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Warum soll ein Haus luftdicht gebaut werden?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Bettina Barthel  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Bauordnungen und Normen fordern luftdichte Gebäude aus gutem Grund: Denn die Luftdichtungsebene hilft Energie zu sparen, Bauschäden zu vermeiden und ermöglicht einen guten sommerlichen Hitzeschutz. Die Wärmedämmung trennt das Innenraumklima vom Außenraumklima.

Ist Außenputz luftdicht?

Manchmal ist Poroton gefüllt mit Dämmung, ist aber weiterhin undicht. Wenn ein Außenputz verarbeitet wurde, ist es meist dichter, aber dennoch nicht ideal, da die luftdichte Ebene vorzugsweise innen sein soll.

Ist ein Verputz luftdicht?

Beim Massivbau wird im Normalfall der Innenputz als luftdichte Ebene verwendet. Der durchgehende Putz wird benötigt, da unverputztes Mauerwerk generell nicht luftdicht ist.

Was ist die luftdichte Gebäudehülle?

Moderne Häuser haben eine luftdichte Gebäudehülle, um zu verhindern, dass durch einen unkontrollierten Luftaustausch Wärme über Fugen oder Ritzen verloren geht. Außerdem wird so die Dämmung vor Durchfeuchtung durch Wasserdampf aus dem Rauminneren geschützt.

Wie dicht ist ein Haus?

Vorgaben darüber, wie „dicht“ ein Haus sein muss, macht die DIN 4108. Danach dürfen Gebäude mit automatischer Wohnraumlüftung eine Luftwechselrate von 1,5 nicht überschreiten. Bautechnisch ist sogar mehr machbar, sodass sich Werte unter 1,0 erzielen lassen.

Luftdichtheit vs. Frischluft - Erstickungsgefahr durch luftdichte Häuser?

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Warum ist Luftdichtheit wichtig?

Die Luftdichtungsebene verhindert diese Strömung, die sog. Konvektion, und somit den Verlust von warmer Luft nach außen. Gleichzeitig sorgt sie dafür, dass Bauschäden und Schimmel aus Tauwasserbildung in der Konstruktion vermieden werden und ermöglicht ein komfortables Raumklima auch im Sommer.

Welche Bedeutung hat die Luftdichtigkeit eines Gebäudes in Bezug auf den Wärmeschutz?

Durch Luftdichtheit wird sichergestellt, dass die warme Luft nicht nach außen entweichen kann. Mit einer winddichten Gebäudehülle wird hingegen verhindert, dass Wind in das Haus eindringt. Auch in diesem Fall würde die Dämmleistung vermindert.

Was heist luftdicht?

dicht · geschützt (gegen) · hermetisch · luftdicht · undurchdringbar · undurchdringlich · undurchlässig ● impermeabel fachspr.

Welches Material ist luftdicht?

Plattenmaterialien: Gipsfaserplatten, Gipsplatten, Faserzementplatten, Bleche und Holzwerkstoffplatten gelten in der Fläche als luftdicht.

Was kostet eine Luftdichtheitsmessung?

Die Kosten bewegen sich im Rahmen von 450 bis 600 Euro. Auch die Kombination mit einer Thermografie wird gern als Paketlösung angeboten.

Ist Gipskarton luftdicht?

Entgegen häufiger Meinung sind die meisten OSB-Platten wie auch modernes, unverputztes Mauerwerk nicht wirklich luftdicht. Bei OSB-Platten sind jedoch geeignete, entsprechend gekennzeichnete Produkte erhältlich. Beplankungen aus Brettsperrholz oder Gipskartonplatten sind dagegen in der Regel ausreichend luftdicht.

Ist Beton luftdicht?

Luftdichtheit üblicher Bauteile

Bei den angrenzenden Bauteilen muss immer eine fallbezogene Betrachtung erfolgen, Konstruktionen aus Beton, die nach DIN 1045-2: Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton hergestellt wurden, sind luftdicht.

Ist gipsputz luftdicht?

