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Warum waren die Mieten in der DDR so niedrig?

Gefragt von: Lothar Beckmann-Beer  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Außerdem verstand sich die DDR als ein rundum sozialer Staat, was zur Folge hatte, dass vom Anfang bis zum Ende der DDR die Mieten unverändert niedrig blieben. Da die Einnahmequelle Miete nicht einmal die anfallenden Reparaturkosten deckte, fehlte das Geld für die Sanierung alter Häuser oder Wohnungen.

Wie viel kostete eine Wohnung in der DDR?

Wohnen war billig in der DDR. Zwischen 80 Pfennigen und 1,25 Mark kostete der Quadratmeter Wohnfläche. Benachteiligt fühlten sich nicht selten Mieter von Altbauwohnungen.

Wem gehörten die Wohnungen in der DDR?

Im Jahr 1990 befanden sich 59 Prozent aller Wohnungen in der DDR im „Volkseigentum“, also im Besitz volkseigener Betriebe oder Genossenschaften. Etwa 24 Prozent der Wohnungen gehörten privaten Personen, die diese selbst nutzten. Weitere 17 Prozent der Wohnungen waren, im privaten Besitz und vermietet.

Wie bekam man in der DDR eine Wohnung?

Einen Wohnungsmarkt, der Angebot und Nachfrage regelte, gab es in der DDR nicht. Wohnungen wurden allein vom Staat zugewiesen. Man musste beim Amt für Wohnungswesen einen Antrag stellen, wenn man umziehen wollte. Wie groß die Wohnung sein durfte, regelten ebenfalls gesetzliche Bestimmungen.

Wie viele Wohnungen gab es in der DDR?

Bis 1980 wurden 700.000 bis 800.000 Wohnungen errichtet oder modernisiert und bis 1990 insgesamt 3 Millionen Plattenbauwohnungen errichtet. Später stellte sich jedoch heraus, dass die DDR-Regierung diese Zahlen stark schönte und tatsächlich erst 1,92 Millionen Wohnungen in Plattenbauweise errichtet worden waren.

Von Plattenbau und Wohnraumvergabe – Wohnen in der DDR | MDR DOK

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Wie war die Freizeit in der DDR?

Man ging in den Zoo, unternahm einen Einkaufsbummel, machte Ausflüge ins Grüne, ging abends tanzen oder in die Kneipe nebenan. Auch kulturelle Angebote wie Opernaufführungen, Kinofilme oder Theaterstücke konnten genutzt werden. Für die Jugendlichen gab es Jugendklubs.

Wie lebten die Familien in der DDR?

Im westen lebten 2/3 Erwachsener zwischen 25-29 Jahren ohne Kinder, im Osten waren nur 1/3 aller Erwachsenen zwischen 21-25 Jahren Kinderlos. Man ist sich einig das die Familie in der ehemaligen DDR sowohl aus der Sicht des Staates und der Sicht der Bevölkerung einen großen Stellenwert besaß.

Wie lange war die durchschnittliche Wartezeit auf einen Trabi?

Die Wartezeit für einen Trabi lag meist zwischen zwölf und 15 Jahren. Obwohl der Trabant neben dem zeitweise importierten Saporoshez der einzige erhältliche Kleinwagen in der DDR war, hatte das Auto für die Staatsführung keine Priorität.

Wie war das Leben der Jugendlichen in der DDR?

Mehr als 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen in der DDR gehörten der sozialistischen Jugendorganisation FDJ und der Pionierorganisation "Ernst Thälmann" an. Materiell gut ausgestattet galt sie als langer Arm der SED. Als offizieller Gründungstag der Freien Deutschen Jugend (FDJ) gilt der 7.

Warum heisst es Plattenbau?

Die Geschichte des Plattenbaus (eigentlich: Großtafelbaus), also des Baus von Gebäuden, die aus industriell vorgefertigten, geschosshohen und wandbreiten Platten sowie entsprechenden Deckenplatten aus Beton montiert sind, begann in Deutschland 1925: Ein ganzer Stadtteil bildete sich in Frankfurt am Main – das Neue ...

War das Leben in der DDR besser?

49 Prozent der im Osten Lebenden sehen in der DDR „mehr gute als schlechte Seiten“ und 8 Prozent sogar „ganz überwiegend gute Seiten“. Also 57 Prozent, die zwar „ein paar Probleme“ einräumen, aber vor allem glauben, dass man in der DDR „glücklich und besser als heute“ lebte.

