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Warum machen Antidepressiva impotent?

Gefragt von: Herr Prof. Roland Brandl B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Psychopharmaka können zu sexuellen Funktionsstörungen führen
eine Verschlechterung der Durchblutung des Penis oder der Klitoris auf. Sexuelle Funktionsstörungen werden häufig durch die Einnahme von serotonergen Antidepressiva ausgelöst – etwa Citalopram, Sertralin, Venlafaxin oder Paroxetin.

Wird man von Antidepressiva impotent?

Fallstudien weisen seit 2006 auf Nebenwirkungen hin

Dauerhaft verminderte Libido, Orgasmus- und Ejakulationsstörungen sowie Impotenz – das können die Langzeitfolgen nach Einnahme solcher Antidepressiva sein, sowohl bei Männern als auch bei Frauen.

Was tun bei Impotenz durch Antidepressiva?

Eine antidepressive Therapie geht häufig mit sexuellen Störungen einher. Diese unerwünschte Wirkung der Antidepressiva beeinträchtigt wiederum die Compliance und somit den Therapieerfolg. In einer Studie wurde untersucht, ob mit Hilfe von Sildenafil therapieinduzierte sexuelle Dysfunktionen verbessert werden können.

Welches Antidepressiva geht nicht auf die Potenz?

Risiko am größten bei SSRI und SNRI

50522) ist das Risiko für sexuelle Dysfunktionen am größten bei selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) und selektiven Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRI) und geringer bei Trizyklika (Ausnahme Clomipramin) und Mirtazapin.

Wie wirken Antidepressiva auf die Sexualität?

Männer und Frauen können von den Spätfolgen nach der Einnahme bestimmter Antidepressiva gleichermaßen betroffen sein. Dazu zählen dauerhaft verminderte Libido, Orgasmus- und Ejakulationsstörungen sowie Impotenz. Die Nebenwirkungen können Patienten in ihrer Lebensfreude und ihrem Liebesleben stark einschränken.

Kein Orgasmus mehr: Sexleben zerstört nach Antidepressiva? | reporter

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Wie lange Libidoverlust nach Antidepressiva?

Sexuelle Funktionsstörungen können über Jahre nach Therapieende anhalten. rr | Die Gebrauchsinformationen von Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRI) und selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) warnen schon lange vor sexuellen Störungen während der Therapie.

Welche Antidepressiva ohne Libidoverlust?

Die Auswertung der Literatur ergab durchgängig, dass die Inzidenz sexueller Dysfunktionen wie Libidoverlust, Ejakulationsstörungen und besonders Orgasmusschwierigkeiten unter Nefazodon (und Bupropion) deutlich geringer ist als unter betont serotonergen Mitteln wie SSRI, MAO-Hemmern, vielen TZA und einigen "atypischen" ...

Welche Antidepressiva machen Libidoverlust?

Unter Psychopharmakotherapie werden Libidostörungen am häufigsten in Verbindung mit der Einnahme von Antidepressiva und Antipsychotika berichtet. SSRIs führen relativ häufig zu Libidostörungen (bei ca. 58 bis 73 % der Behandelten), wobei die höchste Wahrscheinlichkeit unter Citalopram und Paroxetin berichtet wird.

Kann Impotenz wieder verschwinden?

Impotenz heilbar? Erektionsstörungen bzw. Impotenz sind in sehr vielen Fällen erfolgreich behandelbar. Etwa 50 Prozent aller Männer sprechen auf medikamentöse Therapien von Impotenz an.

Haben Antidepressiva Langzeitschäden?

Antidepressiva sollten eigentlich die Stimmung heben. Doch ist die Liste der Nebenwirkungen lang: Mundtrockenheit, Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen, übermässiges Schwitzen, körperliche Schwäche und Herzklopfen. Selbst Herzrhythmusstörungen können dazu gehören.

Welche Medikamente lösen Impotenz aus?

Medikamente können als Nebenwirkung Potenzstörungen verursachen, darunter Betablocker gegen zu hohen Blutdruck, entwässernde Medikamente, Lipidsenker oder Arzneien gegen Depressionen.

Wie kann man wieder potent werden?

Kann man die Potenz mit Sport steigern? Regelmäßige körperliche Betätigung kann sich positiv auf die Erektionsfähigkeit auswirken. Besonders gut eignen sich Ausdauersportarten wie Joggen oder Krafttraining der Oberschenkelmuskulatur. Gezieltes Beckenbodentraining kann ebenfalls die Potenz steigern.

Was kann frau tun Wenn Mann nicht kann?

