Unterschied zwischen Einweisung und Überweisung

Eine Einweisung erhalten Sie, wenn Sie stationär - also mindestens eine Nacht - im Krankenhaus behandelt werden sollen. Eine Überweisung wird Ihnen ausgestellt, wenn Sie zu einer ambulanten Behandlung - also nicht über nacht - im Krankenhaus behandelt werden.

Wann brauche ich eine Überweisung vom Arzt?

Eine Überweisung zur Mitbehandlung wird ausgestellt, wenn der behandelnde Arzt ergänzende therapeutische oder diagnostische Maßnahmen für nötig hält, die er selbst nicht erbringen kann. Eine Weiterbehandlung wird dagegen empfohlen, wenn aufgrund der Lebenssituation des Patienten ein Arztwechsel nötig ist.

Was passiert wenn ich eine Überweisung nicht Nachreiche?

Hallo! Im schlimmsten Fall musst du nochmal 10 euro bezahlen. Quasi nochmal die Praxisgebühr weil es im Prinzip egal ist bei welchem Arzt (Facharzt / Hausarzt) du bezahlst (Vergesse häufiger die Überweisung).

Wie viele Überweisungen pro Quartal?

Dafür benötigt der Patient eine Überweisung aus dem vierten Quartal, welche ab 1. Oktober ausgestellt wurde. Der Grund liegt darin, dass der Orthopäde nur eine Überweisung pro Quartal abrechnen darf, für das darauffolgende ist also ein neuer Schein erforderlich.

Was bedeutet ein rosa Überweisungsschein?

Es gibt Praxen die schon auf "Papierlos" umgestellt haben. D.h. ihr Programm bedruckt ein blanko rosa Din A5 Papier. und nicht mehr das alte gewohnte gelbe von der KV. Es steht aber immer noch Überweisung drauf.

Kann der Hausarzt eine Einweisung ausstellen?

Gelegentlich wird der Hausarzt eine Einweisung ausstellen, damit im Krankenhauses eine gefährliche Krankheit ausgeschlossen wird.

Kann mein Hausarzt mich ins Krankenhaus überweisen?

Krankenhauseinweisung: Das sollten Sie zum Ablauf wissen

Eine Einweisung erhalten Sie, wenn eine Behandlung im Krankenhaus notwendig ist. Für ambulante Behandlungen sind in der Regel niedergelassene Ärzte zuständig. Ist dies nicht möglich, erhalten Sie eine Überweisung zum Krankenhaus - für eine ambulante Behandlung.

Ist eine Einweisung eine Überweisung?

Eigentlich ist es ganz einfach: Für die stationäre sowie vorstationäre Behandlung brauchen wir eine Einweisung, für die ambulante Operation eine Überweisung.

Was bedeutet ein C auf der Überweisung?

Es sollte dann auch eine C-Überweisung geben. Nämlich für Überweisungen auf Wunsch des Patienten, die also nicht aus einem Behandlungskontext heraus geschrieben werden.

Was bedeutet das A auf dem Überweisungsschein?

Die sogenannte A-Überweisung ist die in- dizierte Sofortvorstellung, die die Praxis des direkten Kontaktes Arzt zu Arzt widerspiegelt, also die telefonische So- fortvorstellung dokumentiert.

Was bedeutet ein roter Überweisungsschein?

Verärgerte Patienten fragen nach einer zweiten Einweisung (roter Schein) oder einer zusätzlichen Überweisung (gelber Schein) fürs Krankenhaus ‒ eine Szene, die sich in vielen Praxen abspielt. Das Krankenhaus verlangt es, die Praxis verneint es und der Patient mittendrin.

Warum wollen Ärzte keine Überweisung ausstellen?

Ärzte entscheiden insofern über die Behandlung, dass Sie diese nur dann ablehnen dürfen, wenn ihre Praxis überlastet ist oder das Vertrauensverhältnis zum Patienten gestört ist. Das geht aus der Berufsordnung für Ärzte hervor.

Kann man einfach ins Krankenhaus und sich untersuchen lassen?

Kliniken dürfen Versicherte, die sich ohne Einweisung mit einer akuten Symptomatik vorstellen, nicht einfach wegschicken. Normalerweise befindet der behandelnde Arzt, ob und wann ein Krankenhausaufenthalt erforderlich ist.

Kann man auch ohne Einweisung ins Krankenhaus?

Krankenhäuser können im Einzelfall auch ohne Überweisung behandeln. Krankenhäuser dürfen Patienten auch dann behandeln, wenn ein Patient keine Überweisung eines niedergelassenen Arztes hat. Voraussetzung für die spätere Vergütung der Klinik ist allein, dass die dortige Behandlung "erforderlich und wirtschaftlich" war.

Wie läuft eine Einweisung ab?

In der Regel stellt der Hausarzt, der niedergelassene Psychiater oder Psychotherapeut eine Einweisung in eine Klinik aus. Bei den meisten Patienten erfolgt die Aufnahme in eine psychiatrische Klinik freiwillig.

Was bedeutet eine blaue Überweisung?

Ein blaues Rezept erhalten meist Patienten, die privat versichert sind. Deshalb wird es oft als Privatrezept bezeichnet.

Was ist der Unterschied zwischen Einweisungsschein und Überweisungsschein?

Die Einweisung ist überschrieben mit „Verordnung von Krankenhausbehandlung“. Mit diesem Einweisungsschein sind regelmäßig alle Krankenhausleistungen abgedeckt. Weitere Ein- oder Überweisungsscheine werden nicht benötigt.

Wie lange ist eine Überweisung für ein MRT gültig?

Eine Überweisung ist für das ganze Quartal gültig, in dem er ausgestellt wurde. Beginnt der auf der Überweisung genannte Arzt erst im Folgequartal mit der Behandlung, darf der im vorherigen Quartal ausgestellte Überweisungsschein trotzdem verwendet werden.