Was durfte man nicht in der DDR?

In der DDR gab es sehr, sehr viele Verbote: Westdeutsche Zeitschriften lesen? Verboten! Wer in der Schule mit einer Mickymaus oder einer Bravo erwischt wurde, musste zum Direktor und bekam Ärger. Auch das westdeutsche Fernsehen durften die Ostdeutschen nicht einschalten (viele taten es aber heimlich).

Was war in der DDR Mangelware?

Besonders begehrt sind dabei Hygieneartikel wie Zellstofftaschentücher, Küchenrollen – und vor allem Toilettenpapier. Es wurde zur absoluten Mangelware, auch jetzt leeren sich die Regale wieder. In den Märkten hört man deshalb nicht selten murrende Kunden: "Das ist ja wie in der DDR!"

Wie war die Wirtschaft in der DDR?

In der DDR entschied der Staat über Produktion, Produktionsmittel, Preise und Löhne. Es fehlte der Wettbewerb. Wirtschaftlichkeit, Nachfrageorientierung, Qualität und Innovationen blieben auf der Strecke. Die Wirtschaft war so international kaum wettbewerbsfähig.

Welche Plattenbauten gibt es?

Zu den verbreitetsten Plattenbau-Typen der DDR zählen unter anderem WBS 70, WHH GT 18, P2 und M10. Durch die standardisierte, fabrikmäßige Herstellung aus dem widerstandsfähigen Material Beton haben Plattenbauten bis heute eine gute Bausubstanz.

Welche Musik durfte man in der DDR nicht hören?

Im Oktober 1965 verfügt ein Erlass des Politbüros, dass Beatmusik in den Medien verboten und den Beatgruppen in der DDR die Lizenz entzogen wird. Walter Ulbricht sah in der Beat-Musik den "Versuch westimperialistischer Drahtzieher, die akustische Kriegsvorbereitung in die DDR zu tragen".

Wie heißt die Jugend in der DDR?

Die einzige staatliche Jugendorganisation in der DDR war die Freie Deutsche Jugend (FDJ). Sie galt als die "Kampfreserve der Partei".

Was trugen die Kinder in der DDR?

Die Mädchen trugen in etwa schnittgleiche Kleider, Röcke und Blusen wie ihre Mütter, hatten lediglich einige kindgerechte Accessoires, die der Bekleidung ein niedliches Aussehen verliehen. in ihren Schnitten der Garderobe der Väter.

Was kostete ein Auto in der DDR?

Und das, obwohl die Autopreise in der DDR, gemessen an den Einkommen der „Normalverdiener“, durchaus hoch waren. So konnte ein Trabant mit 650-ccm- Zweizylinder und 24 PS mehr als 8500 Mark der DDR kosten, mit einigen Zusatz-Ausstattungen sogar 10 000 Mark und mehr.

Welche Automarke war typisch für die DDR?

Neben dem Trabant die zweite große Automarke der DDR: Wartburg. Der 311/312 war ein Höhepunkt des DDR-Autobaus, westliche Eleganz sah nicht anders aus.

Was hat ein Lada in der DDR gekostet?

Der Lada galt als der "Mercedes des Ostens". In der DDR kostete der Lada, auf den man bis zu 20 Jahren warten musste, etwas mehr als 23.000 Mark.

Wie war das mit Kindergeld in der DDR?

Auch in der DDR wurde Kindergeld gezahlt

Die Kindergeld-Verordnung trat 1975 in Kraft. Die monatliche staatliche Leistung betrug für das erste und zweite Kind jeweils 20 Mark. Für das dritte Kind wurden bereits 50 Mark gezahlt, für das vierte Kind 60 Mark. Ab dem fünften Kind gab es immerhin jeden Monat 70 Mark.

Wie war es als Kind in der DDR?

Generell war die Kindheit in der DDR sehr von den gemeinschaftlichen Aktivitäten in den Jugendorganisationen geprägt. Trotzdem wurde viel Wert auf Bildung und Arbeit gelegt und alle Kinder sollten so ausgebildet werden, dass sie den Staat später unterstützen konnten. Alles war sehr geregelt und klar bestimmt.

Wie lange war das babyjahr in der DDR?

In der Studie analysierten Heisig und Zierow die in der Elternzeitforschung bisher unbeachteten Reformen der DDR in den Jahren 1976 und 1986, die das sogenannte „Babyjahr“ einführten. Damit wurde die bezahlte Elternzeit von 5 auf 12 Monate verlängert.

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