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Warum müssen Jungs gegen Gebärmutterhalskrebs geimpft werden?

Gefragt von: Winfried Kuhlmann  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Er schützt vor sieben sogenannten Hochrisiko-HPV. Diese verursachen nicht nur Gebärmutterhalskrebs, sondern sind auch für einen Teil von Scheiden-, Penis- und Analkarzinome sowie Mund- und Rachenkarzinome verantwortlich. Das heißt, auch Jungs können mit der Impfung vor entsprechenden Krebserkrankungen geschützt werden.

Sollte man Jungen gegen HPV impfen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen HPV seit 2007 für Mädchen und seit Juni 2018 auch für Jungen. Jungen und Mädchen sollten im Alter von 9 bis 14 Jahren gegen HPV geimpft werden.

Können Jungs auch Gebärmutterhalskrebs bekommen?

Wenig Neuigkeitswert, dadurch aber nicht weniger problematisch: Eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) kann das Risiko deutlich erhöhen, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Was viele Menschen dagegen nicht wissen: Auch bei Männern können HPV Krebs befördern.

Wann Jungen gegen HPV impfen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihre Empfehlung, Jungen zwischen 9 und 14 Jahren gegen HPV zu impfen, im Epidemiologischen Bulletin 26/2018 veröffentlicht, zusammen mit der wissenschaftlichen Begründung für diese Entscheidung.

Warum sollten sich Männer gegen HPV impfen lassen?

Der Impfstoff senkt das Risiko für Zellveränderungen durch HPV. Für Karzinome sind vor allem die HPV-Hochrisiko-Typen 16 und 18, für Genitalwarzen die Niedrigrisiko-Typen 6 und 11 verantwortlich.

HPV-Impfung: Wichtig für Mädchen und Jungen - Gut zu wissen

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Warum ist die HPV Impfung so umstritten?

Seit einigen Jahren existiert eine HPV-Impfung, die Gebärmutterhalskrebs verhindern soll. Der Impfstoff steht aber im Verdacht, schwere Nebenwirkungen hervorzurufen. Besonders Mädchen und junge Frauen sehen sich mit der Frage konfrontiert, ob sie sich vorbeugend gegen HPV impfen lassen sollten.

Wer impft HPV Männer?

Auch ohne vorliegende Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) kann jeder Arzt im Rahmen der Zulassung auch Jungen und Ältere gegen HPV impfen.

Ist HPV bei Männern gefährlich?

Etwa 6.250 Frauen und 1.600 Männer erkranken in Deutschland jedes Jahr aufgrund von HPV an Krebs. Bei Frauen verursacht HPV vor allem Krebs am Gebärmutterhals; bei Männern verursachen HPV-Infektionen vor allem Krebs im Mund- und Rachenraum. Mit der HPV-Impfung kann man dieses Risiko deutlich senken.

Wie äußert sich HPV bei Männern?

Wie bemerken Männer eine HPV-Infektion? Die Infektion zeigt zunächst häufig keine Symptome. Nach einigen Wochen zeigen sich selten Feigwarzen in der Genital- und/oder Analregion. Diese Zellveränderungen können sich in seltenen Fällen zu Krebszellen weiterentwickeln.

Wie infizieren sich Männer mit HPV?

Männer infizieren sich häufiger mit dem HPV als Frauen, aber sie scheiden es und reinfizieren sich auch wieder schneller und zwar in allen Altersklassen als Frauen. Die HPV Übertragung ist beim Geschlechtsverkehr hoch. Die Infektion wird bei hetero- wie homosexuellen ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen.

Hat jeder Mann HPV Viren?

Fakt ist: Fast alle Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV. Mädchen und Jungen sowie Frauen und Männer können davon betroffen sein. Jeder Betroffene kann die Viren durch genitalen Kontakt auf einen anderen Menschen übertragen.

Wie viele Männer haben HPV?

Humane Papillomviren (HPV) sind unter Männern weit verbreitet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie aus den USA mit insgesamt von 1.868 Männern im Alter von 18 bis 59 Jahren. Fast jeder zweite Mann (45%) wies demnach eine HPV-Infektion im Genitalbereich auf.

Kann ich meinen Freund mit HPV anstecken?

Weil HP-Viren unsichtbar in Haut- und Schleimhautzellen im gesamten Genitalbereich sitzen können, kann man sich bei jedem intimen Hautkontakt anstecken, nicht nur beim Geschlechtsverkehr. Eine Ansteckung über Körperflüssigkeiten wie Sperma, Blut oder Speichel gilt als unwahrscheinlich.

