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Warum heißt es Blattzeit?

Gefragt von: Heidemarie Fiedler  |  Letzte Aktualisierung: 9. Juni 2023
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Als Blattzeit, ein Begriff aus der Jägersprache, wird der Zeitabschnitt in der Paarungszeit des Rehwildes bezeichnet, bei dem die Lockjagd auf den Rehbock, das so genannte „Blatten“, erfolgreich ausgeübt werden kann.

Was versteht ein Jäger unter Blattzeit?

Unter dem Begriff „Blattzeit“ versteht der Jäger genau genommen die zweite Hälfte der Paarungszeit beim Rehwild. Der Begriff „Blattzeit“ leitet sich vom sogenannten „Blatten“, der Lockjagd auf den Rehbock mittels eines Fieptones ab, die nun in der zweiten Hälfte der Brunftzeit (Paarungszeit) betrieben wird.

Woher kommt der Begriff Blatten?

Der Begriff Blatten kommt aus früheren Zeiten, als der Jäger die Töne des weiblichen Rehwildes mit Hilfe eines Buchen- oder Fliederblattes, gelegentlich auch mit einem Grashalm erzeugte.

Warum Blattjagd?

Heute werden die Töne der brunftigen Ricke oder des brunftigen Schmalrehs meist mit einem Blatter imitiert. Traditionell wurden sie jedoch mit einem Buchenblatt nachgeahmt. In der Jägersprache sagt man daher: „Der Rehbock springt auf das Blatt“. Im Laufe der Zeit hat sich so der Begriff der Blattjagd etabliert.

Was hat eine Blattzeit?

Die Blattzeit ist die Brunft des Rehwildes und spielt sich in den meisten Revieren von Mitte/Ende Juli bis Anfang/Mitte August ab. Das Wetter spielt eine große Rolle. Trockenes, warmes Wetter, mit ab und an einem kleinen Gewitter ist ideal, wohingegen regnerisches, kühles Wetter die Brunft eher hemmt.

Richtig blatten - so wird es gemacht!

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Können Kitze beschlagen werden?

Die Zahl der fortpflanzungsfähigen weiblichen Rehe, die in der Hauptbrunft nicht beschlagen werden, ist sehr gering. Diese wenigen Stücke können in der so genannten Neben- oder Nachbrunft beschlagen werden, die Ende November/Anfang Dezember erfolgt und in etwa mit dem Ende der Keimruhe zusammenfällt.

Wie Blattet man richtig?

Am Anfang der Brunft und in der Hauptbrunft verwende ich immer zuerst den Kitzfiep vier-, fünfmal, danach Pause von etwa fünf Minuten, anschließend vier-, fünfmal Fiep einer Geiß, Pause von etwa fünf Minuten, nochmals vier-, fünfmal Fiep einer Geiß (mittlere Tonhöhe). In der Regel steht die Geiß mit dem Bock bzw.

Warum trinken die Jäger mit der linken Hand?

Das Jagdhorn, mit dem gegrüßt und gerufen wird, wird immer rechts getra gen, und auch das „Weidmannsheil“, das Gruß und Wunsch zugleich ist, wird immer mit der rechten Hand ausgedrückt. Die Waffe wiederum wird vom Jäger „links“ getragen, denn sie soll ja vor Unheil, wie etwa dem Besprechen geschützt werden.

Warum jagen Jäger nachts?

Grünes Licht gilt nachts bei der Jagd oder für die Tierbeobachtung als beliebte Wahl, da die Farben für den Menschen nicht so verzerrt werden, wie bei rotem Licht und so alles natürlicher erscheint.

Wieso Orange bei der Jagd?

Eine orange Weste oder Jacke erhöht die Sicherheit im Vergleich zum Hutband deutlich, da man von den anderen Jagdteilnehmern eher und besser erkannt wird. Auch Treiber und Durchgehschützen können sich erheblich besser orientieren, wenn sie die Schützen schon von weitem sehen.

Wann ist die beste Uhrzeit zum Jagen?

Der Abend- oder Nachtansitz ist sicher die häufigste Jagdform in Deutschland. Neben der besseren Machbarkeit für Jäger weist er einige Pluspunkte auf: Der Jäger kann noch bei gutem Licht seinen Platz aufsuchen, das Wild ist üblicherweise noch nicht in Bewegung.

Warum blattschuss?