Auch ein normaler Innenputz (Gipsputz, Kalkputz, Zementputz oder faserverstärkter Lehmputz) ist ausreichend luftdicht, jedoch diffusionsoffen. Gebäudehüllen bei energieeffizienten Gebäuden sollen eine ausreichend gute Luftdichtheit aufweisen.

Ist Porenbeton luftdicht?

Mit Wandbaustoffen aus Porenbeton können auch die Anforderungen an eine luftdichte Bauweise hervorragend erfüllt werden. Denn nach DIN 4108-3 ist nass verputztes Mauerwerk aus Porenbeton grundsätzlich luftdicht.

Ist Innenputz Dampfdicht?

Das Innendämmsystem vereint bauphysikalische und brandschutztechnische Vorteile: So ist der Aufbau dampfdicht und verhindert dadurch Tauwasserausfall. Denn die Materialstruktur besitzt bereits eine integrierte Luft- und Dampfsperre und hält den Bauteilquerschnitt frei von Kondensationsfeuchte.

Wann Luftdichtheitsmessung?

Eine qualifizierte Luftdichtheitsmessung ist für Gebäude mit Lüftungsanlage, Passivhäuser und Bauten mit KfW-Förderung zwingend erforderlich. Ansonsten kann die Einhaltung der baulichen Standards nicht belegt werden. Ebenso ist gemäß EnEV (Energieeinsparverordnung) eine luftdichte Gebäudehülle vorgesehen.

Sind Fliesen luftdicht?

Sowohl die Fliesen als auch der Untergrund können nicht mehr „atmen“ beziehungsweise diffundieren. Das führt zum „Schwitzen“ und der Bildung substanzieller Feuchtigkeit.

Ist Holz luftdicht?

Holz hat in Relation zu seiner Tragfähigkeit eine geringe Dichte. Andererseits sind Außenbauteile aus Holzkonstruktionen, wenn sie nicht fachgerecht konstruiert und ausgeführt sind, anfällig für Feuchteschäden. Die Planung und Ausführung einer lückenlosen luft- und diffusionsdichten Schicht ist besonders wichtig.

Welche Räume sind bei einer Luftdichtheits Messung in die Messung einzubeziehen?

Da die Norm für den Messumfang mehrere Optionen lässt, wurde im nationalen Anhang definiert, dass in die Messung alle Räume einzubeziehen sind, die innerhalb der wärmeübertragenden Umfassungsfläche liegen. D.h. die Messung umfasst alle thermisch konditionierten (beheizten oder gekühlten) Räume.

Was ist der Unterschied zwischen luftdicht und winddicht?

Die Winddichtung verhindert, dass die Dämmung von kalter Außenluft durchströmt wird. Die Luftdichtung schützt gegen das Eindringen von feuchter Raumluft und damit vor Tauwasser und Schimmel.

Bei welcher Temperatur hat Luft die größte Dichte?

Auf Meeresspiegelhöhe ist die Luft mit rund 1,2041 kg/m3 bei 20 °C durch die darüber lastende Luftmasse stärker zusammengedrückt als in größerer Höhe: die Luft ist also sehr dicht.

Was ist Winddichtheit?

Eine Winddichtigkeit kann die Wärmedämmung nur gegen ein Durch- oder Hinterströmen von kalter Außenluft (in Form von Wind) schützen. Die Schicht der Winddichtigkeit müsste deshalb stets außerhalb/oberhalb der Wärmedämmung liegen. Baurechtliche Anforderungen an die Winddichtigkeit gibt es nicht.

Was wird beim Blower Door Test gemessen?

Der Drucktestkennwert, oder n50-Wert ist ein Maß für die gesamte noch vorhandene Undichtheit der Gebäudehülle. Dieser Wert wird in Luftwechseln bei einem Drucktest-Differenzdruck von 50 Pa angegeben (Maßeinheit h-1).

Was regelt die DIN 4108 7?

Diese Norm enthält Anforderungen, Planungs- und Ausführungsempfehlungen sowie Ausführungsbeispiele, einschließlich geeigneter Bauprodukte zur Einhaltung von Anforderungen an die Luftdichtheit von beheizten oder klimatisierten Gebäuden und Gebäudeteilen.