Was bedeutet HPV für Männer?

Ano-genitale HPV-Infektionen sind bei Männern und Frauen sehr weit verbreitet. Schätzungen zufolge infizieren sich bis zu 90% aller sexuell aktiven Menschen mindestens ein Mal im Lauf ihres Lebens mit HPV, meistens bereits bei den ersten sexuellen Kontakten.

Wer überträgt Gebärmutterhalskrebs?

Wissenschaftler haben festgestellt, dass Gebärmutterhalskrebs fast immer durch bestimmte Virenarten, die sogenannten Humanen Papilloma Viren (HPV), entsteht. Diese Viren werden beim Geschlechtsverkehr übertragen. HPV-Infektionen sind sehr häufig und bleiben meist unbemerkt.

Was tötet HPV Viren ab?

Etwa 90% der HPV Infektionen verschwinden innerhalb von 4 bis 24 Monaten aufgrund der Abwehrtüchtigkeit des Immunsystems wieder von alleine. Das Immunsystem tötet dabei die Viren ab und regt die Zerstörung befallener Zellen an.

Warum werden Erwachsene nicht gegen HPV geimpft?

Zwar hat die im Mai 2018 veröffentlichte Cochrane-Analyse die Sicherheit und Wirksamkeit der HPV-Impfung bestätigt. Sie zeigt aber auch, dass die Wirkung des HPV-Impfstoffs auf das Entstehen von Krebsvorstufen bei älteren Frauen, die zwischen 25 und 45 Jahren geimpft werden, geringer ist.

Ist es schlimm wenn man nicht gegen Gebärmutterhalskrebs geimpft ist?

Wenn die Impfung langfristig schützt, würde dies nach Hochrechnungen in etwa folgendes bedeuten: Ohne HPV-Impfung: Etwa 30 von 1000 Frauen würden im Laufe ihres Lebens an Gebärmutterhalskrebs erkranken – wenn sie nicht an der Früherkennung teilnehmen.

Wie gefährlich ist die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs?

Nach einer HPV-Impfung kommt es, wie nach einer Grippeimpfung auch, sehr häufig zu Schwellungen und Rötungen, Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen und teilweise auch zu Kreislaufreaktionen wie Schwindel oder Ohnmacht.

Kann man trotz Impfung Gebärmutterhalskrebs bekommen?

Nein. Die Impfung kann keine HPV-Infektion hervorrufen. Sie führt weder zu Gewebeveränderungen noch zu Krebs. Denn geimpft wird nicht mit den Viren selbst.

Hat man HPV ein Leben lang?

Bei den Infektionen mit Hochrisiko-HPV-Typen handelt es sich zumeist um transiente Infektionen, die nach 1-2 Jahren nicht mehr nachweisbar sind. Die HPV-Infektion kann jedoch auch über Jahre persistieren und in einem Teil der Fälle über Krebsvorstufen zu einem Karzinom führen.

Wie lange kann man mit HPV Leben?

Die durchschnittliche Dauer beträgt 8 bis 18 Monate. Bei Frauen älter als 30 Jahre kann sie über Jahre bestehen bleiben, was einen Risikofaktor für die Krebsentstehung darstellt. Wie gefährlich ist eine HPV-Infektion? Die Infektion alleine ist keine Krankheit.

Woher weiß ich ob ich HPV habe?

Der Abstrich und der HPV-Test untersuchen zwei unterschiedliche Dinge. Der Gebärmutterhals-Abstrich wird vom Frauenarzt/der Frauenärztin unter dem Mikroskop daraufhin untersucht, ob die Zellen im Bereich des Gebärmutterhalses verändert sind. Diese Zellveränderungen am Gebärmutterhals sind Folge einer HPV-Infektion.

Hat jeder HPV im Körper?

Fast jeder Mensch infiziert sich im Laufe seines Lebens mit Humanen Papillomviren (HPV). Sowohl Mädchen als auch Jungen können an Genitalwarzen und im Laufe ihres späteren Lebens an bestimmten HPV- bedingten Krebsarten erkranken.

Ist HPV eine Geschlechtskrankheit?

Infektionen mit den leicht übertragbaren humanen Papillomaviren (HPV) gehören weltweit zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten. Einige HPV-Typen sind für die Entstehung von Feigwarzen verantwortlich, andere führen in seltenen Fällen zu bestimmten Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs oder Analkrebs.

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