Zum Inhalt springen

Warum Totholz entfernen?

Gefragt von: Ibrahim Eder  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
sternezahl: 4.1/5 (74 sternebewertungen)

Die Entfernung von Totholz ist ein wichtiger Punkt in der Baumpflege. Aber auch für die Verkehrssicherheit, für die Sie als Eigentümer des Baumes verantwortlich sind. Deshalb sollten tote Äste, bevor sie zu einer großen Gefahr in der Umgebung des Baumes werden können, von uns fachgerecht entfernt werden.

Wann Totholz entfernen?

Totholz kann das ganze Jahr problemlos entfernt werden, ohne Schaden anzurichten (richtige Schnittführung vorausgesetzt). Von März bis Oktober ist lediglich zu beachten, dass man sich vor dem Schnitt vergewissert, dass keine schützenswerten Brutstätten im Baum vorhanden sind (Vögel, Fledermäuse etc.).

Warum tote Äste entfernen?

Für einen gesunden und schönen Wuchs solltest du beim Baumschnitt generell abgestorbene Äste oder nach innen gerichtete Zweige abschneiden. Außerdem entfernst du Wassertriebe. Diese wachsen senkrecht ohne Verästelung nach oben und sind deshalb leicht zu erkennen.

Warum ist Totholz so wichtig?

Während die Zersetzung nach und nach weiter fortschreitet, dient das Totholz einer großen Zahl von Tieren und Pflanzen als ideales Nist-, Entwicklungs-, Nahrungs- oder Überwinterungshabitat. Außerdem bietet es Schutz vor Fressfeinden. Ohne Totholz sind Fledermäuse, Käuze, Siebenschläfer und Co. oft wohnungslos.

Warum sollen tote Bäume im Wald bleiben?

Sie zersetzen das Holz und das Laub und öffnen vielen anderen Tieren und Pilzen dadurch „Tür und Tor“ zum Schlaraffenland. Der tote Baum dient als Nahrungsquelle, Lebensraum und Brutstätte zugleich. Und wo Insekten sind, da sind auch Vögel, die sich über das große Nahrungsangebot freuen.

Altbäume und Totholz - Praxistipps Naturpark Obst-Hügel-Land

28 verwandte Fragen gefunden

Warum werden tote Bäume nicht gefällt?

Die toten Fichten sind für den Borkenkäfer und andere Schädlinge uninteressant. Aus Waldschutzgründen müssen wir diese Bäume also nicht entnehmen. Ohnehin sind sie für einige Sägewerke nur noch bedingt geeignet, weil das Holz durch Trocknungsrisse und Verfärbungen sehr schnell entwertet.

Warum man Tote Käferbäume stehen lassen sollte?

Die meisten natürlichen Feinde verlassen im Frühjahr die toten Käferbäume erst 1–2 Monate später als der Buchdrucker (Abb. 2). Neue Bestandesränder sind empfindlicher auf Wind und Insektenbefall. Das Totholzangebot, speziell von Stammholz, wird zu Gunsten der xylobionten (holzbewohnenden) Fauna und Pilzflora gefördert.

Welche Tiere fressen Totholz?

Dazu gehören zum Beispiel verschiedene Wildbienen- oder Wespenarten. Verschiedene Fliegen- und Mückenlarven weiden in den Bohrgängen wachsende Pilz- und Bakterienrasen ab oder ernähren sich von abgestorbenem Material und Insektenkot. Baumschwämme an totem Holz wiederum beherbergen spezialisierte Käfer und Fliegen.

Was passiert mit Totholz?

Liegendes Totholz wird von Organismen, insbesondere von Holz abbauenden Pilzen und zahlreiche Insekten über Jahre hinweg zersetzt. Der Abbau von Holz ist ein langsamer Prozess, der je nach Holzart und Mikroklima (Temperatur, Feuchtigkeit) unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nimmt.

Warum bleiben Baumstümpfe stehen?

In der Forstwirtschaft bleibt der Baumstumpf in der Regel stehen. Im Bergwald hilft er bis zum Anwuchs des neuen Bestandes zwischenzeitlich den Hang zu befestigen. Man geht grob geschätzt von einem Jahr Verrottungszeit je zehn Zentimeter Strunkhöhe aus.

Was tun mit totem Baum?

Es bietet Unterschlupf und Bruthöhlen für Vögel (z.B. Käuzchen, Gartenrotschwanz Spechte, Kleiber) und Fledermäuse an. Wenn der Baumrest in sich zusammenzubrechen droht, kann er an einer geeigneten Stelle des Grundstücks abgelagert werden. Auch so nutzt er noch zahlreichen Tieren als Unterschlupf.