Geben Sie ihrem Partner Unterstützung statt Mitleid

Wichtig: Reagieren Sie nicht bestürzt oder traurig. Mitleid hilft nicht weiter! Sie sollten ihrem Partner einfach zeigen, dass Sie sich vorstellen können, wie es ihm jetzt geht. Zum Beispiel so: „Oh je, und das passiert so einem tollen Kerl wie dir.

Was kann man gegen impotent machen?

Medikamente: Unter den Medikamenten gegen Impotenz gelten die sogenannten PDE-5-Hemmer als Therapie der ersten Wahl. Sie blockieren das Enzym Phosphodiesterase-5 (PDE-5). Dadurch entspannt sich die Penismuskulatur, die Blutgefäße können sich besser weiten und die Schwellkörper füllen sich mit Blut.

Was hemmt den Sexualtrieb bei Männern?

Es gibt zwei Arten von Medikamenten. Die einen wirken, indem sie das Testosteron unterdrücken (z.B. Gestagene, Antiandrogene und Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH)-Analoga), die anderen senken den Sexualtrieb durch andere Mechanismen (Neuroleptika und serotonerge Antidepressiva (SSRI).

Kann man auf Antidepressiva lieben?

Der Botenstoff Serotonin, der von den meisten Antidepressiva angehoben wird, unterdrückt diese beiden Botenstoffe. Die Stimmungsmacher verwandeln uns in Liebeskrüppel? Wenn Sie diese Medikamente nehmen, wird Ihre Fähigkeit, sich zu verlieben, zurückgeschraubt.

Wie schädlich sind Antidepressiva für den Körper?

Während der Einnahme von Antidepressiva berichten Patientinnen und Patienten zum Beispiel über Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme, innere Unruhe und Störungen der Sexualität. Solche Beschwerden werden oft als Nebenwirkungen der Medikamente wahrgenommen.

Wie verhalten sich Männer mit Erektionsstörungen?

Wie Männer mit Ihrer Impotenz umgehen

Einige Männer leiden daher eher still und thematisieren das Problem einfach nicht. Andere Männer versuchen Ihre Verunsicherung zu überspielen. Unter diesem Verhalten leidet die Kommunikation in der Partnerschaft, was dazu führen kann, dass die Beziehung abkühlt.

In welchem Alter lässt die Potenz des Mannes nach?

Mit 50 Jahren lässt die Potenz nach

Studien zeigen, dass die Potenz ab 50 nachlässt: So klagt bereits jeder zweite Mann zwischen 50 und 59 über Erektionsprobleme²⁸. Schuld ist hier nicht das Alter an sich, sondern die mit dem Alter einhergehende Prozesse sowie die steigende Prävalenz für spezielle Erkrankungen.

Können Antidepressiva einen Menschen verändern?

Antidepressiva verändern die Persönlichkeit

In der Regel umfasst die Behandlung einer mittleren bis starken Depression neben der psychotherapeutischen Unterstützung auch Psychopharmaka, auch Antidepressiva genannt. Diese machen – entgegen vieler Mutmaßungen – nicht abhängig und verändern auch nicht die Persönlichkeit.

Warum sind Antidepressiva schlecht?

Mögliche Nebenwirkungen von Antidepressiva sind (je nach Medikament): Übelkeit, Gewichtszunahme, Verstopfung oder Durchfall, Schläfrigkeit und sexuelle Probleme. Nebenwirkungen sind vor allem zu Beginn der Behandlung möglich.

Was bewirken Antidepressiva langfristig?

Eine aktuelle Studie der King Saud University kommt nun zu dem Ergebnis, dass eine Langzeittherapie mit Antidepressiva das allgemeine Wohlbefinden und die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Patienten nicht verbessert.

Was ist das stärkste Antidepressiva?

Moderate Wirkung

Die stärkste Wirkung hatte eines der ältesten Mittel, Amitriptylin. Dieses ist dafür nicht ganz so gut verträglich wie neuere Wirkstoffe. Ähnlich effektiv waren z.B. Mirtazapin und Duloxetin. Am unteren Ende der Wirksamkeitsskala finden sich etwa Clomipramin und Reboxetin.

Wie viel Prozent der Menschen nehmen Antidepressiva?

In Deutschland sind es circa zehn Prozent der Bevölkerung. Zur Behandlung werden seit etwa 70 Jahren Antidepressiva verschrieben.

Wie lange sollte man ein Antidepressivum nehmen?

Die empfohlene Dauer der Therapie mit Antidepressiva hängt von der Grund- erkrankung und vom Verlauf der Erkrankung ab. Es gibt die Empfehlung, dass Antidepressiva mindestens 4–9 Monate über das Verschwinden von depressiven Krankheitssymptomen (=Remission) hinaus eingenommen werden sollten.

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