Der Blatt- bzw. Kammerschuss gilt bei der Jagd aufgrund der vergleichsweise schnellen Tötungswirkung und zugleich geringen Entwertung von Wildbret generell als ein guter Treffer.

Wann ist die Blattzeit beim Rehwild?

Es gibt keinen exakten Zeitpunkt, an dem die Blattzeit beginnt. Allgemein sagt man, dass Mitte Juli der Beginn der Rehbrunft und damit der Blattzeit ist. Diese geht dann bis Mitte August.

Wie nennt man einen weiblichen Jäger?

Jä·ge·rin, Plural: Jä·ge·rin·nen.

Wie nennen sich Jäger untereinander?

In diesem Blog verwendete Begriffe der Jägersprache kurz erklärt: Waidmannsheil: Begrüßung der Jäger untereinander und Glückwunsch zur Beute. Erwidert wird mit Waidmannsdank. Hochwild: zum Hochwild gehören Elch, Rotwild, Damwild, Sikawild, Steinwild, Muffelwild, Schwarzwild, Auerwild und der Stein- sowie Seeadler.

Was ist eine Spinne beim Reh?

Der Begriff der „Spinne“ in der Jägersprache, die an sich in manchen Bereichen anspruchsvoll bis merkwürdig im positiven Sinne ist, wird mit „Gesäuge beim Rehwild und den Hirscharten“ respektive „Gesäuge bei Schalenwild außer Schwarzwild“ übersetzt.

Warum sagen Jäger Schweiß?

Schweiß ist die waidmännische Bezeichnung für das Blut des Wildes und des Jagdhundes, sobald es aus dem Körper des Tieres austritt. Die Bedeutung „Blut“ neben dem allgemeinsprachlichen Körperschweiß ist bereits für das altnordische Wort „sveiti“ belegt.

Wie nah darf ein Jäger am Haus schießen?

Einen gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstand zu Wohngebäuden gibt es bei der Jagd nicht; beim Schießen müssen Jäger lediglich darauf achten, keine Personen zu gefährden und Häuser nicht zu beschädigen.

Kann ein Jäger einen Hund erschießen?

Richtig ist, dass Jäger wildernde Hunde erschießen dürfen. Allerdings nur unter bestimmten Bedingungen: So muss der Hund ohne Halter unterwegs sein. Er muss bereits Fährte aufgenommen haben und tatsächlich in der Lage sein, das Wildtier zu verletzen.

Kann mich ein Jäger des Waldes verweisen?

Weisungsbefugt sind in einem Wald der Eigentümer und die von ihm beauftragten Personen. Das sind in der Regel Jäger, Förster und andere Waldarbeiter. Diese können unter bestimmten Umständen einzelne Personen aus dem Wald verweisen, wenn dafür ein gerechtfertigter Grund besteht.

Wie begrüßt man einen Jäger?

Beispiele: [1] Weidmannsheil ist ein Gruß, den man gemäß jagdlichem Brauchtum mit dem Gruß „Weidmannsheil“ beantwortet, wenn der Begrüßte ebenfalls ein Jäger ist, grade auf Jagd war und nichts erlegt hat.

Wie bedanken sich Jäger?

Wenn in einer Gruppe von Jägern ein Kamerad geehrt wird oder sich die Versammlung für eine Runde Getränke bedankt, wird ein Waidgeschrei angestimmt: Einer ruft laut „Horrido“ und die Gruppe antwortet mit einem lauten „Johoo“. Es wird dreimal geschrien.

Bis wann kann man Blatten?

Wann blatten? Am erfolgreichsten kann zum Brunfteingang und zum Brunftausgang geplattet werden. Brunfteingang ist etwa die Zeit vom 25. bis 28. Juli.

Kann man Ende August noch Blatten?

Der beste Zeitpunkt für die erfolgreiche Blattjagd

In der Regel ist das bei mittlerer Seehöhe am Ende der ersten Augustwoche / Anfang der zweiten Augustwoche bis Mitte August. In den Bergen zehn bis 14 Tage später.

Wie oft hintereinander Blatten?

auf, nur einmal zu blatten, und meine Ergebnisse konnten sich sehen lassen. Im letzten Jahrzehnt sprangen mir bei dieser Methode jährlich etwa 30 bis 60 Böcke. Bei nur einmaligem Blatten wäre es vermutlich deutlich weniger gewesen.