Was kann man mit einem abgestorbenen Baum machen?

Bäume im Garten spenden Schatten. Lässt die Ernte nach oder sind in der Baumkrone abgestorbene Äste sichtbar, entfernen die Gärtner die Baumleichen. Aber Totholz hat eine ökologische Bedeutung. Das Fällen abgestorbener Bäume ist ein wichtiger Bestandteil der Garten- und der Waldpflege.

Kann ein Baum ohne Blätter leben?

Ohne Blätter kann ein Baum nicht überleben - eigentlich.

Warum sterben so viele Fichten ab?

Wegen Trockenheit und Borkenkäfern sind die Flachwurzler auf weiten Flächen abgestorben. Und in 25 Jahren könnte es Fichten hierzulande nicht mehr geben.

Wie alt ist die Tanne?

Fichten können bei uns bis 300, Tannen bis 600 und Linden, Eichen und Eiben sogar bis zu 1.000 Jahre und älter werden. Der älteste Baum der Welt ist eine Fichte. Sie steht in Schweden und ist etwa 10.000 Jahre alt.

Wann darf ich Bäume fällen in Schleswig Holstein?

Es ist grundsätzlich verboten, Bäume und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen.

Wann ist Holz tot?

Totholz wird insbesondere im Biotop- und Artenschutz als Sammelbegriff für abgestorbene Bäume oder deren Teile verwendet. Grob unterteilt wird dabei zwischen stehendem und liegendem Totholz oder Moderholz, das bereits auf dem Erdboden liegt.

Was wächst auf Totholz?

Über 20% der im Wald lebenden Vögel und Säugetiere sowie eine Vielzahl an Pilzen und Flechten sind auf Totholz angewiesen. In Mitteleuropa leben rund 1300 Käfer- und 1500 Großpilzarten am und im Totholz , auch zahlreiche sehr seltene Arten.

Warum alte Bäume wichtig sind?

Alte Bäume & Totholz für die biologische Vielfalt und den Klimaschutz. Alte Bäume mit absterbenden Ästen, Nischen sowie Höhlen bieten für viele Tiere ein unersetzbares Refugium als Ruhe-, Nahrungs- und Reproduktionsstätte. Junge, kerngesunde Bäume weisen eine wesentlich geringere Artenvielfalt auf als knorrige Bäume.

Ist es erlaubt im Wald Holz zu sammeln?

Grundsätzlich darfst du in Deutschland kein Holz, keine Äste sowie Zweige aus dem Wald sammeln und mitnehmen. Egal, ob es auf dem Boden liegt oder an Bäumen hängt. Jedoch dürfen in manchen Bundesländern geringe Mengen zum Eigengebrauch gesammelt werden. Und es gibt Ausnahmen für das "Leseholz".

Welches Holz darf man aus dem Wald mitnehmen?

Am Boden liegende Äste, Rinde und Holz dürft ihr in Wäldern, die in staatlichem Besitz sind, in geringen Mengen zum Eigengebrauch sammeln. Dieses Holz nennt man auch Leseholz, Raffholz oder Klaubholz.

Was passiert mit dem Holz was vom Borkenkäfer befallen ist?

Ein Teil des Holzes aus dem Harz wird exportiert

Der Großteil des Holzes - Baumstämme von 5 bis 18 Metern Länge - geht an die Sägeindustrie. Dort wird aus dem sogenannten Rundholz Industrieholz, also etwa Dachlatten. Das übrige Holz wird zu Dämmstoff oder Papier verarbeitet.

Wie lange stehen tote Fichten?

Die stehend abgestorbenen Fichten können dort länger als zehn Jahre, unter Umständen sogar mehrere Jahrzehnte dürr stehen bleiben, bis sie zusammenbrechen. Wie lange Dürrständer im Wald stehen bleiben, ist aber eine Frage, die nicht nur aufgrund biologischer Prozesse beantwortet werden kann.

Warum ist käferholz schlecht?

Der erhöhte Verschnitt reduziert den wirtschaftlichen Wert des Käferholzes im Vergleich zu gesundem Holz um mindestens 30 %. Zwar muss ein vom Borkenkäfer geplagter Waldbesitzer den Wertverlust verkraften und optische Veränderungen akzeptieren, aber für den Abfall ist das Käferholz trotzdem viel zu wertvoll.

Wie lange darf Holz liegen?

Im Gegenteil: Wenn Holz zu lange lagert, verschlechtert sich der Heizwert wieder. Länger als drei bis sieben Jahre sollte das Holz nicht lagern.

Vorheriger Artikel
Was ist Full LED?